Wenn man an Australien denkt, denkt man unweigerlich auch an das Great Barrier Reef, dem größten Riffsystem der Welt. Es erstreckt sich über 2.000 km von Papua-Neuguinea bis nach Gladstone im Süden. Ein Königreich der Unterwasserwelt, mit Fischen, Schildkröten, Rochen, Riffhaien, Korallen und noch mehr Fischen.
Wir stehen um 7 Uhr vor unserem Tauchcenter. Man fährt uns zusammen mit unserer Ausrüstung zum Hafen, dort sollen wir abgeholt werden. Das Tauchcenter hier hat kein eigenes Boot und fährt daher immer bei anderen mit. Auch hat unser Tauchlehrer keine Zeit, weshalb heute alles von anderen übernommen wird. Uns ist es egal, den Anbieter, mit dem wir jetzt unterwegs sind, hatten wir auch schon in Townsville angesehen. Er war uns zu teuer, macht aber einen professionelleren Eindruck als unser eigentlicher Anbieter. Außer uns sind noch zwei deutsche Jungs dabei, die ebenfalls den Advanced Kurs machen, allerdings sofort nach ihrem Open Water Kurs. Die Fahrt zum Riff ist ziemlich rau und einige auf dem Boot müssen sich übergeben. Auch Alex sieht ein wenig blass um die Nase aus. Ich schlafe.
Der Tieftauchgang
Auf der Fahrt gibt uns unser Tauchlehrer ein kurzes Briefing für unseren ersten Tauchgang. Es ist der Tieftauchgang, bei welchem wir zwischen 18 und 30 m tauchen werden. Wir sollen dabei rote Dinge beobachten, die in der Tiefe ihre Farbe verlieren und violett erscheinen. Weiter müssen wir auf einer Tafel bis 15 zählen, um zu checken, ob unser Hirn in der Tiefe noch sauber arbeitet. Nach zwei Stunden kommen wir am Riff an. Das Meer ist hier viel ruhiger, geschützt vom Riff. Wir richten unsere Tauchsachen her und gehen ins Wasser. Wir suchen uns Unterwasser eine sandige Stelle. Sie liegt auf ca. 26 m Tiefe. Dort führen wir wieder die Zählübungen durch, wie zuvor auf dem Boot. Alle sind fast genauso schnell wie über Wasser, ich bin sogar schneller. Wir beobachten noch die roten Sachen an unserer Ausrüstung, welche nun violett sind.
Das war’s mit den Übungen und wir können das Riff erkunden. Die Sicht ist super – ca. 20 m, die beste die wir bis jetzt hatten. Mit Korallen bewachsene Felstürme reichen fast bis zur Wasseroberfläche. Wir tauchen in die Nähe des Bootes, den beiden anderen Deutschen geht die Luft aus und sie tauchen auf. Wir können noch eine Zeit lang unten bleiben. Zum Glück, denn wir können noch zwei Weißspitzenriffhaie sehen. Zurück am Boot bauen wir auf neue Tanks um.
Tauchen durch Korallentürme
Unser nächster Tauchgang ist ein Bootstauchgang. Das ist der etwas langweilig klingende Ersatz für den Wracktauchgang. Schon auf der Herfahrt hat uns der Tauchlehrer die speziellen Namen der Bootsteile erklärt und uns Informationen gegeben. Nach dem Mittagessen, es gibt Sandwiches, erklärt man uns wie man vom Boot ins Wasser springt. Das war’s mit der Ausbildung für den Tauchgang und wir erkunden wieder das Riff. Wir tauchen durch enge Felsschluchten und sehen große Fischschwärme. Wir versuchen auch kleinere Tierchen zu finden und entdecken Seeschnecken mit grünen Punkten. Zusammen mit den anderen tauchen wir auf.
Rückfahrt nach Magnetic Island
Auf dem Boot verpacken wir wieder unsere Sachen und fahren zurück. Die See ist immer noch rau, aber nicht so schlimm wie auf der Hinfahrt. Am Bootsanleger auf Magnetic Island werden wir von unserem Tauchanbieter abgeholt. Das war’s für heute. Wir gehen noch einkaufen und machen Bratkartoffeln.
Wir sind nun Advanced Adventurer!
Am nächsten Morgen erklärt uns unser Tauchlehrer nochmal in Ruhe die Bootsteile und dann bekommen wir unsere Advanced Adventurer Lizenz. Wir haben den Schein diesmal über SSI statt über PADI gemacht, weswegen die Qualifikation etwas anders heißt, ist aber das gleiche wie der Advanced Open Water, der uns erlaubt auf 40 m Tiefe zu tauchen. Unsere Specialties sind Peak Buoyancy, Bootstauchen, Tieftauchen und Fischidentifizierung.
Dann verlassen wir Magnetic Island, um zu neuen Abenteuren aufzubrechen.