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Aufstieg zum Old Snowy Mountain

Tipps für einen erfolgreichen PCT Thru-Hike

Egal, ob der PCT euer erster Thru-Hike ist oder ihr bereits erfahren seid, ein paar Tipps können nie schaden. Hier findet ihr meine gesammelte Weisheit von meiner Wanderung auf dem PCT. Ihr werdet euch vielleicht manchmal ein bisschen überwältigt von der Fülle von Informationen fühlen, aber am Ende ist alles immer halb so wild. Das schwierigste ist eigentlich die Entscheidung zu treffen euch auf eine monatelange Wanderung zu begeben. Abgesehen vom Visum, ergibt sich der Rest von selbst auf eurer Wanderung. Selbst bei der Ausrüstung könnt ihr später noch nachjustieren.

Vor dem Trail

  • Recherchiert im Detail nur für die ersten paar Städte auf dem PCT, der Rest ergibt sich während eurer Wanderung. Macht euch nicht verrückt mit detaillierter Planung jedes Teils eures geplanten Thru-Hikes.
  • Spart genug Geld für den Trail, der im Durchschnitt etwa 9.000 USD kostet. Es stresst euch unnötig, wenn ihr unterwegs ständig daran denken müsst, ob ihr den Trail überhaupt beenden könnt, da es doch mehr kostet als geplant. Außerdem könnt ihr die Erfahrung besser genießen, wenn ihr nicht ständig über jeden Dollar nachdenken müsst.
  • Trainiert, wandert so viel wie möglich oder geht zu Fuß oder fahrt mit dem Fahrrad anstatt mit Bus oder Auto, bringt euch in Form. Es wird nicht über Erfolg oder Niederlage eurer Wanderung entscheiden, denn ihr könnt auf dem Weg fit werden. Ihr werdet euch damit aber die Anfangszeit einfacher machen. Für die meisten sind die ersten zwei Wochen eine körperliche Qual und es ist möglich sich das zu ersparen um den Trail von Anfang an genießen zu können.
  • Testet eure Schuhe. Egal, wie bequem sich die Schuhe beim Kauf anfühlen. Die Problemstellen treten meist erst nach längerem Tragen auf. Es ist ein Unterschied, ob ihr ein paar Stunden in den Schuhen wandert oder acht Stunden täglich.
  • Trainiert mit dem vollen Rucksack, den ihr mitnehmen wollt, um euren Rücken an das Gewicht zu gewöhnen und die Bequemlichkeit eures Rucksacks zu testen.
  • Ihr braucht euch keine Gedanken um Resupply Boxen zu machen. Zu Beginn werden sie nicht gebraucht und den Rest findet ihr auf dem Weg heraus. Ihr braucht nichts bereits vor dem Start des Trails vorzubereiten. Die einzige Resupply Box, die es wirklich braucht, ist Stehekin und das befindet sich ganz am Ende des PCT.
  • Tretet den Facebook PCT Gruppen für euer Wanderjahr bei um mit anderen Wanderern in Verbindung zu treten und alles zu den aktuellen Bedingungen des Trails herauszufinden. Ihr könnt jede Frage stellen, die euch einfällt und werdet viele hilfreiche Hinweise erhalten.
  • Besorgt euch FarOut um euch die Navigation auf dem Trail so einfach wie möglich zu machen. Wasserstellen, Zeltplätze, Trail Towns, usw. sind alle eingetragen und die Kommentare helfen euch dabei die aktuellen Bedingungen einschätzen zu können, z.B. was den Zustand einer Wasserquelle angeht oder die Menge des zu erwartenden Schnees. Oder einfach nur um zu erfahren, wo es die beste Pizza gibt und welche Unterkunft am günstigsten und Thru-Hiker-freundlichsten ist.
  • Kümmert euch sofort nach Erhalt eures Permits um euer B2 Visa für die USA. Die Termine für das Interview in der Botschaft sind schwer zu bekommen und involvieren meist eine längere Wartezeit.

    Tunnel Falls
    Tunnel Falls in Oregon

Ausrüstung

  • Testet all eure geplante Ausrüstung am besten auf einem Trip mit Übernachtung. So findet ihr heraus ob und wie alles funktioniert, was ihr vielleicht gar nicht braucht oder vergessen habt.
  • Versucht euer Base Weight (alles in eurem Rucksack außer den Variablen Wasser, Nahrung und Gas) unter 7 kg zu bekommen. Erstellt eine Lighter Pack Liste und diskutiert diese mit erfahrenen Thru-Hikern, im Bekanntenkreis, auf Facebook oder Reddit. Versucht euren Rucksack so leicht wie möglich zu bekommen, aber verzichtet nicht auf essentielle Ausrüstung, vor allem wenn dies euer erster Thru-Hike ist. Es gibt Super-Ultra-Light-Hiker, die meist über die Erfahrung verfügen, mit ihrer wenigen Ausrüstung klarzukommen. Ein Base Weight unter 7 kg ist super und eventuell findet ihr auf dem Trail heraus, was ihr vielleicht nicht benötigt und abwerfen könnt. Ihr habt viele Kilometer Zeit um herauszufinden was funktioniert und was nicht.
  • Investiert in gute Trekkingstöcke. Sie geben euch Stabilität und Balance bei z.B. Flussüberquerungen, sie beugen Verletzungen vor, indem sie die Belastung von Gelenken und Muskeln nehmen und ihr braucht sie eventuell sogar zum Aufbau eures Zelts.
  • Ersetzt eure Schuhe alle 500 bis 600 Meilen, genauso wie eure Socken. Darn Tough bietet überall auf dem Trail einen Sock Exchange an, d.h. ihr könnt in teilnehmenden Outdoorläden eure löchrigen alten Socken kostenfrei gegen neue eintauschen. Wechselt zu eurem zweiten Paar Socken, wenn das getragene steif vor Dreck wird und somit Reibung verursachen kann. Stellt sicher, dass ihr euren Lieblingsschuh in der USA erhalten könnt. Ihr könnt die meisten Marken online bestellen und euch in eine der Trail Towns schicken lassen. Es ergibt nicht unbedingt Sinn alle Schuhe schon im Voraus zu kaufen, denn eventuell stellt sich heraus, dass ihr eine Nummer größer benötigen werdet, da eure Füße sich ausdehnen werden, oder dass sie doch nicht so bequem sind wie gedacht.
  • Euer Schlafsack sollte auf eine Komforttemperatur von mindestens 0° C ausgelegt sein. Ich hatte einen solchen Schlafsack dabei und habe nur in zwei Nächten gefroren (einmal in der Wüste und einmal in der Sierra und beide Male war es mit Cowboy Camping verbunden). Aber das hängt natürlich auch von den Bedingungen in eurem Wanderjahr ab. 2023 war ein High Snow Year und damit war es kälter und nasser als üblich und eine Investition in einen wärmeren Schlafsack ergibt hier sicherlich Sinn.

    Sonnenaufgang am Zeltplatz
    Testet eure Ausrüstung bevor ihr loszieht

Allgemein

  • Seid flexibel und lasst euch nicht verrückt machen von den Bedingungen in z.B. der Sierra, die ihr am Anfang der Saison noch gar nicht richtig abschätzen könnt. Fangt einfach an und seid bereit eure Pläne anzupassen, wenn es erforderlich sein sollte. Ob Flip-Flop, Auslassen einer Sektion wegen Verletzungen, Feuerschließungen oder sonstigen Ereignissen – zieht alles in Erwägung und schießt euch nicht auf eine bestimmte Vorstellung von eurem Thru-Hike ein.
  • Versucht anfangs nicht zu schnell zu sein und so viele Meilen wie möglich machen zu wollen. Behaltet ein stetiges Tempo bei und steigert euch langsam in der Distanz.
  • Denkt an die Hikerboxen. Gerade zu Anfang sind diese gefüllt mit lauter Dingen, die ihr eurem Proviant hinzufügen könnt oder aber Kleinigkeiten wie Zip Lock Beuteln, Tape oder halb gefüllten Gaskanistern. Oft finden sich sogar Schuhe, Sonnenschirme oder sonstige Ausrüstung, die dem Vorbesitzer nicht getaugt haben. Checkt immer zuerst die örtlichen Hikerboxen bevor ihr euren Einkauf startet.
  • Schreibt eure Erfahrungen auf und macht viele Fotos, es ist eine wunderbare Erinnerung an euer Abenteuer und ihr werdet viele kleine Momente vergessen, die es wert sind sich auch noch 10 Jahre später daran zu erinnern.
  • Erwartet nicht zu viel. Es wird nicht immer alles wunderschön sein. Es wird Tage geben, an denen euch alles wehtut, das Wetter schlecht ist, der Trail super langweilig oder super anstrengend ist oder irgendwas anderes. Das gehört dazu und es geht vorbei. Wenn ihr einen schlechten Moment habt, denkt immer daran, dass jene schlechten Momente hinterher oft die besten Geschichten erzählen.
  • Never quit on a bad day. Solltet ihr einen schlechten Tag haben denkt nicht sofort ans Aufhören. Legt einen Zero oder sogar zwei in einer Stadt ein, erholt euch und esst viel und entscheidet dann, ob ihr weitermachen wollt. Trefft keine impulsiven Entscheidungen.
  • Hike your own Hike. Lasst euch nicht von anderen erzählen, wie ihr zu wandern habt. Egal, wofür ihr euch entscheidet, es gibt nicht die EINE Art einen Thru-Hike zu machen. Egal, ob ihr lieber weniger Meilen zurücklegt, irgendwas auslast, euch für ein Flip Flop entscheidet oder nur einen Section-Hike macht. Alles hat seine Daseinsberechtigung. Es ist EUER Abenteuer und nicht das irgendeines anderen.
  • Esst viel und gut in Trail Towns, um euer Kaloriendefizit auszugleichen und Nährstoffe wie Vitamine in euch aufzunehmen, die dem ganzen Instantzeug auf dem Trail fehlen.
  • The trail provides. Macht euch nicht zu viele Gedanken darüber was alles schiefgehen könnte oder was euch vielleicht fehlt. Unterwegs ergeben sich Lösungen zu den meisten Problemen ganz von selbst. Kaputter Trekkingstock? Wie durch ein Wunder findet sich genau dann ein Trekkingstock in einer Hikerbox. Doch zu wenig Essen eingepackt? Meist finden sich Extras in Hikerboxen. Nicht genug Informationen eingeholt oder ihr seid euch unsicher über irgendwas? Sprecht mit anderen Wanderern und tauscht euch aus.
  • Speichert euch den Kontakt von Morgan von Blaze Physio ab. Sie folgt der Hiker Bubble entlang des Trails und kümmert sich um all die üblichen Verletzungen, die auf einem Thru-Hike auftreten können. Sollte es zu Verletzungen oder Schmerzen kommen, könnt ihr sie um Rat fragen. Sie bietet persönliche Sprechstunden an, wenn sie gerade in eurer Gegend sein sollte, aber auch Videochat. Sie hat mir sehr bei meiner Achillessehnenentzündung geholfen. Auf Facebook und Instagram gibt sie außerdem viele hilfreiche Tipps und stellt Übungen vor um Verletzungen vorzubeugen.
  • Beachtet die Kommentare auf FarOut. So finden sich die schönsten Zeltplätze, der beste Burger, der Gratiskuchen in Julien, oder das günstigste Hotel. Oder die Sonnenbrille, die ihr verloren habt.
  • Haltet euer Mobiltelefon im extremen Energiesparmodus und im Flugmodus. Ihr habt selten Empfang und wenn das Telefon die ganze Zeit nach Empfang sucht leert das euren Akku sehr schnell. Ich empfehle außerdem klassische Kabelkopfhörer statt Bluetooth-Kopfhörern, da a) Bluetooth viel Akku verbraucht, b) es nur ein weiteres Gerät ist, das ihr aufladen müsst und c) ihr verliert sie schneller. Hier findet ihr mehr Tipps zum Energiesparen>>

    Ankunft am Chinook Pass
    The trail provides: Nachdem ich einen meinen Trekkingstöcke verloren habe, fand sich ein anderer. Sie sehen nun zwar unterschiedlich aus, aber funktionieren trotzdem.

Die Wüste

  • In der Wüste kann es kälter werden als man sich das so vorstellt. Gerade die Nächte in März und April können wirklich kalt werden, aber auch tagsüber, wenn die Sonne nicht scheint, kann es schnell zapfig werden. Seid auf große Temperaturunterschiede vorbereitet und glaubt nicht, dass ihr keine warme Kleidung braucht, nur weil ihr euch in einer Wüste befindet. Ich habe in der Wüste die gleiche Kleidung und den gleichen Schlafsack gebraucht wie in der Sierra. Ja, sogar Handschuhe.
  • Beginnt langsam, mutet euch nicht zu viel zu. Geht euer eigenes Tempo und nicht das irgendeines anderen. Schießt euch nicht darauf ein, ein bestimmtes Pensum an Meilen zu schaffen. Go with the flow. Macht es genauso wie ihr euch in dem Moment fühlt, legt Pausen ein und steigert euch langsam. Die wenigsten sprinten gleich am Anfang drauflos, ihr werdet also genug Gesellschaft haben.
  • Packt am Anfang nicht zu viel Essen ein. Der erste Abschnitt bis nach Idyllwild ermöglicht einen Resupply alle ein bis zwei Tage, zusätzlich gibt es Cafés auf dem Weg. Schleppt gerade am Anfang nicht unnötig Gewicht mit euch herum.
  • Plant anfangs mit 4 bis 6 Litern Wasser und lernt unterwegs wie viel ihr wirklich braucht, was immer von Wetter, der Wasserverfügbarkeit und persönlichen Bedürfnissen abhängig ist. Schleppt nicht zu viel Wasser, denn das erhöht euer Rucksackgewicht drastisch.
  • Sollte es tagsüber sehr heiß werden, macht eine lange Mittagspause und verlegt das Wandern auf Morgen- und Abendstunden. So verbraucht ihr weniger Wasser und riskiert keinen Hitzschlag.
  • Legt Zero Days ein. Versucht gerade am Anfang nicht aus Ehrgeiz oder Geldgründen daran zu sparen. Euer Körper braucht Zeit sich zu erholen, wenn ihr ihm jeden Tag für 6 bis 8 Stunden Höchstleistung abfordert, vor allem wenn ihr das so gar nicht gewohnt seid. Die Verletzungsgefahr steigt enorm, wenn ihr eurem Körper keine Ruhepausen gönnt. Selbst wenn ihr euch supergut fühlt, mindestens alle zwei Wochen empfiehlt sich ein Zero Day, am Anfang besser einmal die Woche oder sogar mehr, wenn ihr merkt, dass ihr das braucht. Bringt eure Wanderung nicht gleich am Anfang in Gefahr, indem ihr übereifrig seid.
  • Stellt euch darauf ein eure Grödel bereits am Apache Peak und San Jacinto zu brauchen. Entweder schickt ihr sie euch voraus zum Paradise Valley Café oder ihr tragt sie einfach von Beginn an mit. Es dauert nur etwa zwei Wochen bis ihr die entsprechende Region erreicht und für mich war es keine große Sache sie einfach von Anfang an dabei zu haben.

    Mittagspause im Schatten eines Joshua Trees
    Die Wüste kann sehr heißen werden. Nutzt jeden Schatten und macht lange Mittagspausen.

Sierra

  • Geht es am Anfang der Sierra langsam an, denkt an Höhenkrankheit und die herausfordernden Bedingungen, die euch bevor stehen.
  • Nehmt Insektenspray mit, eventuell sogar ein Mückennetz und versucht nicht in der Nähe von Wasser zu zelten. Im Jahr 2022 hat die Mückenplage inmitten der Sierra eingesetzt, etwa Ende Juni. Während wir am Anfang niemals von ihnen belästigt wurden, kamen sie plötzlich aus allen Löchern gekrochen und können einem das Leben ganz schön schwer machen.
  • Nehmt die Besteigung von Mount Whitney mit. Wie oft könnt ihr schon einen 4.421m hohen Berg besteigen, noch dazu den höchsten der USA außerhalb Alaskas? Nie wieder werdet ihr so fit sein wie hier und ein Permit für den Mount Whitney ist schwer zu bekommen. Nutzt die Gelegenheit. Überlegt euch allerdings gut, ob ihr den Berg unbedingt als Sonnenaufgangstour machen wollt, es ist unter Umständen extrem kalt dort oben. Wenn ich es nochmal machen würde, würde ich es tagsüber machen. Ist dann auch weniger voll.
  • Glaubt nicht, dass ihr mit einem kleineren Bärenkanister klarkommen könntet. Die Größe des BV500 wird definitiv gebraucht für die langen Abstände zwischen Resupply Optionen. Außerdem habe ich in der Sierra viel mehr gegessen als irgendwo anders, weil es körperlich fordernder war als die meisten anderen Sektionen.
  • Nehmt euch nur einen Pass pro Tag vor, ansonsten könntet ihr euch schnell in einer unangenehmen Situation wiederfinden. Nachmittags wird der Schnee weich und ist viel schwieriger zu bewältigen. Postholing und Abrutschen ist viel wahrscheinlicher als am Morgen, wenn der Schnee noch hart ist.
  • Unternehmt einen Abstecher ins Yosemite Valley. Ihr braucht ein Permit, wenn ihr im Yosemite Valley übernachten wollt. Es ist relativ einfach ein Permit für z.B. das Übernachten am oberen Ende des Yosemite Falls zu bekommen, da ihr hierher erst wandern müsst und das die üblichen Übernachtungsgäste nicht machen. Ihr bekommt zusätzlich dazu eine weitere Nacht auf dem Backpacker-Campground im Yosemite Valley.
  • Grödel sind unabdingbar. Über eine Eisaxt lässt sich je nach Schneeverhältnissen streiten, aber die Grödel gehören unbedingt ins Gepäck, egal wie erfahren und sicher ihr euch fühlt. Sie wiegen nicht extrem viel und können Leben retten, wenn ihr auf eine Situation trefft, die ihr nicht vorhergesehen habt.
  • Entscheidet unterwegs, ob ihr einen Eispickel benötigt. Ihr könnt sie bequem in Kennedy Meadows South oder Bishop erwerben, wenn sich herausstellen sollte, dass ihr für euren Zeitrahmen eine benötigt. Die wahren Bedingungen stellen sich immer erst vor Ort heraus.
  • Lasst euch keine Angst einjagen von wilden Beschreibungen in FarOut. Jeder hat seine eigenen Grenzen, Erfahrungen und Herausforderungen. Nur weil es für jemanden schwer oder leicht war, heißt es nicht, dass euch genauso geht. Geht vorbereitet, aber nicht ängstlich an die Sache heran und seid bereit eure Pläne anzupassen. Meistens ist alles nur halb so schlimm wie manch ein Kommentar es erscheinen lässt.

    Auf dem Weg zum Kearsarge Pass
    Die Sierra ist ein Highlight des PCT

Nordkalifornien

  • Beachtet sogenannte Widow Maker, vor allem in den verbrannten Abschnitten. Es handelt sich um tote Bäume oder Äste, die euch des Nachts auf den Kopf fallen könnten. Im Zweifel, sucht euch lieber einen anderen Zeltplatz.
  • Viele Wanderer erleben hier den „North Cal Blues“. Nach all den Abenteuern und der spektakulären Landschaft der Sierra, mag euch Nordkalifornien eher langweilig vorkommen und einfach kein Ende zu nehmen. Versucht das Schöne in den kleinen Dingen zu finden, wie einem guten Badespot, und denkt daran, dass es auch wieder spannender werden wird.
  • Ihr werdet hier wieder auf Hitze stoßen, da die meisten Wanderer hier im Hochsommer ankommen. Verwendet hier einfach  die gleiche Strategie in der Wüste, indem ihr eine lange Siesta macht und lieber morgens und abends wandert.
  • Spätsommer und früher Herbst sind oft von Wildfeuern betroffen. Versucht also diese Sektion früher hinter euch zu bringen. Aber wie immer, jedes Jahr ist anders. Es gibt keine Garantie, dass euch Wildfeuer nicht schon früher einen Strich durch die Rechnung machen können.

    Burney Falls
    Genießt die guten Seiten von Nordkalifornien wie die Burney Falls

Oregon

  • Nehmt die wunderschönen alternativen Routen (Blue Blazes) zum Crater Lake, Ramona Falls und Eagle Creek mit. Sie sind die echten Highlights von Oregon, obwohl sie sich technisch nicht auf dem PCT befinden.
  • Ihr werdet hier wieder auf unverlässliche Wasserquellen treffen und die Distanz zwischen ihnen kann lang sein. Stellt euch darauf ein und sorgt für genügend Wasserkapazitäten.
  • Das Gelände ist hier nun wieder einfacher und ihr könnt viel Geld sparen, indem ihr hier weniger Zeros einlegt. In ganz Oregon habe ich nur einen Zero in Bend eingelegt.
  • Besucht die legendäre Timberline Lodge und gönnt euch das Frühstücks- oder Mittagsbuffet. Wenn es euch möglich ist, empfehle ich sogar eine Übernachtung. In der Nebensaison ist das sogar bezahlbar. Es ist wirklich schön und der Hot Pool bietet eine wunderschöne Gelegenheit den Sternenhimmel zu genießen. Die Hikerbox in der Timberline Lodge ist auch sehr gut.
  • Geht zu den PCT Days in Cascade Locks, die üblicherweise im August stattfinden. Ihr werdet hier auf viele bekannte Gesichter treffen, die ihr vielleicht aus den Augen verloren habt und ihr werdet einfach eine gute Zeit haben.

    Crater Lake
    Der Crater Lake Rim Trail ist eins der Highlights in Oregon

Washington

  • Washington ist hart, ihr werdet hier also damit rechnen müssen wieder langsamer zu sein und weniger Meilen pro Tag zurücklegen zu können.
  • Die gute Nachricht ist: Es wird überall Beeren am Trail geben. Brombeeren, Heidelbeeren, Huckleberries – nehmt euch die Zeit von ihnen zu naschen.
  • Besteigt den Old Snowy Mountain in der Goat Rocks Wilderness. Es ist nur ein kurzer Abstecher, der es absolut wert ist.
  • Sendet euch eine Resupply Box nach Stehekin. Die Auswahl ist hier begrenzt und vor allem sehr teuer, da alles mit dem Boot hierher gebracht werden muss.
  • Rechnet ab September mit dem ersten Schnee. Ihr solltet vorher in Kanada ankommen.

    Old Snowy Mountain
    Der Abstecher zum Old Snowy Mountains ist jede Mühe wert

Nach dem Trail

  • Bleibt aktiv, versucht soviel zu wandern und zu laufen wie ihr könnt
  • Registriert euren Thru Hike auf der PCTA Website
  • Reicht eure Lieblingsbilder für das PCT Year Book ein
  • Schmiedet neue Pläne, egal ob für den nächsten Thru-Hike, Übernachtungstrip oder Tageswanderung. Vielleicht auch nur eine Reise oder ein Roadtrip. Schafft euch etwas worauf ihr euch freuen könnt.
  • Es wird hart sein nach dem Leben auf dem Trail, in dem alles so einfach und leicht erschien und ihr in jedem Moment präsent wart, wieder in einen anderen Alltag zurückzufinden. Erwartet nicht zu viel von euch und wenn ihr sehr stark zu kämpfen habt, ist es keine Schande professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Post Trail Depression ist echt und kann zu einer langwierigen Sache werden. Tauscht euch mit euren Trail-Freunden aus, redet mit ihnen über eure Herausforderungen und Gefühle und schwelgt zusammen in Erinnerungen. Ich habe nach meinem ersten Thru-Hike in Neuseeland nie mehr in einen „normalen“ Alltag zurückgefunden. Seid darauf vorbereitet, dass der PCT euer ganzes Leben verändern könnte und damit eure Vorstellungen von eurer Zukunft. Es gibt jene, für die es das Abenteuer ihres Lebens bleibt, aber auch solche, die gerade erst am Anfang vieler weiterer Abenteuer stehen und einen Thru-Hike nach dem anderen hinter sich bringen und ihr ganzes Leben darauf ausrichten (ja, auch bin schuldig vom Thru-Hiking Fieber gepackt worden zu sein).

    Dicks Pass
    Plant euer nächstes Abenteuer

3 Antworten

  1. Liebe Annika,

    ich bin gerade über deine Homepage gestoßen und wollte dir ein großes Kompliment dalassen! Sehr schön geschrieben und gestaltet.

    Danke für die PCT-Tipps. Sie werden mir bei meinem diesjährigen Versuch bestimmt helfen.

    Viele grüße
    Bianka

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    Die Weltwanderin

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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