Der Annapurna Base Camp Trek führt uns in etwa 10 Tagen zum südlichen Fuße des Annapurna I, dem zehnthöchsten Berg der Welt. Anders als beim Everest Base Camp Trek befinden wir uns hier größtenteils in tiefer liegenden Gebieten, die von viel Wald und Wasserfällen geprägt und damit sehr abwechslungsreich sind. Wer also gerne durch grüne Gefilde streift, sich in der großen Höhe weniger wohlfühlt und trotzdem ein grandioses Bergamphitheater sucht, ist hier genau richtig. Der Weg startet im Reisparadies, führt durch urige Bambus- und Rhododendronwälder und endet mitten zwischen Gletschern und steil aufragenden Bergen.
Inhaltsverzeichnis
ToggleTag 1 – Birethani bis Ulleri
9 km / 1.170 hm / 5 h
Es geht wieder los! Diesmal zum Annapurna Base Camp. Da wir noch den Poon Hill einbauen wollen, von dem man eine gute Aussicht auf die Annapurna Range hat, starten wir von Naya Pul um den Abstecher nach Ghorepani mitnehmen zu können. Wir fahren um 7 Uhr morgens von unserem Hotel in Pokhara mit dem Taxi zum Busbahnhof, von wo aus wir den Bus nach Naya Pul nehmen (300 Rs, 90 Minuten). Wir konnten vorher keine Tickets mehr buchen, aber es ist kein Problem, einen Sitzplatz in einem der Touristenbusse zu finden.
Die Fahrt ist mehr als holprig – der Bus klingt, als würde er gleich auseinanderfallen. Wenigstens müssen wir nicht auf dem Dach sitzen. Auch eine Gruppe Deutscher sitzt im Bus. Ihr Ziel ist der Poon Hill. Einer von ihnen hat den Annapurna Circuit bereits 1972 gemacht. Da gab’s uns noch nicht mal und auch Reinhold Messner hatte seine Himalaya-Karriere noch nicht gestartet. Sah sicher alles noch ganz anders aus damals.
Der Bus fährt bis nach Ghandruk hinauf und wir fahren bis Birethanti mit. So sparen wir uns eine halbe Stunde des Wegs. Zwischendurch halten wir eine Weile in Naya Pul, wo wir tibetisches Brot frühstücken. Dann geht’s weiter nach Birethanti. Hier gibt es Checkposts für die TIMS-Karte und das ACAP-Permit. Wir starten auf 1.000 m und es ist sehr warm. Die Sonne knallt vom Himmel und schon nach kurzer Zeit auf dem Weg sind wir schweißgebadet. Puh! Schon anders als am Everest, wo man auf 2.800 m beginnt.
Der Weg führt uns an kleinen Dörfern, Terrassenfeldern und Wasserfällen vorbei. Immer begleitet uns das Rauschen des Bhurungdi Khola neben uns. Hier gehen wir noch auf einer Straße, die auch von Jeeps befahren werden kann. In Hille wollen wir Mittag essen, aber das erste Restaurant, das wir ansteuern, bietet gar nichts an. Dafür sitzt die ganze Familie auf der Terrasse. Wir kaufen nur eine kalte Cola (0,5 l für 200 Rs), die mich wieder fit macht. Ich schwitze wie verrückt, die Hitze macht das Gehen trotz geringer Steigungen sehr anstrengend.
Wir gehen weiter nach Hille hinein, wo wir in ein Restaurant gehen, das tatsächlich Essen serviert. An Nudeln und einer Art Schweizer Rösti stärken wir uns, unterhalten uns mit zwei Amerikanern aus Minnesota und ruhen aus. Wir beschließen, heute noch bis Ulleri zu gehen, um den morgigen Tag zu entspannen, an dem wir das auf 2.870 m gelegene Ghorepani erreichen wollen. Den Poon Hill macht man dann klassischerweise am frühen Morgen.
Wir starten wieder und verlassen die Straße, um auf einem Steinweg kurz darauf Tikhedhunga zu erreichen. Nun folgt ein sich über 500 Höhenmeter ziehender steiler Anstieg über 3.300 Steintreppen nach Ulleri. Vorher überqueren wir den Fluss auf zwei Hängebrücken. Mittlerweile sind Wolken aufgezogen und es ist nicht mehr so heiß. Dafür wird uns aber auch die Sicht genommen. Im Augenblick ist mir das ziemlich wurscht – ich bin froh, nicht in der Sonne die Stufen hinaufgehen zu müssen. Wir machen ein paar Mal Pause auf dem Weg hinauf.
Nach einer weiteren Stunde erreichen wir Ulleri auf 2.080 m. Es ist kühler geworden, aber mein Körper fühlt das kaum. Wir kehren in die Annapurna View Lodge ein – erst mal ohne Annapurna View. Es gibt hier sogar warme Duschen – einfach so! Wir nutzen das gleich aus. Dann schlafe ich ein wenig, bis wir zum Abendessen gehen. Mittlerweile schaut der Annapurna South aus den Wolken heraus – angestrahlt von der untergehenden Sonne. Er scheint fast zu glühen in der ansonsten schon dunklen Umgebung.
Beim Abendessen unterhalten wir uns mit einer Tibeterin, deren Eltern 1959 nach Nepal geflohen sind. Sie lebt in einem der Flüchtlingscamps in Pokhara. In den Monaten der Hochsaison kommt sie hierher und verkauft Schmuck und weitere Souvenirs. Trotz allem ist sie eine sehr fröhliche Frau.
Tag 2 – Ulleri bis Ghorepani
7,6 km / 915 hm / 4 h
Eigentlich wollen wir aufgrund der Hitze früh los, aber wie immer klappt das nicht. Die Sicht am Morgen ist wunderschön und es ist leicht, die Zeit am Frühstückstisch mit Blick auf den Annapurna South (7.219 m) und Hiunchuli voranschreiten zu lassen. Wir unterhalten uns mit einem Amerikaner, der gestern vom Poon Hill herunterkam und ebenfalls sehr entspannt wirkt. Sein Top-Tipp für Trekking sind die gestrickten Wollschuhe, die es hier überall zu kaufen gibt und die Füße nachts schön warm halten.
Wir kommen erst kurz vor 10 Uhr los, aber heute ist es nicht so heiß und somit deutlich angenehmer zu steigen. Wir starten im Farmland und gelangen bald darauf in den Wald hinein.Wir unterhalten uns länger mit einem Amerikaner, der schon öfter in Nepal war. Er wohnt interessanterweise schon viele Jahre lang in Abu Dhabi. Im Januar will er den Aconcagua besteigen, den höchsten Berg Südamerikas, und ist hier, um ein wenig zu trainieren. Er ist ebenfalls auf dem Weg zum Annapurna Base Camp und schleppt einen beachtlichen Rucksack mit sich.
Dann tauchen wir in wunderschönen Eichen- und Rhododendronwald ein. Moose, Farne und Flechten wachsen überall – ein wahrer Urwald! Wasserfälle ergießen sich am Wegesrand und das Rauschen von glasklaren Flüssen begleitet uns. Immer wieder geht es auf und ab, bis ein letzter Anstieg uns nach Nangathanti führt, wo wir Mittagspause machen. Hunde betteln hier an jedem Tisch, an dem gerade gegessen wird, eine Katze schläft auf einem der Stühle. Maultiere fressen regelmäßig den Salat an, der draußen vor der Küche liegt, und sie müssen verscheucht werden. Es wird echt kalt, wenn die Sonne hinter Wolken verschwindet, und wir müssen uns wärmer anziehen, sogar meine Daunenweste kommt zum Einsatz.
Von hier laufen wir noch etwa eine Stunde durch den Wald bis Ghorepani. Auf dem Weg unterhalten wir uns mit einem Guide, der das halbe Jahr über in Amerika lebt und dort einen Ableger einer nepalesischen Trekkingagentur betreibt. In der Hochsaison ist er dann als Guide im Himalaya unterwegs. Wir erreichen den unteren Teil von Ghorepani und registrieren uns beim Checkpost, bevor wir in den oberen Teil der Stadt weitergehen.
Es ist ziemlich kalt geworden und die Sicht ist nicht mehr vorhanden. Wir kehren in die Nice Viewpoint Lodge ein und gehen dann noch einmal auf einen Kuchen und Tee hinaus. Wir kaufen auch Yak-Käse und Brötchen für morgen früh auf dem Poon Hill. Dann streichen wir noch etwas durch die Läden und entdecken tolle, warme und bunte Wollhandschuhe, von denen wir uns jeder ein Paar gönnt. Es fängt an zu regnen und wir ziehen uns in die Lodge zurück.
Tag 3 – Ghorepani bis Chiule
13,2 km / 900 hm / 4,5 h
Um 5 Uhr morgens klingelt der Wecker, denn wir wollen zum Sonnenaufgang auf den Poon Hill (3.210 m). Der Aufstieg dauert etwa 40 Minuten. Als wir aufstehen, ist es noch dunkel und über uns leuchten die Sterne, als wir vor die Tür treten. Durch das erste Tageslicht werden die Berge bläulich beleuchtet. Mit Stirnlampen bewaffnet gehen wir los. Kurz darauf erreichen wir einen Ticketschalter, der 50 Rs für den Poon Hill verlangt und als Spende für Ghorepani gedacht ist.
Allerdings haben wir gar kein Geld dabei, dürfen aber trotzdem passieren – wir sollen den schuldig gebliebenen Betrag einfach später dem Lodge-Eigentümer geben. Wir steigen weiter hinauf, über zahlreiche Steinstufen, und bald benötigen wir die Stirnlampen nicht mehr. Wir kommen an einer ersten Lichtung vorbei, die die Hälfte des Aufstiegs markiert. Eisern gehen wir weiter, schwitzen trotz der äußeren Kälte etwas vor uns hin.
Das Gipfelplateau ist voll mit Menschen. Praktisch jeder, den wir auf dem Weg getroffen haben, ist hier. Vor uns erstreckt sich ein Panorama von Dhaulagiri (8.167 m) und Tukuche (6.920 m) bis Nilgiri (6.940 m), Annapurna South (7.219 m), Annapurna I (8.091 m), Hiunchuli (6.441 m) und Tarke Kang (7.193 m). Die Spitze von Annapurna South, der direkt vor uns zu thronen scheint, wird von den ersten Sonnenstrahlen beleuchtet. Der Himmel im Osten ist rot-bläulich und langsam kriecht die Sonne herauf, bestrahlt die Bergwelt und lässt Annapurna South und Annapurna I im roten Glanz erglühen.
Machhapuchare zeigt von der Seite, warum er seinen Namen, der übersetzt „Fischschwanz“ heißt, verdient, denn seine Doppelspitze sieht wirklich wie ein Fischschwanz aus. Nun haben wir schon vier der vierzehn Achttausender gesehen, von denen sich acht in Nepal befinden: Annapurna I, Dhaulagiri, Everest und Lhotse.
Es gibt auch einen View Tower auf dem Poon Hill. Wir sehen uns auch die Aussicht von dort an. Inzwischen ist die Sonne vollständig aufgegangen und wir und die Berge stehen in Licht und Wärme. Kein Wölkchen am Himmel. Als wir uns einigermaßen sattgesehen haben (kaum möglich, ich muss immer noch ein weiteres Foto machen, bevor ich hinabsteigen kann), steigen wir wieder hinab und frühstücken in unserer Lodge. Dann machen wir uns auf den Weiterweg. Wir wollen Richtung Chhomrong laufen, wo wir wieder auf den Annapurna Base Camp Trail treffen, und sehen, wie weit wir heute kommen.
Die meisten beenden die Tour nach Chhomrong in Tadapani, wir wollen noch ein Stück weiterkommen. Von Ghorepani geht es erst mal wieder bergauf, tatsächlich sogar bis auf die Höhe vom Poon Hill auf 3.210 m. Es ist ein anstrengender Anstieg auf den üblichen Steinstufen bis zum Deorali Pass. Wir erreichen ein kleines Teehaus auf einer mit Gebetsflaggen gesäumten Lichtung, wo wir kurz pausieren. Hier hat man wieder Aussicht auf Dhaulagiri, der Annapurna und Machhupuchare liegen bereits in den Wolken. Nur zwei Stunden später ist der blaue Himmel von heute Morgen zugezogen und es ist wieder kalt geworden. Kaum hätte man das heute früh für möglich gehalten. Eine Gruppe Belgier tanzt fröhlich auf dem Pass.
Wir steigen weiter in Koniferen- und Rhododendronwald hinauf. Dann gehen wir wieder hinab über einen matschigen Weg, der immer mal wieder bergan und bergab führt, um schließlich nach Deorali hinabzufallen. Nun geht es steil hinab über feuchte Steinstufen über einen engen Weg neben einem Fluss, der sich bald in mehreren Wasserfällen ergießt. Ein Pulk Wanderer steigt hier hinab und bietet keine Chance zu überholen auf dem engen und steilen Pfad. Erst als es ein Stück hinaufgeht, kann ich eine Gruppe im Laufschritt überholen, bis ich vor der nächsten stehe. Auch diese kann ich schließlich überholen und kann endlich wieder frei gehen. Ich kann einfach nicht langsam hinter anderen herstapfen, das stresst mich zu sehr. Alex hatte nicht so viel Glück und ist in der zweiten Gruppe hängengeblieben. Ich warte an einer breiten Stelle, bis er auch überholen kann.
Die Sonne kommt wieder stellenweise heraus und wärmt uns. Der Weg wird nun weniger steil und führt weiter am Fluss vorbei, der zwischen Felsblöcken und Baumstämmen hinuntertost. Dann erreichen wir Banthanti, wo wir Mittagspause machen. Obwohl der Name gleich ist, handelt es sich nicht um das gleiche Banthanti wie am Vortrag. Vielleicht gingen ihnen die Namen aus. Wir wärmen uns an warmem Tee und Speisen und unterhalten uns mit einer Italienerin, die Deutsch kann und uns schmunzelnd bei irgendeinem Gespräch zuhört. Sie haben das Gleiche vor wie wir – vom Poon Hill zum Annapurna Base Camp. Kurz nach Banthanti kommen wir aus dem kühlen Wald heraus und durch Felder, und plötzlich ist es wieder ganz warm und schwül.
Wir entledigen uns der Fleece-Jacke und kommen an einer Felswand vorbei, in der Affen herumturnen. Faszinierend, wie locker sie an der steilen Wand herumkraxeln – und chillen. Mit Händen und Füßen festhalten zu können, ist eindeutig ein gewisser Vorteil. Ohne Seil würde ich da jedenfalls nicht einsteigen. Wir überholen die Italiener und steigen hinab zum Fluss, den wir auf einer Brücke queren. Dann geht es unbarmherzig steil wieder bergauf. Nach endlos erscheinenden Stufen erreichen wir Tadapani (2.710 m). Hier halten wir uns nicht lange auf, durchqueren das Dorf und lassen die anderen Trekker hinter uns.
Wir folgen den Schildern weiter nach Chhomrong. Nun geht es wieder steil auf einem kleinen Pfad bergab, der uns nach 45 Minuten nach Chiule bringt. Hier erreichen wir die knallpink gestrichene Mountain Discovery Lodge. Wir essen erst mal ein bisschen Yak-Käse und nehmen uns dann ein Zimmer. Von hier kann man zwar die großen Berge nicht sehen, aber in das Tal hinein und rüber bis nach Ghurjung auf der anderen Seite, das wir morgen erreichen werden. Um uns herum grüne „Hügel“. Sie sehen aus wie Hügel mit den vielen Bäumen, sind aber eigentlich über 3.000 m hoch. So etwas ist hier nicht mehr als ein Hügel. Nach einer warmen Dusche, die es hier überall gibt, fühlen wir uns wieder wie neu.
Wir begeben uns zum Abendessen in den gemütlichen Aufenthaltsraum mit Ofen, der schon warm ist. Wir unterhalten uns mit einer mexikanischstämmigen Amerikanerin, die auch auf dem Weg zum Annapurna Base Camp ist. Hier in Chiule trifft man fast nur noch auf solche, die Poon Hill UND Annapurna Base Camp vorhaben.
Tag 4 – Chiule bis Sinuwa
10,2 km / 1.000 hm / 4,5 h
Wir versuchen mal wieder, etwas früher loszukommen, schaffen es aber wie stets nicht vor neun Uhr. Macht aber auch nichts, wir sind dafür schneller als die meisten, die früher starten. Der Machhapuchare erstrahlt im dunstigen Licht, als wir uns auf den Weg machen. Wir erwischen einen inoffiziellen Weg, der sich als Abkürzung herausstellt. Dafür ist er steil, matschig und rutschig. Teilweise verläuft der schmale Pfad zusammen mit einem Büchlein hinunter, zwischendurch liegen viele rutschige Hinterlassenschaften von Tieren auf dem Weg. Ich drohe einige Male auszurutschen.
Aber als wir unten ankommen, treffen wir auf die anderen Wanderer, die wir offenbar überholt haben, was mich wieder gnädiger stimmt. Wir halten uns nicht lange auf und gehen weiter hinunter bis zur Hängebrücke auf 1.930 m. Nun sind wir seit Tadapani 800 Höhenmeter abgestiegen – mit dem Wissen, all das wieder hinaufzumüssen. Damit beginnen wir jetzt. Nach der Brücke geht es wieder steil hinauf bis nach Ghurjung auf 2.010 m. Wir ruhen nur kurz aus und gehen weiter Richtung Chhomrong. Wieder gilt es, 200 Höhenmeter hinaufzusteigen. Es ist heute warm und wir kommen ordentlich ins Schwitzen dabei.
Immer wieder geht es auf und ab, bis wir nach ca. einer Stunde Chhomrong (2.210 m) erreichen. Hier machen wir Mittagspause und ich esse die schlechtesten Spaghetti meines Lebens in der ansässigen „German Bakery“. Übrigens ist hier jede Bäckerei „German“, was nicht heißen soll, dass es hier irgendwas gibt, was auch nur im Entferntesten an deutsches Gebäck oder Brot erinnert. Anscheinend wird Deutsch im Zusammenhang mit Bäckerei mit Qualität gleichgesetzt, und so sind halt alle Läden, die ein gewisses Backangebot haben, deutsche Bäckereien. Dabei genießen wir den Blick auf den Machhapuchare, der hier so nah wirkt.
Wir sehen uns den weiteren Weg auf der Karte an und beschließen, bis nach Sinuwa (1,5 Stunden & 440 Höhenmeter) oder sogar bis nach Bamboo (3 Stunden & 610 Höhenmeter) zu gehen. Wir machen uns auf den Weg und gehen unzählige Steinstufen hinunter zu einer Hängebrücke auf 1.860 m um auf der anderen Seite wieder unzählige Steinstufen nach oben zu gehen. Der Schweiß fließt wieder und wir erreichen nach einer halben Stunde das Dorf Bhanuwa, auch Lower Sinuwa genannt.
Hier füllen wir unsere Trinkblasen auf und gehen weiter über Steinstufen hinauf bis nach Sinuwa auf 2.340 m. Ich bin fit und heute läuft es gut, ich könnte noch die 1,5 Stunden weiter nach Bamboo gehen. Alex ist allerdings fertig für heute. Wir überlegen etwas herum, aber schließlich gibt das Angebot der Lodgebesitzerin, Zimmer und WiFi gratis zu bekommen, den Ausschlag und wir bleiben hier. Wir unterhalten uns mit zwei Schweizern, die auch auf Weltreise sind, und waschen uns den Schweiß runter.
Tag 5 – Sinuwa bis Deorali
10,8 km / 1.250 hm / 4 h
Wieder kommen wir nicht vor 9 Uhr los und sind die Bummelletzten. Der Morgen ist wunderschön klar und wir können Hiunchuli und Machhapuchare von der Terrasse aus sehen. Das Wetter wird also wieder besser und wir können den Tag über Sonnenschein genießen. Wir starten mit einem Aufstieg, wohlwissend, dass wir genau das, was wir nun hochgehen, auch wieder runtermüssen, um dann abermals hinaufzugehen. Der Annapurna Base Camp Trek ist ein einziges Auf und Ab, und an manchen Tagen kommt man effektiv 60 Höhenmeter weiter hoch, obwohl man über 700 Höhenmeter hinter sich gebracht hat.
Wir gehen also auf 2.470 m wieder eine steile Steintreppe durch Bambus- und Rhododendronwald hinab. Überall rauscht das Wasser und es tosen kleine und große Wasserfälle hinab. Dann erreichen wir Bamboo, das etwa auf der Höhe von Sinuwa liegt, wo wir heute Morgen gestartet sind. Wir gehen gleich weiter nach Doban. Wieder gehen wir hinauf. Immer wieder geht es auf und ab und man kann sich gar nicht vorstellen, Höhenmeter zu machen. Im Großen und Ganzen geht man aber doch mehr bergauf und wir erreichen Doban, wo wir eine kurze Pause einlegen. Weiter geht’s hinauf, rechts von uns eine tiefe Schlucht und steile Felswände. Gelegentlich sehen wir große Wasserfälle an ihnen hinabrauschen.
Dann erreichen wir Himalaya und die zwei Lodges, die sich hier befinden. Hier machen wir Mittagspause. Vor uns liegt jetzt nur noch eine Stunde steiler Anstieg nach Deorali (3.140 m). Die Sonne ist herrlich und lädt zum Verweilen ein, weshalb wir über eine Stunde hier verbringen. Kurz vor zwei Uhr machen wir uns wieder auf den Weg über felsige Wege hinauf zur Hinku Cave, wo ein großer überhängender Fels liegt. Von hier können wir schon die Häuser von Deorali sehen.
Vorher müssen wir allerdings noch einmal hinunter und einen Gletscherfluss mit großen Felsblöcken queren, um dann wieder hinaufzuklettern – die letzten Höhenmeter für heute. Wir erreichen Deorali und kehren in die Dream Lodge ein, wo wir auch wieder unsere Schweizer treffen, die schon seit ein paar Stunden hier sind, da sie bereits früh am Morgen losgelaufen sind.
Tag 6 – Deorali bis Annapurna Base Camp
7,2 km / 1.000 hm / 6,5 h
Wir stehen heute tatsächlich einmal früh auf und kommen um 7:30 Uhr los. Wir haben uns vorgenommen, bis zum Annapurna Base Camp zu gehen, denn von hier aus ist es nicht mehr weit – nur noch etwa 3 Stunden von Deorali. Es ist wieder schön klar, aber das tief eingeschnittene Tal liegt noch fröstelnd im Schatten der Berge. Wir gehen an steilen Felswänden vorbei, unter denen bei viel Schnee hohe Lawinengefahr besteht. Momentan ist alles save, es hängt nicht genug Schnee in den Hängen, über denen unsichtbar Annapurna South und Hiunchuli thronen.
Das Tal verbreitert sich und die Vegetation wird karger, sie geht nun nicht mehr über Büsche hinaus. Hin und wieder sind Schneefetzen zu sehen. Wir kommen an alten Lawinenresten vorbei, die letzte Saison herunterkamen und ziemlich groß gewesen sein müssen, denn selbst jetzt noch liegen meterhohe Schneereste unter der Felswand. Bald darauf erreichen wir die Häuser vom sogenannten Machhapuchare Base Camp (3.700 m), das es eigentlich nicht gibt. Der Machhapuchare darf nämlich nicht bestiegen werden, da er als heilig gilt. Tatsächlich wurde der 6.997 m hohe Berg noch nie bestiegen. Vor dem Verbot versuchten sich Wilfred Noyce und David Cox an ihm, mussten aber 50 m vor dem Gipfel aufgeben.
Wir machen hier eine kurze Pause. Es ist noch zapfig kalt, da die Lodges hier noch immer im Schatten liegen. Die Gipfel von Hiunchuli, Annapurna South, Annapurna I und III sowie Machhapuchare sind bereits im Sonnenlicht getaucht, die man allesamt von hier sehen kann. Besonders der Machhapuchare scheint zum Greifen nah, er baut sich direkt über dem Machhapuchare Base Camp auf.
Nun haben wir noch 430 Höhenmeter vor uns und wir starten zum Endspurt. Hier beginnt der Schnee wirklich, aber er ist schon gut heruntergetreten, sodass er bis auf ein paar glatte, noch festgefrorene Stellen, gut zu begehen ist. Es geht hinauf und wir kommen über einen Hügel, von wo wir dann die Häuser vom Annapurna Base Camp sehen können. Während des weiteren Wegs an einer Moräne entlang scheinen wir ihnen aber kaum näherzukommen.
Aber die Sonne hat uns erreicht und es ist sofort angenehm warm geworden, sodass wir uns einiger Kleidungsschichten entledigen können und die Brille gegen die Sonnenbrille tauschen müssen. Es ist gleißend hell durch den allgegenwärtigen Schnee um uns herum. Es geht nun nur noch sanft bergauf, aber die Höhe beginnt sich bemerkbar zu machen und es ist ziemlich warm. Wir schnaufen hinauf, bis wir die Lodges und ein Schild erreichen, das uns am Annapurna Base Camp willkommen heißt.
Wir lassen die Lodges hinter uns und gehen auf die Moräne für einen Blick über den Gletscher und ein 360°-Panorama auf Hiunchuli (6.434 m), Annapurna South (7.219 m), Bharha Chuli (7.647 m), Annapurna I (8.901 m), Khangsar Kang (7.485 m), Annapurna III (7.555 m), Machhapuchare (6.997 m) sowie den Trekkingpeak Tent Peak (5.695 m). Der Annapurna I ist der zehnthöchste Berg der Welt und wurde das erste Mal 1950 von Maurice Herzog, einem Franzosen, bestiegen. Somit ist es der erste 8.000er, der je bestiegen wurde, und er gehört nicht gerade zu den einfachsten. Die Expedition um Herzog hatte zwei Berge im Auge: den Dhaulagiri und den Annapurna, um sich vor Ort zu entscheiden. Sie hatten Karten dabei, die ungenau waren, was sie Wochen gekostet hat, den Annapurna überhaupt zu finden. Der Dhaulagiri erwies sich als zu schwierig, weshalb sie sich Annapurna widmeten.
Der Annapurna verzeichnet nur 109 Besteigungen und ist einer der schwierigsten und gefährlichsten Berge im Himalaya, vor allem aufgrund der hohen Lawinengefahr. Anatoli Boukreev, ein kasachischer Bergführer, der das Unglück von 1996 am Everest überlebte, wurde nur anderthalb Jahre danach von einer Lawine am Annapurna getötet. Hier an der Moräne steht sein Steindenkmal. Wir genießen lange den Blick auf die Berge, den Gletscher, die Eisberge. Der Gletscher knackt unter uns, immer mal wieder rauschen Steine irgendwo herunter.
Wir gehen noch ein Stück auf der Moräne entlang. Dann ziehen Wolken in rasender Geschwindigkeit von unten herauf und nehmen die Sicht, nur um 10 Minuten später wieder zu verschwinden. Es geht so schnell hier oben. Ohne die Sonne ist es gleich 10 °C kälter. Wir bauen einen Schneemann und begeben uns dann zu den Loges zum Mittagessen. Es ist sehr warm in der Sonne und wir können im Shirt dasitzen und sie genießen. Dann zieht es wieder zu und wird kalt.
Wir ziehen uns ins Innere der Lodge zurück. Hier lesen wir, spielen Karten und schauen hin und wieder nach draußen, ob sich die Wolken verzogen haben. Trotzdem geben die Wolken den Blick auf Dhaulagiri frei, den wir in der untergehenden Sonne vom Fenster aus beobachten können. Er leuchtet golden auf und die Wolken um ihn herum kleiden ihn immer wieder in neues Gewand.
Später gehen wir noch einmal hinaus – die Wolken geben nun Hiunchuli und Annapurna frei, die Sonne hat es sich schon hinter ihnen gemütlich gemacht und zaubert Regenbogenfarben in die Wolken über den zwei Gipfeln. Wir entscheiden uns, die Nacht hier zu verbringen statt am Machhapuchare Base Camp, und beziehen ein Zimmer. Mittlerweile ist es sehr kalt und wir müssen alles anziehen, was wir dabeihaben.
Eine Weile später gehen wir noch einmal raus – Teile vom Annapurna sind nun frei. Viel beeindruckender aber sind die Wolken über den Bergen, die von der untergehenden Sonne angestrahlt werden und wie Feuer am Himmel brennen. Die Farben changieren von Rot zu Lila und schließlich zu Blau, ebenso wie die Bergspitzen. Ein Naturschauspiel vom Feinsten, ein wahres Sonnenuntergangsfeuerwerk! Es hat sich gelohnt, hier oben zu bleiben, trotz der bitteren Kälte, die uns in Nase und Zehen beißt. Auf dem Rückweg in die Lodge begegnen wir einem kleinen Pika, das durch den Schnee tobt, und offenbar keinerlei Scheu vor uns zu kennen scheint. Er läuft sogar geradewegs auf mich zu!
Wir begeben uns zum Abendessen und unterhalten uns mit einem Thai-Paar, dem es sehr kalt hier oben ist und das wunderbare Fotos macht, einem fröhlichen Koreaner, der morgen bis ganz nach unten an einem Tag absteigen will, und einem Chinesen, der vor allem Gesten und Bonbons beisteuert, weil er kein Wort Englisch spricht. Eine interessante Mischung. Unser Hauptthema ist Essen. Ich bin müde von diesem langen und aufregenden Tag und kuschel mich in meinen warmen Schlafsack.
Tag 7 – Annapurna Base Camp bis Chhomrong
21,3 km / 800 hm / 6,5 h
Wir stehen wieder früh auf, um auch den Sonnenaufgang in diesem Bergamphitheater zu erleben. Der Himmel ist klar und die aufgehende Sonne schweift über die Berge, haucht den blau-grauen Eisriesen Leben ein. Ich habe meinen Schlafsack mit auf die Moräne genommen, um nicht zu frieren, was wirklich gut funktioniert. So kann ich eine Weile dasitzen und dabei zuschauen, die Szenerie langsam in Licht getaucht wird.
Dann gehen wir frühstücken und nach einem weiteren schnellen Blick von der Moräne – Wolken ziehen von unten herauf und bedecken den Gletscher, die Berge erheben sich darüber – machen wir uns an den Abstieg. Wir verabschieden uns von Annapurna und gehen den eisig glatten Weg zurück zum Machhapuchare Base Camp. Mit jedem Schritt wird uns wärmer und leichte Kopfschmerzen lösen sich auf.
Nun gehen wir durch bis Bamboo. Aus dem lebensfeindlichen Raum wieder hinab in den fruchtbaren Regenwald, der hier bis 3.500 m hinauf reicht. Nach vier Stunden erreichen wir Bamboo und essen Mittag. Die letzte Stunde hat mich ganz schön fertig gemacht und mein Magen knurrte. Nach der Pause habe ich neue Energie geschöpft und wir gehen weiter. Erst mal wieder 200 Höhenmeter hinauf, um sie dann wieder hinab nach Sinuwa zu gehen. Von hier geht es in zahlreichen Stufen hinab bis nach Bhanuwa, dann runter zur Hängebrücke auf 1.860 m. Nun müssen wir noch 350 Höhenmeter hinauf, um den oberen Teil von Chhomrong zu erreichen. Puh!
Kurze Pause am Fuße der vielen Treppen, dann stapfen wir stur hinauf. Etwa 1.800 Treppenstufen und viele Schweißtropfen später, erreichen wir Chhomrong Cottage, das wir als Unterkunft erwählt haben, da deren Pizza und Schokokuchen im Lonely Planet gelobt werden. Wir nehmen eine wohltuende Dusche und begeben uns zu dem Teil, bei dem es herauszufinden gilt, ob Pizza und Kuchen wirklich so gut sind.
Die Pizza ist für die Höhe ganz gut, aber ich empfehle auf keinen Fall die mit Schinken, denn es ist keiner, sondern eine Art weiches Pressfleisch aus der Dose. Der brownieartige Schokokuchen mit warmer Schokosauce ist allerdings sehr gut. Er wurde sogar in der Times erwähnt. Wir haben, glaube ich, das schönste Zimmer der Lodge – ein Eckzimmer mit viel Licht und Sicht auf Machhapuchare und Annapurna South. Naja, heute nicht mehr, heute sehen wir nur noch grüne Hügel und später die Lichter von Bhinuwa auf der anderen Seite.
Tag 8 – Chhomrong bis Jhinudanda
4 km / 200 hm / 1 h
Wir liegen noch lange im Bett am Morgen, genießen die Aussicht auf Annapurna South und Machhapuchare direkt aus dem Bett heraus, die Sonne schleicht von den Bergspitzen bis ins Tal. Dann essen wir gemütlich draußen in der Sonne Frühstück, bestellen mehr Tee, als wir trinken können, und mehr, als wir essen können, bekommen noch Bananen geschenkt und kommen erst nach 10 Uhr los.
Die Leute, die mit uns am Annapurna Base Camp waren, ziehen an uns vorbei, bis wir uns endlich auf den Weg machen. Unser Plan ist es, heute bis nach Ghandruk zu laufen, um morgen den Bus zu nehmen, der bis hierher bzw. ein Dorf tiefer fahren soll. Aber es kommt anders. Wir gehen die restlichen Treppen in Chhomrong hinauf und dann endlich wieder hinab. Über Taglung und weiter über steile Stufen bergab.
Dann erreichen wir nach einer Stunde Jhinudanda, wo wir auf die Gruppe Italiener treffen, die wir immer wieder angetroffen haben seit unserem Abstieg vom Poon Hill. Wir sind schweißgebadet, es ist sehr heiß heute. Eigentlich wollten wir hier den heißen Quellen einen Besuch abstatten, aber momentan ist uns eher nach kalten Quellen. Kurzerhand nehmen wir die Einladung auf ein Bier an und setzen uns zu den Italienern – ein älteres Paar und ein jüngerer Bärtiger. So sitzen wir eine Stunde beieinander, reden über Reisen und Tauchen – sie ist schon ganz schön herumgekommen in der Welt.
Dann wollen wir doch noch zu den heißen Quellen hinunterschauen, die sich etwa 15 Minuten bergab befinden. Danach wollen wir weiterlaufen – eigentlich. Am Anfang gilt es, ein Ticket über 50 Rs zu erstehen, dann laufen wir den steilen Weg hinunter. Unten bei den Quellen – drei Becken neben einem reißenden Wildwasserfluss – will ein Mann unser Ticket sehen. Ich stelle fest, dass ich diese auf dem Weg hier runter verloren haben muss, denn ich habe sie in die Hosentasche mit einem Riesenloch gesteckt!
Also laufe ich wieder hinauf, auf der Suche nach den Tickets, auf dem Weg tausend Verwünschungen ausstoßend. Fast wieder beim Ticketschalter finde ich sie und renne mit ihnen wieder hinunter. Unten bin ich wieder schweißgebadet, schlecht gelaunt und mir ist nicht mehr nach einem warmen Bad, wie man sich vorstellen kann. 200 Höhenmeter wegen 50 Cent, grah! Nach einer Weile habe ich mich wieder so weit beruhigt, dass ich ins Wasser steigen kann. Hier saugt das warme Wasser den restlichen Ärger aus mir heraus. Für die erste Stunde sind wir alleine – bis auf den Ticketcheckmann, der mit dicker Jacke dasitzt und vor sich hinraucht und -starrt. Nach und nach kommen andere Leute, die wir schon kennen, unter ihnen der Chinese vom Annapurna Base Camp, der es mag, uns zu fotografieren.
So vergeht die Zeit und es ist schon drei Uhr, als wir wieder hochgehen wollen. Heute gehen wir sicher nicht mehr nach Ghandruk. Wir kehren erst mal zum nachträglichen Mittagessen ein, um dann zu beschließen, hierzubleiben und morgen weiterzugehen.
Tag 9 – Jhinudanda bis Naya Pul
16,7 km / 473 hm / 6,5 h
Die letzte Etappe liegt heute vor uns. Wir haben beschlossen, den Weg etwas zu ändern und statt nach Ghandruk hinauf bis nach Birethanti zu laufen, was zwar weiter ist, aber größtenteils bergab führt. Es gibt da einen kleinen, wenig begangenen Weg, der zwischen Ghandruk und Landruk und größtenteils am Flussufer entlang führt. Der Weg führt uns erst einmal steil zum Fluss Kimrong Kohla, welchen wir über eine kleine Holzbrücke überqueren. Dann geht es wieder steil bergauf.
Wir sind uns nicht ganz sicher, ob wir auf dem richtigen Weg sind, aber bald erreichen wir das kleine Dorf New Bridge und die Zweifel sind beseitigt. Der Weg führt am Modi Khola entlang und wir gehen ein Stück oberhalb durch dichten Wald. Es ist nicht so warm, aber sehr schwül. Wir queren Terrassenfelder und kleine Dörfer. Es ist gerade Diwali, das „Fest des Lichtes“. Dabei gibt es verschiedene Tage, auch einen, an dem Haustiere gesegnet werden. Heute tanzen auf den Wegen Kinder und versperren uns den Weg. Erst wenn wir etwas Geld in eine geschmückte Schale gegeben haben, dürfen wir weitergehen – mit Blumen, die uns ins Haar gesteckt werden.
Am Anfang ist das noch ganz lustig, doch wir kommen durch viele Dörfer und uns geht das Kleingeld aus. Einmal wechseln wir, aber wir spenden weiter und es wieder aus. Insgesamt spenden wir 400 Rupien. Wenn wir nichts geben, werden die Kinder zum Teil ganz schön aufdringlich. Je weiter wir herunterkommen, desto einfacher wird es aber, den Kindern zu entgehen und sie mit einem nepalesischen Satz, der so viel bedeutet, dass wir kein Geld haben, zu vertrösten. In Siwa erreichen wir die Straße, von wo aus man mit dem Bus nach Pokhara fahren kann. Wir entscheiden uns weiterzugehen und unsere Wanderung in Birethanti zu beenden, wo sie begonnen hat.
Wieder kommen wir durch Dörfer mit tanzenden Kindern. Langsam wäre es günstiger gewesen, den Bus zu nehmen. Dann erreichen wir Birethanti. Wir sind hungrig und gehen essen, vielleicht das schlechteste Essen auf dem gesamten Trek. Wir checken beim ACAP- und beim TIMS-Posten aus. Nun müssen wir noch bis Nayapul laufen, um den Bus nach Pokhara zu nehmen.
Die Busse sind alle ziemlich voll und wir haben keine Lust, anderthalb Stunden auf dem Dach eines Busses zu sitzen. Kommt mir auch ziemlich gefährlich vor. Wir bekommen einen Jeep angeboten, was 600 Rupien pro Person kosten würde, wir müssten aber mindestens zu viert sein. Der Preis ist fair, denn der Bus kostet auch 300 Rupien plus Taxi in die Stadt für 500 Rupien. Wir finden zwei Franzosen, die auch nach Pokhara wollen, ihnen ist es aber lieber, auf dem Dach eines Busses zu sitzen und dabei ein paar Rupien zu sparen.
Wir warten und treffen den Chinesen, den wir schon vom Base Camp kennen. Er kann kein Wort Englisch, aber wir kommen zusammen. Ein paar Nepalis fahren dann auch noch mit. In Pokhara feiern wir den gelungenen Trek mit Pizza und Bier am Abend.
Kurzinfo Annapurna Base Camp Trek (mit Poon Hill)
Gehzeit: 6 bis 10 Tage
Höhenmeter: 7.800 hm
Distanz: 100 km
Übernachtungsmöglichkeiten: Viele Tea-Houses auf dem Weg
Ausgangspunkt: Birethani, Nepal
Endpunkt: Naya Pul, Nepal
Schwierigkeit: Medium
















































































































































4 Antworten
Hallo
Mit welchem Anbieter wird Ihr unterwegs oder habt Ihr alles selber gemacht?
Welche Jahrezeit war es bei euch?
LG Brigitte
Hallo Brigitte,
Wir haben alles selbst organisiert und durchgeführt. Ich empfehle dazu auch meinen Artikel https://weltwanderin.de/nepal-organisation-eines-himalaya-treks/
Wir waren im Oktober/November dort.
Herzliche Grüße
Annika