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Hoher Fricken: Vorbei an kühlenden Wasserfällen

Abwechslungsreich geht es auf den hohen Fricken im Estergebirge, das im Schatten des größeren Bruders Wettersteingebirge liegt. Vorbei geht es an den rauschenden Kuhfluchtfällen, die sich in zahlreichen Kaskaden am Weg entlang winden und zu einem erfrischenden Bad einladen. Immer wieder eröffnen sich großartige Ausblicke auf das Wettersteingebirge mit der Zugspitze.

Das Estergebirge wird bei der Anfahrt nach Garmisch-Partenkirchen meist eher links liegen gelassen, bietet aber ebenfalls lohnende Touren. Der bekannteste Berg hier wird wohl der Wank sein, auf den auch eine Bergbahn hinauf fährt. Daneben reihen sich aber noch der Hohe Fricken und weitere Berge auf. Den Hohen Fricken haben wir uns für heute ausgewählt – vor allem wegen der lockenden Wasserfälle am Anfang der Tour, die ein erfrischendes Bad am Ende bereithalten, was an heißen Tagen wie heute durchaus ein guter Antrieb ist. Auch ein Kneippbecken findet sich am Bach.

Aufstieg zum Hohen Fricken

Zuerst führt uns der Weg zuerst ganz chillig Richtung Kuhfluchtfälle. An ein paar Tafeln können wir Höhe, Alter, Umfang oder Art der Bäume erraten. Dann geht’s an dem wasserfalldurchtosten Wildbach entlang, der durch eine wildromantische Schlucht hindurch donnert und sich in zahlreichen Wasserfällen und Gumpen ergießt. Ein kleiner Abstecher führt noch zu dem größten der Wasserfälle. Nachdem wir die Wasserfälle auf einer Brücke überquert haben, geht der Weg kompromisslos steil in Serpentinen bergauf über Steine und Wurzeln durch den Wald. Der Name des Kuhflucht-Steigs leitet sich nicht etwa von flüchtenden Kühen ab, sondern vom lateinischen confluctum, das soviel wie Zusammenfließen bedeutet. Fliehende Kühe würden sich hier vermutlich alle Haxen brechen, denn der Weg ist steil und mit tiefen Abgründen gespickt. Mein Telefon, was sich auf den Weg in besagten Abgrund macht, konnte ich nur mit Glück retten.

Es ist heiß am heutigen Tage und wir geraten schnell ins Schwitzen. Uns entlohnen aber schon bald die ersten freien Blicke auf die Wettersteinkette mit dem höchsten Berg Deutschlands und die Ammergauer sowie die donnernden Wassermassen unter uns. Wir gelangen zu einer kleinen Hütte nahe der Fricken-Höhle, die ganz hübsch hergerichtet ist. Mehr ein Unterstand als eine Hütte finden wir einen selbstgebauten Ofen und Bänke. Tee und Schnaps deuten darauf hin, dass der ein oder andere hier mal biwakiert hat. Nun wird der Weg ein wenig flacher, noch haben wir aber etwa die Hälfte der Höhenmeter vor uns. Durch den Wald steigen weiter hinauf und bald sehen wir das vorgelagerte Gipfelkreuz des Hohen Fricken.

Wir erreichen die Latschenzone und queren die Nordseite des Hohen Fricken. Am Johannisfeuerplatz wenden wir und gehen am Kamm hinauf zum Gipfel (1.940m), der kein Kreuz aufweist, da dieses vorgelagert ist, um es vom Tal sehen zu können.

Wir können Ammersee, Starnberger See und Staffelsee in der Sonne glitzern sehen. Hinter uns setzt sich das Estergebirge mit dem Bischof, dem Kareck und dem Krottenkopf fort. Vor uns erhebt sich das Karwendelgebirge, das Wettersteingebirge und die Gipfel der Ammergauer Alpen.

Abstieg

Runter geht’s wieder auf dem gleichen Weg. Eigentlich. Wir verpassen aber irgendwie die Abzweigung und laufen den Kamm auf der anderen Seite hinunter. Bis wir merken, dass wir auf der falschen Bergseite hinab gestiegen sind, sind wir schon am Sattel zwischen Hoher Fricken und Bischof. Da wir den anderen Weg nicht kennen, kehren wir um und steigen unsere Bonushöhenmeter wieder hinauf zum höchsten Punkt am dann den gleichen Weg wie zuvor wieder nach unten zu nehmen. Das erfrischende Bad ist große Motivation und so fetzen wir so schnell wie möglich den Berg hinunter und zu den kühlenden Fluten. Wir haben uns schon beim Aufstieg einen perfekten Wasserfall ausgeguckt, in den wir uns nun stürzen. Eine erfrischende Wassertemperatur von 14° C sorgt dafür, dass wir uns nicht allzu lange im kühlen Nass aufhalten. Aber alleine die Location ist der Wahnsinn. Hier zu sitzen und dem Rauschen des Wassers zuhören, ist großartig.

Abkühlung im Wasserfall

Auf dem ganzen Weg begegnen wir zwei anderen Wanderern, die wir am Gipfel wiedertreffen. Nur an den Kuhfluchtfällen tummeln sich ein paar mehr Menschen, da man diese über eine einfache Wanderung erreichen kann. Eine durchaus lohnende Runde. Der Weg an sich ist nicht allzu anspruchsvoll, bei Nässe jedoch durch die Steilheit rutschig. Leicht matschig ist es hier auch bei trockenem Wetter und auch wir rutschen das ein oder andere Mal auf dem Hosenboden herum. Durch das tief abfallende Gelände nicht zu unterschätzen.


FAKTEN ZUR TOUR
Bergtour Hoher Fricken (1.940 m)

Gehzeit: 5 h
Höhenmeter: 1.270 hm
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz im Kuhfluchtweg, Farchant
Schwierigkeit: T3 – anspruchsvolles Bergwandern

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Die Weltwanderin

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Annika

Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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