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Indonesien: Dreiste Affen im Süden Balis

Der Süden Balis, die Bukit Peninsula, ist deutlich entspannter als das touristische Zentrum Kuta. Die Küste ist mit fantastischen Surfstränden gesegnet, auch wenn die Wellen nicht immer auf Bestellung kommen. Neben surfen und entspannen, kann man auch den wichtigen Tempel in Ulu Watu besuchen. Dort erlebt man böse Überraschungen, wenn man nicht aufpasst…

Wir fliegen wieder von Flores nach Bali zurück. Diesmal wollen wir in den Süden Balis, auf die Bukit Peninsula, die wir schon mit dem Moped kurz erkundet haben. Dort ist es deutlich entspannter als in der Tourihochburg Kuta. Zum Nachteil gereicht das einem jedoch bei der Suche nach dem Hotel. Der Taxifahrer braucht ewig und mehrere Anrufe bis wir das ausgewählte Homestay gefunden haben.

Wir checken ein und gehen zum Strand. Die Wellen sind nicht besonders gut und das Leihen von Boards teuer, wir gehen daher einfach am Strand spazieren. Der Strand endet in einer steilen Felswand in einer kleinen Ausbuchtung findet Alex eine Seeschlange. Wir gehen zurück und baden in den Wellen. Anschließend trinken wir noch ein Bier am Strand und sehen uns den Sonnenuntergang an. Am Abend gehen wir noch in das spanische Restaurant, das um die Ecke von uns ist. Es stellt sich jedoch als ziemlich nobel heraus. Eigentlich mehr eine Bar als ein Restaurant. Es gibt einen Pool und eine VIP Area, in die wir gesetzt werden. Von hier hat man direkten Blick aufs Meer. Ganz schön eigentlich. Aber Speis und Trank sind teuer und die Portionen klein. Es sind eher kleine Tapas-Gerichte für Unsummen. Wir gehen heute also hungrig ins Bett.

Das Warten auf die Wellen

Nach dem Aufstehen holen wir uns einen Roller und fahren frühstücken. Wir frühstücken in einem Hotel in der Nähe. Es beginnt in Strömen zu regnen bis überall das Wasser steht. Die Regenzeit lässt grüßen! Bisher hatten wir damit Glück. Wir bleiben also etwas länger und trinken noch einen zweiten Melonensaft. Als der Regen nachlässt, fahren wir in unser Hotel zurück und tauschen unseren Roller gegen einen mit Surfboardhalterung. Das ist gar nicht so einfach, denn die Dame, die aktuell die „Rezeption“ besetzt scheint (taub?)stumm zu sein und wir versuchen uns mit Zeichensprache so gut es geht zu verständigen.

Sie versteht uns und holt jemanden der jemanden kennt, der jemanden kennt. Am Ende haben wir den gewünschten Roller ;) In einem Surfladen leihen wir zwei Boards für die nächsten Tage – 500.000 Rupiah für drei Tage. Unten am Strand wollten sie fast den gleichen Preis für eine Stunde Surfen. Wir fahren zum nahe gelegenen Panang Panang Strand um die Bretter auszuprobieren. Die Welllen sind nicht gut und wir sind ständig am Paddeln. In den fast zwei Stunden in denen wir draußem sind, surfen wir vielleicht ein oder zwei Wellen. Es ist ziemlich anstrengend.

Am Nachmittag gehen wir zu einer Massage, einer traditionellen balinesischen Massage. Die balinesische Massage ist eine Ganzkörpermassage mit Öl. Es ist das erste Mal, das ich mich außerhalb der Füße massieren lasse – ich bin kein großer Massage-Fan. Aber die Massage ist sehr entspannend. Am Abend wird im Garten eines Surfshops der Surffilm „View from a blue moon“ von und mit einem hawaianischen Surfer gezeigt, dazu gibts BBQ und Bier. Ein Abend könnte schlechter enden. Aber was ist eigentlich mit den Hunden los, die nachts mitten auf der Straße rumliegen?! Macht das Rollerfahren nicht gerade sicherer… Die Hunde lassen sich aber null stören und bleiben einfach liegen.

Die dramatische Begegnung mit den Affen von Ulu Watu

Wir stehen früh auf um surfen zu gehen, aber es gibt noch immer keine Wellen. So gar keine. Wir fahren also ein Ersatzprogramm. Wir besuchen den im Süden der Halbinsel gelegenen Tempel in Ulu Watu. Es ist heute morgen schon sehr heiß und wir schwitzen gewaltig. Bevor wir die Tempelanlage betreten dürfen, müssen wir wieder Sarongs anziehen, die im Eintritt inkludiert sind. Durch einen kleinen Wald gehen wir zur Küste. Sie fällt steil zum Meer ab und der Weg führt an einem Geländer an ihr entlang. Am Geländer werden wir von ein paar Affen begrüßt, die einem ziemlich nahe kommen. Einer von ihnen lenkt mich mit fotogenen Posen ab, während sich ein anderer von hinten anschleicht und mir schwuppdiwupps die Brille von Kopf nimmt. Ich schreie auf, aber der Affe rennt schon weg. Mit meiner Brille. Wir sehen ihn auf einem Brillenbügel herumbeißend an den Felsklippen.

Keine Chance an ihn heranzukommen, die Affen suchen das Weite sobald man sich an sie heranbewegt. Wir bitten einen der Aufseher um Hilfe und er versucht die Tiere mit Obst abzulenken. Das klappt allerdings nicht für meinen Affen, dem schmeckt meine Brille offenbar besser. Irgendwann ist er in den Felsen verschwunden und wir können ihn nicht mehr sehen. Zwischendurch holen sich weitere Affen den Hut einer Chinesin. Nungut, ein Hut ist eine Sache, aber eine Brille eine andere. Ich bin verzweifelt. Ohne Brille sehe ich doch nichts und die Chancen sie wiederzubekommen schwinden. Schließlich kommt noch ein zweiter Aufseher, der tatsächlich Affe und Brille findet.

Von der Brille ist jedoch nicht mehr viel übrig. Die Gläser sind raus und zerkratzt, die Brille zerkaut und zerbrochen, nicht viel mehr als ein Andenken bleibt. Wir gehen weiter durch die Anlage, aber die Hitze und die kaputte Brille drückt die Stimmung. Ich kann es nicht genießen, Durst quält mich. Bei einer kurzen Pause geht ein Affe auch Alex an, zum Glück aber ohne Verluste. Die Affen sind unglaublich dreist und kennen keinerlei Scheu. Höchste Vorsicht ist geboten! Im Nu sitzt einer auf dem Rücken und mopst irgendwas. Nicht auszudenken, was die Affen schon alles an sich genommen haben müssen. Wir verlassen die Anlage und stillen erstmal unseren Durst.

Puh, nun haben wir auf der Reise schon so einiges verloren, kaputt gemacht oder es ist einfach verschwunden. Unsere Liste beläuft sich nach fast 6 Monaten Reise auf:
1) Meine Spiegelreflexkamera, kaputt gegangen in Sibirien
2) Eine Stirnlampe von Alex, im Wodkarausch in einer Jurte unwillentlich verschenkt
3) Meine Chucks, vergessen in einem Hostel in China
4) Mein Leatherman, liegt irgendwo am Everest
5) Alex Ersatz-Brille, liegt irgendwo auf dem Grund vom Phewa Lake in Pokhara
6) Meine Wanderstiefel, vergessen im Flugzeug
7) Kaputte Flip Flops (2x) und Sandalen
8) Ein Neo-Surfshirt, vermutet wird ein Affe als Täter, aber niemand weiß es so genau
9) Meine Brille, gemopst von einem Affen am Tempel in Ulu Watu

Rollerfahrstunde

Das Meer ist nach dem Mittagessen noch immer flach, also nutzen wir die Zeit für eine Rollerfahrstunde. Meine erste und einzige Rollererfahrung beschränkt sich bisher auf einen kurzen Versuch in Kambodscha, die in einem Zaun endete. Diesmal bin ich erfolgreicher. Keine Schäden zu beklagen. Danach versuchen wir unser Surf-Glück nochmal in Balangan, aber auch hier ist alles flach und das Wasser so seicht wie nie zuvor. Schade, nix mit Surfen heute.

Noch immer keine Wellen in Sicht

Von einem Punkt an unserem Strand kann man von Kuta auf der einen Seite bis nach Panang Panang auf der anderen Seite sehen. Wellen hat es aber nirgends. Wir checken auch Webcams von anderen Ständen aber in ganz Bali scheint es keine Wellen zu geben. Mit unserem Bungalowbesitzer klären wir dass wir erst gegen acht Uhr abends auschecken wollen, denn unser Flug nach Australien geht erst um zwei Uhr morgens.

Am Nachmittag versuchen wir nochmal in Panang Panang zu surfen, wo wenigstens ein paar Wellen zu sehen sind. Wir sind wieder fast zwei Stunden im Wasser, aber es geht nicht viel. So richtig hat sich das Leihen der Surfbretter nicht gelohnt, schade. Wir haben uns die Tage so schön vorgestellt. Kann man nichts machen. So ist das beim Surfen, was an einem Tag der beste Surf überhaupt zu sein scheint, kann am nächsten schon ganz anders aussehen. Ein Surfspot ist niemals gleich.

Das Taxi findet uns diesmal gleich. Es gibt eine App für Bluebird Taxis in Bali bei der man gleich Koordinaten und Adresse mitschicken kann. Das funktioniert ziemlich gut. Heißer Tipp für einsame Gegenden. Punkt 20 Uhr steht das Taxi vor der Tür und bringt uns zum Flughafen. Das nächste Abenteuer wartet!

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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