Erste Hilfe Kit: Die mobile Apotheke

In den Rucksack eines jeden Bergsportlers gehört auf jeden Fall die wichtigste Notfallausrüstung. Egal, ob selbst zusammengestellt oder als Komplett-Kit gekauft – die wichtigsten Utensilien sollten enthalten sein. Ich stelle meine eigene Erste-Hilfe-Sammlung vor.

Alles Wichtige für die Erste Hilfe lässt sich klein verpacken und passt in jeden Rucksack

 

Wundversorgung

Mullbinden (mindestens zwei, eine zum Verbinden, eine für Druckverband), Kompressen, Dreiecktuch, Pflaster, Steristrips (Klammerpflaster, das einen nahtlosen Wundverschluss begünstigt)

Tape

Perfekt, um wunde Stellen und kleinere Verletzungen abzukleben oder Kompressen aufzukleben. Am besten ein stabileres Tape wie Leukotape, um es auch für Reparaturen verwenden zu können.

Rettungsdecke/Biwaksack

Eine einfache Rettungsdecke ist klein und leicht und gehört in jedes Bergsteigergepäck. Bei Hochtouren oder längeren alpinen Touren empfiehlt sich zusätzlich ein 2-Personen-Biwaksack. Aus einem 2-Personen-Biwaksack kann man Tragen und Unterstände bauen und er ist auch für eine Person passender.

Lampe & Ersatzbatterien

Falls es dunkel wird oder einfach um Notfallsignale abzugeben. Das alpine Notsignal besteht aus sechs Signalen (abgegeben entweder mit Licht oder mit einer Pfeife) innerhalb einer Minute. Die Antwort sollte aus drei Signalen innerhalb einer Minute bestehen.

Pinzette

Nicht nur zum Augenbrauenzupfen nützlich, sondern auch zur Entfernung von Splittern und Zecken.

TIPP: Regelmäßige Erste-Hilfe-Kurse dienen der Auffrischung und Übung um in einer echten Situation richtig reagieren zu können.

Apotheke

Bei jeglichen Medikamenten ist eins ganz wichtig: Medikamente dürfen lediglich bei sich selbst angewendet werden, niemals bei anderen angewendet werden, selbst Schmerzmittel und Desinfektionsmittel nicht. Nur wenn der andere die Medikamente selbst einnimmt, ist es rechtlich unbedenklich.

Ibuprofen: Wirkt entzündungshemmend, Gelenke, kann auf den Magen schlagen
Desinfektionsmittel: Zur Hand- und Wunddesinfektion
Elektrolyte: Mittel gegen Durchfallerkrankungen, sowohl akut gegen die Symptome, als auch langfristig gegen Ursachen
Sonnenschutz: LSF 30 bis 80, je nach Ort
Antibiotikum: Ein Breitbandantibiotikum ist eine Überlegung wert, wenn man zu chronischen Entzündungen neigt. Mit dem Hausarzt besprechen.
Wasserdesinfektion: Entweder in Form von Chlor-Tabletten oder Wasserfilter.

Bei Reisen in bestimmte Gebiete empfiehlt sich zusätzlich Folgendes:

DEET-haltiges Insektenabwehrmittel: Der Wirkstoff DEET wird für Reisen in die Tropen von der WHO empfohlen, da dies weltweit als das wirksamste Insektenabwehrmittel gilt.

Malariavorsorge (z. B. Malarone): Die Malaria fordert jährlich mehr als 400.000 Todesfälle. Neben dem Insektenschutz durch DEET-haltige Insektenabwehrmittel und Moskito-Netze empfiehlt sich ein Malaria-Medikament bei der Reise in gefährdete Gebiete.

Was Malaria anbelangt, berät einen das Tropeninstitut oder ein Reisemediziner optimal und stellt Rezepte für Malaria-Medikamente aus. Bei Verdacht auf Malaria bei plötzlichem Fieberanstieg sollte das Medikament vorsorglich eingenommen werden, das sogenannte Stand-by-Notfall-Medikament. Diese notfallmäßige Selbstbehandlung eines Malariaverdachts sollte nur im Ausnahmefall erfolgen, wenn bei Fieber ab dem 6. Tag nach erstmaligem Betreten eines potenziellen Malariagebiets oder bei Auftreten anderer Malaria-verdächtiger Symptome im Ausland kein Arzt kurzfristig erreichbar ist. Auch nach erfolgreicher Behandlung sollte schnellstmöglich, spätestens nach der Rückkehr, ein Arzt aufgesucht werden.

Bei Reisen in hochgefährdete Malaria-Gebiete (z. B. Amazonas, Papua-Neuguinea oder Tansania) sollte das Medikament als Prophylaxe vor der Reise eingenommen werden. Dafür gilt Malarone als das Medikament mit den am seltensten auftretenden Nebenwirkungen. Malaria als Prophylaxe-Medikament. Allerdings schützt keine Malariaprophylaxe 100%ig. Das Risiko kann aber beträchtlich durch regelmäßige Tabletteneinnahme bei gleichzeitig gründlicher Mückenschutzprophylaxe vermindert werden. Bei Auftreten von Fieber oder grippeähnlichen Symptomen während oder nach der Reise solltet ihr auch bei regelmäßig durchgeführter Prophylaxe einen Arzt aufsuchen.

Fieberthermometer: Die eigene Temperatur messen zu können, ist vor allem in Tropengebieten sinnvoll, um eine ernsthafte Erkrankung ausschließen zu können. Bei Fieber ist sofort an Malaria & Co. zu denken und umgehend ein Arzt aufzusuchen.

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