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Überschreitung Veitsberg bis zum Thalerjoch

Die ruhige Überschreitung vom Veitsberg über das Frechjoch bis zum Thalerjoch ist eine wunderschöne Genusstour mit großem Panorama. Es handelt sich dabei nicht um markante Gipfel, sie erheben sich als eher als zahmer Höhenrücken über das Land. Die südseitige Rundtour auf der Tiroler Seite der Bayrischen Voralpen verläuft größtenteils auf schmalen Bergpfaden und bietet eine herrliche Aussicht auf Hochkönig und Kaiser bis zu den Hohen Tauern.

Aufstieg zum Veitsberg

Kurz nach dem Parkplatz erreiche ich den Wegweiser, der nach links Richtung Veitsberg hinauf leitet. In mäßiger Steigung windet sich die Forststraße bequem bis zur Veitsbergalm. Ich gehe bis zum oberen Haus hinter dem die Forststraße in einen schmalen Wiesenpfad übergeht, der stellenweise in der Wiese verschwindet und etwas Orientierungssinn verlangt. Dunkle Wolken brauen sich über mir zusammen und ich hoffe, dass es nicht anfängt zu regnen. Es geht steil hinauf, was mich ordentlich aus der Puste bringt.

Die ersten schönen Aussichten auf das Tal unter mir und den Kaiser eröffnen sich hier. Ich erreiche einen Jagdhochsitz und steige weiter auf den Rücken des Veitsbergs. Jetzt kann ich auch auf die andere Seite blicken und das Hintere Sonnenwendjoch ausmachen. Der Weg folgt nun dem Rücken durch eine Latschengasse bis zum höchsten Punkt mit großem Gipfelkreuz. Hier zeigen sich weite Teile der Hohen Tauern und des Zillertals, die Gipfel des Rofans und Karwendels und die zackigen Felsen vom Kaiser und Hochkönig.

Überschreitung zum Thalerjoch

Von hier kann ich auch schon die zwei weiteren Gipfel erkennen: Frechjoch und dahinter das Thalerjoch. Die Gipfel sind alle in etwa gleich hoch, erfordern aber ein Auf und Ab zwischen ihnen. Vom Gipfel des Veitsberg sind 40 Minuten bis zum Thalerjoch angeschrieben.

Ich überschreite den Gipfel des Veitsbergs und komme auf dem Sattel zwischen Frechjoch und Veitsberg an, wo man auf einen Abstiegsweg trifft falls man die zwei weiteren Gipfel nicht mehr mitnehmen möchte. Wer zum Thalerjoch weitergehen will, kann zwischen Frechjoch und Thalerjoch absteigen, allerdings werden bei der Variante 90 extra Höhenmeter fällig. Das Frechjoch ist schnell erreicht, die letzten Meter führen weglos zu dem kleinen Gipfelkreuz. Viel Aussicht hat man auf dem mit Latschen bewachsenen Gipfel nicht.

Der weitere Weg führt mich wieder bergab zum nächsten Sattel, wo mich einige Kühe neugierig beäugen. Die Kühe sind auch die einzigen, die ich an einem Montagnachmittag hier antreffe, sonst bin ich völlig alleine. Die dunklen Wolken haben sich mittlerweile auch verzogen und Sonnenschein erhellt die Szenerie. Die letzten Meter zum aussichtsreichen Thalerjoch verlaufen steil durch eine Latschengasse und dann stehe ich glücklich am dritten Gipfel für heute. In der schönsten Abendsonne sitze ich am Gipfel und genieße die Aussicht.

Abstieg als Rundtour

Nun geht es wieder zurück in den Sattel mit den Kühen und steil über eine Wiese bergab zu einer Alm. Von hier geht’s in weiten Schleifen auf der Forststraße bis zur Thaleralm. Ich gehe bis zum letzten Haus, hinter dem ein schmaler Pfad beginnt – der Verbindungsweg zwischen Thaleralm und Riedebenalm. Es gibt sowohl Spuren nach geradeaus als auch welche nach links direkt bergauf, wobei der linke der richtige Weg ist. Dieser Verbindungsweg erweist sich als etwas abenteuerlich. Stellenweise verschwindet der Pfad in der Wiese, ein Bach fließt durch den Weg oder es gibt Zäune zu übersteigen. Auch werden hier nochmal 90 Höhenmeter fällig, die der Weg mit seinem Auf und Ab über Almgelände fordert. Es erinnert mich an bisschen an den Te Araroa auf der Nordinsel, wo ich Farmgelände in einem ewigen Auf und Ab gequert habe.

Es gibt auch eine Variante über die Forststraße, aber auch da gilt es die Höhenmeter zu überwinden und es ist weiter zu gehen, aber sicherlich bequemer. Beim letzten Aufschwung erblicke ich noch gerade so das Poschi einer Gams, dann ist sie verschwunden. Kurz darauf kann ich schon Kuhglocken hören und weiß, dass die Zivilisation nicht mehr weit sein kann. Und richtig – kurz nach dem Erreichen der Kühe erblicke ich die Riedebenalm.

Hier geht es nun nicht rechts auf der Forststraße hinunter, sondern bis zur Alm, hinter der ein weiterer schmaler Pfad beginnt und steil in den Wald leitet. Teilweise ist der Weg ausgewaschen, schrottig, führt durch hohes Gras und überquert zahlreiche Bachläufe. Hier kommen auch die Bremsen heraus und ärgern mich. Der Weg führt fast bis ganz nach unten und nur der letzte Kilometer wird auf einer nur leicht bergab führenden Forststraße verbracht. Einen Abzweig nach rechts ignoriere ich, denn hier würde man direkt in den Ort Riedenberg kommen, was sich eventuell für eine Einkehr im dortigen Gasthaus eignen würde. Dann müsste man aber an der Straße zurückgehen. Ich bleibe auf der Forststraße und erreiche kurz darauf den Parkplatz.

Diese lohnenswerte Runde bietet alles was mein Herz hüpfen lässt: Große Aussichten, eine schöne Überschreitung und viel Sonne.


FAKTEN ZUR TOUR
Wanderung Veitsberggruppe – Veitsberg (1.787m), Frechjoch (1.789m), Thalerjoch (1.775m)
Gehzeit: 4:30h (2:40h Aufstieg, 1:50h Abstieg)
Höhenmeter: 980 hm
Ausgangspunkt: Parkplatz Längtal vor Riedenberg bei Landl (992m)
Schwierigkeit: T2 – Bergwandern

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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