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Laos: Don Khon – Paradies am Mekong

Wir stehen früh auf, mumpfeln unseren Banana Pancake bevor wir von dem Minibus nach Stunt Trent abgeholt werden. Ich schlafe fast die gesamte Fahrt über, dann sind wir schon da. Leider haben wir zwei Stunden Aufenthalt in Stunt Trent bevor der Anschlussbus nach Laos kommt. Wir essen leckeres Lok Lak (kleine Rindfleischstücke in einer speziellen Sauce), ein typisches kambodschanisches Gericht. Wir schlendern noch über den örtlichen Markt, wo die Frauen ihre Waren auf dem Boden sitzend feil bieten, wie Gemüse, Früchte und gar Fleisch. Dann geht es weiter bis zur Grenze. Wir haben den Minibus mit fünf andren Travelern für uns und glaublich viel Platz. Inklusive Fahrer acht Leute, herrlich. Julia und ich haben sogar drei Sitze und wir strecken uns gemütlich aus.

Grenzübertritt nach Laos

Dann erreichen wir die Grenze nach Laos. In der knallheißen Sonne steigen wir aus und reisen an einem Schalter aus Kambodscha aus, inklusive 2$ Schmiergeld, an einem anderen bewerben wir uns für’s Visum (wieder 2$ zusätzlich zu den 30$ Visagebühr). An einem anderen Schalter bekommen wir dann das Visum, wieder gegen 2$ „Bearbeitungsgebühr“. Ein herrliches Leben müssen die Beamten hier haben, wo wenige Leute über die Grenze kommen und nicht viel zu tun ist. Dementsprechend langsam geht es auch, während wir in der Hitze schwitzen. Insgesamt geht es aber recht schnell mit gerade mal sieben Leuten. An der Grenze Thailand-Kambodscha müssen die Leute bis zu 2 Stunden auf ihr Visum warten. Auf der laotischen Seite geht es mit einem weiteren Minibus bis Nakasang, was nicht weit von der Grenze liegt.

Ankunft im Paradies am Mekong

Wir besteigen ein Boot, das die anderen Reisenden auf Don Det absetzt, und uns auf Don Khon, einer der vielen Inseln im Mekong. Schon die Bootstour ist paradiesisch. Palmen, Ruhe, Sonne, die kleinen Inselchen. Wunderschön. Die Inseln gehören zum Archipel Si Phan Don, die „4.000 Inseln“. Hier erreicht der Mekong seine größte Ausdehnung. Auf einer Länge von 50km und einer Breite von bis zu 14km, gliedert sich der Fluss in etliche Kanäle und gibt hunderte kleiner Inseln frei. Wir haben uns auf Empfehlung der Radfahrer vom Yaklom Lake Don Khon ausgesucht, eine ruhige kleine Insel mit Wasserfällen und idyllischen Stränden. Wir wählen ein schönes Guesthouse mit Bungalows direkt am Mekong aus. Auf unserer Veranda sind Liegestühle und Hängematten, sogar den Sonnenuntergang können wir von unserem Logen-Platz zugucken. Der Wahnsinn!

Ich hüpfe in den Mekong direkt vor unserer Tür um mich von der Busreise zu erfrischen. Wie gut das tut! Danach gehen wir in ein entspanntes Restaurant mit Liegen und tiefen Tischen, essen, trinken unglaublich leckere Fruitshakes und einen Banana Pancake zum Nachtisch. Hard Life :) Wir sind selig. Wer noch seliger sein möchte, kann zu einem der „Happy Shakes“ greifen, Shakes mit Drogen. Welche Art von Drogen habe ich nicht rausgefunden, eventuell Marihuana. Für uns gibt’s heute nur normale Shakes. Hinter dem Restaurant hüpft ein leider angekettetes kleines Äffchen im Baum herum, welches keinen sehr glücklichen Eindruck bietet :( Dahingegen sind die liebenswerten kleinen Kätzchen, die uns besuchen, immer wieder eine Augen- und Schmuseweide. Auf dem Rückweg buchen wir noch den Bus zurück nach Bangkok und gehen dann gut gemumpfelt zurück in unser Guesthouse.

Eine Fahrradtour über die Insel

Ich werde vom Krähen der Hähne geweckt und der Morgen beginnt mit Dunstschleiern über dem Mekong. Eine herrliche Stimmung im goldenen Morgenlicht, die Vögel zwitschern und das Leben um mich herum erwacht. Ein kleines Kätzchen läuft auf mich zu während ich den frühen Morgen auf der Veranda genieße. Endlich wieder Kätzchen :) In Kambodscha gab es davon ja nicht allzu viele. Wir leihen uns Fahrräder und fahren zu einem kleinen Restaurant am Wasser und essen die obligatorischen Frühstücks-Pancakes. Vorher tauschen wir noch ein paar Euros in Kip um, da es auf der Insel keine Bank gibt.

Dann geht es auf zur Inselerkundung per Fahrrad. Die Pagode Wat Khon ist ein Lao Tempel, ursprünglich sogar mal der Ort eines Khmer Tempels. Alte Steine davon finden sich noch am Eingang. Weiter gen Südwesten, stößt man auf die Tat Somphamit Wasserfälle und Stromschnellen. Durch die Felsen rauschen die gigantischen Wassermassen mit unheimlicher Geschwindigkeit. Die gesamte Schlucht sieht gar nicht aus wie Südostasien, die kargen Felsen erinnern mehr an Gran Canaria oder andere Vulkaninseln.

Strand am Mekong

Am Ende der kleinen Schlucht befindet sich ein schöner Sandstrand, allerdings ist es hier nicht zum Schwimmen geeignet, da die Strömung zu stark ist. Wir chillen einfach im Sand rum.

Nach einem kleinen Schläfchen bewegen wir uns 50m weiter in die Hängematten und tun uns an Fruchtshakes gütlich – was für ein Leben. Von den Hängematten bietet sich eine herrliche Aussicht auf den Strand und den Mekong, die Fruchtshakes werden uns heran gebracht. Auf die Frage nach der Toilette bekommt man ein unkompliziertes „Everywhere toilet“ zurück :)

Zur Südspitze von Don Khon

Dann geht’s weiter an den nächsten Strand Kon Ngay. Wunderschön ist es hier – wir hüpfen ins Wasser, chillen in der Sonne. Same, Same. Wir gehen in ein kleines Restaurant am Strand, dessen Besitzer sich als ziemlich betrunken (oder was auch immer) herausstellt. Wir treffen zwei Franzosen mit denen ich mich unterhalte, die den Restaurantbesitzer kennen und seinen Zustand eindeutig identifizieren können. Er vergisst mein Getränk, stolpert am Nachbartisch beim Essenbringen und verschüttet etwas, bezeichnet mich mehrfach als beautiful, kann seinen Blick gar nicht abwenden, und will mich mit dem Franzosen verkuppeln. Immerhin kocht seine Frau, was das Essen vertrauensvoller macht, auch wenn wir irgendwas anderes bekommen als wir bestellt haben.

Wir fahren über abenteuerliche Wege bis zur Südspitze der Insel, wo sich ein kleiner Hafen befindet. Von der Insel stehen vereinzelt Palmeninseln im Wasser, die Sonne glitzert auf dem Wasser. Es geht zurück über einen kleinen Pfad, der über große Steine und Wurzel führt. Hin und wieder taucht eine alte wenig vertrauenserweckende Brücke auf, die es zu überqueren gilt.

Der Weg ist ordentlich holprig und ich fahre mit meinen fehlenden Offroad-Erfahrungen schon äußerst vorsichtig, dann stoße ich mir allerdings übel den Fuß an irgendeinem Stein und reiße mir die Haut am großen Zeh auf – aua! Nach dem ersten Begutachten humpel ich zu Fuß weiter, kann dann aber wieder fahren sobald der Weg besser wird. Den Sonnenuntergang haben wir verpasst, aber ich freue mich, dass ich meinen Fuß versorgen kann als wir wieder in unserem Zimmer sind.Wir bringen unsere Fahrräder zurück und gehen in das Restaurant von gestern, wo der Besitzer so schön lacht.

Einen Mango-Shake und ein ultrascharfes Curry später, brennt mir übelst die Schnute, sodass noch ein Kokosnussshake zum Ablöschen nötig ist. Neben uns sitzt ein älterer deutscher Mann mit einer hübschen jungen asiatischen Frau und bringt ihr auf seinem iPad Deutsch bei. Alles klar.o schließen wir den Tag den wir zwischen Hängematte – Wasser – Hängematte – Wasser verbracht haben. So könnte es gerne noch eine Weile weitergehen.

Abschied aus Laos

Wieder werde ich von Hähnen geweckt, was irgendwie Stil hat. Ich gammel noch etwas im Bett herum, lese. Dann gehen wir am bekannten Ort unsere Banana Pancakes frühstücken und laufen gemopselt wieder zurück. Das letzte Mal baden wir im Mekong und ich wasche mir die Haare Laos Style darin. Ich tanke noch viele Sonne, lassen mich trocknen bis wir uns von Don Khon verabschieden müssen, den Kätzchen, unserer Bleibe am Wasser. Mit dem Boot geht es wieder aussichtsreich an Inseln und bewachsenen Sandbänken vorbei, zurück nach Nakasang, von wo wir den Bus (mal wieder ein großer) nach Pakse nehmen, wo es umzusteigen gilt.

Zurück zur Grenze

Statt der erhofften Mittagspause geht es allerdings gleich weiter – im Minibus bis zur Grenze. Glücklicherweise haben wir uns morgens Sandwiches besorgt, die wir nun verputzen. Ich unterhalte mich mit einer Dänin, die ein Auslandssemester in Malaysia gemacht hat, und danach noch nach Bali, Vietnam, Laos und Kambodscha gereist ist. Ihren Pass zieren unheimlich viele Stempel.

Schnell sind wir an der Laotisch-Thailändischen Grenze, wo es ebenfalls zügig durchgeht. Ausstempeln, Einstempeln, heute mal ohne Visum. Nur eine Überstundengebühr von 10.000 Kip muss wegen des Wochendeinsatzes bezahlt werden. Interessant, dass wir das finanzieren und nicht etwa der Arbeitgeber.

In einem Tuk Tuk geht es nun weiter bis zum Busbahnhof, wo wir endlich Zeit haben etwas zu essen (scharf!). Man weiß hier oft nicht wie man eigentlich zum Ziel kommt und mit welchem Verkehrsmittel, aber irgendwie klappt immer alles. Man braucht etwas Vertrauen und viel Entspanntheit für das Reisen in Kambodscha und Laos :)

Im Nachtbus nach Bangkok

Gegen 18 Uhr steigen wir in unseren Overnight-Bus nach Bangkok. In Thailand herrscht wieder Linksverkehr, ansonsten verläuft die Fahrt sehr unspannend. Normale Straßen, normale städtische Gebäude, Ampeln, alles organisiert, Straßen ohne Löcher und so fliegen wir dahin. Ein wenig kann man schlafen in der Art Liegesitzen mit Decke, aber wir halten immer wieder an Busbahnhöfen an und Licht und Gerammel wecken einen auf. Wir kommen dann schon 4 Uhr morgens in Bangkok an und können gar nicht fassen sogar zu früh dazusein. Sowas ist uns vorher noch nicht passiert, wir haben uns ganz schön an die Cambodian & Laos Time gewöhnt :)

Schlaftrunken stolpern wir über den riesigen Busbahnhof um einen Ticketschalter zu finden, an dem Julia ihr Busticket nach Kho Chang erstehen kann. Immer wieder werden wir von einem Schalter zum anderen geschickt, bevor Julia an ihre Tickets gelangt.

Mit einem Taxi fahren wir zu unserem Hostel, dessen Rezeption allerdings erst um 7 Uhr aufmacht. Der Sicherheitsmann lässt uns hinein und wir legen uns auf einem Sofa in der Lobby nieder und schlafen noch zwei Stunden bis wir unser Gepäck abgeben können und uns Richtung Innenstadt aufmachen.

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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