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Fidschi - Paradies in der Südsee

Fidschi: Das Paradies in der Südsee

Weiße palmengesäumte Strände, türkisblaues Wasser und eine wunderschöne Unterwasserwelt machen die Fidschi Inseln zu einem wahren Paradies. Die Einheimischen sind freundlich und haben immer ein leidenschaftliches „Bula!“ auf den Lippen. Fidschi entschleunigt, die Einheimischen sagen auch „Fiji Time“ – immer mit der Ruhe.

Ich reise zuerst auf der Hauptinsel Viti Levu einmal komplett um die Insel herum. Dabei mache ich Halt in Pacific Harbour im Süden der Insel, wo es vor allem um das berühmte Haitauchen geht, und in Rakiraki im Norden der Insel, das bekannt für seine schönen Korallenriffe ist. Danach geht es für mich auf die Mamanuca und Yasawa Inseln, die genau so sind wie man sich ein Inselparadies vorstellt

Der Fidschireisende kommt zuerst in Nadi an, wo der internationale Flughafen liegt. Nadi ist nicht besonders schön und der Strand lässt nichts von dem Paradies vermuten in dem man gerade angekommen ist, ist aber der Ausgangspunkt für alle weiteren Touren. Außerdem ist es hier günstig zu übernachten. Mit dem lokalen Bus fahre ich in 3,5 Stunden bis nach Pacific Harbour im Süden der Insel Viti Levu, der größten Insel auf Fidschi. Trotz großzügiger „Fiji Time“ ist das Bussystem verlässlich und günstig.

Haitauchen in Pacific Harbour

Die Hauptattraktion in Pacific Harbour ist die Beqa Lagoon, wo man mit Haien tauchen kann. Bis zu acht Haiarten können hier gesichtet werden. Am ersten Tag tauche ich jedoch ohne Haie im Weichkorallengarten. Der erste Tauchspot ist Seven Sisters, die aus mehreren Felstürmen mit Weichkorallen bestehen. Außerdem gibt es ein 20 Jahre altes Wrack zu sehen. Der zweite Tauchspot ist Three Nuns, die ebenfalls aus Felstürmen bestehen. Besonders bekannt ist diese Divesite für ihre riesigen Gorgonien. Außerdem sehe ich große Schnapper Schwärme, Pufferfische und eine Schildkröte. Wahnsinnig großartig sind diese Spots nicht, dafür ist der Haitauchgang am nächsten Tag umso spektakulärer.

Ich bin echt aufgeregt als es losgeht und die ersten Haie zu uns kommen. Wir sehen sechs von acht Haiarten, die hier üblicherweise herkommen: Bullenhaie, Graue Riffhaie, Ammenhaie, Zitronenhaie, Weißspitzenriffhaie und Schwarzspitzenriffhaie. Es fehlen nur Tigerhaie und Silberspitzenhaie. Es tummeln sich unglaublich viele Haie um uns herum und kommen uns dabei ganz nah. Ein Hai schlägt mir sogar seine Schwanzflosse ins Gesicht und mir fast den Regulator aus dem Mund. Unten auf 28m sehen wir vor allem die großen Haie, während sich die Riffhaie weiter oben tummeln. Wir haben hier zwei Tauchgänge mit jeweils etwa 40 Minuten bei denen wir nur daliegen und uns diese Show der eleganten Riesen ansehen. Das Shark Reef Marine Reserve ist ein Schutzgebiet für Haie. Der Grund warum man diese Haie hier sehen kann ist, dass sie angefüttert werden. Die Tauchguides verfüttern nur Snacks an die Haie, sodass das natürliche Jagdverhalten erhalten bleibt. Es soll dem Naturschutz und dem nachhaltigen Tourismus dienen. Außerdem wird Forschung an den Haien betrieben, die bei der Fütterung vorbei kommen. Die meisten Haie sind den Guides bekannt und haben sogar Namen. Angst braucht man übrigens keine zu haben, denn in all den Jahren gab es nicht einen Zwischenfall mit den Haien. Trotzdem kann es schon sein, dass man etwas mehr Luft als normal verbraucht während man dem bunten Treiben um sich herum zusieht.

Untergebracht bin ich direkt am Strand im Uprising Beach Resort, wo ich neben dem Tauchen viel Zeit verbringe. Die Anlage ist wunderschön, der palmengesäumte Strand ein Traum. Ich wohne in einer sogenannten Bure, einer traditionellen Hütte direkt am Strand. Die Bure ist extrem geräumig und nachts höre ich im Bett das Meer rauschen. Eine meiner liebsten Unterkünfte auf Fidschi. Besonders gerne liege ich in der Hängematte und lese, wenn es mir zu warm wird gehe ich mich im Meer abkühlen. Ich merke schnell, dass ich auf Fidschi viel Zeit für mich selbst habe. Das ist zu Anfang etwas ungewohnt, da ich alleine reise und niemanden habe, der mich unterhält. Aber so komme ich dazu sehr viel zu lesen und die Seele baumeln zu lassen. Nach dem Te Araroa in Neuseeland ist hier pure Entspannung angesagt.

Weiterfahrt nach Rakiraki

Ich fahre wieder mit dem lokalen Bus, in 5,5 Stunden über die Hauptstadt Suva bis nach Rakiraki im Norden der Insel. Das Tolle daran ist, dass man dem Busfahrer sagen kann wo er einen rauslassen soll, egal wo in der Pampa das sein mag. So lasse ich mich an der Abzweigung zur Straße, die zu meiner Unterkunft führt, absetzen. Für den weiteren Weg habe ich Glück und gleich das erste Auto, das an mir vorbeifährt nimmt mich mit und setzt mich bei meiner Unterkunft ab. Die Unterkunft „Sega na Leqa“ ist noch neu und wird von zwei Neuseeländern geführt, Ben und Jodie. Außer mir ist keiner im Dormroom, den ich so ganz für mich alleine habe. Sie gewähren mir sogar Zugang zur Küche nebenan und stellen mir Toast und Eier zur Verfügung. Leider gibt es hier kein Restaurant, weswegen ich mich selbst verpflege. So war die letzte Packung Backcountry Cuisine (gefriergetrocknete Trekkingnahrung) aus Neuseeland noch zu was gut. Während ich zuvor noch in Einzelzimmern gewohnt habe, spare ich nun etwas. Fidschi ist nicht Südostasien, es nicht gerade günstig hier. Zwei Tauchgänge kosten zwischen 230 und 425 Fidschi Dollar, inklusive Ausrüstung. Die  Preise für die Unterkünfte varieren sehr stark, von 18 Fidschi Dollar im Schlafsaal in Nadi bis zu meiner teuersten Unterkunft im Uprising Beach Resort, wo ich mir eine Bure am Strand gegönnt habe, für 123 Fidschi Dollar. Dafür ist der lokale Bus sehr günstig, nur 11 Fidschi Dollar für 3,5 Stunden Fahrt.

Tauchen in Rakiraki

Die Tauchbasis ist im einem Hotel, das etwa 15 Minuten Fußmarsch von meiner Unterkunft entfernt liegt. Hier gibt es auch ein Restaurant, das ich nach den Tauchgängen besuche. Rakiraki ist bekannt für seine schönen Korallengärten. Wir fahren etwa eine Stunde hinaus zur ersten Divesite – Instant Reply. Eine Vielfalt von Hart- und Weichkorallen erwarten uns sowie einige Weißspitzenriffhaie. Der zweite Tauchspot, Chile, enthält Korallen, die bei Berührung ihre Farbe ändern, was ich so noch nie gesehen habe.

Rakiraki
Rakiraki

Mana Island

Ich fahre wieder zurück nach Nadi und habe so die Hauptinsel Viti Levu einmal umrundet. Nun will ich auf die Mamanucas, einer Inselgruppe nördlich von Nadi. Die Mamanuas und Yasawas betehen aus etwa 50 Inselchen, die alle so sind wie man sich so ein Strandparadies vorstellt. Ich werde in Nadi abgeholt und mit einem kleinen Boot in 90 Minuten nach Mana Island gebracht, wo das Ratu Kini Backpackers and Dive Resort ist. Heute ist mein Geburtstag und ich gönne mir am Nachmittag einen Ausflug zum „Cast Away“ Strand, der im Film mit Tom Hanks vorkommt. Eigentlich heißt die Insel Modriki und ist komplett unbewohnt. Bevor wir zu der Insel fahren, gehen wir noch am Riff einer einsamen Sandbank mitten im Ozean schnorcheln, was wirklich schön ist. Einen Weißspitzenriffhai sehe ich dabei auch.

Hier gehe ich viermal tauchen. Dabei sehe ich jedes Mal Weißspitzenriffhaie, manchmal auch Schwarzspitzenriffhaie und einmal sogar einen Grauen Riffhai bei der Tauchsite „Supermarket“. Ansonsten noch Schildkröten, einen Pink Whipray, Gebänderte Scherengarnelen, Stachelmakrelen, Röhrenaale und Nacktschnecken. Das ganze Resort fühlt sich sehr familär an, auch das Tauchen. Immer tauchen wir um die 60 Minuten, was echt cool ist. Ein Franzose und eine Amerikanerin zeigen uns die schönsten Spots. Außerdem lerne ich den Tschechen Richard kennen mit dem ich zusammen tauche und kajakfahre.

Mit dem Kajak paddeln wir raus zum Sunset Beach, wo wir bis zum Sonnenuntergang bleiben. Wir gehen schnorcheln und chillen am Strand. Als wir zurückfahren wollen hat der Wind gewaltig aufgefrischt und wir haben Mühe voranzukommen. Erst im Dunkeln kommen wir wieder im Resort an. Abends gibt es eine Kavazeremonie oder eine Feuershow. Kava ist eine Wurzel aus der ein traditionelles Getränk zubereitet wird. Es schmeckt bitter und bevor man es trinkt sagt man „Bula!“. Bula ist viel mehr als eine Begrüßung, es ist eine Lebenseinstellung. Es gibt keinen, der einen nicht damit begrüßt.

Außerdem kann man hinter dem Resort auf einen Hügel steigen von dem man eine wunderbare Aussicht auf die umgebenden Riffe und die gesamte Insel hat, die nicht sehr groß ist. Man kann’s auf Mana Island gut aushalten, weshalb ich drei Nächte hierbleibe. Das einzige was fehlt sind Sonnenliegen oder Hängematten.

Yasawas

Von Mana Island werde ich zur Beachcomber Island gebracht um dort die große Fähre, den Yasawa Flyer, zu besteigen. Mein erster Halt auf den Yasawas ist Barefoot Manta Island. Hier ist von Mai bis Oktober Manta Saison und man kann die sanften Riesen beim Schnorcheln sehen. Ich bin leider außerhalb dieser Saison da, also keine Mantas für mich. Die abgelegenen Yasawas sind spektakulär und es ist leicht hier in die „Fiji Time“ zu verfallen, wo alles entspannt zugeht und es mit der Zeit nicht so genau genommen wird.

Barefoot Manta

Das Barefoot Manta ist meine zweite Lieblingsunterkunft auf Fidschi. Schon bei der Ankunft vom Schiff wird man mit einem Ständchen begrüßt. Mein 4-Bett-Dormroom für Frauen liegt direkt am Strand und außer mir ist nur eine weitere Dame im Zimmer. Es gibt zwei Strände – Sunrise und Sunset Beach, deren Name Programm ist. Ich verbringe viel Zeit in den Hängematten beim Lesen. Zwischendurch gehe ich schnorcheln am Sunset Beach, was ziemlich gut ist. Beim ersten Schnorcheln sehe ich einen Weißspitzenriffhai und beim zweiten zwei Blaupunktrochen. Dazu natürlich sämtliche Fische aus „Findet Nemo“. Außerdem kann man auf einen Hügel hinter der Anlage steigen, was ich zweimal tue. Einmal zum Sonnenaufgang und einmal tagsüber. Auch hier gibt es abends tradtionellen Gesang und eine Kava Zeremonie. Ansonsten gehe ich zweimal tauchen, was leider eher enttäuschend ist. Die Sicht ist nicht gut, die Korallen sind weniger farbenfroh als noch in den Mamanucas. Die üblichen bunten Rifffische sind da, aber etwas Besonderes kommt nicht vorbei.

Nacula Island

Mein zweiter Halt auf den Yasawas ist Nacula Island in der Oarsma’s Bay Lodge. Hier gehe zuerst auf einen Ausflug zur Blue Lagoon, dem berühmtesten Strand von all den Yasawa Stränden. Hier gehe ich schnorcheln und sehe sechs Tintenfische dabei. Man kann auch direkt vom Strand auf Nacula Island aus schnorcheln, kajakfahren oder Stand Up Paddleboarden. Hinter dem Resort kann man auf einen Hügel steigen, von dem man wieder eine hervorragende Aussicht hat. Ich könnte sogar noch weiter auf weitere Hügel steigen, aber es ist einfach zu heiß am Nachmittag und ich trage nur Sandalen und habe kein Wasser dabei. Wer ein Inseltrekking vorhat, sollte auf jeden Fall feste Schuhe und Wasser mitbringen.

Weiterhin besuche ich die Insel Sawa-i-Lau, die zwei mystische vulkanische Höhlen beheimatet. Hier kann man in den Höhlen schwimmen während die hohen Wände um uns herum aufragen. Kleine Durchlässe im Fels lassen das Tageslicht hineinstrahlen. Die zweite Höhle ist nur zu erreichen indem man kurz unter einem Felsen hindurchtaucht. Die Guides leuchten die Höhle mit Taschenlampen aus, denn es ist wirklich stockfinster hier.

Auf Nacula gehe ich ebenfalls tauchen, was jedoch auch nicht super spektakulär ist. An einem Abend findet ein Krabbenrennen statt. Jeder sucht sich einen Einsiedlerkrebs aus, der daraufhin nummeriert wird und welcher Krebs zuerst die Linie überquert hat gewonnen. Die armen Krebse. Nach zwei Nächten ist es leider auch schon wieder vorbei und ich kehre nach Nadi zurück um dann zurück nach Deutschland zu fliegen. Der Abschied fällt schwer, vom tropischen Paradies zurück in das nasskalte Europa, in dem gerade Panik wegen des Coronavirus herrscht.


HOTELEMPFEHLUNGEN

Uprising Beach Resort: Wunderschöner Strand, Hängematten und große Buren am Strand, ab 62 FJD pro Nacht im Dorm oder 191 FJD pro Nacht für eine Bure am Strand (manchmal günstigere Deals möglich)

Barefoot Manta Resort: Gleich zwei Strände, hervorragendes Schnorcheln und gutes Essen, ab 45 FJD im Dorm pro Nacht plus obligatorischer 119 FJD Meal Plan (Vollpension)

Oarsmans Bay Lodge: Wunderschöner Strand und familäres Gefühl, ab 54 FJD im Dorm pro Nacht plus obgliatorischer 99 FJD Meal Plan (Vollpension)

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    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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