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Indonesien: Auf Tuchfühlung mit den Riesen des Komodo Nationalparks – Drachen und Mantas

Der Komodo Nationalpark bietet eine großartige Spielwiese für Tierweltentdecker. Neben den berühmten Komodowaranen, den größten Waranen der Welt, gibt es auch die Chance Mantarochen zu sehen, die ihrerseits die größten Rochen der Welt sind. Es geht hier also um Superlative! Nicht umsonst wurde der Nationalpark zu einem der Neuen sieben Weltwunder der Natur erklärt. Dafür muss man auf die indonesische Insel Flores, von wo aus man den Nationalpark sowohl tauchend als auch wandernd erkunden kann.

Am Morgen fliegen wir mit einer kleinen Propellermaschine nach Labuan Bajo auf Flores. Sie ist aber immerhin größer als die, die wir nach Lukla in Nepal genommen haben. Wir fliegen über das Meer und Inseln und landen etwa 90 Minuten später auf Flores. Mit dem Taxi fahren wir in die Komodo Lodge, dann wollen wir Mittagessen gehen. Auf dem Weg in die Innenstadt läuft uns der Schweiß in Strömen runter – es ist unbeschreiblich heiß. Eigentlich wollte ich zu einer Schlucht mit Wasserfällen, aber die eine Stunde wandern dorthin ist in Anbetracht dieser Temperaturen wenig verlockend.

Wir leihen uns also einen Roller und fahren zum Strand. Das Wasser dort ist jedoch sehr warm und nicht gerade erfrischend. Wir fahren weiter ziellos über die Insel und gelangen zu einem Aussichtshügel von der wir einen schönen Blick auf die Buchten und Inseln haben. Ein Stück darunter finden wir eine schöne Bucht mit Bootsanleger von dem aus ich schwimmen gehe. Ich schwimme bis zu einer kleinen Insel, unweit vom Bootsanleger und wieder zurück.

Am Abend heben wir 12 Millionen Rupiah in 50.000 Rupiah Scheinen ab. Das macht handliche 240 Scheine – ein ziemlich großes Paket, das uns aus allen Taschen quillt. Es ist wie wenn man große Summen in 5€ Scheinen mit sich herumtrüge. Das Geld brauchen wir um unseren Tauchtrip für die nächsten drei Tage zu bezahlen. Eine Kreditkartenlesemaschine haben sie leider nicht. Wir haben drei Nächte und vier Tage bei den Scuba Junkies gebucht, von denen wir zwei Tage mit dem Boot hinaus fahren und am letzten die Komodowarane besuchen werden.

Reiseplanung vor dem Aufbruch zum Tauchen

Als wir am nächsten Morgen aufstehen steht unser Frühstück schon auf der Terasse – Bananenpfannkuchen und Tee. So lässt es sich leben. Wir brechen erst Mittags zum Scuba Junkie Resort auf, weshalb wir die verleibende Zeit dazu nutzen unsere Australienreise grob zu planen und daraufhin einen Flug zu buchen. Die Buchung des Flugs zurück nach Bali klappt mal wieder nicht. Wir gehen mit unserem Gepäck zum Büro von Scuba Junkie, wieder mal ist es schrecklich heiß, und lagern unser Sachen dort ab. Wir gehen essen und besorgen noch die Flugtickets zurück nach Bali in einem Reisebüro. Eigentlich wäre ich noch gerne nach Lombok gereist, aber es gibt keine direkte Flugverbindung von hier nach Lombok und das Schiff braucht zu lange. Der große Vulkan auf Lombok – der Mt. Rinjani – ist auch gerade gesperrt, da ein kleiner Nachbarvulkan Anfang Dezember ausgebrochen ist. Dort wäre ich gerne raufgestiegen, was drei Tage in Anspruch genommen hätte.

Beginn des Tauchabenteuers

Wir fahren mit dem Boot in etwa 1,5h zum Resort. Das Resort liegt in einer kleinen Bucht und ist von Hügeln umgeben. Vieles ist noch im Aufbau, da es erst seit Juni geöffnet hat. Wir treffen auf unseren Tauchguide für heute – einen jungen blonden Schweden, der von sich behauptet im Herzen Asiate zu sein. Tatsächlich ist er ziemlich fröhlich für einen Schweden. Wir checken ein und erledigen die Formalitäten. Dann bekommen wir unsere Tauchsachen und es geht los. Wir tauchen heute vom Strand aus am Hausriff. Zuerst gehen wir ein gutes Stück ins Wasser, dann geht es abwärts. Wir gehen auf 18m. Wir tauchen über Sand mit vereinzelten Korallen. Das Hausriff ist nicht so spektakulär, soviel wie in Mabul gibt es nicht zu sehen. Es ist auch mehr ein Einführungstauchgang für die nächsten Tage.

Unsere Highlights sind zwei Nudibranches, ein Feuerfisch und ein Ribbon Eel. Tatsächlich soll es hier auch eine Seekuh geben und jemand, der seinen Open Water Schein hier gemacht hat, konnte sie mehrfach sehen. Leider haben wir kein Glück. Eine Seekuh steht ja ganz oben auf meiner Liste der Tiere die ich gerne mal unterwasser sehen würde. Nach 45 Minuten durchstoßen wir wieder die Oberfläche und schwimmen zum Strand zurück. Inzwischen sind die anderen Gäste von ihrem Tauchausflug zurückgekommen und wir gehen alle zusammen auf einen kleinen Hügel um uns den Sonnenuntergang anzuschauen. Die meisten Gäste sind hier um ihren Divemaster zu machen. Wir treffen sogar auf Johnny, einen extrovertierten New Yorker chinesischer Abstammung den wir bereits in Mabul kennengelernt haben. Auch er macht hier seinen Divemaster. Ansonsten gibt es zwei weitere Profi-Taucherinnen, die hier Urlaub machen und drei Spanier, von denen nur einer Taucher ist.

Erster Tauchtag im Komodo Nationalpark

Wir stehen früh auf, da das Boot um 7 Uhr ablegt. Es ist ein großes, schönes Tauchboot aus Holz mit Sonnendeck. Das Frühstück wird auf dem Boot serviert – Pfannkuchen, Bananen, Melonen, Brot und Nutella. Nom Nom! Da bleiben keine Wünsche offen. Nach etwa einer Stunde Fahrt und einem Schläfchen auf dem Sonnendeck erreichen wir unseren ersten Tauchspot. Wir tauchen im Strömungsschatten der Insel entlang und beobachten die Korallen und Tiere. Eine Muräne schwimmt an uns vorbei und wir sehen ein paar Seeschnecken. Wir tauchen zusammen mit dem Spanier, unserem indonesischen Tauchguide und einem weiteren Divemaster vom Resort. Alex geht zuerst die Luft aus und der zweite Divemaster bringt ihn nach oben, während wir anderen noch ein wenig weiter tauchen können. Wieder am Boot fahren wir zur nächsten Tauchsite. Vor jedem Tauchgang stellt einer der Guide das Gebiet vor – mit fundierten Informationen zu Gefahren und Highlights und einer fantasievollen Skizze. Noch nie hat einer von uns so ein tolles Briefing gesehen. Wir tauchen auf einem abfallenden Sandboden, der mit Korallen bewachsenen Felsen durchsetzt ist. Die Chance hier auf Mantas zu treffen ist hoch, aber leider haben wir kein Glück. Trotzdem ein schöner Tauchgang.

Danach gibt’s Mittagessen wonach wir wieder auf dem Sonnendeck chillen. Wir kommen zum letzten Tauchgang des Tages. Es ist ein Driftdive bei dem wir uns von der Strömung tragen lassen. Wir springen ins Wasser und tauchen ab. Die Strömung ist sehr stark. Aus Sicherheitsgründen sollen wir immer hinter unserem Guide bleiben, der eventuelle Strömungsänderungen als erster spürt. Dies ist jedoch gar nicht so einfach, da wir ab und zu an ihm vorbei driften. Dann müssen wir gegen die Strömung schwimmen bis er wieder vorbei getaucht ist. Das ist durchaus anstrengend. Wir treiben an Schildkröten, Fischen und Korallen vorbei. Am Ende lässt die Strömung nach und wir haben mehr Chancen auch kleine Dinge zu entdecken. Die Korallen hier sehen unberührt und gesund aus. Ein buntes Unterwasserparadies!

Wir fahren wieder zum Resort zurück, was eine gute Stunde dauert, und bei der uns gelegentlich Delfine begleiten. Der Abend ist gesellig und lustig. Bei einem Bier kommen wir ins Gespräch mit den anderen Tauchern und lernen uns kennen. Alle reden immer von den vielen Mantas, die sie hier schon gesehen haben. Wir wollen auch! Wir bekommen mitgeteilt, dass wir morgen an einen Spot fahren, wo es eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit gibt sie zu sehen, extra für uns und Mantas sehen stört die anderen auch nicht gerade ;) Ich habe zwar schon ein bisschen Angst vor den Riesentieren, aber die Neugier ist trotzdem stark.

Die sanften Giganten

Die Spanier reisen heute ab, was nur noch vier von uns „normalen“ Tauchgästen übrig lässt. Es ist eine familiäre Runde in der man sich schon lange zu kennen scheint. Isabell ist eine Deutsche, die schon an vielen Orten auf der Welt gewohnt hat und nun in Australien lebt. Sie arbeitet für Manta Trust, einer Nichtregierungsorganisation die sich dem Schutz von Mantarochen gewidmet hat. Sie ist selbst Tauchinstructor, aber aktuell im Urlaub. Scuba Junkie ist jedoch einer der Partner von Manta Trust, weshalb sie genau hier her kommt. Madeleine kommt aus Schweden und ist ebenfalls Divemaster im Urlaub.

Wie am Tag zuvor geht es früh los. Wir fahren mit dem Boot in den Norden des Nationalparks. Da wir gestern keine Mantas gesehen haben, soll der letzte Tauchgang für heute in der Mitte des Parks stattfinden. Die anderen waren erst vor zwei Tagen dort, aber Mantas sieht jeder gerne. Heute fahren wir länger als tags zuvor, was ich wieder für ein Schläfchen nutze. So früh aufstehen macht mich ganz schön matschig und man kaum erwarten, dass ich sehr gesprächig bin. Unser erster Tauchgang findet zwischen zwei Inseln statt. Auch hier gibt es Strömung, sie ist aber nicht allzu stark. Wir tauchen erst in einem flacheren Bereich zu einer Kante an der das Riff abfällt. Durch ein Loch können wir den Arm eines Tintenfisches sehen. Dann tauchen wir unterhalb der Kante entlang. Mit der Zeit wird die Strömung immer stärker und wir müssen stark gegenschwimmen. Auf einer Sandfläche kann man ein paar Aale senkrecht aus Löchern hervorlugen sehen. Ich schaffe es leider nicht Alex und unserem Tauchguide gegen die Strömung hinterherzuschwimmen, sie drehen also um und wir tauchen zusammen zurück.

Für den zweiten Tauchgang fahren wir in eine seichte Bucht. Die zukünftigen Divemaster absolvieren hier ihr Rettungstraining während wir ein bisschen schnorcheln, dürfen aber nicht abtauchen um unseren Stickstoffhaushalt nicht durcheinander zu bringen. Dann geht es weiter zur zweiten Tauchsite. Es handelt sich um einen Felsen, der aus dem Wasser ragt – Crystal Rock. Wir sehen ziemlich viele Fische, die wir vorher noch nie gesehen haben und auch einige bekannte, aber in riesig. Vor allem die Pufferfische sind enorm im Vergleich zu Mabul. Wir schwimmen mehr ins freie Wasser und sind umgeben von Schwärmen großer Fische die aus dem Blau auftauchen und wieder verschwinden. Wir wollen zu einem anderen Felsen schwimmen. Die Strömung ist jedoch sehr stark und ich schaffe es wieder nicht hinterher weshalb wir umdrehn. Dabei sehen wir einen White Tip Reef Shark wie er langsam im Blau verschwindet. Bevor wir wieder auftauchen sehen wir noch eine Muräne. Bisher war das unser beste Tauchgang auf Komodo. Aber es soll noch besser kommen!

Wir essen Mittag und fahren wieder ins Zentrum des Komodo Nationalparks zurück. Der Spot ist auch als Mantapoint bekannt und schon vom Boot aus sehen wir einige Mantas in der Strömung schwimmen. Ich werde langsam nervös, will ich mich wirklich meinen Ängsten stellen? Ja, aber ein bisschen Aufregung darf wohl erlaubt sein. Ich werde ganz still. Wir springen wieder ins Wasser und werden gleich von der Strömung erfasst. Mantas lieben Strömung, weshalb man sie dort am besten findet. Wir sehen wie sich die anderen Taucher von der Strömung treiben lassen. Unser Tauchguide schwimmt jedoch gegen die Strömung, was für mich unmöglich ist. Ich komme gar nicht vom Fleck, sondern treibe eher ab. Leider schaut sich unser Tauchguide gar nicht um das mitzubekommen und ich habe keinen Sichtkontakt mehr zu ihm. Aber ich habe ja noch Alex, der es bemerkt und ihn versucht darauf aufmerksam zu machen, dass es so nicht funktioniert. Er kommt dann zurück und nimmt mich bei der Hand, Alex schwimmt hinterher. In der Ferne sehen wir dabei einen Eagle Ray, tauchen dann aber wieder auf. Auch eine andere Gruppe ist wieder aufgetaucht, da die Strömung zu stark ist. Nur die Gruppe, die sich treiben lassen hat, ist noch unten. Ich bin ganz schön fertig vom Schwimmen und wir haben gut Luft dabei verbraucht. Am meisten ärgert mich aber, dass ich fast verloren gegangen wäre und unser Tauchguide nicht genug aufgepasst hat. Der Besitzer des Tauchanbieters ist Teil der anderen aufgetauchten Gruppe und verspricht, dass wir nun alle zusammen reingehen, damit keiner verloren geht. Ich bin wieder etwas beruhigt. Das Boot bringt uns zu einer anderen Stelle und wir versuchen nochmal unser Glück. Die Strömung ist auch hier sehr stark, aber wir schwimmen mit ihr. Es ist nicht sehr tief und wir gleiten mit der Strömung über den Sandboden. Viel zu sehen gibt es nicht. Aber dann sehen wir den ersten Manta! Der Chef des Resorts befestigt einen Haken an einem Fels, woran ich mich festhalten kann, Alex hält sich dann an mir fest. Wir beobachten den Manta während die Strömung an uns rüttelt. Der Manta schwebt über uns hinweg und bald kommt noch ein zweiter hinzu bei welchem man die Zeichnung am Bauch gut sehen kann – bei jedem Manta einzigartig wie ein Fingerabdruck. Mantas können eine Spanne von bis zu sieben Metern erreichen, sind aber ungefährlich. Wir lassen uns weitertreiben und folgen dem Chef. Wir sehen noch zwei weitere Mantas. Als ich auftauche ist Alex schon mit unserem Tauchguide oben und die See ist rau, der Himmel dunkel. Während wir unten waren hat sich das Wetter dramatisch verschlechtert. In der Ferne beginnt es zu donnern. Als das Boot kommt hat es bereits zu regnen angefangen. Wieder auf dem Boot erfahren wir, dass die Gruppe, die mit der Strömung getaucht ist 150 Mantas gesehen hat! Sie haben das großartige Schauspiel eines Feeding Trains erlebt. Indem viele Mantas hintereinander weg schwimmen „jagen“ sie zusammen. Aber Angst braucht man keine haben, sie fressen nur Plankton. Mit ihrem Maul nehmen sie einen Haufen Wasser mit hoffentlich auch dem Plankton auf und filtern dieses dann – was nicht gebraucht wird, wird durch ihre Kiemen wieder ausgestoßen.

Spektakuläres Ende eines spektakulären Tages

Auf der Heimfahrt stürmt es und wir sehen Bitze ins Wasser zucken. Es wird ganz schön frisch im Regen. Am Ende klart es auf und als wir das Resort in der Ferne sehen ist das Wetter wieder schön. Dann sehen wir plötzlich eine Fontäne im Wasser und tatsächlich schwimmt ein gutes Stück vom Boot ernfernt ein Wal! Das ganze Boot ist in heller Aufregung. Immer wieder taucht er auf und man sieht seine Fontäne. Als wir im Resort anlegen sehen wir ihn noch einmal mit der untergehenden Sonne im Hintergrund. Was für ein Spektakel, was für ein Tag! Isabell hält am Abend noch einen interessanten Vortrag über Mantas und ihre Arbeit bei Manta Trust. Wir haben heute Riffmantas (Manta alfredi) gesehen. Sie werden lebend geboren und das Mantakind kommt komplett fertig mit etwa 1,5m Metern Länge zur Welt – zusammengefaltet wie ein Burrito. Die Mutter trennt sich sofort von ihm und es muss sich nun alleine den Gefahren des Ozeans stellen. Derer gibt es zwei: Haie und der Mensch! Vor allem in China blüht der Handel mit Einzelteilen für die Traditionelle Chinesische Medizin. Und das obwohl es seit 2014 eine starke Regulierung des Handels mit Mantarochen gibt.

Das Land der Drachen

Wir können heute eine halbe Stunde länger schlafen als die letzten Tage, da wir nicht tauchen sondern nach Rinca fahren um die Komododrachen zu besuchen. Wir essen Bananenpfannkuchen im Resort und gehen dann an Board des kleinen typisch indonesischen Boots, das uns schon hergebracht hat. Wir haben unser ganzes Gepäck dabei, da wir danach gleich nach Labuan Bajo zurückgebracht werden. Die Fahrt dauert etwa eine Stunde, dann haben wir Rinca erreicht. Wir werden von unserem Guide vor Ort und ein paar Äffchen begrüßt welche in den Mangroven am Wasser sitzen. Hier soll es auch Krokodile geben. Wir lassen unser Hauptgepäck auf dem Boot. Unser Guide führt uns vom Anleger zum Hauptquartier des Parks. Auf dem Weg sehen wir weitere Affen und unseren ersten Komodowaran, welcher zwischen den Mangroven liegt. Er ist allerdings nicht besonders groß, zumindest im Vergleich mit denen die wir noch sehen werden. Die Insel sieht sehr trocken aus. Die Hügel sind mit Gras bewachsen, das braun und vertrocknet ist. Vereinzelt sind Bäume zu sehen, die Ebenen sind jedoch stärker bewaldet. Wir kommen zum Hauptquartier und bezahlen den Eintritt. In brütender Hitze wandern wir los.

Zwischen Bäumen sehen wir ein paar Löcher im Boden – es ist ein Nest in welches die Warane ihre Eier legen. Das Weibchen gräbt mehrere tiefe Löcher in L-Form um zu verschleiern in welchem nun wirklich die Eier liegen. Sie bewacht das Nest drei Monate lang. Wenn die Jungen dann sechs weitere Monate später schlüpfen und auf ihre Mutter träfen, würden sie allerdings gefressen, ebenso wie von anderen Komodowarenen, denen sie unter Umständen begegnen. Die Jungen verbringen daher ihre ersten Lebensjahre auf Bäumen. Auf dem Weg zum Nest sind wir an der Küche der Anlage vorbeigekommen. Um sie herum liegen von ihrem Duft angelockt mehrere große Warane. Als einer sich einem anderen nähert, stößt dieser ein warnendes Brummen aus. Es kommt zu einem kurzen Kräftemessen, dann zieht der Schwächere weiter. Wir gehen weiter und kommen an einem schlammigen Rinnsal vorbei. Wenn etwa Büffel oder Rehe davon trinken, werden sie aufgrund der Baktieren krank und geschwächt was sie zu einer leichteren Beute macht. Wir kommen an einem vollgefressenen Waran vorbei, der in einer schlammigen Pfütze liegt. Ein gutes Stück weiter liegt ein halb aufgefressener Kadaver eines Wasserbüffels im Schlamm. Ein Waran hat ihn vor drei Tagen erlegt und in der Luft liegt der Verwesungsgeruch. Den Waranen scheint es immer noch zu schmecken, denn vor dem Kadaver liegt ein großes vollgeressenes Exemplar. Es spaziert ein wenig herum und wirft sich für uns in Pose.

Zum Abschluss steigen auf einen Hügel von dem wir einen guten Blick auf das Meer und die Landschaft haben. Wir gehen zurück zum Hauptquartier. Auf dem Weg sehen wir einen kleinen Waran, der auf einem Baum klettert. Er verbringt hier seine ersten Lebensjahre aus Schutz vor den kannibalischen Verwandten. Wir kommen auch wieder an der Küche vorbei wo immer noch viele Warane liegen. Das Spannende an den Komodowaranen ist, dass sie nur hier – im Komodo Nationalpark – vorkommen. Mit einer maximalen Länge von bis zu drei Metern ist der Komododrachen die größte Echse der Welt. Ihre Beute setzt sich aus Säugetieren wie Büffeln, Rehen und Wildschweinen sowie Aas zusammen. Sie haben eine ausgeprägte Bakterienflora. Entflohene Beute kann daran noch Tage  nach einem Biss zugrunde gehen und dann gemütlich aufgegessen werden. Noch einfacher machen sie es sich indem sie sämtliche stehenden Gewässer mit Bakterien verseuchen und warten bis ein Tier davon trinkt und daran erkrankt. Laut Roter Liste der IUCN gilt der Komodowaran als gefährdet – es werden noch etwa 4.000 Exemplare vermutet.

Nach einer kurzen Erfrischung kehren wir aufs Boot zurück. Es dauert etwa zwei Stunden bis wieder wieder in Labuan Bajo anlegen. Wir suchen uns ein Zimmer in einem willkürlich und günstig aussehendem Hotel und gehen essen. Morgen geht’s zurück nach Bali.

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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