Verliebt habe ich mich in das balinesische Essen, dessen vegetarische Auswahl groß und vielfältig ist. Deshalb steht ein Kochkurs weit oben auf unserer Liste. Diese werden zahlreich und kurzfristig angeboten.
Wir verknüpfen diesen Kochkurs mit einem Marktbesuch bei dem uns unsere Kochlehrerin die verschiedenen Zutaten zeigt, mit denen wir die leckeren Gerichte zubereiten werden. Hier lerne ich, dass es auf Bali ganze fünf Ingwersorten gibt. Einige werden eher wegen der Geschmacksrichtung verwendet, andere hingegen dienen auch dazu um Schärfe oder Frische in das Gericht zu bringen. In Deutschland haben wir es meist nur mit dem beigefarbenen knollenartigen Ingwer aus China zu tun und ich hatte keine Ahnung, dass es noch viel mehr gibt. Besonders lecker finde ich Tempeh, das aus einer Mischung aus Pilzen und Soja besteht. Im Vergleich zu Tofu schmeckt es sehr nussig und ist knusprig. Aber auch Tofu kommt zusammen mit vielen Gemüsearten und Gewürzen zum Einsatz in der vegetarischen Küche.
Opfer für die Götter
Nach dem Marktbesuch fahren wir in unsere Freiluftküche, das mitten in Reisfeldern liegt. Zusammen kochen wir verschiedene Speisen in zwei Gruppen, einer vegetarischen und einer Fleisch-Fisch-Gruppe, die wir dann zusammen vertilgen. Bevor es losgehen kann lernen wir jedoch noch wie man eine der Opferschalen bastelt, die im hinduistisch geprägten Bali überall auf den Straßen liegen. Diese Opfergaben sind dafür da Göttern zu huldigen und Dämonen zu besänftigen und gehören zum festen Tagesablauf eines jeden Balinesen. In die aus Palmblättern gebauten Körbchen werden Gaben wie Blüten, Reis und Räucherstäbchen gelegt um diese dann vor seinem Haus oder seinem Geschäft zu platzieren.
Kochen
Dann starten wir damit die sogenannte Basis-Soße vorzubereiten, die für fast jedes Gericht Verwendung findet. Es ist eine Art Currypaste, die aus verschiedenen Gewürzen wie Chili, Ingwer, Zwiebeln, Knoblauch und Zitronengras besteht. Dann geht es weiter mit einer Gemüsesuppe, gewürztem Gemüse, Tofucurry, gebratenem Tempeh, Satay-Tofu-Tempeh-Spießen, Tofu in Bananenblättern und abschließend grünen Pfannkuchen. Fleißig bereiten wir in kleinen Teams alle Zutaten zu, kochen, braten, grillen und frittieren. Zwischendurch gibt’s immer wieder etwas zu naschen.
Den Reis, den es stets als Beilage gibt, wird in einer sehr aufwendigen Art und Weise gekocht. Zuerst wird er in warmen Wasser gewaschen, anschließend in Wasser quellen gelassen um dann in ein Korbgeflecht gegeben und über kochendem Wasser positioniert und zugedeckt zu werden. Nach einer etwa einer Viertel Stunde wird er mit ein paar Gewürzen wie Nelken und etwas Ingwer vermengt und wiederum über dem kochenden Wasser weitergegart.
Das große Buffet
Abschließend kommt alles auf ein großes Buffet von dem wir dann alle gemeinsam essen. Die meisten dieser Gerichte sind allerdings ziemlich scharf, was mir mit meinem empfindlichen Magen doch etwas zu schaffen macht. Trotzdem sind unsere Gerichte superlecker.
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