Lahad Datu bietet wunderschöne, unberührte Korallen in wunderschönen Unterwassergärten. Zwischen den riesigen gesunden Korallen schwimmen Nudis, Nemos und Schnapper. Glen, der Tauchguide hier, kennt jeden Fisch, denn er hat die Tauchsites hier entdeckt, ihnen Namen gegeben und deren Topografie kartiert.
Zu Lahad Datu kam ich nur, weil ich an meinen zwei freien Tagen vom BSBCC unbedingt tauchen gehen wollte. Bei Sandakan selbst gibt es nur ein Luxus-Tauch-Resort, das mindestens für zwei Nächte gebucht werden muss und Semporna ist zu weit weg für zwei Tage. Nach einigen Recherchen stoße ich auf Lahad Datu, wo es genau einen Anbieter gibt. Gehört habe ich von diesem Tauchort bisher noch nichts. Bekannt ist Lahad Datu vor allem für seine riesigen Palmölplantagen, aber auch für die Nähe zum Danum Valley und Tabin Wildlife Reserve. Das Tauchen hier ist sehr untouristisch – meistens kommen nur Einheimische hierher – was aber für die Gesundheit der Riffe sehr förderlich ist. Das könnte sich jedoch in den nächsten Jahren ändern.
Ingesamt verbringe ich einen halben Tag damit mit dem Bus von Sandakan nach Lahad Datu zu fahren. In Lahad Datu entspanne ich mich im Regen am Pool und den zweiten Tag nutze ich zum Tauchen bevor ich den Bus zurück nach Sandakan nehme. Durchaus ein etwas stressiges Programm, aber das Tauchen war es absolut wert.
Tauchguide Glen und seine Frau Kristy kümmern sich so lieb um mich als wäre ich bereits Teil der Familie. Neben mir sind nur noch zwei Singapurer mit an Board zum tauchen.
Das Tauchen in Lahad Datu
Zuerst tauchen wir die Sidemount Reefs, eine Art Plateau, das mit Korallen bedeckt ist und bis 23 Meter unter die Wasseroberfläche reicht. Wir haben etwa 18 Meter Sichtweite. Ich komme kaum noch aus dem Staunen heraus beim Anblick der riesigen Korallen: Tisch-, Pilz-, Hirschgeweih-, Weihnachtsbaum-, Feuer-, Hirnkorallen und viele mehr. Nudis liegen inmitten wunderschöner Algenblumen. Große Dornenkornenseesterne bedecken den Boden und in Anemonen tummeln sich Clownfische.
Bei der zweiten Divesite Korallengarten haben wir schlechtere Sicht aufgrund von Schwebteilen im Wasser, aber der Tauchgang ist nicht minder faszinierend. Ich bekomme meinen eigenen Putzerfisch, der mich über 20 Minuten lang bearbeitet. Er hält mich wohl für einen Walhai oder sowas.
Nach dem Tauchgang
Nach den Tauchgängen und einer Eimer-Dusche im Tauchshop unterhalte ich mich noch eine Weile mit Glen und Kristy. Er zeigt uns seine viele Karten, die er von den Tauchsites angefertigt hat. Er ist unglaublich leidenschaftlich dabei dieses vielfältige Riff seit neun Jahren zu erkunden. Außerdem ist er auch sehr aktiv beim Schutz der Umwelt und der Riffe. Ein paar Katzen kommen auch noch zum Kuscheln vorbei. Es fällt mir schwer Abschied von den beiden zu nehmen, die mir ein so familäres Gefühl geben als würden wir uns schon ewig kennen. Ich fahre zurück nach Lahad Datu und esse noch etwas bevor ich den Bus zurück nach Sandakan nehme.