Leider fallen unsere schönen Pläne zu den Inseln vor Kota Kinabalu zu fahren und noch ein bisschen Strand-Sonne-Meerwasser zu tanken wortwörtlich ins Wasser. Es regnet den ganzen Tag in Strömen. Wir überlegen was wir nun mit unserem letzten Tag anfangen. Wir sind echt enttäuscht, so gerne hätten wir noch etwas mehr Unterwasserwelt mitgenommen. Nichts zu machen, immerhin gibt es laut Reiseführer ein Museum in Kota Kinabalu. Das Sabah Museum liegt etwas außerhalb und wir nehmen ein Taxi dorthin. Es ist nicht das allerbeste Museum, aber gut genug um ein paar Stunden bei Regen zu verbringen. Gleich am Eingang befindet sich ein riesiges Skelett eines Brydewals.
Wir gehen zuerst in den ersten Stock, wo sich die naturkundliche Abteilung befindet. Hier gibt es ausgestopfte Tiere, darunter ein Sumatra-Nashorn, den Malaienbären, viele Vögel, Schlangen, Schildkröten, Krokodile, Katzen und Fische. Außerdem werden noch Keramiken und Porzellan aus China und anderen Regionen Südostasiens präsentiert, das interessiert uns jedoch eher nicht.
Unten befindet sich die Historische Galerie, in der die maritime Geschichte, die Sultanate, die British North Borneo Chartere Company, der Zweite Weltkrieg und die koloniale Periode anschaulich dargestellt werden. Aber auch der Widerstand gegen die Kolonialherren ist Thema.
Rechts davon beginnt der Rundgang zu den Frühen Kulturen. Über 200.000 Jahre alte Steinwerkzeugen wurden auf Borneo entdeckt. Man konnte Funde bis auf ein Alter von 46.000 Jahren datieren. Bereits vor 10.000 Jahren waren die Madai Caves von Menschen besiedelt.
Eine kleine Ausstellung gibt es zur Tradition der Kopfjagd, die bei den Kadazan, Dusun und vielen weiteren Ethnien verbreitet war.
Wir fahren zurück zum Hostel und vergammeln dort die letzten Stunden im Aufenthaltsraum, lauschen dem Regen, der an die Fenster klopft. Wir machen uns dann auf zum Flughafen und fliegen zurück nach Kuala Lumpur. Wir kommen dort gegen 23 Uhr an und es lohnt sich nicht nur für die Nacht in die Stadt zu fahren, da unser Anschlussflug nach Dubai und somit nach Deutschland am nächsten morgen um 10:30 Uhr geht. Wir verbringen die Nacht also am Flughafen und schlafen ein bisschen, was erstaunlich gut klappt. Schon ist ein wunderschöner Urlaub schon wieder vorbei. Aber trotz der Kürze der Zeit hat es sich wieder total gelohnt. Klar, könnte man hier noch viel mehr Zeit verbringen, vor allem ist man schnell in Thailand, Indonesien oder den Philippinen. Sogar Australien ist nicht mehr weit. Es ist verlockend. Aber man kann soviel machen, dass man ein gut ausgefülltes Programm hat.
Die Tropeninsel Borneo hat uns begeistert mit ihrer vielfältigen Natur. Der Distrikt Sabah, in der wir unsere Zeit verbracht haben, liegt abseits der ausgetretenen Touristenrouten. Man kommt vor allem wegen der Natur hierher. Tauchen vor abgelegenen Inseln, den Dschungel auf der Suche nach Tieren durchqueren, mit Booten den Mangrovenwald erkunden oder durch Höhlen klettern. Leider muss man vieles mit gebuchten Touren machen. Individualreisen ist eher schwer. Die Touren umfassen das komplette Programm, mit Transport, Unterkunft und Essen. Anders kommt man kaum an die Attraktionen ran. Lediglich die Inseln vor Kota Kinabalu und den Besuch bei den Affen und Bären in Sepilok kann man ohne weiteres selbst organisieren.
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