Wir sind zwar drei Stunden vor Abflug losgefahren, sind aber am Ende genau pünktlich am Gate. Wir müssen uns länger anstellen für den Check-In, dann unsere Rucksäcke zum Sperrgepäck bringen und wieder zurück zum Schalter um unsere Tickets zu bekommen, sehr umständlich. Dann laufen wir gefühlt über den ganzen Flughafen, Bereich C, wie auf den Screens angezeigt, scheint es schonmal nicht zu geben, aber wir finden trotzdem unser Gate, das kurzfristig geändert wurde. Ich bin ziemlich froh, dass wir jetzt erstmal nicht mehr fliegen müssen. Das ist schon immer sehr anstrengend.
Im Flugzeug sitzen wir neben einem netten russischen Geschäftsreisenden, der sehr gut Englisch spricht. Wir unterhalten uns ein bisschen über dies und das, bevor wir versuchen etwas zu schlafen. Er war schon des öfteren in Deutschland und mag besonders gern Dresden, was sehr sympathisch ist.
Während es für uns mitten in der Nacht ist, ist es in Irkutsk schon 9 Uhr morgens als wir ankommen. Am Flughafen geht es chaotisch zu, aber wir finden den Minibus der uns in die Innenstadt und somit zu unserem Hostel bringt. Hier sieht es schon deutlich anders aus als in Moskau. Alte Trams und Busse fahren hier, ebenso wie alte Autos, denen schon Teile zu fehlen scheinen. Interessanterweise haben viele Autos das Lenkrad auf der rechten Seite zu haben, obwohl Rechtsverkehr herrscht. Wir finden schnell und ohne langen Fußmarsch unser Hostel. Ich habe das falsche Datum für unsere Übernachtung gebucht, aber wir bekommen trotzdem zwei Betten im 6er Schlafsaal. Irgendwie bin ich ein bisschen verplant in Russland :)
Wir richten uns ein und legen uns dann erstmal schlafen. Wir sind total fertig von der kurzen Nacht im Flugzeug, die durch Babygeschrei unterbrochen war. So schlafen wir länger als geplant bis zum späten Nachmittag, was aber bitter nötig war. Wir machen uns auf zu einer kleinen Erkundung von Irkutsk. Der Eingang zur Fußgängerzone wird vom Fabeltier Babr, eine Art Steppentiger mit Zobel im Maul, bewacht, gleichzeitig auch Wappentier von Irkutsk. In der Bar „Kamchatka“ finden wir leckeres Essen und gutes Bier. Hier versacken wir dann auch. Zwei Wodka und ein paar Bier später, geht’s uns mal wieder gut. Das scheint Tradition bei uns zu werden, am ersten Abend in einer Stadt ein bisschen tiefer ins Glas zu schauen.
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