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Sonnenuntergang am Cucamonga Peak

USA: Cucamonga Peak, Abenteuer in den San Gabriel Mountains

Der Cucamonga Peak bietet die schönste Aussicht von den Bergen in den San Gabriel Mountains, die den spektakulären Hintergrund der Millionenstadt Los Angeles stellen. Der 2.701m hohe Gipfel bietet atemberaubende Blicke sowohl auf die Vororte von Los Angeles als auch die Dreitausender rundherum wie San Gorgonio und Mount Baldy. Eine Übernachtung am Gipfel bietet die Gelegenheit dazu noch Sonnenauf- und -untergang zu bewundern und die Wanderung zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. 

Unterteilen lässt sich die abwechslungsreiche Wanderung zum Cucamonga Peak in drei Teile: Ein ca. 5km langer größtenteils sanfter Aufstieg durch den Icehouse Canyon zum Icehouse Saddle, gefolgt von einer 1,5km langen Querung zum Gipfelaufbau und schlussendlich einige steile Serpentinen über 300hm auf 1,5km zum Gipfel. Die Wanderung lässt sich beliebig erweitern mit Gipfeln wie Etiwanda, Bighorn und Ontario Peak (was dann die sogenannten ECBO Wanderung ergibt). Es ist sogar möglich eine lange Tour von Mount Baldy kommend zu machen.

Der erste Teil durch den Icehouse Canyon ist der am meisten begangene, weshalb einem am Wochenende hier viele Wanderer begegnen. Ich empfehle eine Besteigung unter der Woche oder einen antizyklischen Aufstieg am Abend mit Übernachtung am Gipfel um den Massen zu entgehen und die Schönheit des Berges in Ruhe zu genießen. Wir besteigen Cucamonga Peak an einem Samstagabend und auf unserem Aufstieg durch den Icehouse Canyon kommen uns viele Tageswanderer auf ihrem Abstieg entgegen. Auch wenn recht viele Menschen am Wochenende am Gipfel zelten bietet das Hochplateau genügend Platz um sein eigenes schönes Fleckchen zu finden.

Aufstieg durch den Icehouse Canyon

Der erste Teil des Trails führt uns in sehr angenehmer Steigung entlang eines rauschenden Bachs durch den schattigen Icehouse Canyon. An heißen Tagen ist das wirklich eine Wohltat. Je höher wir kommen desto kühler wird es, aber hier unten ist es drückend, obwohl es Mitte September ist. Der Bach ergießt sich immer wieder in kleineren Wasserfällen und ist flankiert von riesigen Bäumen, die mich an Redwoods erinnern. Es gibt immer wieder Gelegenheit sich zu erfrischen und viele Familien kommen hierher um einen Tag am Wasser zu verbringen.

Der Trail wird zunehmend felsiger und bald lassen wir die Icehouse Creek hinter uns, wo sich der Strom der Wanderer bereits deutlich ausdünnt. Wir folgen steiler werdenden Serpentinen hinauf zum Icehouse Saddle, der sich nun in der Ferne ausmachen lässt. Etwa 2km vor dem Sattel findet sich die letzte Wasserquelle, die Columbine Spring. Wir füllen hier unsere Wasservorräte auf und gönnen uns eine Pause. Neben uns ist nur noch ein weiterer Wanderer noch auf dem Weg zum Gipfel. Das Gelände öffnet sich und wir bekommen die ersten schönen Ausblicke während wir uns kontinuierlich zum Sattel vorarbeiten. Nach links ginge es zum Mount Baldy, wir halten uns aber rechts.

Vom Icehouse Saddle zum Cucamonga Peak

Es folgt eine Querung, die immer mal wieder auf und ab führt, und dabei schöne Ausblicke in die Wüstenlandschaft und Cajon Pass Richtung Norden bietet. Der Trail windet sich um den Bighorn Peak herum und bald sehen wir Cucamonga Peak vor uns. Wir erreichen einen kleinen Sattel mit schöner Aussicht in das Tal.

Nun trennen uns nur noch einige felsige Serpentinen vom Gipfel. Es gibt immer wieder Abkürzungen, die sehr steil sind. Wem das nicht so taugt, hält sich besser als den offiziellen Trail, der jedoch nicht immer klar zu differenzieren ist. Trekkingstöcke sind hilfreich den letzten anstrengenden Teil zum Gipfel zu überwinden. Wir erreichen eine Abzweigung im lichten Bergwald von der es ein letztes Mal steil hinauf zum Cucamonga Peak geht. Die Abzweigung ist leicht zu übersehen, da es kein Schild gibt. Sobald ihr die Serpentinen hinter euch gebracht habt und wieder im Wald seid haltet Ausschau nach einer Rinne.

Cucamonga Peak

Das Hochplateau am Gipfel bietet genügend Platz für alle. Camping ist hier sehr beliebt und es befinden sich bereits viele Zelte hier oben, aber wir haben keine Probleme ein abgelegenes Plätzchen mit Aussicht für unser Zelt zu finden. Es finden sich auch viele windgeschützte Plätze falls es es windig sein sollte. Wir befinden uns über den Wolken, die umgebenden Gipfel von San Gorgonio, San Jacinto und Santiago Peak sehen aus wie Inseln im Wolkenmeer. Der Anblick des Sonnenuntergangs über den Wolken ist spektakulär, wir fühlen uns wie auf dem Dach der Welt. Als die Nacht hereinbricht geben die Wolken kurz den Blick auf die funkelnden Lichter von Rancho Cucamonga unter uns frei. Die Nacht ist deutlich wärmer als jene, die wir vor kurzem auf dem Dreitausender Mount Baldy verbrachten. Es wundert mich nicht, dass Cucamonga Peak so beliebt ist.

Der Sonnenaufgang am nächsten Morgen ist nicht minder magisch. Die Sonne geht direkt hinter San Gorgonio auf, dem höchsten Berg Südkaliforniens. Und noch immer befinden wir uns oberhalb einer dichten Wolkendecke, die wie Schnee aussieht. Der Cucamonga Peak ist der ideale Ort für Sonnenaufgänge, denn er befindet sich in erster Reihe oberhalb des Stadtgebiets von Los Angeles.

Abstieg über Bighorn Peak

Wir steigen zurück zu dem kleinen Sattel ab, aber anstatt uns wieder auf die Querung zu begeben, halten wir nun direkt auf Bighorn Peak zu. Der Anstieg vom Sattel ist nicht markiert und extrem steil, dafür finden sich hier aber keine anderen Wanderer und wir haben den Gipfel vom Bighorn Peak komplett für uns. Die wenigsten besteigen den Bighorn Peak, die meisten Wanderer sind auf Cucamonga Peak fokussiert.

Die Wanderung ließe sich von hier noch zum Ontario Peak erweitern, erfordert jedoch eine Rückkehr zu einer Abzweigung um wieder hinab zum Icehouse Saddle zu gelangen, da der Ontario Peak in einer Sackgasse endet. Wir gehen den Weg, den wir hinaufgekommen sind, ein Stück zurück und halten uns dann an einer unscheinbaren Abzweigung links um den Bighorn Peak Trail zurück zum Icehouse Saddle zu folgen. Dieser ist ebenfalls nicht markiert, teilweise sehr steil und nicht eindeutig. Wir verlieren den Trail und enden schließlich damit querfeldein zum Ontario Peak Trail hinüber zu queren um zurück zum Sattel zu gelangen.

Der Rest unserer Wanderung führt uns über den langen Abstiegsweg durch den Icehouse Canyon zurück zum Parkplatz. Hier können wir die Schönheit und Vielfalt der Landschaft nochmals in vollen Zügen genießen, während wir unseren Weg ins Tal finden. Und das eiskalte Wasser der Icehouse Creek lädt zum Verweilen und Erfrischen ein.

Die Wanderung zum Cucamonga Peak ist zweifellos ein atemberaubendes Abenteuer, das durch den magischen Sonnenauf- und -untergang über der Wolkendecke ein ganz besonderes Erlebnis war. Sie bietet nicht nur beeindruckende Ausblicke und unvergessliche Momente, sondern fordert auch ein wenig die körperliche Fitness heraus.


FAKTEN ZUR TOUR
Wanderung Cucamonga Peak (2.701m)
Gehzeit: 2,5h Aufstieg über Ice House Canyon Trail, 3h Abstieg über Bighorn Peak
Gesamtanstieg: 1.150hm
Ausgangspunkt: Icehouse Canyon Trailhead (1.600m), Achtung: Fürs Parken wird ein California Adventure Pass oder ein National Park Pass benötigt.
Schwierigkeit: T2 – Bergwandern
Permits: Es gibt kostenlose Permits für die Tageswanderung und auch fürs Camping, auszufüllen am Trailhead oder vorab online. Es gibt keine Begrenzungen der Permits, sie dienen nur dazu zu registrieren wie viele Wanderer auf dem Trail sind und für Notfälle

Checkt unbedingt das Wetter bevor ihr aufbrecht, die beste Website dafür ist der Mountain Forecast

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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