Verona, das ehemalige römische Handlungszentrum mit altertümlichen Toren und einem Amphitheater. In Verona dreht sich alles um die Geschichte von Romeo und Julia. Julias Balkon, eher unspektakulär, und der Name tauchen überall auf um den Touristen Geld aus der Tasche zu ziehen.
Genau über Verona hängt leider eine große graue Regenwolke, die sich einfach nicht verziehen mag, weshalb wir vor dem Regen erstmal in einen Laden flüchten. Danach hat es aufgehört und eine wunderschöne Lichtstimmung, bestehend aus Sonne und dramatisch dunklem Himmel herrscht nun. Wir schlendern lange durch die Stadt und deren Gassen, gucken uns alte Tore, Brücken, Kirchen an, oft ohne zu wissen wovor wir gerade stehen. Wir gehen über die Ponte Pietra Brücke über die Etsch, mit wunderschönen Blick auf die Stadt, und hinauf zum Teatro Romano. Eine weitere Skaligerburg liegt überhalb des alten Theaters. Wir laufen durch die alten Mauern, haben dabei einen grandiosen Blick auf Verona und die Burg überhalb.
Zurück am großen Piazza Bra hat sich der Platz vor dem Amphitheater mit einem Haufen Menschen gefüllt. Offenbar spielt heute eine in Italien sehr bekannte Band – „Ligabue“, wie sich den zahlreichen T-Shirts und Stirnbändern der wartenden Fans entnehmen lässt. Gut vorstellen kann ich mir auch eine Oper in diesen andächtigen Mauern anzuschauen, oder auch oben am Teatro Romano, wo es auch ein kleines Amphitheater gibt.
Wir machen uns schweren Herzens gegen 19 Uhr wieder auf den Heimweg, leider ohne Feigen, aber wieder um viele Eindrücke reicher. Auf dem Rückweg sehen wir die Berge in die Dämmerung getaucht, sanfte Schleier legen sich um die Berge und sind als schwächer werdende Silhouetten am Himmel auszumachen. Als wir die Grenze passieren, sehen wir den vielen Schnee auf dem Karwendelgebirge, das immerhin nur bis zu 2.749m hoch ist. Das verspricht nichts Gutes für die bevorstehenden Herbstwanderungen. Nördlich des Alpenhauptkamms ist es also sehr kalt und nass gewesen, während wir in Italien waren. Kurz hinter der Grenze tanken wir, hier sind nur noch 3°C und wir sind mit unserer sommerlichen Kleidung und den Flip Flops nicht ganz passend dafür angezogen. Was für eine Eiseskälte, die uns auch in München erwartet. Ich will auf der Stelle zurück!