Der Breitenstein ist ein wunderschöner Aussichtsberg in den Bayrischen Voralpen. Der Blick reicht weit vom Wendelstein über die Berge im Spitzingseegebiet bis hin zu Großglockner und Großvenediger. Mit der ganzjährig geöffneten Kesselalm bietet sich zudem noch eine urige Einkehrmöglichkeit. Selbst im Winter ist die Tour noch leicht, Grödel sind aber empfehlenswert – vor allem ist die Tour im Winter deutlich einsamer.
Im Vergleich zu gestern auf dem Weg zur Niederbleick hat es auf der Tour auf den Breitenstein deutlich weniger Schnee, was die Wanderung viel einfacher macht. Die Forststraße ist nur für kurze Stücke mit Schnee bedeckt und lässt sich gut gehen. Erst kurz vor der Kesselalm, als wir ins offene Gelände kommen, wird der Weg etwas eisig und rutschig. Bis zur Alm kommt man jedoch auch gut ohne Grödel voran. Etwa 10 Minuten nach Start der Wanderung zweigt ein alternativer Weg zu einem kleinen Wasserfall ab. Hier kann man auf einem schmalen Pfad am Wasserfall vorbei steil hinauf auf einer Abkürzung zur Forststraße gelangen. Auf der ganzjährig geöffneten Kessealm gibt es leckere Schmankerl wie Tiroler Knödelgröstel, Kaiserschmarrn und Kaspressknödel. Die Aussicht dazu ist wunderschön und wir genießen den unverhofften Sonnenschein auf der Terrasse. Während wir gestern auf der Niederbleick in dichten Wolken gefangen waren, ist das Wetter heute deutlich besser als angesagt.
Von der Kesselalm zum Breitenstein
Wir folgen einem Forstweg über ein Schneefeld und gelangen zu einem Sattel zwischen Breitenstein und Schweinsberg, mit wunderschönem Blick auf den benachbarten Wendelstein. Dann geht es vor der Materialseilbahn steil in Serpentinen hinauf über einen licht bewaldeten Hang. Grödel sind hier hilfreich. So erreichen wir die im Winter geschlossene Hubertushütte. Von hier ist es nun nicht mehr weit zum bereits sichtbaren Gipfel. Zum Schluss führt uns ein Stufenweg zum Gipfelkreuz. Landschaftlich ist die gesamte Gipfelregion sehr idyllisch. Direkt vor uns liegt der Bockstein, gegenüber thront der Wendelstein, dahinter ragt die Spitze des Großglockners hervor und auch der Großvenediger lässt sich ausmachen. Die Gipfel der Spitzingseeregion finden sich ebenso wie Rofan und Karwendel. Außerdem haben wir einen weiten Blick nach Norden in die Ebene.
Abstieg
Für den Abstieg wählen wir den gleichen Weg, es wäre aber auch eine Rundtour über die Bucheralm möglich. Dazu wendet man sich an der Hubertushütte nach rechts und wandert über eine schöne Hochebene mit dem Bockstein zurück zur Forststraße unterhalb der Kesselalm. Wir gehen den gleichen Weg hinab, damit ich auf einem der hervorragend geeigneten Schneefelder noch Self-Arrest mit dem Eispickel üben kann. Das werde ich auf dem PCT hoffentlich nicht brauchen, aber im Falle eines Sturzes weiß ich nun wie es geht. Mit Hilfe des Pickels kann man sich davor bewahren abzustürzen.
FAKTEN ZUR TOUR
Bergtour Breitenstein (1.622m)
Gehzeit: 3,5h (2h Aufstieg, 1,5h Abstieg)
Höhenmeter: 800hm
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Birkenstein, Fischbachau (850hm)
Schwierigkeit: T2 – Bergwandern