Mit einer kleinen Truppe vom DAV geht es heute auf die Fleischbank im Herzen des Karwendelgebirges, was sich als wirklich wunderschöne Wanderung entpuppen soll.
Kurz hinter der deutsch-österreichischen Grenze gelangt man zur Eng, einer Hochebene im Karwendel. Am Bach entlang wandernd, dann steil in Serpentinen hinauf, eröffnen sich immer wieder schöne Ausblicke auf das von Flüssen durchzogene Tal und gigantische Felswände. An der Steilegg Jagdhütte haben wir etwa die Hälfte des Aufstiegs geschafft und die wunderschöne Lage lädt zum gemütlichen Pausieren in der Sonne ein. Ein Traumhaus – exponiert, sonnig, jeden Tag Ausblick auf die fantastische Bergwelt ringsherum. Ich denke ernsthaft darüber nach die Hütte zu besetzen – was für ein Paradies einem hier zu Füßen liegen würde!
Aufstieg zur Fleischbank
Durch Latschen wandern wir danach weiter steil bergauf bis der Gipfel in Sichtweite kommt. Durch viele Schneefelder und darunter begrabene Wegmarkierungen, ist die Orientierung etwas erschwert und wir nehmen einen etwas unkonventionellen Weg zum Gipfelkreuz, an der Latschenlinie kraxelnd über Wiese und Steine steil bergauf, dann über Schneefelder zum Gipfel auf 2.026m.
Verdient haben wir uns diesen Ausblick von hier oben nun sehr. Ein 360° Panoramablick entschädigt für sämtliche Mühen. Dieser Gipfel war jedoch nur der Anfang, denn heute sind wir Gipfelstürmer – die Überschreitung von noch zwei weiteren Bergspitzen wartet auf uns.
Überschreitung der Fleischbank
Wir überschreiten den Gipfel und steigen entlang des Fleischbank-Kamms durch viel Schnee und steile Felspassagen Richtung Gipfel des Hölzelstaljochs ab. Am Sattel geht es dann wieder bergauf und wir befinden uns auf dem nächsten 2.012m hohen Gipfel.
Die Sonne scheint und wir nutzen die Gunst der schönen Lage für eine längere Pause – dösen in der Sonne bei perfekter Aussicht – was will man mehr. Für immer dableiben vielleicht. Nicht schwer vorzustellen. Könnte hier gut und gerne ein Zelt aufschlagen und einfach dableiben.
Grasbergjoch
Nach der langen Pause geht es voran Richtung Grasbergjoch. Um diesen Gipfel zu erklimmen, muss man über ein paar Felsen in eine mit einem Drahtseil gesicherte Rinne kraxeln. Und auch hier erreichen wir nach ein paar herausfordernden Stellen den Gipfel auf 2.020m.
Abstieg
Nun verabschieden wir uns vom alpinen Hochland und beginnen den Abstieg. Leider nicht so einfach wie gedacht, durch die Schneefelder finden wir den Weg nicht und steigen querfeldein durch die Latschen nach unten. Leider funktioniert das nicht besonders lange, dann hält uns ein Abgrund vom Weitergehen ab. Wir meistern jedoch auch diese Herausforderung über Felskletterei und Latschen hindurch und treffen wie durch ein Wunder wieder auf den Weg. Ein schönes abenteuerliches Expeditionsgefühl :)
Mit Wetterumschwung, garstigem Wind und Regen begleitet patschen wir nun durch die schneeig-matschige Wiese der Grasbergalm bis wir wieder im Wald nach unten abtauchen. Der Regenschauer belästigt uns glücklicherweise nicht lange, bald schon strahlt die Sonne wieder vom Himmel und ein rauschender Bach lädt zum letzten Verweilen ein, bevor wir endgültig wieder unten angelangt sind und an der Straße entlang zurück zu unserem Ausgangspunkt. Zwei meiner Begleiter sind verrückt genug ein eisiges Bad in den Fluten des Rißbachs zu nehmen, mir genügt es bereits die beißende Kälte an den Füßen zu spüren. Einen wunderhübschen Sonnenbrand im Gesicht habe ich mir auch zugezogen, man gönnt sich ja sonst nichts :)
FAKTEN ZUR TOUR
Bergtour Fleischbank (2.026m)
Gehzeit: 5,5h
Höhenmeter: 1.070hm
Ausgangspunkt: Parkplatz bei der Fuggerangeralm im Rißtal (960m)
Schwierigkeit: T3 – anspruchsvolles Bergwandern
FAKTEN ZUR TOUR
Bergtour Rotwand (1.884m)
Gehzeit: 4,5h
Höhenmeter: 850hm
Ausgangspunkt: Parkplatz an der Kirche in Spitzingsee (1.080m)
Schwierigkeit: T2 – BergwandernMerken
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