Neuseeland: Robben und Gipfel an der Küste Kaikouras

Kaikoura an der Ostküste Neuseelands ist vor allem für das Whalewatching bekannt. Außerdem ist es aber auch ziemlich schön an der felsigen Küste, hinter der sich hohe Berge erheben, die sich auch besteigen lassen.

Kaikoura erreichen wir gegen Abend über eine Küstenstraße, die sich am felsigen Strand entlangschlängelt. Vom Auto aus können wir ein paar Seehunde sehen. Wir suchen uns einen Campingplatz am Strand. Mit einem Cider in der Hand spielen wir zwei Runden Minigolf. Am Strand spielen ein paar Hunde mit ihren Herrchen und scheinen nie genug Stöckchen holen zu können.

Wanderung auf den Mount Fyffe (1.602 m)

Beim Frühstück leisten uns ein paar Sandfliegen Gesellschaft und saugen sich zu ihrem Frühstück Blut aus unseren Füßen. Wir fahren zum Fuß des 1.602 m hohen Mt Fyffe, den wir heute besteigen wollen. Das klingt erstmal nicht allzu hoch, aber da wir fast auf Meereshöhe starten, gilt es immerhin 1.407 Höhenmeter zu bewältigen. Mit einem kleinen Tagesrucksack gehen wir los. Der Himmel ist stark bewölkt, aber es soll nicht regnen. Wir folgen einer Art Forstweg, der steil bergauf führt. Wir waren schon lange nicht mehr wandern und rennen ziemlich los, weshalb wir bald außer Atem kommen und langsamer machen müssen. Nach 40 Minuten kommen wir zum ersten Aussichtspunkt.

Wir haben einen schönen Blick über Kaikoura und das Meer. Der Himmel ist noch immer dicht bewölkt und wirklich heller wird es auch nicht. Wir gehen jedoch weiter und der Weg windet sich weiter bergauf. Flache Abschnitte gibt es so gut wie nicht, weshalb es vom Laufen her ziemlich eintönig ist. Zum Glück ist die Aussicht abwechslungsreich: Auf der einen Seite sieht man das Meer und die Küste, auf der anderen die Berge im Landesinneren, auf manchen sind sogar Schneereste zu sehen. Nach einer weiteren Dreiviertelstunde erreichen wir eine mucklige DOC‑Hütte. Die Hütte ist schön eingerichtet und nicht bewirtschaftet.

Der Weg wird nach der Hütte schmaler und führt durch ein Wäldchen. Immer wieder sehen wir einen Gipfel vor uns, welcher sich aber noch nicht als der richtige herausstellt. Gut ausgepowert kommen wir dann aber am höchsten Punkt an. Alex überrascht mich oben mit einem Cider, das wir zusammen mit Käse, Wurst und Brot verputzen. Während wir uns ausruhen, beginnt es leicht zu regnen. Bei gutem Wetter muss die Aussicht von hier gigantisch sein, und auch jetzt können wir bis zur Nordinsel blicken. Nach einer guten Stunde machen wir uns wieder an den Abstieg.

Auf dem immer gleich abfallenden Weg ist es ein ziemlicher Hatsch. Ich habe auch Probleme mit meinen neuen Wanderschuhen und bald Schmerzen mit den Zehen, die gegen die Schuhe drücken. In Australien hatte ich keine Gelegenheit, die Wanderstiefel einzutragen, wo man jeden Weg mit Flipflops beschreiten kann. Wir müssen mehrere Pausen machen und ich schimpfe ganz schön herum. Alex versucht, mich mit Gesang und Tanz abzulenken. Am frühen Nachmittag stehen wir wieder am Auto. Am Abend gönnen wir uns Steaks und Bier. An den Wänden des Pubs hängen Walfängerbilder aus vergangener Zeit, als die Wale hier noch industriell statt touristisch ausgenutzt wurden.

Küstenspaziergang mit Robben und Seevögeln

Hier findet sich auch der Kaikoura Peninsula Walkway. Dieser führt 11,7 km an der Küste der Kaikoura-Halbinsel entlang. Wir laufen nur die ersten Kilometer davon oberhalb der Steilküste entlang, was uns wunderschöne Ausblicke über die Küste und das Meer liefert. Vom Parkplatz am Point Kea geht’s los. Auf den flachen Felsen am Ufer, die mit Muscheln und Wasserpflanzen bewachsen sind, finden sich einige Robben, die sich sonnen. Sie lassen uns von uns gar nicht stören und räkeln sich faul auf den Steinen. Von hier geht es nun hinauf bis zu einer Aussichtsplattform. Informationstafeln lehren uns über die Entstehung der Küste, Flora und Fauna sowie die Art, wie frühe Maori-Völker hier gelebt haben. Es ist ziemlkich heiß und hell. Wir gehen durch Wiesen weiter an der Küste entlang. Wir sehen einen Raubtierzaun, der die hier brütenden Seevögel vor Katzen, Hunden und Wieseln schützen soll. Am Whalers Bay Viewpoint gehen wir über steile Treppen hinab zum Strand. Der kleine „Sugarloaf“ Hügel am Wasser bietet eine schöne Aussicht. Außerdem begegnen wir vielen Seevögeln und Robben. Es gilt aber auch, Vorsicht walten zu lassen, denn hier ist ein Brutplatz für Vogelkolonien. Am besten gefallen uns die schwarzen Austernfischer mit ihren roten Schnäbeln und Augen. Wir gehen an der Küste zurück, der Strand wechselt zwischen kiesigen und felsigen Abschnitten ab. Wir kommen wieder zu dem felsigen Standabschnitt am Point Kea.

Fische & Schafe

Ganz in der Nähe gibt es einen kleinen Seafood-Kiosk am Meer, der allerlei frisches und günstiges Meeresgetier anbietet. Alex gönnt sich ein Muschelsüppchen und ein Crayfishomelett. Ich begnüge mich mit Salat und Reis. Zurück in der Stadt überlegen wir, wie wir den restlichen Nachmittag nutzen können, da das Wetter unerwartet gut ist. Whalewatching und Robbenschnorcheln sind leider schon ausgebucht. Wir landen bei der Schafshow. Wir sehen ein Schaf geschoren und die Wolle verpackt wird. Wir lernen etwas über die Wolle von den verschiedenen Schafsrassen und ihre Eigenschaften, außerdem machen wir lustige Fotos. Nicht mega spektakulär, aber 100 % Neuseeland. Man muss doch wissen, wo die Wolle für unsere geliebten Merinoshirts herkommt. Dann fahren wir weiter nach Norden Richtung Marlborough Sounds.

 

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