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Zebras und Elefanten

Tansania: Elefantenparadies Tarangire Nationalpark

Der Tarangire ist ein recht kleiner Nationalpark, bietet aber fast alles wie die Großen auch und ist zudem noch relativ günstig zu besuchen. Wer nicht viel Zeit und Budget hat, sollte diesen Nationalpark nicht verpassen. Besonders bekannt ist der kleine Nationalpark für seine hohe Elefantendichte, aber auch Zebras, Gnus, Giraffen und mit ein wenig Glück auch Leoparden und Nashörner sind hier zwischen zahlreichen knorrigen Baobab Bäumen zu finden. Für mich ist es der erste afrikanische Nationalpark auf unserer Safari-Tour und ich bin sofort hin und weg von dieser einzigartigen Tierwelt, die ich bisher nur aus Dokumentationen kannte.

Auf dem langen Weg von Moshi nach Tarangire wird das Land immer trockener und staubige Windhosen tanzen über das Land. Bald erreichen wir die Gegend wo die Massai wohnen. Neben der Straße treiben sie ihre Rinder und Ziegenherden durch staubiges trockenes Land, das mit ein paar vereinzelten Gräsern und Bäumen bestückt ist. Die Massai tragen rot oder blau karierte Umhänge und ihren Hirtenstab. Ein paar hundert Meter von der Straße entfernt sieht man ihre runden Hütten und die Viehpferche. Groß sind die Siedlungen nicht, vielleicht jeweils zwei bis fünf Hütten.

Die leicht hügelige Landschaft ist dünn bewachsen und wir können weit sehen. Es hat wohl seinen Sinn warum vor ein paar Millionen Jahren der Mensch hier den aufrechten Gang für sich entdeckt hat. Man sieht einfach mehr. Jedoch sehen wir auch oft kleine Kinder am Straßenrand, die um Geld und Essen betteln, was uns traurig stimmt. Die einen machen Urlaub für mehrere tansanische Jahresgehälter, die anderen kämpfen ums Überleben. Die Welt ist nicht gerecht. Tansania ist das teuerste afrikanische Reiseland und die Eintritte in die Nationalparks sind exorbitant hoch. Bei der Bevölkerung bleibt davon jedoch wenig hängen.

Auf Massai Straßen zum Tarangire Nationalpark

Nach ca. 3,5 Stunden biegen wir von der Hauptstraße Richtung Tarangire National Park ab. „Now Massai Road!“ ruft unser Driver-Guide Haji und schon bald wissen wir was damit gemeint ist: Staubige Schotterpisten, die mit riesigen Schlaglöchern aufwarten. Nach guten 30km erreichen wir den Parkeingang. Während Haji uns registriert, schauen wir uns um und sehen die ersten Affen, sogenannte Südliche Grünmeerkatzen. Die Affen hier sind aber brav und versuchen nicht mir irgendwas zu mopsen oder mir an den Haaren zu ziehen. Scheu sind sie trotzdem nicht und sitzen ohne Anstalten Modell. Ich halte trotzdem vorsichtshalber einen gewissen Sicherheitsabstand. An einer Trinkstelle sitzen viele Dreifarben-Glanzstare und sogar zwei bunte Sittiche.

Der Landrover hat ein ausklappbares Dach und wir stehen im Auto und schauen raus während das Auto langsam in den Park hineinfährt. Der Fahrtwind ist angenehm, nur wenn wir stehen wird es heiß und die Tsetsefliegen fallen über uns her. Malaria? Vergesst es! Mücken bekommen wir wenige zu Gesicht, die Tsetsefliegen sind die wahren Plagen zur Trockenzeit. Einer von 100 Stichen der bremsenartigen Fliegen führt durchschnittlich zu einer Übertragung der Schlafkrankheit. Hoffen wir mal, dass es nicht zu diesen 100 Stichen kommt. Tsetsefliegen fahren total auf dunkle Farben ab, weshalb in regelmäßigen Abständen große schwarz und dunkelblau gestreifte Flaggen angebracht sind, die mit einem Gift versehen sind. Allerdings ist Alex T-Shirt auch dunkelblau und die Tsetsefliegen lieben es ebenso.

Antilopen, Giraffen und Zebras

Es sind noch die letzten Häuser zu sehen, da entdecken wir schon die ersten Impalas. Die eleganten Tiere weiden das dürre Gras ab. Auch ein gehörntes Männchen ist dabei. Kurze Zeit später treffen wir auf die ersten Zebras, die zusammen mit ein paar Impalas neben einem Häuschen stehen. Immer wieder sehen wir Meerkatzen in Büschen und Bäumen sitzen.

Wir fahren tiefer in den Park hinein und sehen Massai Giraffen einen Busch abweiden. Dann sehen wir unsere erste kleine Herde Gnus. Für mich das absolute Safaritier, vielleicht weil es so zahlreich ist. In einiger Entfernung sehen wir ein paar Elands, die im Vergleich zu den anderen Antilopen ziemlich groß sind. In einem schlammigen Tümpel liegen vier Warzenschweine liegen faul rum und ein vermeintliches Krokodil erweist sich als Stecken. Auch ein Marabu Storch und Löffelreiher sind zu sehen.

Vögel und Paviane zwischen Baobab Bäumen

Auf unserer Fahrt durch den Nationalpark gibt es immer was zu sehen. Auf einem großen abgestorbenen Baum sitzen mehrere Weißrückengeier und hoffen auf eine Mahlzeit. Am Straßenrand sitzt eine Gabelracke mit einem wunderschönen türkis-lila schimmernden Federkleid. Kurze Zeit später sind wir von einer großen Gruppe Paviane umgeben von denen die meisten rumsitzen und hart chillen. Eine Mutter säugt gleich neben der Straße ihr Junges.

Die meiste Zeit ist die Savanne eine dürre Graslandschaft. In ihrer Mitte stehen die großen Baobab Bäume (Affenbrotbäume) und die regenschirmförmigen Akazienbäume, die für mich der klassische Safari Baum sind. Es sind noch viele der dornigen Flötenakazien zu sehen und die Landschaft wird natürlich von den vielen Termitenhügeln geprägt. Zwischen all dem entdecken wir ein Wasserbockweibchen, das wie ein aufgebürstetes Reh aussieht.

Elefanten!

Dann sind sie da: eine Horde afrikanische Elefanten, das größte Landsäugetier der Erde. Sie weiden ein paar stachelige Akazien ab, scheinen mit den Dornen aber kein Problem zu haben. Dahinter läuft ein Rudel Paviane und auch ein paar Tauben sind unterwegs. Zwischen den Akazien liegt ein Büffelskelett, was die Elefanten aber nicht zu stören scheint. Haji zeigt uns einen Leberwurstbaum, dessen Früchte wenig überraschenderweise wie Würste aussehen.

Unter einem dieser Bäume stehen ein paar Impalas und etwas wuselt um ihre Füße herum. Es sind Mangusten, die das futtern was die Impalas vom Baum herunterfallen lassen. Hinter einem Busch versteckt sich ein Strauß und auch ein paar Perlhühner sind unterwegs.

Impalas, Gnus und Zebras sieht man fast immer, auch Wasserschweine und die anderen erwähnten Antilopen tauchen immer wieder auf. Zwischendurch entdecken wir wieder etwas Neues, wie einen schönen Nashornvogel. Wir kommen wieder an einer Elefantenherde vorbei, die diesmal von einem großen Bullen begleitet wird.

Es wird langsam spät und der Himmel wird düster. Ein Gewitter scheint sich anzubahnen. In der Ferne können wir mehrere Regenschleier sehen. Während wir Richtung Parkausgang fahren entdecken wir noch ein paar Mangusten auf einem Termitenhügel. Am Ende gibt es noch einen Höhepunkt: Eine Elefantenmutter mit ihrem gerade einmal drei Monate alten Jungen. Es wirkt noch sehr tapsig wenn es läuft.

Wieder am Parkeingang können wir noch ein paar Affen und eine Gruppe über die Wege wuselnde Mangusten beobachten.

Weiterfahrt nach Karatu

Die Fahrt zu unserer Lodge in Karatu soll ca. 1,5h dauern. Auf der Fahrt kommen wir an der Grenze eines anderen Nationalparks vorbei, dem Lake Manyara. Wie zum Beweis laufen eine Giraffe und ein Dikdik vor uns über die Straße. Der Wind wirbelt den trockenen Savannenboden auf und verursacht eine mystische Stimmung. Es scheint als wäre sämtliche Sättigung aus der Landschaft gewichen, alles bekommt einen grauen Schleier. Über dieser Szenerie ein dramatischer Himmel, der einem Fleckenteppich aus dunklen Wolken und dazwischen hervortretenden Sonnenstrahlen gleicht.

Zum Tagesabschluss bekommen wir einen tiefroten feurigen Sonnenuntergang wie aus dem Bilderbuch präsentiert. Es ist noch viel los auf der Straße und wir fahren in der Dunkelheit fast eine Ziege zusammen. Malaria, Dengue, Schlangen usw. – nachts Auto fahren ist wohl am gefährlichsten. Die Lodge ist für unsere Verhältnisse ziemlich luxuriös und das Buffet ist ein wahres Schlaraffenland nach Tagen der einfachen Mahlzeiten auf dem Kilimanjaro.

Sonnenuntergang in der Savanne
Sonnenuntergang in der Savanne

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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