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Malaysia: Kuala Lumpur

Die riesige Metropole Kuala Lumpur hat in ihrem Goßraum 7,2 Mio Einwohner. Die Innenstadt besteht aus kühlen Wolkenkratzern aus Glas und Beton durchsetzt mit den bröckelnden Resten alter Straßenzüge, dann wieder sorgsam gepflegte koloniale Prunkbauten. KL hat kein historisches Zentrum. Überhaupt ist die Stadt sehr jung, erst 1857 wurde sie von Chinesen gegründet – als Zinnschürfersiedlung.

Die gesamte Innenstadt scheint sich auf Verkehrsinseln abzuspielen, die vier- und sechsspurige Straßen gnädig zwischen verschlungenen Einfahrten, Ausfahrten und Überwegen freigelassen haben. Kein Fußweg scheint die modernen Shopping-Komplexe, Banken und Bürohochhäuser zu verbinden, zwischen die sich die Blechlawinen der Autos schieben. Dann wieder ein paar Blocks verrottender Ladenzeilen, wellblechgedeckte Hallen, ein ehemaligen Kino, Reklamewände, Essenstände, ein Markt – irgendwann einmal gewachsen und schon wieder im Begriff gefressen zu werden.

Taxi-Chaos in Kuala Lumpur

Nach einem langen Flug über Dubai kommen wir am Nachmittag in Kuala Lumpur, der Hauptstadt Malaysias, an. Warme, feuchte Luft schlägt uns beim Aussteigen aus dem Flugzeug entgegen. Nach dem Auffinden eines Geldautomaten, der eine unserer (drei!) Karten nimmt, fahren wir mit dem Expresszug in die Innenstadt zum Hauptbahnhof „KL Sentral“ um von dort ein Taxi zum Appartement meiner Freundin Natasha zu nehmen. Um der Preissteigerung entgegenzuwirken, werden an Schaltern im Bahnhof Taxi-Coupons ausgegeben, wo man bereits vorab den Taxamater-Preis zum Ziel zahlt. Vor dem Bahnhof reiht man sich dann in die Schlange ein und wird idealerweise nacheinander von den Taxis abgeholt. Wir warten eine Stunde, ab und zu kommen zwar Taxis, nehmen aber nach einem Blick auf die Ziele der Wartenden nur ausgewählte Leute mit. Zahlreiche andere Taxifahrer lungern einfach an der Seite rum und haben offenbar gar keine Lust überhaupt erst loszufahren. Wir kommen uns ziemlich blöd vor. Nach einer Weile checken wir das Prinzip und Alex stürzt zum nächsten ankommenden Taxi und steigt sofort ein ohne erst unser Ziel zu zeigen, sonst kommen wir hier nie weg. Das klappt dann auch.

Im Taxi erfahren wir dann den Grund für diesen Umstand: Um diese Zeit ist es schwer Taxis zu finden, die bereit sind für den Taximeterpreis zu fahren, da die Innenstadt zur Rush-Hour total verstopft ist. Es gibt die roten „Budget“ Taxis und die blauen „Executive“ Taxis, die etwas mehr kosten, aber zuverlässiger erscheinen. Von denen kommen am Bahnhof viele an und die Leute sind recht schnell verladen. Zur Rush Hour ist man damit vom KL Central sicher besser beraten. Wir lernen dazu. In Malaysia herrscht Linksverkehr, das interessiert aber nicht jeden, schon gar nicht unseren Taxifahrer, ebenso wenig wie rote Ampeln. Er erzählt uns auch, dass Strafen für z.B. Zu-Schnell-fahren dermaßen niedrig sind, dass sie in Kauf genommen werden. Der Taxifahrer erzählt uns allerhand über Religion, illegale Drogen und andere eher sensible Themen.

Nach etwas Suchen (der Taxifahrer scheint sich auch nicht mehr auszukennen als wir) kommen wir vor dem Appartementkomplex im Botschaftsviertel an. Insgesamt haben wir nun drei Stunden von der Landung bis zur Haustür gebraucht.

Wir melden uns beim Pförtner an, den hier einfach jeder Wohnkomplex hat und fallen dann meinen Freunden in die Arme. Wahnsinn, eine andere Welt in die wir da eintreten. Natasha und ihr Mann haben ein wahres Luxusappartement, riesengroß mit vielen Zimmern inkl. (unbewohntem) Bedienstetenzimmer (das kleinste Zimmer, aber angeblich größer als so manche andere Bedienstetenkammer) und schönen, antiken Möbeln.

Wir springen nach der ersten Besichtigungsrunde erstmal in den Pool, was herrlich nach der langen Reise ist. Nach diesem Erfrischungsbad gibt es für uns zubereitetes Essen, über das wir uns gierig stürzen. Nach dem Mahl gehen wir nochmal raus und spazieren zu einer Bar um noch was zu trinken und ich bestelle mir noch Bananenpfannkuchen mit Eis :) Es gibt hier einige Fernseher auf denen Wrestling läuft, was ziemlich beliebt in Malaysia ist. Die Petronas Twin Towers ragen wie Kristallpaläste über uns auf. Wir spazieren wieder zurück nach Hause und gehen dann bald schlafen. Trotz Klimaanlage fällt mir das Einschlafen schwer.

Die Petronas Twin Towers in Kuala Lumpur

Die Innenstadt Kuala Lumpurs

Heute haben wir den ganzen Tag in Kuala Lumpur und fangen nach dem Frühstück damit an es zu erkunden. Wir laufen bis zu den Petronas Twin Towers, unter denen sich die Shopping Mall KLCC befindet. Zu dieser Zeit ist kein Mensch auf der Straße. 1. Laufen Malaysier nicht gerne und 2. herrscht unglaubliche Hitze kurz vor der Mittagszeit. Die Petronas Twin Towers – das bis 2004 höchste Gebäude der Welt, jetzt nur noch auf Platz 7 – haben 88 Stockwerke und sind neben dem KL Tower das höchste Gebäude Kuala Lumpurs. Man kann auch hinauf, das ist jedoch recht teuer mit fast 20€ und der Andrang ist groß.

Ich schwitze wie verrückt, bin an die Hitze nicht gewöhnt und alle Innenräme sind extrem kalt klimatisiert, was die Gewöhnung nicht eben leichter macht. Vor allem die Shopping Mall hat einen extremen Temperaturunterschied im Vergleich zur feuchten Hitze draußen. Drinnen gibt’s erstmal einen Fruchtshake. Wir schlendern ein bisschen durch die Mall und steigen dann in die Bahn um zu den Batu Höhlen zu fahren.

Die Batu Höhlen

Die Batu Höhlen sind eine zentrale Kultstätte der malaysischen Hindus. Eine große Hanuman-Statue begrüßt uns am Eingang. Außerdem noch zwei Kühe und einige Affen. In der ersten Höhle, der Cave Villa,  stehen bunt bemalte hinduistische Figuren und die Höhlen sind farbig ausgeleuchtet. Ein Wasserfall windet sich nach unten und von den Stufen nach oben, hat man einen schönen Blick über die Höhle.

Wir gehen rüber zur Haupthöhle, zu der 272 Stufen führen. Eine bei der Hitze recht schweißtreibende Angelegenheit. Eine riesige goldene Statue steht am Fuße der Treppe. Auf einer weiteren Treppe geht es hinab zur Haupthöhle. Sie ist 180m lang und noch eine Treppe führt zu einer weiteren, oben offenen Höhle. Hier hüpfen viele Affen herum, die genau wissen, dass es hier was zu Essen gibt. Wir gehen die vielen Stufen wieder hinunter und gehen unten ein Restaurant und essen Roti Canai, eine Art Fladenbrot mit verschiedenen Saucen.

Nationalmoschee und Central Market

Danach gibt’s noch ein Eis. Alex probiert ein Stinkfruchteis während ich seit Kambodscha von der Stinkfrucht geheilt bin und ein Eis probiere das sich als Bohneneis erweist (mit süßen, roten Bohnen), aber nicht mal so schlecht ist wie es sich anhört. Wir fahren mit dem Zug zurück in die Sadt und steigen am alten Bahnhof aus. Nachdem wir aus diesem herausgefunden haben, gehen wir zur Nationalmoschee, eine der größten Südostasiens.

Gerade ist aber Gebetszeit und wir können nicht hinein. Der Himmel sieht schon bedrohlich dunkel aus und schon bald beginnt es wie aus Eimern zu gießen. Wir flüchten in ein Taxi und fahren zum Central Market. Dort stöbern wir eine Weile herum – es gibt vor allem touristische Sachen wie Taschen, Kleidung, Schals, Souvenirs, aber auch Essen.

Nachtmarkt in China Town

Als der Regen aufhört, stoßen Natasha und Phillip zu uns und wir gehen gemeinsam nach China Town auf den Nachtmarkt in der Jl. Petaling. Der Nachtmarkt ist vollgestopft mit Essenständen und weitere Allerlei-Stände bilden schmale Gassen. Überall wird man angesprochen ob man man nicht eine Handtasche will, wie günstig es sei und gerne auch mit „Hello my friend!“ Ein wuselges Treiben. Einfach nur schauen ist schwer, die Besitzer wollen verkaufen und rücken einem dabei ganz schön auf die Pelle. Hier prallen Welten aufeinander.

Wir probieren ein viereckiges, fettig aussehendes Stück Wurst-Speck, was besser ist als es aussieht. Überhaupt will man überall naschen. Verführerisch wirken auch die Stände, die eine Art Hotpot haben, worin man verchiedene Sachen kochen kann, die man sich selbst zusammenstellen kann. Wir haben aber für heute Abend andere Pläne und gehen in ein chinesisches Restaurant und essen uns da quer durch die die Speisekarte. Ich mag dieses gemeinsame Essen, wo keiner ein eigenes Gericht hat, sondern jeder aus jedem Schüsselchen isst und man so vieles ausprobieren kann.

Wir kaufen noch Früchte zum Nachtisch, Rambutan und Longane, beides Litschi-artige Früchte, und fahren dann im Taxi zurück. Den weiteren Abend verbingen wir im Pool und testen die Unterwassertaglichkeit von Alex wasserdichter Kamerahülle, im Dunkeln jedoch erweisen sich Fotos als schwierig. Spaß haben wir trotzdem. Es beginnt irgendwann zu regnen, was aber im Pool egal ist.

In drei Stunden nach Borneo

Heute geht unser Anschlussflug nach Borneo, eine Insel deren nördlicher Teil zu Malaysia gehört. In drei Stunden gelangt man auf die Insel, deren nördlicher Teil zu Malaysia gehört. Wir entscheiden den Tag entspannt anzugehen und hüpfen nach dem Frühstück in den Pool und testen Unterwasserfotos bei Tag. Was viel Spaß macht. Lange planschen, springen, tauchen wir im Wasser herum bis es Zeit wird unsere Sachen zu packen und dann folgt die Verabschiedung.

Philipp hat für uns ein Taxi zum Flughafen bei seinem gewohnten Fahrer bestellt, der pünktlich erscheint. Im Taxi fahren wir wieder zum KLIA, Alex und der Fahrer quatschen über Fußball und weiteres, was ich bald nicht mehr mitbekomme, weil ich eindöse. Wir checken ein, essen eine Kleinigkeit und steigen dann in den Flieger, wo ich ebenfalls die meiste Zeit verschlafe.

Abends kommen wir in Kota Kinabalu an, einer Stadt im Westen Borneos. Wieder gibt es Coupon-Taxis, die einen für 30 MYR in die Innenstadt bringen. Wir checken im Hostel ein und begeben uns dann auf die Jagd nach Abendessen. Wir wollen verschiedene Lokalitäten aufsuchen und fangen in einem malaiischen Restaurant an, wo ich eine „Sweet Corn Soup“ probiere, die sich als sehr lecker erweist. Etwas abenteuerlich ist die Bestellung, da die Karte ausschließlich auf malaiisch und chinesisch existiert, die Bedienung spricht auch kaum Englisch bis auf „don’t have“. Einiges haben sie nicht mehr und Bier ohnehin nicht. Da Malaysia islamisch ist, bekommt man Bier nicht überall und Schwein eigentlich gar nicht (außer in chinesischen Restaurants in KL).

Wir orientieren uns an ein paar Bildern an den Wänden auf die wir zeigen um das jeweilige Gericht zu bestellen. Die meisten Gerichte werden mit Rind, Huhn oder Seafood gemacht. Nach dem ersten Teil spazieren wir weiter und landen in einem Restaurant mit Bar – trotzdem gibt’s kein Bier, sondern nur im Barteil nebenan. Hier probiere ich Chicken Curry mit Sambal, aber Sambal erweist sich als eine scharfe Paste mit Fischgeschmack :( Zwei Sängerinnen geben ihr Bestes auf einer kleinen Bühne die Leute zu unterhalten. Es folgt noch ein Besuch im Supermarkt um Wasser und ein paar Snacks für unsere morgige Bergbesteigung einzukaufen, dann gehen wir zurück ins Hostel. Morgen müssen wir früh raus!

 

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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