Torscharte: So ein Tag, so wunderschön wie heute…

Heute haben wir uns das Rhontal vorgenommen und trotz feindseliger Wetterprognosen laufen wir im strahlenden Sonnenschein in Hinterriß los. Auf einer breiten Forststaße geht es hinauf und wir landen auf einer saftig grünen Almwiese, mit gelben Blumen gesprenkelt – idyllischer geht es kaum.

Dann schlängelt sich ein schmaler Steig in Serpentinen den Berg hinauf, teilweise unter Schnee begraben, sodass man sich seine ganz eigene Route wählen kann – die gewaltige Felwand von Vogelkar- und Östlicher Karwendelspitze stets im Blick. Winzig fühlt man sich angesichts solcher ewigen grau-weißen Felsmassen, denn die schroffen Felswände sind bis zu 1.000m hoch. Oben auf dem Sattel befindet man sich dann auf der Torscharte (1.815m) und das Wetter macht es uns leicht, uns hier für lange Zeit niederzulassen.

Ich könnte ewig hier oben liegen, den summenden Bienen zuhören, mich in der Sonne und der Aussicht aalen. Nach ausgedehntem auf der Wiese rumlümmeln steigen wir noch ein Stückchen weiter auf die nächstbeste Felsspitze hinauf und können von hier bis weit ins eben durchschrittene Rhontal schauen. Dann wieder runter und wieder auf die gleiche schöne Stelle legen und ausgiebig sonnen- und bergbaden. Ich kann mich stundenlang für diesen Anblick faszinieren, diese idyllische Atmosphäre. Ich weiß nicht ob ich je wieder runtergegangen wäre, wenn meine Mitwanderer nicht dezent auf die Möglichkeit des Weitergehens aufmerksam gemacht hätten.

Der Weg hinab ist ebenso spektakulär und führt durch den Talschluss bis ins Tortal. Dann am Rand einer Klamm auf einem Almweg zurück nach Hinterriß. Die gewaltige Wassermassen des Torbachs begleiten uns rauschend auf unserem Weg.

Und als wäre das noch nicht genug der Höhepunkte, ging es dann noch zu einem erfrischenden Bad in den Rißbach, eben jenen Bach den ich vor einer Woche nur mit den Füßen betreten habe. Ist aber natürlich schon viel wärmer geworden und die vielleicht 6°C des Flusses sind zwar schon ein klein wenig kalt, aber unheimlich wohltuend. Das Bedürfnis meiner Begleiter kann ich nun bis ins Tiefste verstehen. Wir beobachten noch Kajakfahrer, wie sie die Stromschnellen des Flusses entlangpaddeln und eigentlich mag ich hier wirklich nicht mehr weg. So ein Tag so wunderschön wie heute, der dürfte nie vergehen :) Naja, nur den Sonnenbrand konnte ich mir mal wieder nicht verkneifen.

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