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Große Arnspitze

Große Arnspitze: Alpine Genusstour

Die Tour zur Großen Arnspitze ist lang und erfordert Ausdauer und Trittsicherheit in erstaunlich alpinem Gelände. Belohnt wird man dafür mit einem fantastischen Bergpanorama über Karwendel und Wetterstein. Wir wählen die Variante von Mittenwald über die Achternköpfe auf die Große Arnspitze zu steigen, was beeindruckende Aussichten und Einsamkeit verspricht.

Zuerst folgen wir einer Forststraße bis ein unscheinbarer Pfad nach links abzweigt. Dieser lässt sich leicht übersehen, es gibt jedoch ein Schild. Wir erreichen eine Koppel mit drei Pferden darauf. Kurz darauf macht der Weg wieder eine Linkskurve, obwohl es auch Steigspuren geradeaus gibt. Diese führen jedoch nirgendwo hin.

Wir tauchen in einen herbstlichen Mischwald ein. Durch das viele Laub am Boden ist der Weg nicht immer eindeutig zu erkennen, es ist also etwas Orientierungssinn gefragt. Mit zunehmenden Höhenmetern geht der Mischwald in Nadelwald über, der von golden gefärbten Lärchen durchzogen ist. Der mäßig steile Weg wechselt sich immer mal wieder mit flachen Passagen ab. Immer mal wieder geben die Bäume den Blick auf Mittenwald unter uns und die Berge drum herum frei.

Querung zur Großen Arnspitze

Es taucht eine Hütte im Wald auf und kurz darauf erreichen wir die Riedbergscharte. Über offenes Latschengelände steigen wir nun zum Riedkopf, den zwar kein Kreuz, aber eine einladende Bank ziert. Der Pfad geht nun im stetigen Auf und Ab über die Achternköpfe hinweg. Es ist stark bewölkt und ein paar Tröpfchen regnen vom Himmel, weshalb die Aussicht eher mäßig ist. Wir erblicken bald die lange Querung hinüber zur Großen Arnspitze. Der Gipfel liegt ein gutes Stück von uns entfernt und wir überlegen kurz ob es bei dem Wetter die Mühe wert ist. Glücklicherweise entscheiden für uns dafür. Die Querung geht erst, teilweise ausgesetzt, über Schrofengelände und schließlich auf normalen Pfad unterhalb der Ostflanke der Arnspitze entlang, leider mehr abwärts als aufwärts. Wir erreichen die Arnspitzhütte, eine schnuckeligen Selbstversorgerhütte, und pausieren. Von hier können wir die gesamte Querung überblicken, die wir gerade hinter uns gebracht haben. Sie schaut wirklich lang aus und mir graut es schon vor dem Rückweg. Hier treffen wir auch auf einige andere Wanderer während unser Aufstiegsweg sehr einsam war.

Während wir da so sitzen ist plötzlich ein Stück blauer Himmel zu sehen und tatsächlich reißen die Wolken immer mehr auf und die Sonne kommt hindurch. Damit hat keiner von uns mehr gerechnet. So machen wir uns beschwingt auf den restlichen Anstieg zum Gipfel. Es gilt einige Schrofen und Felsen zu überkraxeln, die sich immer mal wieder mit gerölligem Gehgelände abwechseln. Nach knapp vier Stunden erreichen wir den Gipfel der großen Arnspitze (2.196m). Der letzte Aufstieg von der Hütte dauert etwa eine halbe Stunde. Das Kreuz steht nicht auf der höchsten Stelle, sondern ist etwas darunter. Wir begnügen uns mit dem höchsten Punkt und genießen das Bergpanorama über das Karwendel und Wettersteinmassiv. Mittlerweile haben sich die Wolken größtenteils verzogen und geben den Blick frei. Nur vereinzelt schweben noch Wolken durch das Tal, was die Aussicht umso atmosphärischer macht. Die Große Arnspitze ist der höchste Gipfel der sogenannten Arnspitzgruppe, die insgesamt acht Gipfel in einem Minigebirge zwischen Wetterstein und Karwendel beinhalten. Geologisch betrachtet gehört die Arnspitze jedoch zum Wetterstein.

Abstieg von der Arnspitze

Große Lust auf Absteigen hat keiner von uns obwohl der kalte Wind uns langsam ungemütlich wird. Die lange Querung mit Gegenanstiegen verlockt uns nicht gerade. Schließlich steigen wir trotzdem ab und begeben uns auf den Rückweg. Tatsächlich hat es mal wieder schlimmer ausgesehen als es war, denn nach etwa einer halben Stunde haben wir die Querung hinter uns und erreichen die Achternköpfe. Zusammen mit dem Aufstieg in der Querung kommen hier nochmal 100 Höhenmeter Gegenanstieg hinzu. Hier sehen wir auch noch eine Gams in unmittelbarer Nähe von uns, aber wir erschrecken uns alle voreinander, sodass der Griff zur Kamera nicht erfolgte. Im Auf und Ab steigen wir über die Achternköpfe zurück zum Riedkopf, von wo es – bis auf ein paar kurze Stellen im Wald – endlich nur noch bergab geht. Wir tauchen wieder in den Wald ein und erreichen nach etwa 2,5 Stunden Abstieg den Ausgangspunkt. Mit insgesamt 14,3 km ist die Tour relativ lang.


FAKTEN ZUR TOUR
Bergtour Große Arnspitze (2.196m)

Gehzeit: 6-7h
Höhenmeter: 1.580hm (inkl. aller Gegenanstiege)
Ausgangspunkt: Parkplatz am Sportplatz in Mittenwald (912m)
Schwierigkeit: T3+ – anspruchsvolles Bergwandern

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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