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China: Die Leichtathletik Weltmeisterschaft im Bird’s Nest und eine Pekingente

Heute gehen wir ins Stadion, um die IAAF Leichtathletik Weltmeisterschaft live zu verfolgen. Wir haben Tickets für die Morgensession von 7:15 bis 13:15 Uhr. Um 7:15 Uhr startet allerdings nur das 50 km Race Walking, was wir im Fernsehen bei Frühstück anschauen. Die Teilnehmer verlassen schon nach kurzer Zeit das Stadion, um das Rennen draußen weiter zu bestreiten. Um 9 Uhr geht es dann richtig los und wir sind pünktlich da. Wir haben gute Plätze – direkt am Start der 100 m und des Stabhochsprungs. Nur zum Werfsport ist es weit weg, am anderen Ende des Felds.

Die IAAF Weltmeisterschaft live im Stadion

Zuerst startet der Zehnkampf der Männer mit einem 110 m Hürdenlauf, gefolgt vom Diskuswerfen. Drei deutsche Sportler nehmen am Zehnkampf teil: Kai Kazmirek, Rico Freimuth und Michael Schrader. Beim Hürdenlauf treffen sie in ihren Gruppen jeweils auf Platz drei und vier an der Ziellinie ein. Wir fiebern mit. Die ersten Plätze belegen Granada, Algerien, Ukraine und Kanada. Dann folgt das Diskuswerfen, von dem wir nur mitbekommen, dass der deutsche Rico Freimuth den Diskus ordentlich weit schleudert und am Ende auf dem dritten Platz steht. Auch in der Gesamtwertung liegt er momentan bei Bronze. Der Amerikaner Ashton Eaton dominiert den Zehnkampf mit deutlichem Punkteabstand nach hinten.

Es beginnen die Staffelläufe – erstmal 4 x 400 m. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen fahren die Amerikaner den Sieg ein, in der zweiten Gruppe Nigeria und Großbritannien. Dann laufen die ersten Racewalker ein. Der Gewinner ist überraschenderweise ein Slowake, der das Rennen von Anfang an dominiert hat – und das, obwohl er zwischendurch auf der Toilette war :) Er ist der erste Slowake, der Gold bei einer Weltmeisterschaft holt und mit entsprechendem Stolz läuft er mit der slowakischen Fahne in das Stadion ein. Und wir sind bei diesem historischen Moment dabei! Er freut sich wahnsinnig, wir freuen uns mit. In einer Zeit von 3:40h hat er die 50 km bei dieser schwülen Hitze absolviert. Respekt!

Die Zeit würden wir nicht mal im Rennen schaffen, das bedeutet im Durchschnitt über 13 km/h auf 50 km und das im Gehen! Als zweites gelangt ein Australier ins Ziel, dann ein Japaner. Die Chinesen laufen erst auf Platz 6 und 7 ein und werden von einem tobendem Publikum begrüßt. Einer der Chinesen bricht zusammen, sobald er die Ziellinie überschritten hat. Er kann aus eigener Kraft nicht mehr aufstehen, er hat offenbar alles gegeben in seinem eigenen Land vorne dabei zu sein. Schon krass, sich so fertig zu machen. Dahingehen sieht der Slowake noch ziemlich frisch aus. Er und der Australier drehen ihre Ehrenrunde durch das Stadion und lassen sich feiern, wenig später folgt die Siegerehrung und das Aufziehen der Landesflaggen der Erstplatzierten.

Es geht weiter mit den Staffelläufen auf 4 x 100 m. Jamaica und Amerika fahren sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern den Sieg ein – mit Abstand. Für Jamaica läuft Shelly-Ann Fraser-Pryce mit, die bereits Gold im 100 m Sprint geholt hat. Sie läuft zum Abschluss und zieht allen anderen davon. Sie ist uns schon im Fernsehen aufgefallen, nicht nur wegen ihrer Leistung, sondern auch wegen ihrer grün gefärbten Rastas mit gelben Blümchen im Haar. Top auf Jamaica gestylt! Bei den Niederländern läuft Dafne Schippers mit, die bereits Gold auf 200 m und Silber auf 100 m Sprint geholt hat. Sie ist riesengroß und hat einen Wahnsinns-Sixpack. Außerdem läuft sie verdammt schnell.

Es läuft auch das deutsche Team mit und landet bei den Frauen immerhin auf dem vierten Platz hinter den Niederlanden, bei den Männern sogar auf Platz drei. Usain Bolt ist leider nicht dabei, dafür Justin Gatlin, der ebenfalls Favorit und sehr bekannt ist. Er hat zweimal Silber in 100 m und 200 m Sprint in dieser Weltmeisterschaft geholt. Das Finale von den 100 m Staffelläufen ist heute Abend – es wird sich herausstellen, dass auch hier Jamaica gewinnt, auf Platz 2 sind die USA, dann folgt Trinidad und Tobago. Auch bei den Männern gewinnt Jamaica, darauf folgt China und Kanada. Bei der Endrunde läuft Usain Bolt auch mit. Beim Halbfinale war er wohl nicht notwendig ;) Schade für uns – ihn live zu sehen wäre schon ein Highlight gewesen.

Zuletzt an diesem Morgen startet das Stabhochspringen im Zehnkampf um 13:15 Uhr. Der Wettkampf zieht sich zwei Stunden lang. Immerhin sind es 29 Teilnehmer, sortiert in zwei Gruppen. Eine Gruppe beginnt deutlich niedriger als die andere mit einer Höhe von 4,40 m, die andere auf 4,80 m. Besonders spannend macht es Rico Freimuth, der in der ersten Gruppe ist, aber erst auf einer Höhe von 4,60 m einsetzt. Offenbar siegessicher diese Höhe zu packen, vermasselt er zwei von drei Versuchen, bis es beim letzten endlich klappt. Das wäre vielleicht das Ende seiner Bronze-Medaille gewesen. Ziemlich gut springt auch der deutsche Kai Kazmirek – 5,20 m, womit er zusammen mit anderen der zweithöchste Springer war. Ein Belgier holt hier noch die 5,30 m.

Das Finale vom Zehnkampf ist morgen und es wird sich herausstellen, dass Rico Freimuth tatsächlich Bronze gewinnt. Ashton Eaton gewinnt mit einer Rekordpunktzahl im Zehnkampf. Ein Kanadier gewinnt Silber.

Großes Wiedersehen bei Pekingente

Wir mumpfeln etwas am U-Bahnhof und fahren dann nach Nanluoxiang um uns mit Chris und seiner chinesischen Freundin Sunny zu treffen. Beide arbeiten ebenfalls in China und sind für das Wochenende hier. Sie haben sich heute Vormittag den Sommerpalast angeschaut und sind ganz schön kaputt vom vielen Laufen. Auch Sunnys Cousine ist dabei. Wir gehen zusammen zu den Houhai Lakes, wo gerade die Sonne über dem See untergeht. Wir setzen uns in ein Restaurant am Wasser und trinken etwas. Ganz schön teuer hier – statt 6 Yuan bezahlt man hier 32 Yuan für ein Bier.

Wir tauschen Neuigkeiten aus und lernen Sunny kennen. Da wir nun zu sechst sind, bietet es sich an, die Gelegenheit zu ergreifen und eine Pekingente zu essen. So eine komplette Ente ist immerhin ganz schön groß. Wir gehen in ein nahegelegenes Restaurant, das Sunny empfohlen bekommen hat. Es sieht schicker aus als da, wo wir sonst so verkehren. Eine ganze Pekingente kostet hier etwa 200 Yuan. Wir bestellen noch Kartoffelstreifen, Spinat und irgendwas Scharfes. Man kann dabei zusehen, wie die Ente tranchiert wird. Zuerst werden die Filetstücke gebracht und ein Kellner zeigt uns, wie man diese zusammen mit Soya-Sauce, Gurken und Zwiebeln in eine Art dünnen Pfannkuchen rollt. Es ist mal wieder schrecklich lecker.

Später bekommen wir noch den Rest der Ente – von Kopf bis Fuß. Der Kopf oder Hals lachen mich persönlich nicht so sehr an, aber einige am Tisch stürzen sich darauf, inklusive Alex – natürlich. Vollgestopft verlassen wir das Restaurant und fahren zusammen U-Bahn, bis unsere Wege sich trennen. Wir verabschieden uns herzlich voneinander, morgen Mittag fahren Chris und die zwei Mädels schon wieder zurück nach Shenyang. Matthias kommt noch mit zu uns und ich lasse die Jungs alleine in der Bar. Ich gehe duschen und schlafen, immerhin bin ich schon seit acht Uhr morgens wach.

Im Hostelzimmer sind wir in den letzten Tagen in Peking zusammen mit Till, einem Deutschen, der in Chengdu studieren will, dem Japaner Yoshuhiro, der sehr kommunikativ ist und die österreichische Medizinstudentin Carmen, die ihr Praktisches Jahr in der ganzen Welt aufgeteilt hat.

 

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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