Ecuadors Hauptstadt Quito, auf 2.800m hoch oben in den Anden, liegt spektakulär eingerahmt von Berggipfeln, die jedoch oft in den Wolken stecken. Das Unesco Weltkulturerbe der Altstadt ist gespickt mit Kolonialgebäuden, restaurierten 400 Jahre alten Fassaden, wuseligen Plätzen und kunstvollen Kirchen.
Mit dem Bus fahren wir von Mancora im Norden Perus bis nach Guayaquil, von wo aus wir einen Nachtbus nach Quito, der Hauptstadt Ecuadors, nehmen. Wir haben nun zwei Tage um diese Stadt zu erkunden bevor unser Flug nach Galapagos und somit zur letzten Station unserer Weltreise geht.
Free Tour
Quito liegt auf 2.800m und es ist ziemlich kalt. Wir starten unsere Erkundungstour wie üblich mit einer Free Tour. Unser erster Halt ist vor der Basilica del Voto Nacional, die aus weißem Vulkangestein gebaut und mit heimischen Tieren wie Leguane und Schildkröten als Wasserspeiern bespickt ist. Auf einem kleinen Platz steht eine Statue von Benalcazar, dem spanischen Gründer von Quito und einer im Boden des Platzes eingelassenen Stadtkarte. Hier bekommen wir eine grobe Erzählung zur Gründung der Stadt, die vor der Ankunft der Spanier auch schon von den Inkas besiedelt wurde.
Um den Plaza Grande stehen die Kathedrale, der Palacio de Gobierno (Präsidentenpalast) und der Palacio Arzobispal (ehemaliger Palast des Erzbischofs). In der Mitte des Platzes steht ein Denkmal, das an den Unabhängigkeitskrieg Ecuadors erinnert.
Wir besichtigen die Iglesia del Sagrario und gehen dann zur Iglesia de la Compaña de Jesus, die in ihrem Inneren reich mit Gold verziert ist. Über dem Plaza San Francisco liegt das Kloster und die Kirche San Francisco. Hier endet die Tour, die leider nicht sehr ergiebig war. Es gibt bessere Free Touren in Quito, diese war wohl eher eine kurze Version von dem Tourenbüro im Hostel. Unter dem Kloster ist ein kleiner Kunstmarkt. Früher waren hier Katakomben weshalb die Gänge ziemlich eng sind. Wir schauen noch kurz in die Kirche und gehen dann zum Mittagessen über.
Mercado Artesanal La Mariscal
Nach einer Pause gehen wir zu dem Markt im Touristenviertel La Mariscal um Souvenirs zu kaufe. Während es morgens noch sonnig war, fängt es jetzt ein wenig zu regnen an. Die vielen Reihen des Markts sind aber überdacht. Es gibt es übliche wie Pullover, Decken und Lama-Anhänger, allerdings teurer als in Peru. Alles da um Daheimgebliebene mit Mitbringseln zu erfreuen oder sich selbst Erinnerungen zu erwerben. Wir kaufen nur ein paar süße Lama-Ohrringe und probieren Schokolade.
Eine goldene Kirche
Eigentlich wollten wir noch mit der Seilbahn auf den Vulkan Pichincha fahren, jedoch macht uns der Regen einen Strich durch die Rechnung. Aber glücklicherweise gibt es in Quito auch drinnen viel zu sehen. Wir fangen damit an die Iglesia de la Compaña de Jesus zu besuchen. Die komplette Kirche ist mit Blattgold verziert, sogar die Decke. Alles ist golden und glänzt, die pompöseste Kirche, die wir je gesehen haben. Fotos sind leider nicht erlaubt. Auch die Wände und Säulen sind golden verziert und überall stehen Statuen.
Hinten in der Kirche ist die Orgel zu sehen, zu der zwei Wendeltreppen hinauf führen. Erst wenn man näherkommt, sieht man, dass eine davon nur aufgemalt ist. Am Eingang befindet sich ein Bild vom Jüngsten Gericht, außerdem ein Bild der Hölle auf dem man sehen kann für welche Sünde man wie bestraft wird. Für die Einwohner Quitos ist diese Kirche die schönste des Landes und es ist klar warum, wenn man hier drin steht.
Im Präsidentenpalast
Durch den Präsidentenpalast, den Palacio de Gobierno, kann man kostenlose Touren buchen. Mit ein wenig Glück kann man sogar auf den Präsidenten persönlich treffen. Zuerst müssen wir durch die Torwache zu den Sicherheitskontrollen, dann stehen wir im Innenhof des Palasts. In der Mitte ist ein großer Springbrunnen und an den Außenwänden hängen Gemälde. Vor einer Treppe werden wir fotografiert. Auf halber Ebene ist die Flagge Ecuadors in einem Glaskasten ausgestellt, die überwiegend ecuadorianischen Besucher salutieren vor ihr. Ein großes Mosaik an den Wänden zeigt die Entdeckung des Amazonas. Das erste Zimmer, das wir betreten, ist mit einem großen Tisch ausgestattet. Hier tagt das Kabinett. Jeder Minister hat seinen eigenen reich verzierten Stuhl.
Das nächste Zimmer ist der Speisesaal, wo es eine lange Tafel, einen Flügel und am Ende des Raums eine kleine Kapelle gibt. An den Wänden sind die Geschenke verdienter Länder ausgestellt und darüber hängen die Gemälde verdienter Ecuadorianer. Auch auf dem Außengang sind weitere Geschenke ausgestellt. Am meisten beeindruckt der glänzende Silberschmuck aus Saudi Arabien. Der nächste Raum ist ein Saal ohne viel Einrichtung. Interessant sind aber die Portraits an den Wänden, die die Präsidenten Ecuadors seit der Gründung 1830 zeigen. Zum Mittagessen gehen wir zum Mercado Central. Während südamerikanische Märkte sich bisher immer als Quellen von gutem, günstigen und reichhaltigem Essen präsentieren, ist das Angebot hier eher mau und am nächsten Tag soll mich eine Lebensmittelvergiftung ereilen. Ich kann hier also leider keine Empfehlung aussprechen.
Uno, Dos, Tres – Salsa!
In Anbetracht des weiterhin schlechten Wetters entscheiden wir uns Salsaunterricht zu nehmen. Unser Hotelbesitzer fährt uns netterweise nach La Mariscal zur Salsaschule. Zuerst lernen wir den Grundschritt und eine Variation. Ohne Musik, nur mit Zählen 1 2 3 4 5 6 7 8. Als alles klappt probieren wir es mit Musik, was uns aufgrund des relativ schnellen Rhythmus aber überfordert. Wir üben also „trocken“ weiter. Insgesamt lernen wir fünf verschiedene Schrittfolgen, die wir am Ende mehr oder weniger gut und auch zu Musik beherrschen.
Im Gegensatz zu Alex habe ich den Vorteil, dass ich bereits Salsa ausprobiert habe. Er tut sich recht schwer mit dem Rhythmus. Nach zwei Stunden ist das Training vorbei. Wir gehen noch in die quirlige Calle de la Ronda, einem historischen und trendigen Ort an dem die Kneipenszene blüht. Wir essen dort Pizza, trinken Bier und einen Canelazo, ein typisches ecuadorianisches Getränk aus alkoholischen Zuckerrohr, Zucker, Zimt und Fruchtsaft in einer schönen Kneipe. So endet unser Aufenthalt in der Hauptstadt.
FREE TOUR…
Täglich außer Sonntag, Treffpunkt 10:30 Uhr am Community Hostel, Pedro Fermin Cevallos N6-78
ÜBERNACHTEN…
La Rosario, ab 27€ im Doppelzimmer pro Nacht
Los Ríos N12-25 y Antonio Elizalde, Centro Histórico, 170113 Quito