Den Tag in München beginnt man am besten mit einem Frühstück im Café Rischart am Viktualienmarkt – die Sonne auf der Haut, das bunte Treiben im Blick. Gut gestärkt machen wir uns auf zur Free-Tour, die ich nun bereits in vier weiteren europäischen Städten erlebt habe. Ich muss sagen, dass die Münchener Tour zu einer der besten gehörte. Unsere Stadtführerin Virginia versteht es mit Humor und Fachkenntnis gleichermaßen zu unterhalten und zu informieren. Virginia ist eine gebürtige Deutsche, die schon im Kindesalter mit ihrer Familie nach Florida ausgewandert ist und das merkt man ihrer Mentalität an.

Über High-Five und lustigen Anekdoten hinaus sehen wir die gängigen Attraktionen Münchens wie den Viktualienmarkt mit Münchener Biergarten (wohlbemerkt der einzige, der alle sechs Münchner Biersorten verkaufen darf), Frauenkirche und Odeonsplatz.

Von hier aus schlendern wir durch den Hofgarten der Residenz mit seinen gepflegten Grünanlagen und Alleen, schicken Cafés auf dem Platz und ein geniales Eis bei Bellabeni später – hier gibt’s ungewöhnliche und interessante Kreationen wie Milch-Minze und Schoko-Ingwer, dazu eine Sorte zum Probieren – landen wir im Englischen Garten.

Der Englische Garten ist einer der größten Park Europas, größer als der Hyde Park in London und dem Central Park in New York und hier ist es wo ich mich in diese Stadt verliebe. Zugegeben: Unvoreingenommen bin ich nicht, ist es denn bereits mein dritter Besuch der Stadt und mich reizt alleine schon bergige Umland, aber wahrhaftig verliebe ich mich genau hier. Ich fühle mich bisweilen wie im Traum, auch wenn das kitschig anmuten mag. Der Eisbach der sich durch den Park schlängelt, Wellen für Surfer und einen Wasserfall entstehen lässt, zieht mich in seinen Bann wie es einst schon Christchurch in Neuseeland vermochte.

Es überrascht mich, dass ich solch ein Gefühl in Deutschland habe und diese Überraschung tut wohl ihr Übriges. Stundenlang könnte ich den Surfern auf der Eisbachwelle zusehen, die Sommersonne genießen und eine Ahnung von einem Leben bekommen wie es sein könnte. Abends im Park oder an der Isar sitzen, Surfer beobachten und vielleicht sogar unter ihnen sein, gute Gespräche bei gutem Bier genießen.


Der Gedanke macht ganz schön glücklich und ich spüre dass ich einfach hier her gehöre, einfach hierher muss. Der Tag klingt in meinem Lieblingsrestaurant vom Oktober 2011 „Weißes Bräuhaus“ mit herzhaftem Essen und Bier aus um dann lachend an der Isar nach Hause respektive Zeltplatz zu schwanken.
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