Westfrankreich – Das sind endlose Strände, mittelalterliche Städte und ganz viel Sonne. Der Atlantikküste nach Norden folgend erkunden wir die Gassen von Bordeaux, die Strände vor La Rochelle und der Île de Ré, die mechanischen Wunder von Nantes, die Bretagne mit dem mittelalterlichen St Malo und schließlich der pittoresken Klosterinsel Mont St Michel mitten im Wattenmeer der Normandie.
Bordeaux
Den Anfang unseres Roadtrips macht Bordeaux, das wir die ersten Tage erkunden. Bordeaux ist vor allem bekannt für Wein, den man in zahlreichen Touren in und um Bordeaux testen kann. Bordeaux wird auch „La Belle Au Bois Dormant“ (Schlafende Schönheit) genannt. Tatsächlich kann man hier keine großen Sehenswürdigkeiten erwarten. Durch die Gassen zu schlendern, an den Ufern der Garonne zu flanieren, in den zahlreichen Cafés und Restaurants einzukehren und ein Glas Wein genießen ist ein Erlebnis an sich, das kein Reiseführer beschreiben muss. Vom Turm der Kathedrale St André genießen wir einen wunderschönen Ausblick über die gesamte Stadt.
La Rochelle
Nach zwei Tagen in Bordeaux machen wir uns auf den Weg Richtung Norden. Am Strand von Aytré lassen wir den Tag bei einem wunderschönen Sonnenuntergang und Wein ausklingen um am nächsten Tag die „Weiße Stadt“ La Rochelle zu erkunden, die ihren Beinamen dank ihrer vielen weißen Sandsteinfassaden erhielt. Von hier aus lassen sich Ausflüge über das Meer zu kleinen Inseln machen, darunter die bekannte Festund Fort Boyard. Es lässt sich aber auch ein ziemlich entspannter Tag zwischen den Sandsteintürmen der Stadt verbringen, Mittag in einer Crêperie essen und dazu ein Cider trinken.
Île de Ré
Direkt vor der Haustür von La Rochelle liegt die 30km lange Insel Île de Ré, die besonders im Sommer sehr beliebt ist. Kein Wunder: Hier finden sich ganz viel Strand, Wellen und Sonne. Falls es auch etwas Kultur sein darf bietet sich das Städtchen St Martin dé Ré mit seinem kleinen Hafen und der Zitadelle an. Auf dem örtlichen Markt lassen sich leckere Spezialitäten der Umgebung verköstigen. Nicht weit von St Martin entfernt findet sich ein Leuchtturm mit spektakulärer Aussicht auf den Atlantik und umfangreiche Salzfelder, die sich mit einem Spaziergang erkunden lassen.
Nantes
Highlight von Nantes sind auf jeden Fall der riesige mechanische Elefant und das Jules Verne Karussell hinter ihm als Teil von den „Machines de l’Île de Nantes“. Als großer Jules Verne Fan ist es eine große Freude eine seiner von ihm inspirierten Figuren im „Carrousel des Mondes Marins“ zum Leben zu erwecken. Zahlreiche Schalter und Hebel sorgen für Spezialeffekte wie Rauch aus dem Maul eines Drachen oder Schaukeln eines Boots. Ein fantastisches Theater, das eine Traumwelt zum Leben erweckt.
Vor dem Karussell wartet der 12m hohe „Grand Elephant“ entfesselt zu werden und Schaulustige mit Wasser aus seinem mechanischen Rüssel zu bespritzen. Auf ihm finden 50 Menschen Platz, die sich 40 Minuten lang von ihm tragen lassen können. Dazu gehört noch eine Art Galerie in der man sich weitere mechanische Konstruktionen ansehen kann sowie einen Prototyp für eine weitere Attraktion: Einen begehbaren Baum, der von mechanischen Kreaturen bevölkert wird.
Daneben bieten sich für weniger schönes Wetter ein Besuch des Kunstmuseums, der Kathedrale St Pierre et Paul und des Châteaus de Ducs de Bretagne an während zahlreiche Crêperien in den engen Gassen der Altstadt für das leibliche Wohl sorgen. Ich tue mich leider schwer mit typisch französischen Restaurants, da die Gerichte meist sehr fleischlastig sind. Crêperien sind da eine gute Alternative.
Saint Malo
Weiter geht’s in die Bretagne und zu der ummauerten Stadt St Malo. Rund herum schlagen Wellen an die Strände und die Häfen sind voller Segelboote, deren Masten in den blauen Himmel ragen. Nicht allein die Stadt selbst ist einen Spaziergang wert, sondern vor allem die Strände rund um die Mauern mit der kleinen vorgelagerten Felsinsel Île du Grand Bé sind wunderschön. Uns umweht kalter Wind während wir Meer und Hafen erkunden, der bereits den Herbst ankündigt und doch mögen wir gar nicht mehr hier weg.
Atlantikküste
Auf dem weiteren Weg nach Mont Saint Michel lässt sich noch die wunderschöne Atlantikküste bewundern. Bei den Felsformationen, die ein Mönch im 19. Jahrhundert in den Fels geschlagen hat, lässt sich eine herrliche Küstenlandschaft bestaunen. Ignoriert einfach die Kasse am Eingang zu den Felsformationen und folgt links dem GR34 um zu wunderschönen Klippen und Stränden zu gelangen.
Ein Stück weiter befindet sich der Aussichtspunkt an den Klippen vom Kap Pointe du Grouin.
Mont Saint Michel
Als letztes Highlight auf unserer Reise steht die ikonische Insel Mont St Michel mit seinen Gässchen, steilen Mauern und Türmchen auf dem Programm. Mittlerweile ermöglicht eine Brücke die Insel stets zu erreichen während sie vor ein paar Jahren nur zu Zeiten der Ebbe besucht werden konnte. Wir besuchen die Insel einmal am Abend, wo abendliche Lichter eine ganz bezaubernde Atmosphäre schaffen, und sich zudem die Massen des Tages bereits zurück gezogen haben. Und wenn der Mond über dem Meer aufgeht wird die Szenerie in ein Licht getaucht, das fast zu kitschig wird. Tagsüber bietet es sich bei Ebbe an einmal um die Insel durch das Wattenmeer zu spazieren – so entgeht man prima den Massen, die sich innerhalb der Mauern tummeln.
WESTFRANKREICH ROADTRIP
Länge: eine Woche
Distanz: 620km
Orte: Bordeaux, La Rochelle, Île de Ré, Nantes, Saint Malo, Mont Saint Michel