Sommerlich anmutende Tage bietet derzeit die Hansestadt Hamburg. Anlass genug um die neue Heimat zu erkunden. Eine Reise beginnt eben auch immer mit dem Schritt aus der eigenen Haustür und auch vor dieser finden sich einige Schätze.
An den Landungsbrücken stehe ich täglich, blinzel der untergehenden Sonne entgegen, die jeden Abend etwas höher steht und erfreue mich dieses Anblicks, der jeden Tag ein neues Bild bietet. Während ich diese Momente genieße, denke ich an Kettcar und rufe mir die Kläge in Erinnerung. Zahlreiche Schiffe liegen hier vor Anker. Von den Museumsschiffen und Ausflugsdampfern bishin zu immer wieder neuen Frachtschiffen, Kreuzfahrtschiffen und Yachten. Auch die HafenCity liegt gleich nebenan, das größte Stadtentwicklungsprojekt Hamburgs. Zahlreiche Wohnhäuser und Büros werden hier aus dem Boden gestampft – ebenso wie die Elbphilharmonie deren Baufortschritt man täglich beäugen kann.
Freilich kann man hier auf eine Hafenrundfahrt nicht verzichten, die einen durch das riesige Hafenareal und die Speicherstadt führt. Die Speicherstadt ist der größte auf Pfählen gebaute Lagerkomplex der Welt. Unzählige Kanäle ziehen sich durch die altehrwürdigen Backsteingebäude deren Wendeltreppen sich an der Außenmauer entlang schlängeln. Heute werden die Lagergebäude kaum noch genutzt. Der größte Teppichumschlagsplatz befindet sich noch hier, ansonsten sind auf vielen Hallen nun Bürogebäude geworden. Die Angestellten genießen die Sonne auf den runden Balkons in der Mittagspause während wir unter ihnen auf der Elbe dahin schippern. Hier wird einem auch schnell klar, dass Hamburg noch vor Venedig die meisten Brücken Europas hat – mehr als 2500 Brücken überspannen die zahlreichen Flüsse und Kanäle.
Wir passieren eine Schleuse und sind mitten im Getümmel der Frachtschiffe. Dieser Tage befinden sich die größten Container- und Kreuzfahrtschiffe der Welt im Hamburger Hafen. In zahlreichen Docks werden gerade große Schiffe wie die Fantasia, ein Kreuzfahrtschiff der zweitgrößten Reederei der Welt (die Reederei MSC kommt lustigerweise aus der Schweiz) und die Braunschweig ausgebessert.
Die neue Abramovich Yacht liegt in den letzten Zügen bevor sie auf die sieben Weltmeere hinausgelassen wird und auch eine wahnwitzig teure Segelyacht von einem unbekannten Araber liegt hier. Vergoldete Applikationen und die Bugfigur sind der Gipfel des Prunks.
Wir sehen einem der größten Containerschiffe, der CMA CGM Brasilia, beim Anlegen zu. 14.000 Container kann der riesige Frachter laden und die Kräne, die das bewerkstelligen sind ein Wunderwerk der Technik.
Auf der Rückfahrt sehen wir den Elbstrand von der Wasserseite aus ebenso wie die teuren Villen und das Airbus Gelände bevor wir wieder an den Landungsbrücken anlegen.
Die Landungsbrücken stellen meinen Lieblingsplatz in Hamburg dar. Im diesigen Morgennebel als auch im Sonnenuntergang verdient dieses Bild Applaus. Ich komme nicht umhin mich sogar schon ein bisschen heimisch zu fühlen.