Die abwechslungsreiche Tour auf Heuberg und Wasserwand im Chiemgau eignet sich aufgrund ihrer geringen Höhe auch hervorragend für den Winter. Während der Weg auf den Heuberg eine einfache Wanderung ist, ist die Wasserwand schon deutlich alpiner. Eine ganzjährig geöffnete Wirtschaft und zwei Wasserfälle beim Abstieg setzen der Tour noch die Krone auf. So ist für jeden etwas dabei. Nur mit Einsamkeit braucht man hier nicht zu rechnen, denn die Gegend ist sehr beliebt. Einzig auf die Wasserwand verirren sich nicht allzu viele Wanderer.
Wir wandern auf der moderat ansteigenden Forststraße über einige Kehren durch den Wald bergauf. Der Weg ist schon von unten an recht vereist und rutschig, weshalb Grödel die Tour bereits hier deutlich angenehmer machen. Das mag vor allem daran liegen, dass der Weg viel begangen ist und auch Schlittenfahrer ihren Spaß auf der Strecke haben. Wer Lust hat nimmt seinen Schlitten mit zur Deindlalm und lässt ihn dort für die Abfahrt stehen.
So gelangen wir zu den auf einem Plateau gelegenen Daffnerwaldalmen auf 1.060m mit wunderschönen Ausblick in die umgebende Bergwelt. Die Deindlalm ist ganzjährig bewirtschaftet und schenkt Getränke und kleine Brotzeiten aus. Der Platz in der Sonne vor der Hütte ist sehr beliebt und so sparen wir uns das Heißgetränk für den Abstieg auf.
Aufstieg zum Heuberg
Wir halten uns rechts, gehen an der Deindlalm vorbei und halten auf den Hang dahinter zu. Es folgt eine lange Serpentine zum nächsten Plateau. Man kann nun querfeldein über die Wiese stapfen, was aber zum Ende hin sehr steil wird, oder man folgt dem Weg am Waldrand entlang über größtenteils schneefreie, dafür matschige Wege. Wir nehmen den Weg durch den lichten Wald und gelangen so steil über Stock zum Stein zum windigen Sattel zwischen Heuberg und der felsigen Wasserwand. Nur noch wenige Schritte trennen uns vom Heuberg, der links von uns aufragt. Vom gemütlichen, breiten Grasgipfel des Heubergs haben wir einen wunderschönen Ausblick auf das Inntal mit dem türkisblauen Inn unter uns. Um uns herum die Gipfel von Spitzstein, Feichteck, Pendling, Wendelstein und bis hin zum Kaisergebirge und zum Großvenediger. Es ist unglaublich windig hier oben, was schnell ziemlich kalt wird.
Aufstieg zur Wasserwand
So halten wir es nicht lange am Gipfel aus und gehen wieder ein Stück hinab um uns dann nach links zur Wasserwand zu wenden. Sie sieht aus wie ein unbezwingbarer Felsklotz, aber ein drahtseilgesicherter Steig leitet uns hinauf zum Gipfel. Er erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Es ist eine leichte, aber ausgesetzte Kletterei. Zuerst geht es senkrecht gut 20m durch eine Rinne hinauf, ohne Drahtseil wäre das locker der II. Grat. Dann endet das Drahtseil und wir kraxeln wir schrofigen I.er Gelände weitere 20m hinauf zum Grat
Kurz vor dem Gipfel gibt es zwei Wege: Der rechte führt zum Gipfelkreuz, der linke führt zwar nur auf einen Vorsprung, bietet aber eine wunderschöne Aussicht auf den Heuberg und das Inntal unter uns. Aber auch die Aussicht vom Gipfel lässt sich nicht lumpen. Hier ist aus irgendeinem Grund windstill und es sind auch deutlich weniger Wanderer hier, sodass es deutlich angenehmer als auf dem Heuberg zugeht.
Abstieg
Wir klettern wieder am Drahtseil hinab zum Sattel. Zusätzlich wäre auch noch die Besteigung des Kitzsteins möglich, wir machen uns heute jedoch an den Abstieg zurück zu den Daffnerwaldalmen. Diesmal wählen wir den direkten Weg über die verschneite Almwiese, der zwar sehr steil, aber mit Grödeln gut machbar ist. Zurück an der Deindlalm gönnen wir uns ein Heißgetränk, leider nun bereits im Schatten. Dafür ist hier nun nichts mehr los und wir sitzen alleine vor der Hütte.
Für den weiteren Abstieg wählen wir nicht den Anstiegsweg nach links, sondern einen breiten Weg nach rechts, der uns an den Almen vorbei führt um dann nach Norden in den winterlichen Wald abzudrehen. Hier führt uns ein schmaler Pfad abwärts, der den Vorteil hat, dass keine Schlittenfahrer unterwegs sind. Bei einer Kreuzung geht es geradeaus weiter und wir gelangen zu einem Bach an dessen idyllischen Ufer wir nun entlang wandern. Wir halten uns links vom Bach und passieren einen kleineren Wasserfall bis wir auf die Straße stoßen. Hier gibt es noch einen größeren Wasserfall zu bestaunen. Nach links geht es dann an der Straße entlang, vorbei am Gasthof Duftbräu, wo sich ebenfalls eine Einkehr lohnt, zurück zum Ausgangspunkt.
FAKTEN ZUR TOUR
Bergtour Heuberg (1.338m) und Wasserwand (1.367m)
Gehzeit: 3h (1,5h Aufstieg, 1,5h Abstieg)
Höhenmeter: 600hm
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Schweibern (720 m) bei Duft
Schwierigkeit: T2 – Bergwandern (Heuberg), T3+ – anspruchsvolles Bergwandern / I. Grad (Wasserwand)
Eine Antwort
Super schöne Tour war das. Hat sehr viel Spaß gemacht :)