Nach zwei Aktiv-Tagen, gehen wir es heute entspannter an und beginnen den Tag mit der Stadtbesichtigung in Zadar, einer altertümlichen Küstenstadt. Die Stadt ist nicht sehr touristisch und gerade vormittags ist noch nicht viel los auf den Straßen, daher wirkt die Stadt sehr authentisch. Wir schlendern durch die historische Altstadt an Kirchen, durch Reste eines Römischen Forums und über lebhafte Plätze. Überall sitzen die Menschen in den Cafés in der Sonne, trinken ihren Kaffee „American-Style“ und schwatzen fröhlich.
Wir besteigen den Turm der Donatuskirche und genießen den Ausblick über die Dächer Zadars und das türkisblaue Meer. In der Fußgängerzone gibt es nicht nur fabelhaftes Eis, sondern auch eine kleine Bäckerei, die leckere Pizzas und Kirschtaschen verkauft und die netten Verkäuferinnen „Alles klar in Croatia“ singen :) Wir gehen an der Promenade entlang, genießen die Sonne bis wir an der Meeresorgel ankommen, die schon weithin zu hören ist.
Die Musik des Meeres in Zadar
Über ein Orgelsystem aus Flöten und Pfeifen ergibt die Bewegung des Meeres mit der nach oben gedrückten Luft hypnotische Klänge. Die Töne werden lauter, wenn Boote vorbeifahren. An wärmeren Tagen bietet es sich an von der Promenade hinauszuschwimmen und dabei den Geräuschen der Meeresorgel zuzuhören.
Gleich daneben findet sich der „Gruß an die Sonne“. In den Boden wurde ein 22m großer Kreis eingelassen und mit 300 mehrschichtigen Glasplatten gefühlt, die tagsüber das Sonnenlicht auffangen. Das Glas sorgt bei Dämmerung für eine psychedelische Lichtshow, die das Sonnensystem simulieren soll. Die Solarpanels versorgen die gesamte Hafenpromenade mit Strom. Leider sehen wir von dem Lichtspiel tagsüber nicht viel, spazieren aber an den Planeten entlang, die rund um die „Sonne“ in entsprechender Entfernung und Größenverhältnis in den Boden gelassen sind.
Sibenik
Wir fahren weiter gen Süden und landen in Sibenik, einer niedlichen Küstenstadt mit mittelalterlichem Flair. Wir treffen hier auf Hunde, die brav alleine über Zebrastreifen stromern, sowie auf einen Haufen Katzen in allen Altersgruppen. Sie finden sich in den engen Gassen, die sich zusammen mit an den Hügel geschmiegte Häuser, bis zum Kloster hinaufwinden. Am Hafen bekommen wir einen wunderschönen Sonnenuntergang zu Gesicht, der einen goldenen Glanz auf den Häusern hinterlässt und eine warme Atmosphäre zaubert.
Danach wird es zunehmend dunkler, aber die Stadt ist durch die Beleuchtung bei Nacht noch interessanter anzublicken. In den labyrinthischen steilen Gassen kann man sich ganz schön verlaufen, vorbei an uralten Kapellen und der Jakobskathedrale. An der Außenwand der Kathedrale verläuft ein Fries mit 71 Köpfen.
Die steinernen Porträts – ob friedlich, verärgert, komisch, stolz oder ängstlich – wirken fast wie Karikaturen, sind aber die Gesichter von Bürgern aus dem 15. Jahrhundert. Der Bau der Kathedrale kostete sehr viel Geld und es heißt, je geiziger der Einzelne gewesen sei, desto grotesker sei er karikiert worden.
Heute ist der 31. Oktober, die Nacht vor Allerheiligen und die Gräber der Verstorbenen werden mit zahlreichen frischen Chrysanthemen überhäuft, ein Meer aus Kerzen werden aufgestellt. Massen von Stadtbewohnern strömen zu den Friedhöfen um die Gräber ihrer Angehörigen zu schmücken, überall in der Stadt riecht es nach den Blumen, die an jeder Ecke verkauft werden. Nach unserem Stadtspaziergang, fahren wir die restlichen 10km ins Inland, zum Krka Nationalpark, den wir uns für morgen vorgenommen haben, und beziehen dort unser Lager.
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