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Nagelspitz & Jägerkamp: Schöne Runde über dem Schliersee

Die Berge rund um den Spitzingsee sind beliebt und so ist man kaum allein am Berg. Es gibt jedoch noch einen Geheimtipp: Die Nagelspitz bietet Einsamkeit, eine kurze Kletterei und eine schöne Aussicht auf den Schliersee. Nur ein Gipfelkreuz gibt es nicht. Das kann man aber noch einsammeln wenn man danach noch zum Jägerkamp aufsteigt.

Ich starte am Spitzingsattel und gehe durch einen Durchlass, der vorne an der Straße ist (nicht dem Pfad hinter dem Parkplatz folgen). Der Pfad ist nicht markiert, aber stets deutlich zu erkennen. Ich folge dem Weg über die Wiese zum Waldrand und folge einer rechten Spitzkehre weiter über die Wiese bis zum Wald weiter oben. Es geht durch steile Waldhänge und über Lawinenreißen. Hier hat man eine super Aussicht auf die Brecherspitze gegenüber. Weiter oben treffe ich auf Lawinenverbauungen an deren Seiten der Weg extrem steil über Trittspuren bergauf führt. Er führt schließlich durch den Wald, wo es dank des letzten Regengusses ordentlich glitschig über Steine und Wurzeln geht.

Aufstieg zur Nagelspitz

Ich erreiche freies Gelände, biege links ab und gehe um eine Kurve herum nach der ich die Jägerbauernalm schon sehen kann. Auf der Alm soll es Katzen, Kaninchen, Lamas, Kühe, Hunde und mehr geben. Ich sehe tatsächlich ein Kaninchen namens „Schnuffi“ ungestört neben mir auf der Wiese mumpfeln und auf einer hinteren Weide ein Lama. Brotzeiten und Getränke soll es auch geben. Hinter der Hütte biege ich links ab und folge dem Weg zu einem Sattel mit Kühen. Statt geradeaus dem Weg hinunter oder dem rechten Weg hinauf zum Jägerkamp zu folgen, wende ich mich nach links auf den Wiesenbuckel wo es keinerlei Markierung oder Trittspuren gibt. Ich steuere auf einen latschenbewachsenen Felsgupf zu und gehe dann links an ihm vorbei über die Wiese, die extrem sumpfig ist. Die Alternative führt rechts am Felsgupf vorbei durch die Latschen, die ist allerdings noch matschiger wie ich beim Abstieg feststellen musste.

Ich erreiche einen weiteren Sattel und dann geht’s in die Latschen hinein. Der etwas abwärts führende Weg ist matschig und stellenweise so rutschig, dass ich mich mehrfach hinpacke. Es gibt Trittspuren und mit etwas Aufmerksamkeit lässt sich der Weg gut finden. Auf der linken Kammseite geht’s durch den Wald und wo es nicht mehr weiterzugehen scheint wechsele ich auf die rechte Seite. Schließlich erreiche ich eine Felsstufe über die es nun kraxelig (UIAA I.) hinauf zum ausgesetzten kreuzlosen Gipfel der Nagelspitz geht. Ein Gipfelbuch gibt es jedoch in den Latschen unterhalb des höchsten Punkts und verzeichnet nur wenige Einträge. Ich stehe auf einem steil abfallenden Felsen, der aus dem Wald hinaus ragt, mit einer wunderschönen Aussicht auf den Schliersee und die umgebende Bergwelt.

Aufstieg zum Jägerkamp

Ich verlasse die Nagelspitz, gehe den Weg zurück und gehe diesmal den anderen Weg um den Felsgupf herum, durch die Latschen. Das ist jedoch mega matschig und ich komme ohne nasse Füße da nicht raus. Ich gehe zurück zum Sattel mit den Kühen und gehe nun geradeaus zum Jägerkamp um die Tour zu einer schönen Runde zu machen. Ein steiler Pfad führt in etwa 20 Minuten am Nordgrat durch die Latschen hinauf zum Gipfelkreuz des Jägerkamps, wo es ebenfalls eine wunderschöne Aussicht auf Schliersee, Aiplspitz, Rotwand und Risserkogel gibt. Der Jägerkamp verzeichnet schon deutlich mehr Besucher, aber an einem Wochentag hält auch das sich in angenehmen Grenzen.

Abstieg über Schönfeldhütte

Wer noch Lust hat kann von hier auch noch die Aiplspitz oder das Wilde Fräulein besteigen. Für den Abstieg wähle ich den Weg südöstlich, der unter der Benzingspitze hindurch führt bis ich einen Wegweiser erreiche. Hier wende ich mich nach rechts Richtung Schönfeldalm. Wenn man den Anstiegsweg zurück gehen möchte kann man vom Jägerkamp durch Latschen nach Südwesten absteigen und gelangt mit einer Querung nach rechts zurück zur Jägerbauernalm. Ich komme an einer privaten Alm vorbei, wo mir Bier und Schnaps angeboten wird. Ich verzichte jedoch und steige weiter zur Schönfeldalm, wo man einkehren könnte. Es folgt ein Wiesenpfad Richtung Spitzingsattel von dem ich alsbald einen schönen Blick auf den Spitzingsee erhasche. Ich erreiche eine Abzweigung wo ich mich rechts halte und in den Wald eintauche. Hier sind die Felsen und Wurzeln unglaublich rutschig und ich muss sehr aufpassen wohin ich meine Füße setze. Stöcke wären hilfreich gewesen. Der Weg quert den Wald und ich gelange schließlich wieder auf die Wiese oberhalb des Spitzingsattels über die es nun in Serpentinen zurück zum Parkplatz geht.

Blick auf den Spitzingsee
Blick auf den Spitzingsee

FAKTEN ZUR TOUR
Bergtour Nagelspitz (1.554m) & Jägerkamp (1.746m)
Gehzeit: 4h (2,5h Aufstieg, 1,5h Abstieg)
Höhenmeter: 720hm
Ausgangspunkt: Parkplatz Spitzingsattel (1.129m)
Schwierigkeit: T3 – anspruchsvolles Bergwandern / I. Grad (UIAA)

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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