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Neuseeland: Fallschirmspringen über Wanaka

Wer schon mal dar­über nach­ge­dacht hat sich aus drei Kilo­me­tern Höhe aus einem Flugzeug zu stür­zen ist in Wanaka genau rich­tig. Wo kann es schö­ner sein sich dem Erd­bo­den ent­ge­gen fal­len zu las­sen als über den Ber­gen und Seen der Süd­in­sel Neu­see­lands?

Wir fahren nach Wanaka und gehen ins DOC Center. Wir haben in vier Tagen einen Tauchgang in Milford Sound gebucht und wissen noch nicht genau was wir bis dahin machen. Es ist nicht gerade leicht was zu finden. Wir wollen wandern, aber die Beschreibung der Routen ist eher dürftig. Vor allem was den Schwierigkeitsgrad angeht. Wir schauen uns ein paar Möglichkeiten von Tages- und Mehrtagestouren an. Wissen aber am Ende auch nicht was wir machen sollen. Ich weiß nur, dass ich Fallschirmspringen will. Schon vor acht Jahren, als ich das letzte Mal in Neuseeland war, wollte ich gerne genau hier fallschirmspringen. Damals hatte ich allerdings noch Höhenangst.

Also habe ich mir gesagt, dass ich den Sprung in Neuseeland nachhole wenn ich meine Höhenangst besiegt habe. Sozusagen als krönenden Abschluss, der ultimative Beweis. Der Veranstalter „Skydive Wanaka“ liegt am Flughafen außerhalb der Stadt und wir fahren vor dem Mittagesen noch hin um uns Infos zu holen. Dort sagt man uns, dass wenn man die Wetteraussicht und freie Plätze berücksichtigt, wir am besten jetzt sofort springen. AHHH! Zehn Minuten später sitzen wir in einem Raum der wie ein Flugzeug aussieht und bekommen ein Sicherheitsbriefing. Ich bin schrecklich aufgeregt, Alex ist hingegen die Ruhe selbst.

Wir essen noch einen Riegel und machen Angstpipi, dann bekommen wir unsere Ausrüstung angelegt. Wir ziehen unsere Sprunganzüge an und bekommen ein Geschirr angezogen mit dem wir beim Sprung an unseren Tandempartner gefesselt sind. Dann gibt es noch eine Mütze und Brille, fertig. Unsere Tandempartner stellen sich uns vor, der von Alex sieht ziemlich wild aus und hat einen langen Bart. Wir steigen in die kleine rote Propellermaschine und steigen in den Himmel auf. Wir liegen alle eng aneinander gehockt in dem Flugzeug. Bald sehen wir die umliegenden Berge mit dem freistehenden Mt Aspiring und Mt Cook als Highlights. Der See und Wanaka unter uns werden immer kleiner. Unsere Tandempartner sitzen direkt hinter uns und beginnen sich mithilfe des Geschirrs an uns zu binden. Hoffentlich hält’s.

Wir setzen unsere Mütze auf und dann geht es los. Wir erreichen eine Höhe von über 3.500m und die Türe des Flugzeugs öffnet sich. Ich robbe mit meinem Guide am Rücken auf die Tür zu und springe als zweites. Naja, springen kann man das nicht nennen, eher fallen. Dann geht es ganz schnell. Ich habe keine große Zeit mir Gedanken zu machen als wir schon aus dem Flugzeug fallen. Unten ist oben und oben ist unten, wir machen einige Überschläge und werden ganz schön schnell. Ich schreie. Und wenn ich nicht mehr schreien kann, hole ich Luft und fange von vorn an. Ich glaube, ich hatte noch nie soviel Angst in meinem Leben. Der Guide auf meinem Rücken stabilisiert den Flug und wir rauschen mit 200 km/h dem Erdboden entgegen.

Nach ca. 45 Sekunden öffnet der Guide den Fallschirm und wir bremsen stark ab. Mir entfährt ein erleichterter Seufzer. Nun ist alles gut, jetzt kann ich genießen. Wir gleiten durch die Luft und ich erfreue mich an der Aussicht und dem Gesamterlebnis. Es ist wahnsinnig schön so hoch oben über der Landschaft zu schweben. Alex schwebt nur dicht neben uns und wir winken uns zu. Nach nur wenigen Minuten landen wir am Flugplatz – ein tolles Erlebnis. Aber so schnell mache ich das nicht wieder. Der freie Fall war eins der schlimmsten Dinge, die ich je im Leben getan habe, das Gleiten mit offenem Fallschirm hingegen war wundervoll. Vielleicht wird eher Paragliden mein Sport :) Alex hingegen fand den freien Fall großartig.

 

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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