Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Neuseeland: Forgotten World Highway

Heute geht es auf die Reise nach Taranaki. Im Vorüberfahren wird nochmals der Lake Taupo und Mt Ruapehu gesichtet bis der „Forgotten World Highway“ beginnt. Bei diesem Highway handelt es sich um eine äußerst szenische Fahrt durch viel Natur und winzige Siedlungen. Erste Station sind die Ohura Falls. Über Bordwalks geht es durch den Wald zu einem kleinen Wasserfall. Ich will gerne ein besseres Foto haben, da die Fälle halb von Felsen verdeckt sind. Ich klettere also über die Plattform und nach ein paar Schritten rutsche ich natürlich aus und stürze in die Tiefe.

Erst ca. 4m freier Fall, dann lande ich auf den Füßen und dem Hintern und ich kann sagen, dass ich bei diesem Sturz glaube mir alle Knochen gebrochen zu haben oder Schlimmeres. Dann rutsche ich weiter nach unten bis in den Fluss hinein. Der erste Gedanke ist „Ich lebe noch!“. Der zweite ist „Scheiße, meine Kamera!“. Ich reiße die Kamera aus dem Wasser, aber da ist es schon zu spät. Sie ist tot. Als würde das nicht reichen, versenke ich beim Versuch meine Schuhe nach oben zu werfen, meinen Schuh inkl. Wandersocke. Dieser rutscht nämlich in den Fluss und zwar in die tiefste Stelle. Ich sehe ihn noch gluckern und dann ist er weg, in einer Felsspalte verschwunden. Ich versuche den Grund mit den Füßen zu ertasten, aber das Loch ist tiefer als ich! Ich glaube, das ist der Eingang zur Hölle und da befinden sich nun Chuck und Socke. Ich schwimme, als ich den Schuh aufgegeben habe, zu einem Felsvorsprung und versuche dort hinaufzuklettern, was gar nicht mal einfach ist und durchaus zu einem weiteren Absturz hätte führen können.

Ich hatte wirklich Glück. Außer einem großen blauen Fleck am Hintern, habe ich keinen Schaden davongetragen. Es hätte auch schlimmer sein können – verletzt und ich hätte meine neuen Wanderschuhe angehabt haben können. Aber meine teure Kamera ist dahin und ich heule Rotz und Wasser. Neuseeland ohne Kamera?? Das geht nicht! Das Geld für eine neue habe ich auch nicht. Der nahezu neue Schuh ist ebenfalls ein Verlust sowie die teure Wandersocke, die ich auch nur deswegen anhatte, weil ich aus Versehen alle meine Socken gewaschen habe und da es in Gisborne geregnet hat, konnten die Sachen nicht mehr trocknen. Die Wandersocken waren meine einzigen. So führt eins zum anderen, eine lange Ereigniskette. Wie Dominosteine. Verlust des Tages: etwa 627 Euro. Ich heule mich in den Schlaf. Nie wieder gehe ich über Zäune!

Hier in Taranki scheint im Gegensatz zur Ostküste die Sonne. Ich laufe nochmal zum Wasserfall um wenigstens ein analoges Foto von dem Ding zu machen, das mich ins Leid gestürzt hat.

Der Rest des Forgotton World Highways wird befahren. Ich sehe den höchsten Wasserfall der Nordinsel: Mt Damper Falls (85m), wunderbare Landschaften, ausgebüxte Kühe und Schafe, Gebirgskämme, den Mt Ruapehu, Tunnel (einer heißt „Hobbit’s Hole und ist nur einspurig), ein Dorf von 30 Einwohnern und einem Café, das eine eigene Republik ist – „Whangamomona“ und schlussendlich Mt Taranaki, den Kopf in den Wolken.

Auf dem Weg nach New Plymouth gibt es noch einen kleinen See – Mangamahoe, was einen fantastischen Vordergrund für ein Foto vom Mt Taranaki bietet. Ich fotografiere mit meiner analogen Kamera, weswegen ich keine Bilder präsentieren kann.

Neue Kamera, neues Glück

In New Plymouth wird eine Unterkunft mit Blick auf’s Meer gesucht (sogar mit Dusche auf dem Zimmer!) und dann nichts wie hin zu einem Fotogeschäft. Ich frage ob noch Hoffnung für meine Kamera besteht, aber die wird zunichte gemacht. Aber ich habe Glück: Es gibt eine Second Hand Kamera, die gleiche wie meine alte, für nur 756$. Sie ist besser erhalten als meine alte, sogut wie neu. Ich bekomme sie sogar für nur 700$, vermutlich war der Verkäufer von meiner Geschichte beeindruckt ;) Speicherkarte und Akku von meiner alten Kamera sind sogar noch intakt.

Wandersocken habe ich auch neue gekauft. Wieder um einiges ärmer, was nicht hätte sein müssen, aber die Südinsel ohne gute Kamera – ich würde mir ewig in den Hintern beißen! Und bei der analogen kann man nun einmal nicht so viele Fotos machen und reproduzieren lassen sich die Bilder auch nicht so gut. Immerhin war die Kamera günstig für eine Spiegelreflexkamera, nur halb so viel wie das was ich damals für meine bezahlt habe. Dann ging es noch zum „Fitzroy Beach“. Eigentlich schön, vor allem wie die Sonne mit letzer Kraft aufs Wasser strahlt. Aber der Anblick eines Industriegebiets zerstört die Idylle. Was für ein Kontrast!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Vielleicht gefällt dir auch

  • Suche

    Die Weltwanderin

    Picture of Annika
    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

    Weltkarte

    Beliebte Beiträge