Christchurch wird häufig als Gartenstadt bezeichnet und das lässt sich bestätigen. Überall gibt es Parks und natürlich den Botanischen Garten. Eine wundervolle Stadt mit grüner und entspannter Atmosphäre, für mich die schönste Stadt Neuseelands.
Nachdem ich mir heute ein bisschen Zeit für Aufstehen und Frühstück gelassen habe, begebe ich mich auf einen Spaziergang in die Stadt. Durch den Victoria Square mit seiner Parkanlage und seinen Springbrunnen gehe den Spuren der alten Straßenbahn folgend, die dieser Tage nur noch für Stadtführungen eingesetzt wird, die hübsche New Regen Street entlang. Sie ist voll von pastellfarbenen spanischen Gebäuden, Blumen und niedlichen Cafés. Cathedral Square stellt das Zentrum der Stadt dar und ist nach dem dominierenden Bauwerk benannt – der Christchurch Kathedrale.
Nach dem Besuch der Kathedrale, dem Blick auf das bunte Treiben auf dem Square sowie dem Zugucken von Spielern, die riesige Schachfiguren über ein überdimensionales Schachfeld schieben, gehe ich die Kunstgalerie, die neben einigen europäischen Werken vor allem neuseeländische Kunst aus dem 19. Jahrhundert und der Moderne präsentiert.
In der blühenden Pracht des wunderbaren Botanischen Gartens verliere ich mich schließlich. Der Botanische Garten wird vom Avon River umflossen, der durch die Stadt kreuzt und den man mit Ruderbooten, Kayaks oder einer Gondel mitsamt Chauffeur befahren kann. Überall in der Stadt gibt es Brücken, von denen man schöne Ausblicke auf das grüne Ufer des Flusses hat und unter dessen schattigen Bäumen sich sicher das ein oder andere Buch lesen ließe.
Am Ufer im Botanischen Garten lasse ich mich nieder, genieße die warme Luft und schaue in den blauen Himmel und das grüne Blattwerk des Baumes über mir.
Ich besuche den Rosengarten, das Haus mit dem exotischen Gewächsen und blühenden Begonien und genieße den Sommer. Auf dem Rückweg lasse ich mir ein gutes Eis schmecken (grandioses Erdbeereis, das nach echten Erdbeeren schmeckt, man stelle sich das vor!) und schlendere noch ein bisschen durch die Geschäftsstraßen bevor ich ins Hostel zurückkehre.
Das einzige Nervige an Christchurch ist, es mit dem Auto befahren zu wollen. Das Einbahnstraßensystem fördert nicht gerade die Orientierung. Die Nacht ist leider grässlich. Mein Hostel befindet sich an einer großen Straße und nachts drehen darauf die Jugendlichen durch. Quietschende Reifen, dröhnende Auspuffe, laute Musik, Gegröhle, Gekreische, Gehupe und Sirenen. Schon die Nacht zuvor fiel das Einschlafen schwer, aber diese Nacht ist es noch schlimmer. Aus diesem Grund buche ich mir für meine letzte Nacht auf der Südinsel ein Bett in einem anderen Hostel, wo es hoffentlich ruhiger ist. Das Hostel ist nett, aber die Lautstärke nicht zu ertragen. Den Asiaten auf der anderen Seite stört das offenbar gar nicht. Nach wenigen Minuten kann ich sein Schnarchen vernehmen. Wie man bei dem Lärm schlafen kann, ist mir ein großes Rätsel.