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Neuseeland: Otago Peninsula

Leider muss ich die Mieze heute verlassen, da ich auf die Otago Peninsula, der Halbinsel zu Fuße Dunedins fahre. Das Wetter verheißt schon am Morgen nichts Gutes und ändert sich im Laufe des Tages auch nicht, weswegen ich nachmittags mein Zelt aufbaue nachdem ich bis an die Spitze gefahren bin und schon ein paar Fotoplätze ausgelotet habe. Ich lese „In 80 Tagen um die Welt“ noch einmal durch und hole Schlaf nach während der Regen an die Zeltwände klopft.

Tags zuvor erstrahlte die Otago Peninsula noch im Sonnenschein

Schiet Wetter
Während in Deutschland der Frühling erste zarte Bande knüpft, hält hier gerade der Herbst Einzug in das Land. Die ganze Nacht hat es geregnet, tiefe graue Wolken hängen über den Hügeln, es ist feucht, kalt und windig und die ersten Blätter fallen zu Boden.

Ich nutze die regenlosen Stunden und schaue mir die Royal Albatross Kolonie an. Diese beeindruckenden Vögel mit einer Flügelspannweite von 3 bis 5 Metern und einer Fluggeschwindigkeit von bis zu 160 km/h haben auf der Otago Peninsula ihre einzige Festlandkolonie der Welt. Zudem verbringen diese Vögel 80% ihres Lebens auf dem Wasser. Gar nicht so schlecht, wenn ich doch nur Fisch essen würde.

Allerdings muss ich sagen, dass sich die Tour nicht so richtig lohnt. Es ist zwar informativ, aber schlussendlich habe ich nur zwei Jungvögel von der Aussichtsplattform gesehen und fliegende Albatrosse, die man auch vom Parkplatz ausmachen kann. Im Verhältnis zum Eintritt nicht lohnenswert. Danach fahre ich zum Victory Beach, wo ein 1.5h Weg an den Strand führt. Hier soll es Seelöwen geben. Heute sind allerdings keine zu sehen. Bei dem Wetter jagt man ja auch keinen Löwen vor die Tür.

Ich steige auf die kleinere der „Pyramids“, die vor 12 Millionen Jahren ein Vulkanschlot war. Heiße Lava trat hier vom großen Dunedin Vulkan aus.

Nun beginnt es zu regnen und es hört nicht auf. Ich will eigentlich noch ein paar Sachen sehen, bleibe dann in meinem Auto auf dem Parkplatz und warte auf ein Ende des Regens. Stundenlang prasseln die Regentropfen auf die Scheibe, laufen in Rinnsaalen hinunter und wollen nicht versiegen.

Die Zeit schreitet voran, es wird dunkler und zwei Marmeladenbrote später ist mir klar, dass es keinen Zweck hat. Ich übernachte im Auto mit der Hoffnung am nächsten Tag von der Sonne geweckt zu werden.

Die Sonne kommt nicht, dafür noch mehr Regen und Wolken, die bis auf den Meeresspiegel hängen. Die Nacht über hat der Wind an der Salatschüssel gerüttelt und ich war froh nicht gezeltet zu haben. Dennoch war die Nacht nicht sehr bequem oder gar erholsam.

Ich werfe das Handtuch und fahre von der Halbinsel. Ich bin enttäuscht, dass ich nicht viel sehen konnte. Auf den Postkarten, die ich mir geholt habe, sieht alles ganz toll aus. Einen Vorgeschmack darauf erlebte ich auch an dem einzigen Sonnentag hier. Heute ist gar nichts mehr zu sehen, man kann keine fünf Meter weit blicken.

Ich fahre Richtung Norden, versuche dem Regen zu entfliehen und sehe nach einer Weile einen blauen Fetzen am Himmel. Ich komme bis nach Oamaru und lasse mich dort so früh wie noch nie in einem Backpacker nieder und tue das Einzige was sinnvoll erscheint: Schlafen. Denn mittlerweile ist es auch hier ganz grau und nass. Einer von sechs Tagen war nun schön. Ich hoffe, das geht nicht so weiter…

Am Abend sieht der Himmel schon freundlicher aus, aber es ist nach wie vor kalt. Morgen breche ich Richtung Mt Cook auf und wehe das Wetter wagt weiterhin solche Zicken. Datumstechnisch haben wir immer noch Sommer, so ist das nämlich!

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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