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Neuseeland: Dampfende Thermalwunder in Rotorua

Den penetranten Schwefelgeruch der Umgebung Rotoruas kann ich schon aus vielen Kilometern Entfernung wahrnehmen. Überall riecht es hier nach faulen Eiern und mir drängt sich die Frage auf, wie die Bewohner Rotoruas das nur dauerhaft aushalten. Ich schätze man gewöhnt sich schnell daran. Auf White Island habe ich mich auch schnell an den Geruch gewöhnt. Es gibt hier wieder wahnsinnig viel zu sehen, was aber meistens Eintritt kostet. Dabei sind sie sicherlich alle sehenswert und einzigartig. Trotzdem muss ich mich entscheiden, auch wenn ich noch nicht sicher bin. Eigentlich möchte ich sie alle sehen. Und raften und Pferdchen reiten möchte ich auch. Ich brauche einen Sponsor. So ist das nämlich.

Ich begebe mich früh am Morgen nach Wai-o-Tapu, wo 10.15 Uhr der Lady Knox Geysir sein Wasser in mindestens fünf Meter Höhe verspritzt. Der Geysir sprudelt fast eine Stunde vor sich hin. Um diese Uhrzeit besuchen hunderte von Menschen Wai-o-Tapu, um ebenfalls den Geysir sehen zu können. Um diesen ist es nach einer Weile fast leer, nachdem alle ihre Fotos gemacht haben.

Auch ich gehe dann um in den eigentlichen Park zu gehen. Viele hundert Fotos folgen hier und ich halte mich drei Stunden dort auf. Gegen Ende ist es auch schon recht leer geworden. 25 Attraktionen erwarten einen in diesem Park, der einen in eine andere Welt entführt.

Das Gebiet ist übersät mit kollabierten Kratern, heißen und kalten Seen, Schlammtümpeln und dampfenden Erdspalten. Das Gebiet zeigt auch eine große Vielfalt an Farben, die auf verschiedene Stoffe hinweisen:
gelb – Schwefel
orange – Antimonsulfide
weiß – Silizumoxid
grün – Mangan
rot & braun – Eisenoxid & Eisenoxihydrat
schwarz – Schwefel & Kohlenstoff

Der Weg führt zunächst über den Wai-O-Tapu-Strom und dann zu den geothermalen Kratern. Die Krater haben einen Durchmesser bis zu 30m und sind bis zu 20m tief. Die größte Attraktion ist der „Champagne Pool“ (Champagnerteich). Dieser hat einen Durchmesser von 65m und eine Tiefe von 62m. Die Wassertemperatur liegt bei 74°C, wobei aufsteigende Perlen durch Kohlendioxid enstehen. Der Champagner Pool ist schon 700 Jahre alt, entstanden durch hydrothermale Explosion. Der Champagner Pool ist sehr farbenfroh.

Rainbow Mountain

Danach steige ich auf den Rainbow Mountain (743m), der fantastische Blicke bis nach Taupo eröffnet. Der Aufstieg ist mal wieder schweißtreibend, unterstützt durch die geothermale Wärme überall um mich herum.

nz 273
Rainbow Mountain


Kuriau Park

Nachdem ich im gleichen Backpacker wie in der Nacht zuvor einchecke, fahre ich in den Kuriau Park, ein Park mitten in Rotorua mit vielen Thermalgebieten und vor allem kostenlos.

Die Wolken verziehen sich nun endgültig und die Sonne wärmt noch mehr als die heißen Dämpfe, die überall entweichen. Diese Ausblicke sind schon einzigartig. Noch nie habe ich etwas Vergleichbares gesehen. Aber nun habe ich auch langsam genug von dem Schwefelgeruch von dem wir am Ende des Tages doch ganz schön schlecht ist. Heute Abend bin ich sehr müde vom vielen Laufen. Ich werde gut schlafen können.

Lake Rotorua im Regen

So fahre ich wieder zurück und stehe am Lake Rotorua im Regen. Als der Regen nachlässt, laufe ich ein wenig am See entlang. Überall dampft es heiter aus Löchern im Boden, ziemlich ungewöhnlicher Anblick. Viele Trauerschwäne und Möwen haben hier ihr zu Hause gefunden und das obwohl es aufgrund der Sauersoffarmut in dem See wenig Nahrung gibt.

Weiterhin komme ich an einem weiteren Pool vorbei, der ein Gas verströmt, das dem Lachgas beim Zahnarzt ähneln soll – löst also unkontrolliertes Lachen aus. Wahnsinn, was die Natur alles hervorbringt.

Der Regen wird wieder stärker, weswegen ich mir eine Unterkunft für die Nacht suche, diesmal eine deutlich angenehmere. Es regnet auch noch den Rest des Tages vor sich hin, weswegen ich mich mit einem anderen Backpacker aus Deutschland unterhalte und die Abendunterhaltung darin besteht Scrabble und Uno zu spielen.

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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