Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Peru: An der Quelle des Amazonas & Besteigung des Mismi

Jahrhundertelang blieb die Frage danach wo der längste und größte Fluss der Erde seinen Ursprung hat unbeantwortet. Erst seit 2007 weiß man, dass er in einem Riss einer steilen Felswand auf 5.170m auf der Nordseite des Nevado Mismi auf 5.170m entspringt, 6.992km von seiner Mündung in den Atlantischen Ozean entfernt. In der Trockenzeit kann man mit einem Jeep bis kurz vor die Amazonasquelle fahren und wenn man schon mal dort ist auch gleich den 5.597 hohen Nevado Mismi besteigen.

Eine handvoll Tourenorganisationen in Chivay organisieren den Trip zur Amazonasquelle mit der Besteigung des Mismi. Über unser Hostel in Chivay finden wir einen Guide, den Besitzer des Hostels, der uns auf den Mismi und zum Amazonasursprung führen will. Man kann zum Amazonasursprung auch von Tuti oder Lari aus laufen, was aber zwei Tage benötigt. In der Trockenzeit bringen einen Jeeps bis kurz vor die Quelle.

Um 6 Uhr morgens steigen wir in den Jeep unseres Guides und fahren in Richtung Tuti. Unser Guide und Fahrer trägt einen Schlapphut und Schal. Wir schätzen ihn auf knapp über 50. Die Sonne ist schon aufgegangen und es wird langsam wärmer. Nach Tuti biegen wir links in einen Feldweg ab, der langsam aufwärts führt. Die Umgebung besteht aus sanften Hügel mit Lagunen in denen Andengänse und Enten schwimmen. Wir kommen an einer Kirche und Steinhäusernn ohne Dach vorbei. Hier wohnt niemand, aber einmal im Jahr findet hier ein großes Fest statt. Je höher wir kommen desto karger wird die Landschaft. Zwischen den Steinen sehen wir Viscachas und Vicuñas herumspringen. Die Landschaft ist nun fast wüstenartig und erinnert ein wenig an die Gobi.

An der Quelle des längsten Flusses der Welt

Wir halten und erreichen unser Ziel. Mittlerweile sind wir auf 5.170m Höhe. Im Schatten der Steine ist noch Eis auf der Erde zu sehen, auf der anderen, sonnigen Seite ist es schon geschmolzen. Wir gehen an einer Felswand entlang. Der grasbedeckte Boden ist feucht und schlammig, einmal klettern wir über einen Bach. Drei von uns holen sich in ihren Laufschuhen nasse Füße, denn im Colca Canyon wollte ich keine schweren, warmen Wanderstiefel tragen und so müssen meine Salomons eben mit auf über 5.000m. Es dauert nicht lange und wir stehen vor der Amazonasquelle. Das Wasser spritzt aus einem Riss einer senkrechten Felswand heraus. Die Pflanzen am Boden sind in dicken Wassertropfen zu Eisblumen eingefroren und die Steine liegen unter einer rutschigen Eisschicht. Den Punkt, den offizellen Ursprung des Amazonas, markiert ein Kreuz mit Plakette.

Besteigung des Mismi

Wir gehen zum Auto zurück und beginnen unseren Aufstieg zum Mismi. Es wird gleich ein wenig kraxelig, da wir über ein paar große Steine hinauf müssen. Dann wird es flacher, aber einen Weg gibt es nicht. Wir steigen über Steine und Geröll. Man muss ziemlich aufpassen, da manche der Steine lose sind. Unser Guide ist ziemlich fix, auch wenn er mit seinen zwei Plastiktüten, in denen er seine Brotzeit trägt, und seiner Kleidung eher aussieht als würde er Enten im Park füttern gehen. Bald sehen wir den Mismi vor uns. Das Gelände wird steiler und durch den Schotter rutscht man immer wieder ab. Wir sind jedoch mittlerweile alle gut akklimatisiert und haben von damit schonmal keine Probleme.

Zusammen erreichen wir die ersten Schneefelder und queren diese, bleiben die meiste Zeit aber im Schotter. Wir steigen zum Bergrücken auf, wo es felsiger wird und somit besser zum gehen ist. Der Bergrücken erweist sich als Grat und auf der anderen Seite geht es steil nach unten. Wir gehen und kraxeln an ihm eben entlang. Es ist anspruchsvoller als erwartet auf dieser Höhe. Dann stehen wir vorm letzten Gipfelaufbau. Es ist wieder steiler und ein Gemisch aus Fels und Schotterplatten. Jeder sucht sich einen Weg auf den Gipfel zu. Dann sind wir oben, auf der Spitze des 5.597m hohen Mismi. Der Weg war anspruchsvoll und wir sind froh, dass wir gut akklimatisiert sind. Wir haben eine schöne Aussicht auf die Umgebung, die großen Vulkane der Umgebung, Lagunen und rot-gelb-braun-gefärbte Berge.

Abstieg vom Mismi

Durch den Schotter am Gipfelaufbau ist der Abstieg beschwerlich, wenn man aber einen guten Weg durch die Felsstufen findet, kommt man ohne Probleme voran. Weiter unten rutscht man einfach den feinen Schotterhang hinunter und dann laufen wir durch die Schneefelder hinab was viel leichter ist. Unserem Guide ist kalt und er läuft weit voraus und überlässt die Wegfindung uns selbst. Bald sind wir wieder in dem Schotterfeld und müssen über die Steine balancieren. Bald darauf erreichen wir das Auto wo unser Guide schon mit laufendem Motor auf uns wartet. In Peru scheint Benzin nichts zu kosten, denn jeder lässt immer den Motor an. Wir fahren zurück und bis auf einem Stop an der Kirche fahren wir durch. So sind wir am frühen Nachmittag wieder in Chivay.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Vielleicht gefällt dir auch

  • Suche

    Die Weltwanderin

    Picture of Annika
    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

    Weltkarte

    Beliebte Beiträge