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Portugal/Spanien: Küstenwanderung auf dem Caminho Portugues

In 280km führt der portugiesische Jakobsweg (Caminho Portugues) von Porto nach Santiago de Compostela in Spanien. Wir entscheiden uns für die Küstenvariante, die uns in den ersten sieben Tagen entlang von Traumstränden und zerklüfteten Felsküsten führt. Nach Santiago de Compostela laufen wir noch 90km zurück zur Küste bis nach Finisterre, zum „Ende der Welt“.

Porto

Wir landen am Vormittag in Porto und fahren mit der Metro in die Stadt um unsere Sachen im Hostel abzugeben und dann die Stadt zu erkunden. Wir gehen mittagessen und probieren das Tripas á moda do Porto, das typisch für Porto ist. Das Gericht besteht aus verschiedenen Fleischsorten, Kutteln, Würstchen und weißen Bohnen. Wir gehen in das historische Zentrum und zum Torre dos Clérigos, der 76m über der Stadt aufragt. Die 225 Stufen führen zu einer fantastischen Aussicht auf die Dächer der Altstadt, Kirchen und dem Douro, Portos Fluss. Coronabedingt ist der Zugang zum Turm nur einer beschränkten Personenzahl möglich weshalb wir 40 Minuten warten müssen bis wir unseren Start bekommen.

Die Zeit nutzen wir um den São Bento Bahnhof zu besuchen, der über 20.000 wunderschön blau und weiß bemalte Kacheln, Azulejos genannt, beheimatet und geschichtliche Szenen Portos zeigen. Nach dem Besuch im Turm wandern wir nördlich und essen ein Eis. Während wir damit so durch die Gegend schlendern erblicken wir ein Gebäude, das von außen hübsch aussieht und eine ewig lange Schlange davor steht. Nach näherer Recherche stellen wir fest, dass es sich um einen Buchladen handelt, die Livraria Lello. Angeblich hat sich Joanne K. Rowling hier während ihres zweijährigen Aufenthalts in Porto zu Harry Potter inspirieren lassen. Online findet man außerdem schöne Bilder vom Inneren dieses zugegebenermaßen wirklich wunderschönen Buchladens, angeblich einer der schönsten der Welt. Aber dafür Stunden anstehen und 5 Euro Eintritt zahlen? Eher nicht.

Um 15:30 Uhr nehmen wir an der Free Tour teil, die vor dem Rathaus startet. Wir erfahren viel über die Geschichte Portos und sehen viele Kirchen wie die mächtige Kathedrale Portos. Ein wunderschöner Aussichtspunkt über die Stadt ist der Miradouro da Vitoria. Wir gehen Treppen und enge Gassen hinunter bis zum Ufer des Douro, der von der mächtigen Ponte Luis I. überspannt wird. Von hier springen zahlreiche junge Männer in die Fluten des Douros.

Auf der anderen Seite befindet sich bereits eine andere Stadt – Vila Nova de Gaia. Hier befinden sich viele Portweinstuben und schöne Bars am Ufer des Douro. Nach dem Ende der Tour gehen wir dorthin um etwas zu trinken. Von hier hat man eine schöne Sicht auf Porto und die Brücke. Am Ende des Tages gehen wir ein Francesinha essen, ein Sandwich das in Porto erfunden wurde. Es besteht aus Toastbrot, Kochschinken, Wurst, Steak und Ei und wird mit geschmolzenen Käse und einer würzigen Soße übergossen. Das ist eine ganz schön mächtige Mahlzeit, wozu es noch Pommes gibt.

1. Tag – Porto bis Vila Chã: Am Fluss entlang zur Küste

5,5h / 28km / 107hm

Wir laufen morgens zur Kathedrale von Porto, wo der Caminho offiziell beginnt und wir uns unseren ersten Stempel für unsere Pilgerausweise holen. Dann kehren wir der Kathedrale den Rücken und gehen die Treppen bis zum Ufer des Douro hinab. Nun geht es immer am Flussufer entlang bis zum Atlantik. Der Fluss glitzert in der Sonne und die Möwen kündigen das nahe Meer an.

Wir passieren eine riesige Brücke und gelangen zur breiten Mündung des Douro. Ab jetzt wandern wir auf der Promenade immer nach Norden und gelangen zu einem Fort am Meer. Der erste Teil des Tages war sehr heiß, dann macht’s der Wind an der Küste erträglicher. Es geht immer in Strandnähe weiter bis wir auf einer Brücke den Porto de Leixões überqueren. Wir machen eine Mittagspause im Schatten der Bäume.

Wir gelangen wieder zum Meer und erreichen eine Kapelle und einen großen Leuchtturm. Eine riesige Ölraffinerie gerät ins Blickfeld und wir gehen auf einem Holzsteg weiter, der durch eine Dünenlandschaft verläuft. Der Holzsteg begleitet uns die nächsten neun Kilometer direkt am Strand entlang. Wir passieren hübsche Fischerhäuschen mit Fischernetzen, Bojen und Booten davor.

Wir kommen nach Labruge, wo die Herberge leider geschlossen hat. Zwischen Schilf und Strand gelangen wir über Stufen hinauf zu einer Messsäule. Der Holzweg führt hinunter zu einer kleinen Sandbucht. Wir wandern weiter am Strand entlang nach Vila Chã, wo wir auf der Dorfstraße durch enge Gassen zu unserer Unterkunft, dem Café Sandra, gelangen. Wir gönnen uns erstmal eine Dusche bevor wir zum Essen ins Café gehen. Am Abend sehen wir uns den Sonnenuntergang am Strand an.

2. Tag – Vila Chã bis Fão: Auf dem Holzweg

6h / 30,7km / 53hm

Wir starten in den Gassen von Vila Chã bis wir wieder auf einem Holzweg am Strand kommen. Es ist wieder heiß, denn der Wind weh nicht ganz so stark wie gestern. Dann geht es landeinwärts nach Vila do Conde, wo wir auf einer Brücke den Rio Ave überqueren. Auf der anderen Seite wandern wir am Flussufer wieder zurück zur Küste. Wir erreichen ein Fort, in dessen Nähe wir kurz in einem Café einkehren und dann auf den Felsen am Meer pausieren. Wir erreichen die größere Stadt Povoa de Varzim auf der Strandpromenade. Wir besuchen kurz einen Supermarkt und machen dann Mittagspause im Schatten der Bäume.

Wir gehen weiter und gelangen wieder auf einen Holzweg. Am Praia de Santo André gibt ein Wegweiser, der Distanzen in diverse Weltmetropolen und nach Santiago de Compostela angibt. Der Holzweg endet an einem Parkplatz von wo der Weg nun ins Landesinnere führt. Vorher machen wir aber noch eine Pause am Strand und beobachten Surfer in den Wellen. Auf Pflasterstraßen gehen wir an Gemüsefeldern und Gewächshäusern vorbei, wo Tomaten, Möhren, Melonen und vieles mehr angebaut wird.

Durch Kiefernwald und an den Feldern vorbei gelangen wir nach Apulia und seiner mächtigen Kirche. Wir wandern durch das Dorf und verlassen es auf einer Pflasterstraße bis wir auf einen Sandweg durch Kiefernwald gelangen. So gelangen wir nach Fão, wo wir in der örtlichen Jugendherberge einkehren. Nach einer Dusche gehen wir essen in der nicht weit entfernten Tapas Bar.

3. Tag – Fão bis Viana do Castelo: Irrwege

6h / 29km / 146hm

In Fão besuchen wir erstmal den Supermarkt bis wir auf der Brücke den Rio Cavado überqueren, an dessen Ufer wir Esposende erreichen. An der Mündung des Flusses und dem Leuchtturm kommen wir wieder ans Meer. Über Holzwege geht es am Strand entlang bis wir ins Landesinnere nach Marinhas abschwenken. Auf Pflasterstraßen wandern wir nun durch nur leicht besiedeltes Gebiet nach Belinho, einem kleinen Dorf an dessen Kirche wir Mittagspause machen. Weiter geht’s auf Pflasterstraße, dankenswerter Weise immer mal wieder im Schatten einer Mauer bis Estrada wonach wir ans Flussufer des idyllischen Rio Neiva gelangen.

Irgendwie verlaufen wir uns hier. Wir folgen den Schildern „Desvio“ (Umweg) und den gelben Pfeilen und Muscheln bis wir auf dem GPS merken, dass wir nicht mehr auf dem richtigen Weg sind. Wir folgen jedoch weiter den Pfeilen, die jedoch irgendwann nach einer Brücke über den Fluss einfach aufhören. Wir entscheiden uns links weiter zu gehen und gelangen so zurück zur Küste. Erst führt der Weg noch am Strand entlang, dann müssen wir uns selbst mühsam einen Weg durch die Dünen suchen. Dann geraten wir auf einen Pfad, der ordentlich verwachsen ist und schließlich mitten in einem Wald endet durch den wir uns durchschlagen bis wir wieder auf die Straße gelangen.

Hier beschließen wir nun der Straße zu folgen, die leider keinen Fußweg hat. Wir erreichen die Hauptstraße auf der wir nach vier Kilometer am unangenehm schmalen Straßenrand gehen müssen bis wir endlich wieder den Caminho erreichen, wo es wieder einen Fußweg gibt. Von hier ist es nicht mehr weit bis zur Brücke über den Rio Lima und hinein nach Viana do Costelo. Kurz nach der Brücke erreichen wir die Pilgerherberge, die an einer Kirche ist und geöffnet hat. Es gibt eine Dusche und Essen in einem Restaurant um die Ecke, das ein Pilgermenü für nur 6 Euro anbietet.

4. Tag – Viana do Castelo bis Caminha: Der letzte Tag in Portugal

6,5h / 30,4km / 98hm

Wir gehen durch die Altstadt von Viana do Castelo bis zum Rio Lima. Wir kommen an einer Festung vorbei und erreichen wieder das Meer. Nun geht’s an der Promenade neben der felsigen Küste entlang. Wir treffen auf ein kleines Fort und ein paar alte Windmühlen. Dann gelangen wir auf einen Holzsteg. Wir machen Mittagspause auf den Bänken am Meer.

Es geht ein Stück landeinwärts und wir gelangen durch Kiefernwald ansteigend zur Siedlung Montedor. Wir kommen zurück zur Küste, wo wir wieder ein kleines Fort passieren. Nun schwenkt der Weg wieder landeinwärts bis er abrupt endet und wir ein Stück auf der Straße gehen und dann wieder zurück auf den Pfad gelangen, der nun weiter an der Küste entlang führt. Wir kommen wieder auf einen Holzsteg, der am Rio Âncora endet und wir gehen durch den Strandsand am wunderschönen Praia de Vila Praia de Âncora entlang bis wir wieder auf einen Holzsteg stoßen, der uns über den Fluss in die Stadt bringt.

Nun wird die Küste wieder felsig bis wir den Praia de Moledo, einen schönen Sandstrand erreichen, wo wir uns ans Meer setzen und in den eiskalten Atlantik hineinhüpfen. Statt nun zur Straße zu gehen folgen wir dem Strand barfuß bis wir zum Rio Minho kommen, dem Grenzfluss zu Spanien. Auf der anderen Seite können wir den zu Spanien gehörenden kegelförmigen Monte de Santa Tegra ausmachen. Es geht am Flussufer entlang bis wir die Straße nach Caminha erreichen und dann durch Gassen in die Innenstadt und zu unserer Unterkunft gelangen.

5. Tag – Caminha bis O Serrallo: Wechsel nach Spanien

4,5h / 21,6km / 238hm

In Caminha gehen wir zum Fähranleger und setzen für 1,50 € pro Personen in rund 10 Minuten nach Spanien über. Hier herrscht nun Maskenpflicht überall, auch draußen. In den Ortschaften halten wir uns auch dran, außerhalb nehmen wir die Masken ab. Wir gehen auf der Straße aufwärts und auf einen steinigen Waldweg bis wir wieder an die Hauptstraße und nach A Guarda gelangen. Wir gehen in die Innenstadt und huschen kurz in den Supermarkt.

Wir verlassen die Stadt wieder und kommen zurrück zur Küste und gehen auf einem schönen Pfad entlang. Dann gelangen wir zur Straße an dessen dankenswerter Weise breiten Rand wir nun entlang wandern. An einem Parkplatz machen wir Pause im Gras mit schönem Blick auf den Ozean, wo wir sogar Delfine ausmachen können. Wir verlassen die Straße wieder und erreichen durch ein Wäldchen die Siedlung Portecelo. Weiterhin abseits der Straße wandern wir durch ein Kiefernwäldchen zurück zur Straße, der wir nun wieder drei Kilometer folgen. Der Weg verlässt die Straße wieder und leitet uns durch Oia und am Meer entlang. Schließlich kommen wir wieder auf die Straße und nach O Serrallo, wo wir in unsere heutige Unterkunft einkehren.

6. Tag – O Serrallo bis Praia de Samil: Der erste Hügel

6,5h / 32,1km / 352hm

Wir verlassen die Hauptstraße nach rechts ins Landesinnere und gehen an- und absteigend durch Siedlungen. Wir kommen wieder zurück zur Hauptstraße und biegen nach links nach Porto Mougas ab und wir folgen der rauen Atlantikküste. Wir gelangen abermals zurück zur Hauptstraße und gehen jetzt länger an ihr entlang bis der anstrengendere Teil der Etappe beginnt. Durch ein Gatter kommen wir auf einen ansteigenden felsigen Pfad. Unter uns sehen wir die Küste, vor uns ein am Hang stehender Leuchtturm. Oben machen wir eine Pause.

Wir entfernen uns von der Küste und wandern durch Wald bergab bis wir wieder eine Straße und einige Siedlungen erreichen bis wir nach Baiona kommen. Wir steigen wieder aufwärts und gelangen nach Sabaris und dann auf einer mittelalterlichen Brücke nach A Ramallosa. Wieder ein Stück Hauptstraße, dann schwenkt der Weg zum Praia America, wo wir eine längere Pause machen. Wir folgen ihm bis Panxón wo es wieder leicht bergauf geht bis wir den nächsten Strand erreichen. Von hier können wir die Islas Cies in der Ferne ausmachen.

Wir stapfen kurz durch Strandsand und steigen wieder zur Straße hinauf, die sich durch die Siedlung zieht und dann wieder zur Küste zurück kehrt. Wir erreichen einen kleinen Strand auf dem wir bis zu einer Treppe entlang gehen. Wir kommen wieder zur Hauptstraße an der wir nun ein gutes Stück entlang gehen. Bei einem kleinen Laden machen wir einen Stop und essen Eis. Neben der Straße hoppeln zahlreiche Häschen. Nach 3,5 Kilometern haben wir’s geschafft und biegen wieder zum Strand ab dem wir auf der Promenade bis zum nächsten folgen. Schließlich geht’s wieder an der Straße bis zu unserer Unterkunft am Praia de Samil.

7. Tag – Praia de Samil bis Cesantes: Hoch über Vigo

6h / 28km / 250hm

Wir folgen der Promenade am Strand von Samil. Wir gehen an weiteren kleinen Stränden vorbei und landen in Bouzas. Nun geht es an der Hauptstraße durchs Industriegebiet und wir erreichen die Innenstadt von Vigo. Wir gehen durch die breite Fußgängerzone, die voller Menschen ist. Die ganze Zeit geht’s kaum merklich bergauf bis wir endlich aus der Stadt hinaus gelangen. Wir kommen zum Weg „Senda de Auga“ hoch über Vigo, der immer wieder schöne Ausblicke auf den Ria de Vigo, der Meeresbucht vor Vigo, bietet. Der Weg führt abwechselnd durch Wald, offenes Gelände und durch Siedlungen, mal auf Asphalt, mal auf einem Sandweg.

An einem Picknickplatz mit Brunnen machen wir Pause. Dann geht’s wieder abwärts und hinein nach Redondela. Hier holen wir uns einen Stempel in einer Bar ab, denn bis nach Santiago sind es nun weniger als 100km und von nun an braucht man zwei Stempel pro Tag. Wir kriegen auch ein kaltes Wasser dazu. In Redondela vereinigt sich der Küstenweg auch mit dem zentralen Weg.

Dann geht’s wieder raus aus Redondela und über eine Seitenstraße in einem leicht ansteigenden Bogen zur Hauptstraße zurück, wo sich unsere heutige Unterkunft befindet. Die Herbergsdame macht allen möglichen Schnickschnack von Rucksäcke desinfizieren und in Müllsäcken verpacken bis zum Temperatur messen.

8. Tag – Cesantes bis Briallos: Ein langer Tag

7h / 36,5km / 508hm

Der Tag beginnt mit einem Anstieg und wir kommen von der Straße auf einen Waldweg. Die höchste Stelle liegt auf 149m und ist mit zahlreichen Pilgermuscheln dekoriert. Wir gehen wieder bergab und landen wieder auf der Straße und in Arcade. Wir queren den Rio Verdugo auf einer Brücke und folgen den Gassen aus der Stadt hinaus. Dann geht’s wieder hinauf, abwechselnd durch Wald und offenes Gelände. Wir kehren zurück zur Straße und kehren kurz in einem Café ein und kaufen Kleinigkeiten im angrenzenden kleinen Supermarkt.

Auf Wald- und Feldwegen geht es dann bis zu einem kleinen Bach, dessen gewundenen Verlauf wir nun folgen. Wir unterqueren eine Brücke, deren Wände mit schöner Street Art verziert sind. So gelangen wir nach Pontevedra, durch dessen Altstadt wir gehen. Wir halten kurz an einem Supermarkt und einem Eisladen für eine längere Pause vor dem schönen Klostergebäude. Wir verlassen Pontevedra auf der Brücke über den Rio Lérez und gehen durch eine Vorortsiedlung auf einen Waldweg bergauf.

Abwechselnd auf Straße und Kiesweg zwischen Maisfeldern und Weinreben erreichen wir Briallos, wo wir in die öffentliche Hergebe einkehren. Leider haben wir nicht reserviert und es ist keiner da. Telefonisch ist keiner erreichbar. Aber die nette Dame aus dem angeschlossenen Restaurant sperrt uns auf und wenig später kommt auch die Hospitalera. Heute war der Tag mit den meisten Kilometern und Höhenmetern. Außerdem war es wieder sehr heiß.

9. Tag – Briallos bis A Picaraña: Wälder und Felder

6,5h / 32km / 330hm

In der Nacht hat es geregnet und morgens ist es noch ganz diesig und furchtbar schwül. Nach einem kurzen Abstecher an die Straße geht’s durch Felder nach Tivo. Von hier geht’s über Straße nach Caldas de Reis, wo wir in einem Café einkehren. Wir wandern aus der Stadt hinaus und auf Sandwegen abwechselnd durch Wald und Felder, leicht ansteigend. Ich sehe zwei Häschen über den Weg hoppeln. Wir folgen einer kleinen Straße durch eine Siedlung und Felder, dann erreichen wir einen Feldweg, der uns an einen Unterstand mit Getränke- und Snackautomat bringt, wo wir Pause machen.

Danach geht’s ein Stück in der Nähe der Autobahn entlang und dann in den Wald hinein bis nach San Miguel, wo wir Pause im Café machen, Wassermelonensmoothie inklusive. Teilweise auf Straßen, teilweise auf unbefestigten Wegen geht’s nach Pontecesure. Wir überqueren eine Brücke und gehen dann am Flussufer des Rio Sar bis nach Padrón, wo wir eine Essenspause machen. Wir verlassen die Stadt und müssen ein Stück an der Hauptstraße entlang gehen um dann nach links auf Nebenstraßen durch enge Gassen und Felder abzuschwenken. Wir erreichen wieder die Haupstraße und gehen ein Stück an ihr entlang zu unserer Unterkunft bei A Picaraña.

10. Tag – A Picaraña bis Santiago de Compostela: Ankunft

3,5h / 17,6km / 386hm

Da wir gestern fleißig waren steht uns heute nur ein halber Wandertag bevor. Wir gehen zurück auf den Jakobsweg. Auf Seitenstraßen kommen wir zur Hauptstraße zurück. Dann geht’s wieder über Felder, Wald und an ein paar Häuschen vorbei. Wir erreichen O Milladoiro, wo wir Pause an einem Café machen. Wir gelangen auf einen Kiesweg durch Wald und dann wieder auf Straße. Hier treffen wir auf ganz viele Katzen, die sich kuscheln lassen und auf uns herumturnen. Dann geht’s längere Zeit geradeaus nach Santiago hinein, dann in die Altstadt und schließlich durch Gassen zur Kathedrale, dem Ziel aller Jakobswege.

Hier haben sich schon einige Pilger versammelt, liegen sich in den Armen oder entspannen auf dem großen Platz und lassen das Abenteuer auf sich wirken. Wir checken erstmal im Hotel ein, gehen dann auf den Turm der Kathedrale um Santiago von oben zu sehen. Dann statten wir der Kathedrale selbst einen Besuch ab, genießen auf dem Platz davor einen Snack im Café und holen uns dann unsere Compostela in Pilgerbüro ab.

11. Tag – Santiago de Compostela bis A Pena: Auf zur Küste

6h / 29km / 741hm

Zuerst statten wir dem Mercado de Abasto einen Besuch ab und decken uns mit Brot, Wurst und Obst für den Weg ein. An der Kathedrale starten wir unseren Weg nach Finisterre. 90km trennen uns von der Küste, die wir in drei Tagen überwinden wollen. Wir verlassen Santiago und gehen auf einem Waldweg bergauf. Vom Hügel aus haben wir einen schönen Blick zurück nach Santiago. Am Straßenrand sind in einem Körbchen Feigen zu finden, die sehr lecker sind. Durch den Wald geht’s in die nächste Ortschaft, wo wir eine Pause machen.

Dann bergauf auf Waldweg zu Straße, der wir ein Stück folgen. Nun steigt der Weg teils steil an bis wir Carballo erreichen. Wir machen eine kleine Cola-Pause. Auf der Straße geht es nun durch kleine Orte bis zu einem Fluss mit einem kleinen Wasserfall. Auf Landstraße geht’s hinein nach Negreira, wo wir Pause machen und Pimientos de Padrón (geschmorte grüne Paprika mit Salz) im Restaurant essen. Dann gehen wir einkaufen, denn die nächsten zwei Tage gibt’s so schnell keine Einkaufsmöglichkeit mehr.

Wir verlassen Negreira wieder und erreichen einen Waldweg und dann die Straße. Weiter geht’s auf einem Waldweg bergauf bis wir A Pena und die Herberge erreichen. Das Zimmer ist schön und die Portionen im Restaurant sehr reichhaltig. Vor unserer Tür stehen gleich zwei Pferde.

12. Tag – A Pena bis O Logoso: Feldwege

5,5h / 27,7km / 468hm

Wir starten auf der Straße bis ein Weg nach rechts abzweigt und uns bergauf führt bis wir wieder die Landstraße erreichen. Wir kommen nach Cornado. Über unbefestigte Wege geht’s dann weiter nach As Maroñas, wo wir kurz danach Pause an einem Picknickplatz machen.

Wir folgen weiter der Straße und kommen auf einen kleinen Pass wo wir eine schöne Aussicht auf einen Stausee haben. Über Felder und Wälder kommen wir nach Olveiroa, wo wir wieder eine Pause einlegen. Von hier ist es nun nicht mehr weit zu unserem Ziel, dazwischen liegt allerdings auch ein Anstieg. Nach weiteren 3,7km kommen wir in O Logoso und der Herberge an.

13. Tag – O Logoso bis Finisterre: Ans Ende der Welt

6,5h / 31,6km / 531hm

Wir starten heute früher als sonst um zeitig in Finisterre anzukommen. Wir gehen durch den Wald hinauf nach Hospital, gehen kurz an der Straße entlang und dann auf unbefestigten Wegen auf einer Hochebene auf der die Sonne gerade aufgeht. Dann kommen wir an einer kleinen Kapelle im Nirgendwo an. Wir steigen aufwärts und bald haben wir einen ersten Blick aufs Meer und die Stadt Cee unter uns.

Wir steigen abwärts und erreichen endlich wieder die Küste. In Cee machen wir Pause und kaufen kurz ein. Dann folgen wir dem Meer nach Corcubion. Es geht wieder aufwärts zwischen zwei Mauern entlang durch den Wald. Dann wandern wir ein Stück Landstraße entlang und biegen dann nach rechts auf einen schönen Waldweg ab. Dort begegnen wir einer einsamen, aber sehr zutraulichen Mieze, die sich bereitwillig kuscheln lässt und uns danach ein gutes Stück folgt. Wir queren die Landstraße und kommen zu einer kleinen einsamen Bucht, die wir für ein Bad nutzen.

Es folgt kurz ein Stück Landstraße, dann erreichen wir den zwei Kilometer langen Sandstrand Praia de Langosteira, auf dessen Mitte wir nochmal eine Strandpause machen und ins Wasser hüpfen. Dann erreichen wir Finisterre, wo wir uns die Finisterrana in der Touristeninformation abholen, ein Zertifikat, dass wir hierher gelaufen sind. Dann gehen wir essen. Nun sind es noch 2,2 Kilometer bis zum Leuchtturm und dem „Ende der Welt“. Das ist schnell geschafft und wir erreichen den 0,000 km Stein und die steil abfallenden Klippen. Es ist wirklich wunderschön hier. Wir checken ins Hotel am Leuchtturm ein und sehen uns dann bei einem Glas Vino den Sonnenuntergang an. Für uns hat es sich definitiv gelohnt nochmal die drei Tage extra ranzuhängen und nach Finisterre zu wandern.

Da wir am nächsten Tag um 12 Uhr mit dem Bus von Santiago zurück nach Porto fahren nehmen wir uns ein Taxi von Finisterre nach Santiago de Compostela, was 85€ kostet. Der Bus von Finisterre fährt nämlich am Samstag erst um 9:45 Uhr und braucht drei Stunden bis Santiago. Unter der Woche kann man den Bus um 8:20 Uhr nehmen und schafft es bequem zum Bus nach Porto.


Wie war es während Corona zu wandern?

Gerade auf dem Küstenweg sind wir nicht vielen anderen Pilgern begegnet. Ab Redondela, wo der Weg sich mit dem zentralen vereint, jedoch mehr. Trotzdem war es sicherlich recht einsam im Vergleich zu normalen Jahren. An der Küste sind viele Touristen an den Stränden, vor allem in Portugal. Die meisten Herbergen in Portugal haben geschlossen, in Spanien aber nicht. Es gibt aber genügend private Unterkünfte auf der Strecke. In Portugal gilt die Maskenpflicht für das Innere von Gebäuden, in Spanien auch draußen, vor allem in Stadtgebieten.

Verpflegung

Jeden Tag kommt man durch Städte, wo es Supermärkte gibt um Snacks für unterwegs zu kaufen. Auch an Restaurants und Cafés mangelt es nicht auf der Strecke. Viele bieten ein günstiges Pilgermenü an.

Unterkunft

Es gibt zahlreiche Pilgerherbergen, von denen aber aktuell in Portugal die meisten geschlossen sind. In Spanien haben sie aber die meisten offen. Aktuelle Informationen zu Unterkünften bietet die Website gronze.com. Ansonsten gibt es viele Hostels, Hotels und Pensionen auf dem Weg.

Anreise

Per Flugzeug nach Porto, dann mit der Metro E ins Stadtinnere.

Abreise

Entweder Flug von Santiago de Compostela über Madrid oder Bus nach Porto zurück und Flug von dort. Von Finisterre fährt ein Bus nach Santiago de Compostela.


FAKTEN ZUR TOUR
Trekkingtour Caminho Portugues
Gehzeit: 10 bis 13 Tage
Länge: 280 km
Gesamtanstieg: 2.468 hm
Ausgangspunkt: Porto
Schwierigkeit: Leicht

Trekkingtour Santiago de Compostela bis Finisterre
Gehzeit: 3 bis 4 Tage
Länge: 90 km
Gesamtanstieg: 1.740 hm
Ausgangspunkt: Santiago de Compostela
Schwierigkeit: Leicht

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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