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Gipfel des Rauhkopfs

Rauhkopf: Freestyle auf einen einsamen Gipfel

Die Tour auf den Rauhkopf ist für das Spitzingseeebiet überraschend einsam und die Aussicht steht den höheren Gipfeln dort in Nichts nach. Vom felsigen Gipfel hat man einen herrlichen Ausblick, der bis zum Rofan, Karwendel und Wettersteingebirge reicht. Eigentlich war für heute die Besteigung des Hochmiesing geplant. Aufgrund Verlaufens im Schnee landen wir aber am Rauhkopf, der unverhofft schön ist. Dabei nehmen wir nicht die einfachste Route, aber auf jeden Fall die direkteste.

Das Schöne am Spitzingseegebiet ist, dass man nicht viel Wald hinter sich zu bringen hat und schnell im offenen Gelände mit wunderschöner Aussicht ist. Die Parkplatzsituation an schönen Wochenenden ist jedoch katastrophal. Hier treffen Skifahrer, Skitourengeher, Wanderer und Schlittenfahrer aufeinander und dementsprechend sind bei diesem Traumwetter heute alle Parkplätze komplett belegt – vom Spitzingsattel über den Seeparkplatz und Taubensteinbahnparkplatz bis hin zum Parkplatz an der Kirche im Ort. Uns bleibt also nichts anderes übrig als 170hm weiter unten an einem Parkplatz am Aussichtspunkt an der Spitzingseestraße zu parken. So verbringen wir die ersten 20 Minuten damit an der Straße zum Spitzingsattel hinaufzugehen. Bei dem regen Verkehr nicht sehr angenehm.

Vom Spitzingsattel zum Rauhkopf

Am Spitzingsattel wenden wir uns nun nach links Richtung Waldrand. Wir bringen den ersten steilen Hang hinter uns und stapfen bereits hier durch tiefen Schnee. Im Wald angelangt folgt eine Querung auf einem schmalen Pfad bis wir ins offene Gelände hinaustreten. Hier haben wir bereits eine wunderschöne Aussicht auf die umliegende Bergwelt des Spitzingsees. Wir folgen den Fußstapfen im Schnee und übersehen dabei einen Abzweig Richtung Taubensteinsattel zu dem wir eigentlich wollten um von dort weiter zum Hochmiesing zu gehen. Wir gehen zu weit links und gelangen zu einem Sattel unterhalb der Wilden Fräulein. Dann verlieren wir wieder einige Höhenmeter indem wir hinab in eine Mulde wandern. Dort kommen wir an der kleinen Rauhkopfhütte vorbei, die im Winter am Wochenende Getränke und einfache Mahlzeiten bietet. Links von uns ragen die Gipfel von Jägerkamp und Aiplspitz auf.

Da wir nun schon hier gelandet sind beschließen wir den Weg weiterzugehen anstatt hinüber zum Taubenstein zu schwenken, was einen nochmaligen Höhenverlust bedeuten würde. Der eigentliche Weg ginge hier nun geradewegs auf den Sattel des Tanzecks zu und dann nach rechts zum Rauhkopf hinauf. Wir nehmen aber den direkten Weg, der gleichzeitig auch der steilste ist, direkt auf den Gipfel des Rauhkopfs zu. Es hat einen Grund warum wir in der ganzen Gegend nur Skitourengeher sehen. Immer wieder sinken wir im tiefen Schnee ein. Außer uns scheint hier noch keiner lang gelaufen zu sein, denn außer Abfahrtsskispuren ist hier nichts auszumachen. Wir stapfen also durch den tiefen Schnee über die Piste, verfluchen dabei ein ums andere Mal unsere Wegplanung, kämpfen uns aber tapfer voran. Dabei beschließen wir wenigstens zum Gipfel des Rauhkopfs zu gehen, auch wenn wir danach höchstwahrscheinlich nicht weitergehen werden.

Gipfel des Rauhkopfs

So erreichen wir den Rücken des Rauhkopfs und die Bergstation des ehemaligen Lifts. Hier ist der Schnee abgeblasen und es geht sich deutlich einfacher. Wir spazieren über eine kleine Anhöhe und erreichen dann den kurzen und schmalen Gipfelgrat auf dem wir zum Gipfelkreuz des Rauhkopfs hinüber gehen. Die Aussicht von hier ist der Wahnsinn, ich frage mich warum der Gipfel so selten Besuch erhält. Er steht im Schatten der deutlich bekannteren Rotwand und des Taubensteins, steht beiden aber in punkto Ausblick in nichts nach. Ich kein bisschen böse darüber, dass wir hier gelandet sind, denn es ist wunderschön und vor allem einsam.

Der Vollmond steht am Himmel und unser Blick geht zu unserem eigentlichen Ziel gegenüber – dem Hochmiesing, daneben die Rotwand, davor der Taubenstein. Auf der anderen Seite sehen wir Blankenstein und Risserkogel, ein Stück weiter Brecherspitz und Bodenschneid. In der Ferne können wir die Gipfel von Rofan, Wetterstein Zillertal erkennen. Aufgrund des Spaziergangs an der Straße liegen nun bereits 800hm hinter uns und wir sind uns einig es für heute dabei bewenden zu lassen. Durch den tiefen Schnee war der Aufstieg ordentlich anstrengend und hat länger gedauert als geplant. Von hier müsste man nun hinunter zum Taubensteinsattel und noch weiter runter zum (leider geschlossenen) Taubensteinhaus gehen um dann von dort noch weiter zum Hochmiesing zu wandern, was noch über 300 Höhenmeter und 1,5h Fußmarsch bedeuten würde. Darauf verzichten wir heute.

Abstieg über Taubensteinsattel

Für den Abstieg wählen wir nun den ursprünglich geplanten Weg und steigen steil durch ein Waldstück zum Taubensteinsattel ab. Man könnte nun noch den felsigen Gipfel des Taubensteins mitnehmen. Von hier geht es nun zügig über die Piste hinunter. Der Schnee hier ist jedoch ebenso tief wie auf der anderen Seite und der Aufstieg wäre auch hier anstrengend geworden. Wir erreichen eine ebene Waldschneise und halten uns dann rechts um wieder zurück zum Aufstiegsweg und somit zum Spitzingsattel zu gelangen.


FAKTEN ZUR TOUR
Bergtour Rauhkopf (1.689m)
Gehzeit: 2,5h (1,5h Aufstieg, 1h Abstieg)
Höhenmeter: 650hm
Ausgangspunkt: Spitzingsattel (1.129m) am Spitzingsee
Schwierigkeit: T2 – Bergwandern

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Die Weltwanderin

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Annika

Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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