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Tegelberg & Branderschrofen: Schlösser, Schnee & Spitzen

Trotz mäßiger Wettervorhersagen begeben wir uns hinaus in die Berge. Im Allgäu wird das beste Wetter im Alpenraum geboten, weswegen wir hierher vorstoßen. Meine erste Tour im Allgäu und ich muss feststellen: Das Allgäu ist wunderschön! Es fasziniert mich, dass jeder Gebirgszug in den Alpen etwas Eigenes, Charakteristisches hat und immer wieder einzigartig ist. Ob das zerklüftete Karwendel oder die wilden Lechtaler – immer wieder findet man Perlen.

Aufstieg über die Pöllatschlucht

Unser heutiges Ziel ist der Tegelberg und Branderschrofen. Wir laufen zuerst in einer Schlucht, wo wilde Wassermassen immer wieder Wasserfälle bilden. Kurz darauf erhaschen wir schon den ersten Blick auf das wohl berühmteste Märchenschloss der Welt – Schloss Neuschwanstein. Wir machen einen Abstecher zur Marienbrücke, von wo aus die berühmten Fotos vom Schloss entstehen. Wir teilen uns die Brücke mit gefühlten 100 Asiaten, die um die besten Plätze rangeln. Trotzdem schaffen wir es auch einen schönen Blick auf das Schloss zu bekommen und begeben uns dann eilig in die Einsamkeit der Wälder aufwärts.

Zunächst begegnen wir noch einigen Mountainbikern auf der breiten Forststraße, aber schon bald haben wir den weiteren Steig ganz für uns. Der Aufstieg zieht sich lange hin, da wir zuerst kaum Höhenmeter machen, dann aber geht es steiler bis zur Hütte. Bald begegnen uns die ersten Seilbahn-Touristen in Turnschuhen, die sich durch den Schnee und die Nasslawinen kämpfen, die nun zunehmend den Weg erschweren.

Aufstieg zum Branderschrofen

Es gibt verschiedene Wege, die zum Aufstieg zur Verfügung stehen: Über den Klettersteig „Gelbe Wand“, den Weg von der Liftstation über das Rohrkopfhaus (Schutzengelweg) und den von uns gewählten Weg über die Pöllatschlucht (Ahornreitweg).

Wir kommen am gut gefüllten Tegelberghaus an und gehen gleich weiter zum Branderschrofen. Hier gehen noch einige Wanderer, aber schon bald lassen wir diese an einer Bank mit Aussicht zurück. Denn nun wird es etwas anspruchsvoller – über den frisch schmalen, beschneiten Grat auf den Gipfel. Die helfenden Stahlseile liegen unter dem Schnee begraben und die Ausgetztheit erfordert Trittsicherheit. Kurz nach uns stapfen tatsächlich zwei Russen in Turnschuhen zum Gipfel – verrückte Kerle!

 

Abstieg

Nach unserem Abstieg gibt es erstmal Germknödel und Trank am Tegelberghaus. Die Liegestühle laden zum Sonnenbaden ein.

Wir steigen über den „Schutzengelweg“ ab, der steil über Pisten und an ein paar Almen vorbei nach unten führt. In Serpentinen geht es dann durch den Wald bis zu einer urigen Hütte am Ende des Weges wo wir noch ein Radler in der Sonne genießen, bevor wir den Talhatscher bis zum Auto zurück bewältigen.

Zurück am Parkplatz, stellen wir fest, dass Jacky das Ausschalten des Autolichts vergessen hat und die Batterie ist nun leer. Nichtmal der Türöffner Mechanismus lässt sich bedienen. Gut, dass der Golf V noch ein manuelles Schloss hat – mein Golf VI hat sowas gar nicht mehr. Wir versuchen auf dem Parkplatz jemanden mit Starhilfekabeln zu finden. Das erweist sich jedoch als schwer, da die meisten ausländische Touristen mit gemieteten Wagen sind. Ein paar Jungs sind dann sehr hilfsbereit und wollen das Auto über Anschieben zum Laufen bekommen, was jedoch nicht klappt.

Ein englischer Herr hat dann Starthilfe-Kabel, die wir an die Batterie anschließen, jedoch außer einem angsteinflößenden Geräusch beim Anlassen nichts bewirken. Der Pannenservice wird also gerufen und der kann uns dann mit stärkeren Kabeln helfen. Endlich können wir uns an den Heimweg nach München machen. Aber es gibt Schlimmeres als ein Zeitüberbrückungs-Eis in der Sonne mit Blick auf Neuschwanstein zu schlecken :)


FAKTEN ZUR TOUR
Bergtour Tegelberg (1.720m) und Branderschrofen (1.881m)
Gehzeit: 5-6h
Höhenmeter: 1.100m
Ausgangspunkt: Hohenschwangau
Schwierigkeit: T3 – anspruchsvolles Bergwandern

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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