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Hanauer Hütte: Schneetour zum Winterraum

Geplant ist zur Coburger Hütte hinauf zu stiefeln und dort das Wochenende zu verbringen. Als wir jedoch in Ehrwald starten wollen, stoßen wir auf eine große Gruppe Skitourengänger und verdachtsweise fragen wir sie nach ihrem Ziel. Coburger Hütte. 7 Leute in einer so kleinen Hütte, gegebenenfalls mit weiteren Leuten, die schon oben sind? Wir verzichten und kehren kurzerhand wieder um. Wir besorgen uns eine Karte von den Lechtaler Alpen in einem örtlichen Buchladen und suchen uns ein neues Ziel aus: Hanauer Hütte auf 1922 m. Für eine Skitour liegt leider abseits der Pisten nicht genug Schnee, sodass zumindest die Abfahrt keine große Freude bedeuten würde. Deshalb gehen wir mal wieder zu Fuß.

Aufstieg zum Winterraum der Hanauer Hütte

Dort mittags angekommen, machen wir uns an den Aufstieg. Erst über seichten Forstweg vom Weiler Boden hinein in das Angerletal, dann ab der Materialseilbahn über einen schmalen Pfad hinauf windend. Über plätschernde, halb eingefrorene Bäche mit kleinen Wasserfälle, die bizarre Eisformen bilden. Schon früh erblickt man die fast senkrecht abfallende Felswand auf der die Hütte sich über das Tal erhebt.

Das letzte Stück geht noch mal steil bergan und erst hier beginnt man mit den Beinen einzusinken. Vorher war der Weg recht gut gespurt. Wir kommen an der Hütte an und begegnen vier weiteren Gästen. Eine sehr luxuriöse Hütte, sehr neu und gut ausgestattet mit separatem großem Schlafraum, der allerdings sehr kalt ist, da die Wärme vom Küchenofen nicht dort hineinlangen kann. Mit zwei Decken aber kein Problem.

Im Winterraum

Wir haben eine fantastische Aussicht auf die umliegende Bergwelt und alles ist sehr friedlich hier oben. Wir unterhalten uns mit den anderen Gästen, sie sind alle mit Schneeschuhen unterwegs und planen verschiedene Touren am nächsten Tag. Nach einer leckeren Suppe gehen wir nochmal in die Nacht hinaus und stapfen ein bisschen durch den Schnee in der Umgebung, genießen den wunderschönen Sternenhimmel über uns.

Schneestapfen zur Kogelseespitze

Am nächsten Morgen beginnen wir unseren Anstieg auf die Kogelseespitze (2.647m) was anfangs noch ganz gut klappt, so ohne Schneeschuhe. Wir sinken zwar immer mal wieder ein, aber wir kämpfen uns eisern voran. Ich bin motiviert einen Gipfel zu erklimmen! Nach Südwesten geht es über das weitgehend freie Gelände, wir folgen den Schneeschuhspuren. Leider müssen wir irgendwann einsehen, dass dies ohne Schneeschuhe unmöglich ist, da wir viel zu langsam voran kommen. Unterhalb des steilen Gipfelanstiegs über den Rücken, geben wir auf, genießen den Anblick. Ein malerischer Teil der Lechtaler ist das Hochkar mit einem Halbkreis dekorativer Felsgipfel wie der Parzinn- oder der Dremelspitze.

Wir gehen wieder zurück zur Hütte. Witzig war es dennoch, immer wieder fluchend knie- bis hüfttief in den Schnee einzusinken und sich wieder zu befreien. Ein gutes Training. Mit Schneeschuhen wären wir jedoch gut beraten gewesen. Einer der schneeschuhbewaffneten Bergsteiger, den wir auf der Hütte wieder treffen, hat es bis zum Gipfel geschafft.

Wir schnappen uns die zurückgelassenen Sachen auf der Hütte und machen uns an den Abstieg. Auf dem Heimweg gibt es köstliches Tiroler Essen und mit gefüllten Bäuchen treten wir den Heimweg nach München an.


FAKTEN ZU DEN TOUREN
Bergtour Hanauer Hütte (1.922m)
Gehzeit: 2h
Höhenmeter: 630 hm
Ausgangspunkt: Weiler Boden in Pfafflar (1.357m)
Schwierigkeit: T2 – Bergwandern

Bergtour Kogelseespitze (2.647m)
Gehzeit: 2h
Höhenmeter: 670 hm
Ausgangspunkt: Hanauer Hütte (1.922m)
Schwierigkeit: T3 – Anspruchsvolles Bergwandern

FAKTEN ZUR TOUR
Bergtour Ettaler Manndl (1.633m)
Gehzeit: 3,5h
Höhenmeter: 800hm
Ausgangspunkt: Parkplatz Mandlweg 877m
Schwierigkeit: T3 – anspruchsvolles Bergwandern / I. Grad

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    Annika

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