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Reiter Alpe: Weitschartenkopf und Großer Bruder

Die Reiter Alpe in den Berchtesgadener Alpen ist ein idyllischer Talkessel an der Grenze zu Österreich. Rundherum ragen steile Felsgipfel in die Höhe, aber auch die Hausberge Weitschartenkopf und Großer Bruder. Die urige Traunsteiner Hütte lädt zu gemütlicher Einkehr ein.

Bei den aktuellen Temperaturen kann man eigentlich gar nichts anderes tun, als Richtung Berge zu flüchten. Ich bin dieses Mal mit zwei Freundinnen unterwegs und wir haben uns zur Abwechslung mal etwas Entspanntes herausgesucht. Wir starten am frühen Samstagmorgen aus München, landen jedoch sehr bald im Stau, weshalb wir erst 8:30 Uhr und somit zwei Stunden später als geplant, starten können. Die Sonne brennt um diese Uhrzeit doch schon beträchtlich beim steilen Aufstieg. Wir haben für unseren Aufstieg den Wachterlsteig gewählt, der etwa in vier Stunden von der Schwarzbachwacht durch wildromantischen Wald zur Neuen Traunsteiner Hütte auf der Reite Alpe führt.

Zuerst geht es durch eine hohe wilde Wiese, dann bald schon in den schattenspendenden Wald. Steil geht es hier über Stock und Stein, bis man den härtesten Teil hinter sich hat. Überall sind Felsbrocken verstreut und hin und wieder führen Stufen nach oben. Mich erinnert das Gelände angenehm an das Erzgebirge. Dann führt der Weg über mehrere kleine Kessel, immer wieder seicht hoch und runter. Wir freuen uns über jeden kühlenden Luftzug, jeden Schatten und jedes durch Felsen verursachte Kellerklima. Einen erfrischenden Bach oder See gibt es hier oben leider nicht. Mittags kommen wir erhitzt auf der Hütte an, gönnen uns ein kühles Getränk, leckeren Zwetschgenkuchen und Chillout im Liegestuhl.

Dann schnappen wir uns unsere Sachen und gehen ein Stück die Wiese hoch, legen uns hier zwei Stunden in den Schatten und holen ein bisschen Schlaf nach, regenerieren uns. Bei der Hitze kann man ohnehin nicht viel machen.

Weitschartenkopf

Am späteren Nachmittag laufen wir dann noch etwa 45 Minuten auf den Gipfel des Weitschartenkopfs (1.979 m). Selten in meinem Leben so geschwitzt, aber der steile Aufstieg geht schnell und wir stehen glücklich am Gipfel – mit fantastischer Aussicht auf die Häuselhörner, Stadelhorn und vor allem den Watzmann. Wunderschön, wir genießen eine Weile dieses 360° Panorama und machen uns dann wieder an den Abstieg, um pünktlich zum Abendessen wieder an der Hütte zu sein. Ein gelungener Abschluss des Tages!

Gut gesättigt gehen wir schon bald schlafen. Die Hütte ist angenehm, wir haben einen Raum unten im Winterlager, wo es schön kühl ist und nicht allzu viele Betten in einem Raum stehen. Schnarcher gibt’s heute auch nicht – perfekt. Das Gemurmel der zechenden Gäste vor dem Fenster wiegt uns schnell in den Schlaf.

Großer Bruder

Der nächste Tag beginnt wieder heiß und schwül. Für den Nachmittag ist heftiges Gewitter mit Hagel angesagt, weshalb wir uns gegen die große Tour auf die Häuselhörner entscheiden und nur auf den Großen Bruder (1.864 m) gehen. Der Weg dauert etwa eine Stunde und ist schon zur frühen Tageszeit äußerst schweißtreibend. Der Ausblick vom Gipfelkreuz ist es dann jedoch wert. Wir trocknen uns und unsere Sachen, genießen die Sonne und den Wind, der durch die Gräser streift. Äußerst entspannend, von allen Sorgen befreit.

Abstieg

Dann steigen wir ab und begeben uns nach kurzer Pause auf der Hütte (und einem weiteren Zwetschgenkuchen, der im Übrigen wirklich hervorragend ist) wieder nach unten. Die Mittagshitze macht uns in den Talkesseln fertig. Wege, die normalerweise gar nicht anstrengend sind, werden zu Backöfen. Selbst bergab durch den Wald ist es schweißtreibend. Ich habe das Gefühl, noch nie im Leben so geschwitzt zu haben.

Bad im Seehamer See

Das Wetter hält sich jedoch gut und wir sind am frühen Nachmittag unten, um sogleich Richtung Chiemsee aufzubrechen. Wir freuen uns unbändig auf die Erfrischung. Leider fahren wir direkt in das schlechte Wetter, sodass es nur für ein schnelles Bad reicht. Wir überbrücken das Gewitter mit Essen im örtlichen Gasthaus und fahren dann noch – nachdem die Sonne wieder strahlt – an einen kleinen See Nähe der A8: Dem Seehamer See. Hier schwimmen wir dem Sonnenuntergang entgegen und dieser kleine See ist wirklich die Entdeckung des Tages – ein perfekter Ausklang.


Fakten zu den Wanderungen


Bergtour – Anstieg zur Traunsteiner Hütte über den Wachterlsteig
Gehzeit: 3,5-4h
Höhenmeter: 850 hm
Ausgangspunkt: Schwarzbachwacht (890 m)
Schwierigkeit: T2 – Bergwandern
Bergtour Großer Bruder (1.864 m)
Gehzeit: 1 – 1,5 h
Höhenmeter: 300 hm
Ausgangspunkt: Neue Traunsteiner Hütte (1.560 m)
Schwierigkeit: T2 – Bergwandern
Bergtour Weitschartenkopf (1.979 m)
Gehzeit: 1 – 1,5h
Höhenmeter: 400
Ausgangspunkt: Neue Traunsteiner Hütte (1.560 m)
Schwierigkeit: T2 – Bergwandern

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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