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Sri Lanka: Im überfüllten Zug und dreistem Tuk-Tuk in den Süden

Auf dem Weg von Colombo in den Süden Sri Lankas reisen wir im übervollen Zug bis nach Galle, wo uns ein Tuk-Tuk-Fahrer einsammelt, der ganz darauf aus ist uns unseres Geldes zu erleichtern. Daraus kann man nur lernen.

Bei unserem Flug von den Malediven nach Colombo hatten wir Glück und haben ein Upgrade in die Businessclass bekommen. Der Flug dauert zwar nicht länger als eine Stunde, aber wir genießen es trotzdem. Am Abend kommen wir in Colombo an, wo wir nur noch die nächsten Tage in Sri Lanka planen bevor wir ins Bett sinken.

In die Falle getappt
Am nächsten Tag fahren wir mit einem Tuk-Tuk zum Bahnhof. Mit einer halben Stunde Verspätung fährt der Zug los, der gerammelt voll ist. Einen Sitzplatz haben wir nicht bekommen und so stehen wir im Eingangsbereich des Wagons. Die Fahrt dauert etwa 2,5h nach Galle. Die meiste Zeit fahren wir am Meer entlang. Da die Zugtüren nicht schließen, haben wir immer einen guten Blick auf Strände, kleine Ortschaften, geschäftiges Treiben und bunte Wäsche, die in der Sonne trocknet. Gegen Mittag kommen wir in Galle an, wo wir gleich am Eingang des Bahnhofs von einem Schwarm Tuk-Tuk-Fahrer umringt werden. Wir sind etwas überfordert und ein Tuk-Tuk-Fahrer will uns 3.000 Rupien für die Fahrt nach Mirissa abknöpfen, was ein paar Sehenswürdigkeiten wie einen Tempel und Besuch einer Schildkrötenaufzuchtstation mit einschließt. Wir lassen uns breitschlagen und fahren mit ihm. Ein großer Fehler. In Sri Lanka sollte man sich stets nur von A nach B fahren lassen, sonst landet man in solchen Touristenfallen wie wir.

Ayurveda und Tempel
Unser erster Stop führt uns zu einer Ayurvedafarm. Ein Typ führt uns durch einen Garten und zeigt uns verschiedene Pflanzen und wie man sie anwendet. Meistens geht es um Schönheitsthemen wie Falten, Fettleibigkeit, Krampfadern. Es folgt eine „kostenlose“ Ayurveda-Massage. Am Ende sind wir von oben bis unten voller Öl und 1.000 Rupien ärmer. Im Geschäft kaufen wir nichts, aber es gehen nochmal 500 Rupien Trinkgeld drauf, obwohl er einen erwartungsvollen Blick aufsetzt. Die Fahrt geht weiter und wir kommen zu einem Tempel, der in einen Felsen gebaut wurde. Barfuß gehen wir ein paar Stufen hinauf um zu ihm zu gelangen, was in der Mittagshitze und mit öliger Haut ziemlich schweißtreibend ist. Neben dem Tempel steht eine große Buddha Statuen in leuchtendem Gelb und Orange. Im Tempel sind weitere Statuen und die Wände sind bunt bemalt. Ein junger Mönch im leuchtend orangen Gewand erzählt uns etwas über die Bilder. Ein Bild stellt den Werdegang des Menschen von Geburt bis Tod da. Wir erkunden auch die Außenanlage des Tempels wo große Bäume und Felsbrocken stehen. Wir ziehen unsere Schuhe wieder an und gehen zum Tuk-Tuk zurück. Unser Fahrer will uns noch zu einer Gewürz- und Teeplantage bringen, wir lehnen aber ab, da es wohl nur wieder auf Geldausgeben hinausläuft. Stattdessen wollen wir was essen. Der Tuk-Tuk-Fahrer ist nicht besonders begeistert davon, wahrscheinlich kennt er hier niemanden bei dem er Provision bekommt. Er bringt uns aber zu einem Restaurant am Strand. Anstalten sich an der Rechnung zu beteiligen macht er nicht.

Schildkröten
Der nächste Stop ist eine Schildkrötenaufzuchtstation. Der Eintritt kostet 1.000 Rupien, was uns schon viel vorkommt. Sie haben ein paar kleine Becken, wo sie verschiedene Schildkröten haben. Wir sehen Karett-, Suppen- , Oliv-Bastard- und Unechte Karettschildkröten. Sie haben auch eine Wanne mit frisch geschlüpften Schildkröten, die nur wenige Tage alt sind. Die Schildkröten werden solange hier behalten, bis sie nach ein paar Wochen etwas größer und robuster geworden sind und dann ins Meer entlassen. Zu den hier vorkommenden Arten gibt es Infoplakate und ein älterer Herr führt uns kurz herum. Die Station ist nicht sehr groß und noch nicht mal einer halben Stunde haben wir alles gesehen.

Die Stelzenfischer von Sri Lanka
Wir fahren weiter und halten bei den Stelzenfischern. Die traditionelle Art zu fischen in Sri Lanka ist auf etwa 2m hohen handgefertigten Holzgestellen zu sitzen und darauf zu warten, dass ein Fisch anbeißt. Mittlerweile verdienen die Fischer mehr Geld durch Touristen als durch wirkliches Fischen, weshalb es sich nur noch um reine Inszenierung handelt. Es gibt nur noch wenige Fischer, die auf diese traditionelle Art fischen, die meisten fahren mit dem Boot raus.

Es stehen mehrere Stelzen im Meer, darauf sitzt aber niemand. Ein Mann spricht uns an, er ist einer der Fischer. Ein Foto mit fünf Fischern kostet 1.500 Rupien. Als wir ablehnen bietet er uns drei Fischer für 1.000 Rupien an. Für uns harte Touristenabzocke. Die Fischer sitzen noch nicht mal darauf, würden sich lediglich für mein Foto auf die Stelzen begeben, und an ihrer Angel befinden sich nicht mal Leinen. Vielleicht wenn die Sonne hinter ihnen unterginge… Wir fahren zum Hotel, das wir nach einigem Suchen dann finden. Leider haben wir nicht das nötige Kleingeld um unseren Tuk-Tuk-Fahrer passend zu bezahlen, und er will uns das Restgeld nicht zurückgeben. Wir diskutieren eine Weile, am Ende bekommen wir etwas von dem Geld zurück. Puh, was für eine Erfahrung. Wir sind beide einigermaßen genervt, kein so guter Einstieg in Sri Lanka.

Am Strand von Mirissa
Wir ruhen uns erstmal aus und gehen dann an den Strand, der nicht weit von unserem Guesthouse entfernt ist. Wir sehen ein paar Surfer im Wasser, für uns sind die Wellen aber zu hoch und ein paar Steine schauen aus dem Wasser. In mir kommen Erinnerungen an Peru hoch, wo wir von Wellen und Riff verprügelt worden sind. Wir gehen am Sandstrand entlang, wo es leider zu flach zu Surfen ist. Aneinander gereiht stehen hier die Strandbars und Restaurants. Wir kommen zu einem weiteren Surfspot, aber auch dieser sieht wenig vielversprechend aus. Wir waten durch das Meer und gehen über einen schmalen Sandgrat eine Insel hinauf. Der Weg ist ziemlich erodiert, noch ein paar starke Regenschauer und er wird unpassierbar sein. Wir wandern ein wenig auf der Insel herum und gehen dann an den Strand zurück. In einer Bar genehmigen wir uns ein Bier und sehen der tiefroten Sonne beim Versinken im Meer zu.

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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