Am Kilimanjaro vorbei

Tansania: Packliste für den Kilimanjaro

Der Kilimanjaro, höchster Gipfel Afrikas und der höchste freistehende Gipfel der Welt. Ein Bergsteigertraum und für viele der erste Seven Summit. Meine Packliste für den Kilimanjaro verrät euch was ihr einpacken solltet um für die extremen Bedingungen gerüstet zu sein.

Es gibt ja diesen Spruch „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung“. Tatsächlich kann ein Bergerlebnis mit der Ausrüstung stehen und fallen. Extreme Bedingungen können gerade in großen Höhen unvorhersehbar auftauchen: Wind, Schnee, Regen, extreme Kälte, hohe Sonneneinstrahlung. Deshalb gilt es seine Ausrüstung gewissenhaft zusammenzustellen.

Ein großer Vorteil am Kilimanjaro ist es, dass euer Gepäck von den Trägern übernommen wird. Das macht das Packen etwas einfacher, denn ihr könnt euch darauf konzentrieren, dass die Sachen warm sind und nicht unbedingt wie schwer sie sind. Das bedeutet natürlich nicht, dass ihr drei Paar Pullover einpacken müsst. Das Geheimnis zum Warmbleiben besteht darin euch in Schichten zu kleiden. Nicht nur, dass Schichten euch wärmer halten als eine einzelene warme Schicht, sondern die Luft zwischen den einzelnen Schichten heizt sich ebenfalls auf und dient so als Isolierung. Außerdem könnt ihr die einzelnen Schichten einfach ausziehen, wenn es auch zu warm wird und wieder anziehen wenn es plötzlich kälter wird.

Hier findet ihr meine Kilimanjaro Packliste mit einigen Tipps für die Zusammenstellung eurer Aurüstung.

Ausrüstung

Wichtig ist ein warmer Schlafsack, der eine Komforttemperatur bis etwa -10°C haben sollte. Dafür eignet sich am besten ein Daunenschlafsack, da am Kilimanjaro nicht mit großer Feuchtigkeit zu rechnen ist. Am letzten Camp auf 4.680m kann es ziemlich kalt werden und eine warme Thermosflasche im Schlafsack ist nicht übertrieben. Eine Isomatte kann man von den meisten Agenturen gestellt bekommen, wer aber lieber den Komfort der eigenen Matte genießen möchte, der sollte diese mitbringen. Die gestellten Matten sind eher wabbelig weich und gleichen Steine kaum aus. Ebenso gestellt werden die Zelte, die man so nicht mitnehmen muss. Was ich immer empfehle sind Wanderstöcke, die einem das Steigen deutlich erleichtern und beim Abstieg die Knie schonen.

Den großen Rucksack nehmen die Träger. Dieser sollte das Gewicht von 15kg nicht überschreiten, da das die maximale Last für die Träger ist. Unterwegs trägt man nur sein Tagesgepäck in einem kleinen 18-32l Rucksack mit den wichtigsten Utensilien wie Regenjacke, Wasser, Kamera und Snacks.

Die Träger tragen das Hauptgepäck des Kilimanjaro Aspiranten
Die Träger tragen das Hauptgepäck des Kilimanjaro Aspiranten
GEGENSTANDGENAUE BEZEICHNUNGGEWICHT
Rucksack 65l + RaincoverBACH Womans FA2.200g
Rucksack 18-32lJack Wolfskin Cross Terra 361.100g
KopfkissenExped Air Pillow60g
SchlafsackMountain Equipment Classic 10001.510 g
HüttenschlafsackMeru Mummy Liner150g
IsomatteTherm-a-Rest Z-Lite430g
WanderstöckeBlack Diamond Women’s Trail442g
GESAMTGEWICHT AUSRÜSTUNG5.892g
Typisches Zeltcamp am Kilimanjaro
Typisches Zeltcamp am Kilimanjaro

Kleidung

Für die Füße empfehle ich leichte Trailrunningschuhe für den Großteil des Aufstiegs. Erst am letzten Tag des finalen Gipfelanstiegs kamen bei mir die schweren Bergstiefel zum Einsatz aufgrund des losen Gerölls und vor allem der Kälte dort oben. Ich liebe einfach Trailrunningschuhe, da sie deutlich leichter und bequemer sind und ich somit besser und weiter gehen kann.

Wichtig für den Gipfeltag ist ebenfalls ein frisches, trockenes Paar Socken und warme Handschuhe. Ich habe das mit einem Schichtensystem aus dünnen Handschuhen, Filzfäustlingen und Goretex Überhandschuhen gelöst. Alternativ habe ich noch dicke Goretex-Fingerhandschuhe. Auch habe ich für den Gipfeltag eine warme Softshell-Hose, die eigentlich meine Skitourenhose ist, dabei. Dazu trage ich eine Thermo-Leggins darunter. Falls das noch nicht ausreicht, oder der Windchill sehr hoch ist, könnte ich die Hardshell-Hose noch darüber ziehen.

Ansonsten gilt das Zwiebelprinzip. Ein Funktionsshirt als Base-Layer, darüber eine Fleece Jacke und/oder ein Longsleeve und wenn’s zapfiger wird die Daunenjacke und/oder Hardshell-Jacke darüber.

Das Zwiebelprinzip ist das Nonplusultra bei einer Besteigung des Kilimanjaros
Das Zwiebelprinzip ist das Nonplusultra bei einer Besteigung des Kilimanjaros
GEGENSTANDGENAUE BEZEICHNUNGGEWICHT
TrekkingstiefelLowa Lavena II GTX1.380g
TrailrunningschuheSalomon X Ultra 2660g
Hardshell-JackeBergans Eidfjord520g
Hardshell-Hose130g
DaunenjackeVaude Kabru497g
WesteArc’teryx Atom LT Vest180g
TopQuechua60g
Sport BHadidas80g
Fleecejacke450g
LongsleeveIcebreaker Women’s Pace LS Zip200g
TrekkinghoseNorth Face Women’s Trekker Convertible Pant340g
ShortsAdidas80g
Thermo-LegginsTchibo130g
SoftshellhoseMammut385g
2x UnterwäscheIcebreaker + Mons Royale Merino80g
3x SockenMeindl, Kathmandu200g
BuffBuff40g
MützeMammut50g
SonnenhutSunday Afternoons Trucker Hat70g
Handschuhe dickZiener Goretex160g
Handschuhe dünnMountain Equipment45g
Handschuhe FilzFilzhandschuhe aus Nepal120g
ÜberhandschuheMountain Equipment Pro Shell Mitt130g
GESAMTGEWICHT KLEIDUNG5.987g
In Hut, Fleece-Jacke und Trailrunningschuhen auf den Kilimanjaro
In Hut, Fleece-Jacke und Trailrunningschuhen auf den Kilimanjaro

Medikamente und Gesundheit

Obwohl überhalb von 2.500m keine Maleria mehr existiert, liegt sowohl Moshi als auch der Startpunkt der Tour unterhalb von 2.500m. Es ist also zu überlegen ob eine Malariaprophylaxe sinnvoll ist. Wir haben eine eingenommen, da wir nach dem Trekking noch auf Safari gehen werden. Nebenwirkungen hatten wir mit Malarone keine. Entscheiden muss das letztlich jeder für sich selbst, aber als Stand-By-Notfallmedikament solltet ihr auf jeden Fall Malarone oder ein anderes Malaria-Medikament dabei haben. Falls es auf der Höhe zu einem Malaria-Ausbruch oder gar nur einem Verdacht kommen sollte, dann müsst ihr sofort mit der Medikation beginnen. Bis ihr zu einem Arzt kommt können schließlich Tage vergehen, die im Ernstfall zwischen Leben und Tod entscheiden.

Außerdem empfehle ich die gängigen Medikamente gegen Durchfall und Schmerzen mitzunehmen sowie ein Breitbandantibiotikum. Ibuprofen eignet sich für die Behandlung leichter Höhenkopfschmerzen. Beim Aufenthalt in großen Höhen habe ich auch immer Diamox dabei. Diamox hilft die Höhenkrankheit zu behandeln oder sogar vorzubeugen. Lasst euch hierzu von eurem Arzt beraten. Mehr zum wichtigen Thema Höhenkrankheit findet ihr hier>>

Eine gute ausgestattete Erste Hilfe ist ebenfalls wichtig. Bei den meisten Sachen gilt, dass es besser ist sie nicht zu brauchen, es aber gut ist sie dabei zu haben.

GEGENSTANDGENAUE BEZEICHNUNGGEWICHT
MalariaprophylaxeMalarone
DurchfallmittelImodium Akut
AntibiotikumCiprofloxacin
SchmerzmittelIbuprofen + Paracetamol
Mittel gegen HöhenkrankheitDiamox
Desinfizierende SalbeThyrosol
SchmerzsalbeVoltaren
SchleimlöserSoledum
KohletablettenKohle-Compretten
Antiallergisches GelFenistil
HalsschmerztablettenLemocin
ElektrolyteElotrans
SonnenschutzSun Ozon sport 50+
WasserreinigungstablettenMicropur
Fieberthermometer
Steristrips
Kompressen
Pflaster
Mullbinden
Blasenpflaster
Tape
Dreiecktuch
Rettungsdecke
Desinfektionsmittel
GESAMTGEWICHT GESUNDHEIT640g

Hygiene und Kosmetik

Auf dem Weg auf den Kilimanjaro ist Katzenwäsche angesagt. Warmes Wasser wird einem im Schüsseln gereicht. Dafür eignet sich ein Waschlappen um das Wasser an die wichtigsten Körperstellen zu verteilen und den Staub abzuwaschen. Ansonsten hilft ein Hut die fettigen Haare zu verdecken :)

GEGENSTANDGENAUE BEZEICHNUNGGEWICHT
Zahnbürste, Zahnpasta
CremeVaseline
SeifeLUSH
Haarbürste
Deo
Alkoholhandgel
LippenbalsamLabello Sun Protect
HandtuchKathmandu Travel Towel220g
Waschlappen30g
Taschentücher56g
Toilettenpapier140g
GESAMTGEWICHT HYGIENE876g
Zähneputzen im Freien
Zähneputzen im Freien

Sonstiges

Trinkblasen mögen zwar erstmal albern aussehen, sind aber mega praktisch. In großer Höhe ist es wichtig viel zu trinken, mindestens 3 Liter am Tag. Wer vergisst nicht ständig das Trinken, wenn er im gerade so schön im Wander-Flow ist und keine große Lust hat jedes Mal den Rucksack abzusetzen um etwas zu Trinken hervorzufummeln?

Zusätzlich habe ich noch eine 1l Trinkflasche mit Thermohülle für den Gipfeltag dabei. Es gibt auch Isolierungsüberzüge für die Schläuche der Trinkblasen. Ansonsten wird euch das Wasser beim Aufstieg in der kalten Nacht einfrieren und ist dann nutzlos.

GEGENSTANDGENAUE BEZEICHNUNGGEWICHT
TrinkblaseCamelbak 2l180g
Trinkflasche 1l + Thermohülle200g
SnacksSnickers, Nüsse, Cliffbars, etc.360g
StirnlampeBlack Diamond Iota56g
Kamera-AusrüstungCanon EOS 600D + Tamron Objektiv 17-55mm, Sony DSC RX100, Ersatzakku1.350g
E-ReaderKindle206g
LadekabelMicro-USB Kabel für Stirnlampe, Kamera, Smartphone, Kindle20g
PowerbankAnker PowerCore 10000mAh181g
Plüschiger BegleiterKnutschekrokodil140g
Sonnenbrille110g
Notizbuch + Stift180g
GPS-ArmbanduhrSuunto Ambit 3 Peak89g
SmartphoneHTC One M9160g
Ohrenstöpsel
SpielKniffelbecher + Würfel60g
GESAMTGEWICHT SONSTIGES 3.292g
Packen für den Kilimanjaro
Packen für den Kilimanjaro

Das ergibt ein Gesamtgewicht von rund 16 kg, wobei sich allerdings nur 5-6kg (inkl. Kamera) auf meinem Rücken im Tagesrucksack befinden, dann noch etwa 1-2 kg am Körper. Der Rest geht an den Träger. In unserem Fall haben wir zu zweit einen großen Rucksack gepackt und den zweiten großen Rucksack mit Sachen, die wir auf dem Trek nicht brauchen, im Hotel gelassen. Ansonsten empfiehlt sich noch eine zusätzliche Duffle-Bag um die für den Kilimanjaro benötigten Sachen von den nicht benötigten Sachen zu trennen. Gebt eurem Träger keinen unnötigen Ballast mit wie die Taucherbrille für Sansibar oder das große Safari-Teleobjektiv.

Was ihr sonst noch so braucht, aber im Hotel lasst, ist ein Steckdosenadapter für Tansania. Auch ein DEET-haltiges Mückenspray für die tiefer liegenden Gebiete in Moshi empfehle ich. Beim Aufstieg auf den Kilimanjaro selbst begegnen einen allerdings keine Mücken mehr.

Hast du noch Fragenn zu meiner Packliste? Warst du schon mal auf dem Kilimanjaro und hast Ergänzungen oder Anmerkungen? Dann kommentiere unter dem Artikel!

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Die Weltwanderin

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Annika

Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeutet Wandern für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt.

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