Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.
Blick vom Zunterkopf auf den Plansee

Tauern-Runde: Einsames Abenteuer über dem Plansee

Einsamkeit, Abenteuer und traumhafte Ausblicke – das verspricht die abwechslungsreiche Tauern-Runde über Zunterkopf, Tauern und Schrofennas oberhalb des Plansees. Keine Ahnung warum sie so wenig begangen ist, denn sie ist eine meiner absoluten Lieblingstouren, bietet sie doch alles was das Bergsteigerherz höher schlagen lässt. Sie verläuft ausschließlich auf schmalen Pfaden und man kann ganz in der Natur aufgehen.

Je nachdem wie man die Tour gehen möchte gibt es verschiedene Parkplatzmöglichkeiten. Wenn man zum Tauern und den gleichen Weg wieder zurückgehen oder eine Querverbindung vom Tauern zum Anstiegsweg nutzen will, empfiehlt sich der Parkplatz direkt am Aufstieg zum Zunterkopf. Die schönere, aber deutlich längere Variante ist über die Schrofennas und das Gratle abzusteigen und dann am Plansee entlang zurück zu gehen. Dafür wählt man entweder den Parkplatz am Aufstieg, den kleineren weiter östlich am Plansee an einer kleinen Kapelle gelegenen oder den näher am Ende der Tour gelegenen Parkplatz am Campingplatz Seespitz auf der gegenüberliegenden Seite des Sees. Bei letzteren startet die Tour mit einem Spaziergang am kleinen Plansee und seinen Ausläufern entlang.

Aufstieg zum Zunterkopf

Wir überqueren die Straße und gelangen an einem Schild, das den „Tauern“ ausweist, zum sogleich sehr steil ansteigenden Pfad durch den Wald hinauf. Immer wieder können wir den Plansee durch die Bäume hindurch schimmern sehen und freuen uns schon jetzt auf den Ausblick von oben. Der Weg bleibt steil und führt uns in Serpentinen und über Wurzeln hinauf in die Latschenzone bis auf einen kleinen Vorgipfel, von dem wir die erste schöne Aussicht auf Reutte und den Plansee unter uns haben.

Von hier geht es nun noch ein Stück steil durch die Latschen hinauf zum Gipfel des Zunterkopfs, dessen Kreuz wir schon erblicken können. Dadurch denken wir, dass es nur wenige Minuten bis zum Gipfel sind, aber das Stück zieht sich dann doch nochmal länger als erwartet. Es geht über feinschottrige Pfade über die ein oder andere Felsstufe und schließlich erreichen wir den Zunterkopf. Die Aussicht von hier oben ist atemberaubend. Den nächsten Gipfel des Tauern können wir schon ausmachen, unter uns schimmert der fjordähnliche Plansee, um uns herum die Gipfel der Ammergauer Alpen, gegenüber der markante Thaneller und Hochvogel bis zu den Tannheimer Alpen.

Weiterweg zum Tauern und Schrofennas

Bis hierher ist der Weg recht einfach und unerfahrenen oder weniger trittsicheren und schwindelfreien Wanderern sei hier das Ende der Tour empfohlen. Beim Übergang zum Tauern wird’s etwas abenteuerlicher. Wir steigen an einigen markanten Felsflanken vorbei in einen engen Sattel hinab. Nun führt der Weg steil und bröselig ein gutes Stück bergab um eine Felsnadel zu umgehen. Hier gilt es etwas aufzupassen um den Abzweig nicht zu verpassen, da es einem erstmal irritierend vorkommt, dass der Weg steil hinab statt hinauf führt. Dann führt der Weg teilweise etwas ausgesetzt und weiter feinschottrig wieder hinauf. Ein paar kleinere Kraxelstellen werden überwunden und wir stehen nach 30 Minuten am Gipfel des Tauern, der nun auch den Blick auf den Heiterwanger See freigibt.

Nun steigen wir Richtung Schrofennas ab, was uns über steile Schrofen führt. Immer wieder kann man sich seitlich an Latschen festhalten um die steilen Abstiege zu meistern. Es folgen ein paar Kraxelstellen im stetigen Auf und Ab bis wir die Schrofennas erreichen. Von hier führt nun ein unscheinbarer grasiger Pfad sehr steil bergab. Trittspuren erleichtern uns den Abstieg an der ein oder anderen Stelle, es gilt aber sehr aufmerksam zu sein. Hinter der Schrofennas kann man sich entscheiden: Entweder man zweigt hier links ab und geht hier über einen im Auf und Ab führenden Pfad an den Hängen des Tauern und Zunterkopfs zurück zum Aufstiegsweg, der durchaus die ein oder andere spannende Stelle im Abstieg beinhaltet. Was noch schöner ist, aber nicht weniger anspruchsvoll und länger, ist es weiter dem Weg geradeaus direkt auf den Plansee zu zu folgen.

Abstieg zum Plansee

Bei der letzteren Variante hat man nochmal einen Wahnsinnsausblick auf den Plansee. Man muss aber zuerst über eine Mini-Leiter, die über eine Felsstufe führt, dann über eine nicht sehr vertrauenserweckende Seilsicherung, die man besser unberührt lässt. Als wir diesen Weg wählen, kommen wir zu allem Überfluss in die Dunkelheit, was die Aussicht nur erahnen lässt und den weiteren Abstieg umso anspruchsvoller macht. Als wir die Tour zum zweiten Mal machen ist es bereits ebenfalls Spätherbst und es wird früh dunkel, weshalb wir die kürzere Querung zum Aufstiegsweg wählen. Einmal noch möchte ich gerne die komplette Runde bei Tageslicht und schönstem Wanderwetter machen. Wir gelangen auf einen schmalen mit losem Gestein bedeckten Grasrücken, dem Gratle. Dann geht’s auf einem steilen Grashang bergab. Wir erreichen eine kleine Jägerhütte. Über wilde Wege geht’s weiter hinab, nochmal an einem schönen Fotospot vorbei, bis zum Plansee.

Hier sind es nun je nachdem wo man geparkt hat noch 3,3km bis zum Parkplatz am Aufstieg, 2,7km zum Parkplatz an der Kapelle oder 1km zum Campingplatz. Dabei geht es immer eben am See entlang.


FAKTEN ZUR TOUR
Bergtour Tauern-Runde (1.841m)
Gehzeit: 5h für kleine Runde, 5:30h für große Runde (2:30h Aufstieg, 2:30-3h Abstieg)
Höhenmeter: 1.050hm
Ausgangspunkt: Kapelle Frauenbrünnele an der Planseestraße (977m), Parkplatz „Stuibenfälle“ direkt am Aufstieg (994m) oder am Campingplatz am Plansee (980m)
Schwierigkeit: T4- – Alpinwandern

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Vielleicht gefällt dir auch

  • Suche

    Die Weltwanderin

    Picture of Annika
    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

    Weltkarte

    Beliebte Beiträge