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Mount Jefferson

Thru-Hiker Glossar

Base Weight, Flip Flop, Shakedown: Thru-Hiker werfen mit so allerhand Begriffen um sich, die ein wenig Erklärung bedürfen. Hier findet ihr eine Liste mit dem gängigen Thru-Hiker Vokabular, um stets mitreden zu können.

AYCE
AYCE steht für „All You Can Eat“: Buffets zum Festpreis, gleichbedeutend mit viel Essen für wenig Geld, was für Thru-Hiker wie Musik in den Ohren klingt.

Base Weight
Das Basis-Gewicht eures Rucksacks, also alles außer Konsumgütern wie Wasser, Essen und die getragene Kleidung. Das Base Weight ist wichtig, um das Gesamtgewicht des Rucksacks zu optimieren.

Bear Box
Robuste, verschließbare Behälter, die sich oft auf offiziellen Campgrounds innerhalb von Gebieten finden, in denen Bären häufig vorkommen. Hier könnt ihr euer Essen und andere geruchsintensive Gegenstände sicher verwahren.

Bear Can
Ein tragbarer Bärenkanister schützt euer Essen in Bärengebieten, in denen es keine Bear Boxen gibt. In der Sierra auf dem PCT sind sie Pflicht. In erster Linie sind sie dafür da, um die Bären zu schützen, denn es heißt „A fed bear is a dead bear“ (Ein gefütteter Bär ist ein toter Bär), denn wenn ein Bär erstmal auf den Geschmack gekommen ist und wiederholt Wanderern zu nahe kommt, kann es sein, dass er erschossen werden muss. Diese Methode der Essensverwahrung ist sicherer als ein Bear Hang (siehe nächster Punkt).

Bear Cans schützen euer Essen vor Bären und damit auch den Bären
Bear Cans schützen euer Essen vor Bären und damit auch den Bären. Sie eignen sich auch als exzellente Sitzmöglichkeit. Das Öffnen der Bear Cans ist nicht immer ganz einfach, aber das ist ja Sinn der Sache.

Bear Hang
Wenn ihr weder Bärenkanister noch Bear Boxen zur Verfügung habt, könnt ihr auf Bear Hangs zurückgreifen. Deren Wirksamkeit ist jedoch umstritten, denn Bären sind ziemlich clever und können verdammt gut klettern. Die idealen Bedingungen für einen Bear Hang (60 Meter entfernt von Zelten, 4,5 Meter über dem Boden, mit Abstand von 3 Metern zum Baumstamm, verknotet an einem weiteren Baum) sind eher selten in freier Natur zu finden. Ein lausiger Bear Hang wird euch rein gar nichts bringen. Daher schlafen die meisten Wanderer mit ihrem Essen im Zelt oder verwenden in bärenreichen Gebieten einen Bärenkanister. Mehr zu dem Thema findet ihr hier>>

Blue Blaze
Alternative Routen, die in der App FarOut blau markiert sind, und vom offiziellen Trail abweichen.

Bonus Miles
Alle Distanzen, die nicht auf dem Trail selbst zurück gelegt werden. Zum Beispiel in die Stadt oder zur nächsten Straße, um eine Mitfahrgelegenheit zu erhaschen.

Bounce Box
Ein Paket mit Inhalten, die ihr aktuell nicht braucht, und vor euch her schickt. In den USA können ungeöffnete Pakete sogar kostenfrei weitergeschickt werden, wenn ihr merkt, dass ihr den Inhalt eurer Bounce Box noch nicht benötigt.

Burn Section
Abschnitt des Trails, der in einem ehemaligen Waldbrandgebiet liegt. Hier führt der Weg durch verkohlte Bäume, Asche und offenes Gelände. 

Sonnenuntergang an PCT Tag 132
Burn Section in Nordkalifornien

Bushwhack
Sich durch die Büsche schlagen, wenn der Trail überwachsen oder nicht vorhanden ist. Oft zusammenhängend mit Kratzern an den Beinen.

Camel Up
Direkt an einer Wasserquelle viel trinken, um genügend Flüssigkeit zu „speichern“. Mit der Technik vermeidet ihr Dehydrierung und müsst in trockenen Abschnitten weniger Wasser auf dem Rücken tragen.

Cat Hole
Das gegrabene Loch, in dem ihr euer Geschäft erledigt und danach wieder mit Erde bedeckt. Es sollte mindestens 10 cm tief und ca. 60 Meter von Wasserquellen entfernt sein. Eine kleine Schaufel ist euer Utensil zum Graben. Toilettenpapier gehört hier übrigens nicht hinein, jenes solltet ihr mitsamt eures weiteren Abfalls in der nächsten Stadt entsorgen (siehe LNT).

Cowboy Camping
Das Schlafen unter freiem Himmel, ohne Zelt oder Tarp. 

Day Hiker
Jemand, der nur auf Tagestour auf dem von euch erwanderten Thru-Hike unterwegs ist.

Dry Camp
Ein Zeltplatz ohne zur Verfügung stehendes Wasser. Das heißt, ihr müsst entsprechend vorbereitet sein, genug Wasser von der letzten Wasserquelle mitzunehmen, um euch bis zum nächsten Tag versorgen zu können.

FarOut (ehemals Guthook)
Eine extrem hilfreiche App, die euch anhand User-Kommentaren über den aktuellen Status des Trails und dessen Wasserquellen informiert. Dazu sind viele Zeltmöglichkeiten verzeichnet, es können verlorene Gegenstände wieder gefunden werden, ihr könnt herausfinden, wo es das beste Essen in der nächsten Stadt gibt, welches die günstigen Unterkunft-Deals sind, Kontakte zu Trail Angels bekommen und vieles mehr.

FarOut auf dem Smartphone ist alles was es zur Navigation auf dem PCT braucht
FarOut auf dem Smartphone ist alles was es zur Navigation auf dem PCT braucht

FKT
Fastest Known Time – die schnellste bekannte Zeit, in der jemand einen Trail beendet hat. Der FKT unterscheidet sich weiterhin nach „supported“ und „unsupported“. Jene, die ein Team zur Unterstützung hatten und somit Zeit sparen konnten, indem sie nicht selbst für ihren Resupply sorgen mussten, sind „supported“. „Unsupported“ sind jene, die den Trail ohne fremde Hilfe bewältigt haben. Der Supported FKT für den PCT liegt zum Beispiel bei 46 Tagen, der Unsupported FKT bei 52 Tagen. Zum Vergleich: Im Durchschnitt benötigen Wanderer fünf Monate für den PCT.

Flip Flop
Wenn ihr zugunsten einfacherer Logistik die Richtung eures Thru-Hikes wechselt, meist aufgrund von natürlichen Hindernissen wie Trailsperrungen aufgrund von Wildbränden, zu viel Schnee oder aus anderen Gründen wie Verletzungen.

Gaitors
Kurze Gamaschen, um Dreck, kleine Steine oder Schnee aus euren Trailrunnern zu halten.

Giardia, Norovirus
Typische Infektionskrankheiten auf dem Trail, die den Gastro-Trakt betreffen. Giardia wird vorwiegend durch verunreinigtes Wasser ausgelöst, der Norovirus durch mangelnde Hygiene, denn dieser ist hoch ansteckend und verbreitet sich dadurch sehr schnell. Bei einem Ausbruch spricht sich das schnell herum und es gilt nun besonders auf Hygiene-Maßnahmen zu achten, die auf dem Trail ansonsten meist in den Wind geschlagen werden.

Glissade
Das kontrollierte Herunterrutschen eines Schneefelds auf eurem Hintern. Pro-Tipp: Macht es lieber nicht in Shorts.

Schneefelder runterrutschen ist unsere Lieblingsfortbewegung
Schneefelder hinunterrutschen war unsere Lieblingsfortbewegung in der Sierra

Grödel / Microspikes
Kleine Zacken für eure Schuhe, um euch besseren Halt in Schnee und Eis zu geben. In Bayern nennen wir sie Grödel, in Englisch werden sie Microspikes genannt. 

Hangry
Eine Wortneuschöpfung, die beschreibt, wenn jemand schlechte Laune bekommt, weil er/sie Hunger hat. Eine Kombination aus den Worten Hungry und Angry (Hungrig und Wütend). 

Hiker Box
Eine Box oder ein Regal in einer Unterkunft, wo Wanderer Unbenötigtes oder Gefundenes für andere Wanderer zurücklassen. Meistens ist das Essen, es kann aber auch Ausrüstung sein. Jeder kann sich hier gratis bedienen, es ist ein Geben und Nehmen. Checkt unbedingt immer zuerst die Hiker Box, bevor ihr euren Resupply macht, so lässt sich viel Geld sparen. An sehr geschäftigen Orten lohnt es sich auch, die Hiker Box mehrfach täglich zu überprüfen, denn die guten Sachen sind schnell weg.

Hiker Bubble
Die meisten Wanderer starten in einem gewissen Zeitfenster, das es ihnen erlaubt, den Trail vor Wintereinbruch zu beenden. Das verursacht eine sogenannte Hiker Bubble, also eine größere Anzahl von Thru-Hikern im selben Abschnitt des Trails. Meist bewegt man sich in einer gewissen Hiker Bubble in der man immer wieder auf bekannte Gesichter trifft. Sollte man aus irgendwelchen Gründen aussetzen müssen, kann es dazu führen, dass ihr plötzlich niemanden mehr auf dem Trail kennt. Wichtig wird die Größe der Hiker Bubble auch, wenn es um den Resupply oder die Übernachtung in kleinen Orten geht, denn hier kann es zu Engpässen führen.

Hiker Hunger
Der permanente, alles verzehrende Hunger, der bei Thru-Hikern schlichtweg aus einem unvermeidbaren Kaloriendefizit entsteht und sie beeindruckende Mengen an Essen an Town Days verschlingen lässt. Der Hiker Hunger entsteht typischerweise nach ein paar Wochen auf einem Langstreckentrail. 

Hiker Trash
Ein eher in den USA gebräuchlicher Ausdruck, der eine selbstironische Umschreibung von Thru-Hikern selbst ist. Die längere Abwesenheit aus der Zivilisation kann zu einer gewissen Verwahrlosung führen. Wir lassen dabei gerne soziale Konventionen und Erwartungen sausen, was Hygiene, Aussehen und Verhalten betrifft. Es ist quasi die Thru-Hiker Version eines Einsiedlers, dem gesellschaftliche Konventionen nichts mehr bedeuten.

Tuolumne Meadows Parkplatz
Typisches Hiker Trash Bild: Das Herumlungern dreckiger Wanderer auf einem Parkplatz (Der Asphalt war so schön warm, weshalb wir uns darauf niederließen)

Hiker Midnight
Thru-Hiker leben mit der Sonne. Aufstehen bei Sonnenaufgang, einkehren bei Sonnenuntergang. Dieser Lebensstil bedeutet, dass Thru-Hiker früh schlafen gehen und zwischen 20 und 21 Uhr Zapfenstreich ist. Das heißt auch entsprechende Rücksicht auf andere zu nehmen, wenn ihr länger aufbleiben wollt.

LASH
Long Ass Section Hike. Jemand, der nicht den gesamten Trail läuft, aber einen sehr großen Teil davon (siehe Section Hike). Auf dem PCT gilt alles länger als 500 Meilen (800 Kilometer) als LASH. Rein technisch bin ich ein LASHer, da ich „nur“ 4.000 km vom PCT erwandert habe und mir 400 km noch fehlen. Und den Te Araroa bin ich in zwei Abschnitten gegangen, also handelt es sich auch hier um zwei LASHes. 

LNT
Leave No Trace. Hinterlasst keine Spuren. Die Leave No Trace Prinzipien sind Richtlinien, die dazu dienen, die Auswirkungen auf die Umwelt bei Outdoor-Aktivitäten zu minimieren. Das umfasst:
1. Planung und Vorbereitung, die alle Regeln und Vorschriften eines Gebiets umfasst
2. Auf Wegen bleiben und Zelte auf bereits beeinträchtigten Flächen aufstellen
3. Sämtlichen Abfall mitnehmen und in der nächsten Mülltonne entsorgen
4. Nichts verändern und nichts mitnehmen
5. Wenn Lagerfeuer erlaubt sind, haltet sie klein und benutzt nur herab gefallenes Holz. Verwendet vorhandene Feuerstellen.
6. Respektiert Wildtiere: Beobachtet sie aus der Ferne, füttert sie nicht und versucht nicht sie anzufassen. Lagert Essen und Abfälle sicher, um Tiere nicht anzulocken.
7. Seid rücksichtsvoll anderen Besuchern gegenüber, reduziert euer Lärm auf ein Minimum. Seid höflich und gebt einander Platz zum Überholen oder aneinander Vorbeigehen. Übrigens: Bergaufwandernde haben immer Vorfahrt!

Mail Drop
Ein Resupply Paket, das ihr euch an Orte voraus schickt, wo es nicht genügend oder nur sehr teuren Resupply gibt.

Resupply-Box auf dem Te Araroa

Muggel
Scherzhafte Bezeichnung von Thru-Hikern für Tageswanderer und andere Wanderer, die nur kurze Etappen des Trails laufen. 

PCT, AT, CDT, TA
Abkürzungen für einige der großen Thru-Hikes:
PCT = Pacific Crest Trail
AT = Appalachian Trail
CDT = Continental Divide Trail
TA = Te Araroa

Pee Rag
Ein antibakterielles Tuch zum Abwischen nach dem Urinieren, um Müll durch Toilettenpapier oder Infektionen bei Nichtbenutzung zu vermeiden.

Das Dreieck an meinem Rucksack ist ein Pee Rag von Kula Cloth
Das Dreieck an meinem Rucksack ist ein Pee Rag von Kula Cloth

Post Holing
Das Einbrechen im Schnee, von knie- bis sogar hüfttief.

Puffy
Anderes Wort für Daunenjacke.

Purist
Ein Thru-Hiker, der unter allen Umständen jeden Kilometer eines Trail laufen will. Sollte es eine Sperrung geben, findet der Purist eine alternative Route, nicht selten über Straßen.

Ramen Bomb
Die beliebte Kombination aus Instant-Nudeln und Kartoffelbrei – eine wahre Kohlenhydratbombe. Das richtige Mischungsverhältnis für euren Geschmack zu finden, ist der Schlüssel zum Erfolg. Ich bevorzuge eher weniger Kartoffelbrei, um meinen Instant-Nudeln eine leicht suppige Konsistenz zu geben. Wenn man zu viel Kartoffelbrei benutzt, kann das in einem wahren Ziegelstein enden. 

Register
Ein Trail-Register, in dem ihr euch namentlich eintragen könnt und somit mit anderen Thru-Hikern kommunizieren oder eventuelle Suchaktionen erleichtern könnt.

Hut Register auf dem Te Araroa

Resupply
Der Einkauf oder Abholung von Nachschub an Verpflegung.

Road Walk
Ein längerer Abschnitt, der auf einer Straße zurück gelegt werden muss, da es keinen Wanderweg gibt. 

Safety Meeting
Das gemeinsame Rauchen von Marihuana.

Section Hike
Ein Wanderer, der einen bestimmten Abschnitt eines Thru-Hikes läuft, anstatt den gesamten Trail von Anfang bis Ende zu wandern. Das kann von wenigen Tagen bis zu einem Monat sein. Eine gute Alternative, wenn man weniger Zeit hat oder erst mal in die Welt des Langstreckenwanderns hinein schnuppern will.

Shakedown (Hike und Pack)
Ein Shakedown Hike ist eine Mehrtages-Wanderung mit eurem gesamten geplanten Gepäck vor einem Thru-Hike, um eure Ausrüstung zu testen und gegebenenfalls auszutauschen oder auszusortieren.
Ein Pack Shakedown ist das Aussortieren von Gegenständen, die zuvor als absolut notwendig betrachtet wurden, nach den ersten Tagen auf dem Trail sich jedoch in Form eines zu hohen Rucksackgewichts als doch nicht ganz so wichtig erweisen. Jeder Gegenstand sollte einer genauen Überprüfung nach Notwendigkeit unterzogen werden. Nutzt hierfür den Rat erfahrener Thru-Hiker, egal ob online oder persönlich. Fast jeder Thru-Hiker liebt es Shakedowns zu geben! 

Skipping
Das Überspringen eines Teilstücks des Trails aufgrund von Trailsperrungen oder aus persönlichen Gründen.

In Südkalifornien habe ich aufgrund meines Ermüdungsbruchs 140 Meilen übersprungen und bin bei Burney Falls wieder eingestiegen
Burney Falls

Slack Pack
Das vorüber gehende Zurücklassen eures Gesamtgepäcks, um eine Teilstrecke mit leichtem Tagesgepäck zu wandern. 

SOBO / NOBO
Die Richtung, in der ihr einen Thru-Hike geht.
SOBO = Southbound (nach Süden gehend)
NOBO = Northbound (nach Norden gehend)

Stealth Camping
Unentdeckt zelten oder übernachten, was bedeutet sich einen unauffälligen Ort zu suchen, ihn so zu verlassen, wie ihr ihn vorgefunden habt und idealerweise erst bei Sonnenuntergang das Zelt aufzuschlagen und bei Sonnenaufgang wieder verschwunden zu sein.

Thru-Hike
Einen gesamten Langstreckenweg in einer Saison zu bewandern. Die detaillierte Definition, ab wann ein Thru-Hike ein echter Thru-Hike ist, ist immer wieder ein kontrovers diskutiertes Thema. Ab wie vielen Kilometern sprechen wir von einem Thru-Hike und nicht mehr von einer Langstreckenwanderung? Ist es auch ein Thru-Hike, wenn einem ein paar Kilometer fehlen oder ist es dann ein LASH? Absolute Antworten darauf gibt es nicht, nur Meinungen.

Townday
Wenn ihr Zeit in einer Stadt verbringt, zum Zweck von Resupply, Nahrungsaufnahme, Erholung oder ähnlichen Annehmlichkeiten der Zivilisation.

Ein Townday bedeutet Duschen, Resupply und vor allem eins: Essen!
Ein Townday bedeutet Duschen, Resupply und vor allem eins: Essen!

Trail Angel
Jemand, der Thru-Hikern uneigennützig Gutes tut und seine Hilfe anbietet. Von einem geschenkten Apfel, das Bereitstellen von Wasser Caches oder Trail Magic bis zu Transport und Unterkunft – sie versüßen einen langen Wandertag durch ihre Freundlichkeit und Unterstützung. 

Trail Days
Auf den großen amerikanischen Trails gibt Trail Days, die zu einem bestimmten Zeitpunkt stattfinden und bei denen viele der Thru-Hiker des aktuellen Jahres aus allen Richtungen zusammenkommen. Eine gute Gelegenheit, Leute wiederzusehen, die ihr schon seit Monaten nicht mehr gesehen habt.

Trail Family
Wenn ihr auf eurem Thru-Hike andere Menschen findet, mit denen ihr zusammen lauft, bildet ihr eine Trail Family. Die daraus entstehenden Freundschaften können sehr schnell sehr intensiv werden, denn wie oft verbringt man schon 24/7 mit einer Person? Eure Trail Family kann sich über den Zeitraum eures Thru-Hikes verändern. Auch als „Tramily“ bekannt. 

Trail Magic
Unerwartet Gutes, das euch auf dem Trail widerfährt. Hat meist mit Essen und/oder Getränken zu tun, umfasst aber jede Art von Hilfe oder freundlicher Geste von jemandem. Auch eine gefundene, von einem anderen Wanderer verlorene Packung Chips oder nur ein paar fallen gelassene M&Ms, kann Trail Magic für euch sein.

Trail Magic
Trail Magic in Washington

Trail Name
Die Vergabe eines Trail Namens ist hauptsächlich in den USA üblich. Er kennzeichnet, dass ihr euer altes Leben hinter euch lasst, das nun keine Rolle mehr spielt. Ihr selbst könnt entscheiden, wer ihr auf einem Thru-Hike sein wollt und das wird mit Annahmen eines Pseudonyms symbolisiert. Normalerweise wird einem der Trail Name von anderen Wanderern gegeben und basiert auf bestimmten Eigenschaften, Erlebnissen oder Merkmalen des Wanderers.

Triple Crown
Die Triple Crown bezeichnet den erfolgreichen Abschluss aller drei großen amerikanischen Thru-Hikes – dem AT, dem PCT und dem CDT. Es gibt dafür sogar ein offizielles Zertifikat. Ganz ambitionierte Thru-Hiker versuchen sich an einem CYTC, einem Calendar Year Triple Crown. Das bedeutet, dass sie versuchen alle drei Trails in einem Jahr abzuschließen.

Type 2 Fun
Eine Zeit auf einer Wanderung, auf der ihr in dem Moment so gar keinen Spaß habt. Ganz im Gegenteil, ihr fühlt euch schrecklich. Vielleicht tut euch was weh, vielleicht ist euch kalt, ihr seid tagelang bereits nass oder verirrt euch immer wieder. Diese Erlebnisse stellen sich dann erst hinterher als Spaß heraus, denn sie liefern oft die besten Geschichten, an die man sich dann doch gerne immer wieder zurück erinnert.

Ultralight
Das Reduzieren der Ausrüstung auf das absolute Minimum, um das geringste Base Weight zu erhalten. Alles unter 5 kg Base Weight gilt als Ultralight. Das verrückteste Base Weight von dem ich je gehört habe, ist 1,2 kg. 

Vortex
Wenn Thru-Hiker länger als geplant in einer Stadt bleiben, da die Annehmlichkeiten zum Verweilen einladen. 

Water Cache
Gute Menschen hinterlassen und warten Wassercaches in sehr trockenen Gebieten, um es Thru-Hikern zu ermöglichen, nicht 10 Kilo Wasser für drei Tage in der Wüste mitschleppen zu müssen. In abgelegeneren Gebieten seid ihr auch diejenigen, die euch selbst Wasser Caches für den späteren Gebrauch einrichten müsst.

Ende des Tages am nächsten Wasser Cache
Wasser Cache in Südkalifornien

Water Carry
Das längere Tragen von größeren Wasservorräten in trockenen Abschnitten.

Widowmaker
Morsche Äste an Bäumen, die euch des Nachts erschlagen könnten. Diese finden sich vor allem in Burn Sections. Es empfiehlt sich, eure gewählte Campsite stets gründlich darauf zu überprüfen. 

Yoyo
Bei Erreichen des Ziels umzukehren und den gesamten Trail in umgekehrter Richtung wieder zurückzuwandern.

Zero / Nero 
Zero = Ein Pausentag. Das involviert meist zwei Nächte in einer Stadt.
Nero = Ein Tag bei dem ihr unter 10 km zurücklegt, meist um in eine Stadt oder zurück zum Trail zu kommen.

Thru-Hiker Phrasen

Und hier noch ein paar häufig verwendete Sätze, die euch immer wieder begegnen werden und die Weisheit von Thru-Hikern zusammenfassen. 

Don’t quit on a bad day
Hör niemals impulsiv an einem schlechten Tag auf. Geht in die nächste Stadt, esst euch voll, schlaft eine Nacht oder auch zwei darüber und schaut dann, ob ihr immer noch aufhören wollt.

Embrace the suck
Lasse das Unangenehme zu. Ihr könnt äußere Umstände wie Wetter, Road Walks, umgestürzte Baumstämme und tiefe Matschpfützen nicht kontrollieren, ihr könnt aber eure Reaktion darauf kontrollieren. Stellt euch den Herausforderungen und nehmt es als Teil der Gesamterfahrung an. Es wäre doch kein Abenteuer, wenn alles immer einfach und wunderschön wäre. Und denkt dran: Die schwierigsten Momente ergeben die besten Geschichten. 

Hike your own hike (HYOH)
Der wohl bekannteste Spruch unter Thru-Hikern. Er heißt schlichtweg, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss und es kein „richtig“ oder „falsch“ gibt, wie ihr einen Thru-Hike zu gestalten habt. Ob größerer Rucksack als der Durchschnitt oder das Auslassen eines Abschnitts, was für euch funktioniert, ist gut und richtig. Ihr alle seid Bad Asses, egal, wie ihr das Unternehmen Thru-Hike angeht. 

The trail provides
Der Trail stellt auf beinahe magische Weise immer genau das zur Verfügung, was man gerade braucht. Wenn ihr eure Augen für alle sich euch bietenden Möglichkeiten offenhaltet, dann lösen sich die meisten Probleme von ganz alleine. Etwas verloren? Vielleicht taucht der Gegenstand mithilfe von anderen Wanderern wieder auf oder ihr findet einen Ersatz in einer Hiker Box. Verletzungspause nötig? Möglicherweise nimmt euch ein freundlicher Trail Angel bei sich auf. Ihr habt ihr nicht genug Essen dabei? In einer Hikerbox findet sich möglicherweise etwas zum Aufstocken eures Proviants. Es klingt wie Hokus-Pokus, aber es funktioniert wirklich. 

Nachdem ich einer meiner Trekkingstöcke verloren habe, hat sich direkt ein neuer aufgetan. Sie mögen jetzt nicht mehr optisch zusammen passen, aber es funktioniert bis heute.
Nachdem ich einen meiner Trekkingstöcke verloren habe, hat sich direkt ein anderer aufgetan, den jemand anders zurückgelassen hat. Sie mögen jetzt optisch nicht mehr zusammenpassen, aber sie funktionieren bis heute.

 

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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