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Bamberger Hütte: Tourenwochenende mit Umwegen

Das Tourengebiet um die Bamberger Hütte herum ist vielfältig. Von der Hütte aus kann man diverse Berge besteigen: Schafsiedel, Aleitenspitze, Tristkopf, Kröndlhorn, Salzachgeier und viele weitere – alle in näherer Umgebung. Das Gelände ist offen und landschaftlich überaus reizvoll.

1. Versuch: Auf dem Weg zur Neuen Bamberger Hütte

Am Samstag läuft alles entgegen unserer Planung. Statt wie verabredet pünktlich zu starten, geraten wir auf der A8 in den üblichen Stau. Bei Ankunft am Treffpunkt vor der Mautstraße in den Kurzen Grund bei Kelchsau, müssen wir feststellen, dass man die 6 km lange Mautstraße ohne Schneeketten nicht bewältigen kann. Wir ziehen also auf die Räder eines Autos Schneeketten, laden die Skier um und nehmen die Straße in Angriff. Pustekuchen.

Andere haben keine Schneeketten und versperren mit ihren hängen gebliebene Autos die Straße. Wir fahren also ein Stück zurück, parken am Rand und gehen dann mit Skiern los. Bei 6 km mit Anstieg dauert das jedoch so seine Zeit, vor allem knallt die Sonne erbarmungslos auf uns herunter. So sind wir viel später als geplant gerade mal am Ausgangspunkt und erholen uns erstmal bei einem kalten Getränk am Gasthof Wegscheid. Es ist schon halb zwei, als wir uns endlich auf den eigentlichen Anstieg zur Neuen Bamberger Hütte begeben.

Hinter dem Parkplatz geht es auf einem schmalen Waldweg entlang eines Baches ins Tal hinein. Bei einer Brücke nehmen wir anstatt dem Sommerweg zu folgen, den kleinen Weg hinter der Brücke. Der Sommerweg ist lawinengefährdet, weshalb sich der etwas längere Winterweg empfiehlt. Der Weg wird hier noch schmaler und wir folgen dem Bach bergauf bis in den lichter werdenden Wald. Der Weg ist eine Tortour, der nasse Schnee pappt an unseren Fellen und lässt sie nicht mehr gleiten. Das macht es deutlich anstrengender, wenn der Schnee bis zu 10 Zentimetern unter unseren Skiern pappt. An einem steilen Aufschwung geraten wir etwas ins Rutschen. Vorwärts gleiten geht nicht, wohl aber rückwärts gleiten.

Nun aber gelangen wir in eine Mulde und können entspannt den Osthang zur Ebene unter der Hütte queren, die nun schon in Sichtweite ist. Es geht größtenteils bergab und so können wir bequem dort hinunterrutschen, vorbei an der Kuhwildalm. Unterhalb der Hütte steigen wir die restlichen paar Meter zu ihr auf. Normalerweise braucht der Anstieg vom Gasthof Wegscheid zur Neuen Bamberger Hütte nur etwa zwei Stunden, wir haben jedoch deutlich länger gebraucht. Wunderschön ist das Tourengebiet aber allemal, von der Hütte aus kann man diverse Berge besteigen: Schafsiedel, Aleitenspitze, Tristkopf, Kröndlhorn, Salzachgeier und viele weitere – alle in näherer Umgebung. Das Gelände ist offen und landschaftlich überaus reizvoll.

Endlich oben, stellt sich heraus, dass keine Plätze mehr frei sind. Enttäuscht sitzen wir im Gastraum und essen etwas. Dann müssen wir wohl oder übel wieder runterfahren. Die Abfahrt bietet außer 2 Schwüngen nach der Hütte wenig Vergnügen. Der erste Teil des Waldweges lässt sich zwar über ein paar Hänge abkürzen, die sind allerdings schon ziemlich zerfahren. Den unteren Teil rutschen wir dann nur noch auf dem engen Weg hinab.

Unten fragen wir kurzerhand am Gasthof Wegscheid nach vier Plätzen und bekommen prompt die letzten Zimmer zugeteilt. Endlich klappt heute mal was! Wir genießen ein üppiges Abendbrot und beschließen, die Sache am morgigen Tag nochmal anzugehen. Wir planen den Tristkopf zu besteigen, den Paradeberg im Tourengebiet der Bamberger Hütte. Heute ist uns der Anblick besonders im Gedächtnis geblieben – ein schroffer Gipfel, der sich imposant hinter der Hütte erhebt. Wir sind ganz schön erschöpft, immerhin waren es heute doch knapp 1.000 hm statt der geplanten 700 hm, unter widrigen Bedingungen.

2. Versuch: Aufstieg zur Bamberger Hütte und weiter zum Tristkopf

Nach einem ausgiebigen Frühstück brechen wir früh auf – wir sind hoch motiviert. Die Bedingungen am Morgen sind deutlich besser, heute geht es wie geschmiert bis zur Hütte hinauf. Oben machen wir eine kleine Pause und gehen dann weiter auf den Tristkopf zu. Vor uns breitet sich ein wunderschönes Hochtal aus. Über zwei Hügel geht es hinauf und dann in eine Mulde unterhalb des Tristkopfs. In einem großzügigen Linksbogen gehen wir unterhalb der steilen Hänge hindurch, um flacher zum Nadernachjoch aufzusteigen.

 

Eine Spur führt auch direkt steil hinauf und quert dann an den steilen Hängen zum Nadernachjoch, diese Spur sieht jedoch deutlich lawinengefährdeter aus. Einige folgen jedoch auch diesem Weg. Wir wählen die sichere Variante und sind bald am Joch auf 2.100 m. Nun geht es steiler bergauf zum Nordost-Rücken und dann sind wir bald darauf am Vorgipfel, von wo aus wir zum Hauptgipfel queren. Dort ist das Skidepot, das letzte kurze Stück bewältigen wir zu Fuß. Nach ca. 1.300 hm stehen wir am Gipfel.


FAKTEN ZUR TOUR
Skitour Tristkopf

Gehzeit: 4 h
Höhenmeter: 1.324 m
Exposition: N bis W
Ausgangspunkt: Gasthof Wegscheid (1.144 m) in Kelchsau (Österreich)

 

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