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Letzter aufregender Abschnitt zum Angels Landing

USA: Ikonische Gratwanderung zum Angels Landing

Die legendäre Wanderung zum markanten Felsvorsprung „Angels Landing“ im Zion Nationalpark ist bekannt für ihre atemberaubende Aussicht und den Nervenkitzel, den sie bietet. Der letzte Teil des Pfads führt entlang einer schmalen, ausgesetzten Felskante und bietet schwindelerregende Ausblicke in die Tiefe der roten Sandsteinformationen des Zion Canyons.

Der gesamte erste Teil der Wanderung auf dem West Rim Trail ist einfach und folgt einem asphaltiertem Weg bis zum Scout Lookout. Sanft schlängelt sich der Weg entlang des kristallklaren Flusses, bevor er langsam an Höhe gewinnt. Hier, umgeben von der majestätischen Kulisse des Zion Canyons, offenbaren sich immer wieder spektakuläre Blicke auf das Flusstal, die mein Herz höher schlagen lassen. Wild lebende Streifenhörnchen, unerschrockene Bewohner dieses Paradieses, beleben die Szenerie mit ihrem munteren Treiben.

Bald können wir eine steile Felswand erblicken und den Weg, der sich an hier hochwindet. Es wird zunehmend steiler, bis wir den Eingang zum Refrigerator Canyon erreichen. Hier können wir verschnaufen, während der Weg ein Stück eben verläuft. Dabei entdecken wir einen Kalifornischen Kondor auf einem Felsvorsprung. Diese imposanten Raubvögel sind bekannt für ihre majestätischen Gleitflüge entlang der kalifornischen Küste und den Schluchten des Südwestens der USA. In den 1980er-Jahren stand der Kalifornische Kondor kurz vor dem Aussterben, hauptsächlich aufgrund von Umweltvergiftungen und Habitatsverlust. Ein Zuchtprogramm half dabei, die Kondore wieder in ihren natürlichen Lebensräumen anzusiedeln. Als Aasfresser spielen Kondore eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie die Umwelt von toten Tieren reinigen.

Eine Reihe von 21 engen Serpentinen, bekannt als „Walter’s Wiggles“, führen uns schließlich zum Scout Lookout. Wem der weitere Aufstieg zu aufregend ist, kann hier einfach nur die Aussicht auf die umliegenden roten Sandsteinfelsen genießen, die den Zion Canyon formen. Bis hier hin ist auch kein Permit nötig.

Die Gratwanderung

Der finale Abschnitt zum Angels Landing ist nichts für schwache Nerven und markiert einen deutlichen Wechsel im Charakter des Weges. Der Weg führt uns über einen schmalen Grat, dem Höhepunkt der Wanderung und Quelle für die vielen ikonischen Fotos aus dem Zion Nationalpark.

Den Anfang machen in den Fels geschlagene Stufen, die durch Sand rutschig sein können. Im weiteren Wegverlauf erleichtern immer wieder Eisenketten den Aufstieg. Der Pfad schmiegt sich eng an die Felswand, während unser Blick auf der anderen Seite frei in die schwindelerregende Tiefe des Canyons fällt. Diese Passage verlangt nicht nur körperliche Fitness, sondern auch eine Portion Mut und die Bereitschaft, sich auf das Abenteuer einzulassen. Der Aufstieg ist durchaus ernstzunehmen, da immer wieder Unfälle passieren.

Am Ende der verrückten Kraxelei erreichen wir den Aussichtsfelsen Angels Landing, der uns mit unvergesslichen 360° Blicken belohnt. Das Panorama umfasst die roten Felsformationen rundherum und die Hauptschlucht, die sich 457 m unter uns ausdehnt. Der Virgin River durchzieht den grünen Zion Canyon wie ein türkisblaues Band und zeichnet ein kunstvolles Muster in die Landschaft, die die Geschichte von Jahrmillionen der Erosion erzählt. Angels Landing ist ein Amphitheater natürlicher Schönheit. Hier oben fühlen wir uns wie am Rand einer anderen Welt.

Die Wanderung zum Angels Landing bietet eine abenteuerliche Gelegenheit, sich mit der Erhabenheit der Natur zu verbinden und sich an der einfachen Freude zu erfreuen, die sich aus der körperlichen Anstrengung und der stillen Betrachtung der Natur ergibt. Der Zion Nationalpark ist mein erster Nationalpark in den USA und wird immer einen ganz speziellen Platz in meinem Herzen einnehmen.

Der Abstieg erfolgt auf dem Anstiegsweg, bei dem wir die Ausblicke nochmals in allen Zügen genießen.

Permits für Angels Landing

Da diese Wanderung weltweit bekannt ist, ist sie auch entsprechend beliebt. Als ich sie das erste Mal unternommen habe, gab es noch kein Permitsystem, das danach im April 2022 in Kraft getreten ist. Das heißt an diesen engen Stellen entlang der Ketten wurde es extrem voll und wir mussten oft lange warten, da der Steig zu schmal ist, um einander zu passieren. Es waren immer Leute vor uns oder kamen uns entgegen. Teilweise sind wir andere Routen jenseits der Ketten gegangen. Dabei war es bewölkt und regnerisch an jenem Tag Ende März. Man kann sich also kaum vorstellen, was bei schönstem Sonnenschein los gewesen sein muss.

Die Sache mit dem Permit ist zwar etwas schwierig für die langfristige Planung, löst dieses Problem nun aber und gestaltet die Wanderung deutlich angenehmer. Ein Permit benötigt ihr erst ab dem Scout Lookout. Es ist also trotzdem eine Wanderung bis dorthin wert, falls ihr keins ergattern könnt. Die Permits könnt ihr mit Glück einen Tag im Voraus online ergattern. Im Winter ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass ihr schnell eins bekommen könnt. Ich war das zweite Mal im Dezember hier und das Permit war leicht zu erhalten.

Panorama am Angels Landing
Panorama am Angels Landing

Fakten zur Wanderung: Angels Landing (1.765 m)

Gehzeit: 3 h
Distanz: 9,2 km
Gesamtanstieg: 490 hm
Ausgangspunkt: Grotto Trailhead, Zion Nationalpark
Schwierigkeit: Leicht bis zum Scout Lookout, danach schwer
Permits: Permitlotterie über https://www.recreation.gov oder die Recreation.gov App. Die Bewerbung um ein Permit kostet 6 $ für bis zu sechs Personen.

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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