Die Innere Stadt (auch 1. Bezirk genannt, denn Wien besteht aus 23 Bezirken) ist nicht nur der älteste Teil der österreichischen Hauptstadt, sondern auch der spektakulärste. Hier wartet hinter nahezu jeder Ecke eine Attraktion. Die Anzahl der Museen und Sehenswürdigkeiten ist immens. Dabei ist die Innere Stadt überschaubar: Sie ist kleiner als der Englische Garten in München. Die Bezirke teilen die Stadt nicht nur in geografischer, sondern auch in sozialer Hinsicht. Oft – wenn auch nicht immer – ist mit ihnen ein gesellschaftlicher oder finanzieller Status verbunden.
Von tanzenden Pferden
Wir frühstücken dekadent im opulenten Café Mozart, bevor wir uns zur Spanischen Hofreitschule in der Hofburg aufmachen. Die Hofreitschule ist weltberühmt für ihre weißen Lippizanerhengste. Die eleganten Tiere tanzen zu klassischer Musik ein Pferdeballet, während das Publikum unter schimmernden Kronleuchtern von Säulen getragenen Balkonen aus in die Manege blickt. Die Vorführung ist wirklich beeindruckend, ich erfülle mir damit eine Art Kindheitstraum und der Anblick der tanzenden Pferde ist einmalig.
Die Hofburg, von vielen verschiedenen Architekten gestaltet und seit dem 13. Jh. regelmäßig umgebaut, ist das letzte sichtbare Symbol des österreichischen Kaiserreichs. Sie war Residenz der Habsburger. Neben den römischen Ruinen (einst eine Art Bordell für Soldaten), der Schatzkammer, zahlreichen Museen und Gärten.
Naturhistorisches Museum
Wir schlendern durch die Hofburg und statten dem Naturhistorischen Museum einen Besuch ab. Ohne weiteres hätten wir hier den ganzen Tag verbringen können. Es gibt zahlreiche Tierpräparate, einige Exponate zur Evolution des Menschens und eine aktuelle und aufwühlende Ausstellung über das Artensterben. Das gesamte Museum ist auch architektonisch ein Augenschmaus, ebenso wie das Café oben.
Wien bei Nacht
Als wir von Wissen geschwängert wieder hinaustreten, dunkelt es draußen schon. Wir laufen über das Parlament, das mit griechischen Säulen gegenüber vom Volksgarten thront. Das riesige Rathaus steht daneben. Ein bunter und überlaufener Weihnachtsmarkt befindet sich auf dem Platz davor.
Wir gehen Abendessen Beim Czaak, ein authentisches Beisl in der Inneren Stadt um ein Wiener Schnitzel zu essen um dann wieder in die Innenstadt zurück zu gehen. Beisln sind einmalige Wiener Institutionen, die schlichte Wirtshäuser mit Holztäfelung, Kachelöfen, einfachen Tischen und herzhaftem Essen.
Über dem Stephansplatz inmitten der Innenstadt thront der prachtvolle gotische Stephansdom. Der Wiener Stephansdom ist ein Meisterwerk der gotischen Architektur und das Wahrzeichen der Stadt. An Ort und Stelle stand schon seit dem 12. Jh. eine Kirche, von der Originalstruktur ist jedoch auf das Riesentor und die Heidentürme – beide im romanischen Stil – wenig übrig geblieben.
Spittelberg
Wir gönnen uns einen Chai Latte bei Starbucks und machen uns dann auf zum Viertel Spittelberg. Kleine süße Weihnachtsmärkte befinden sich in den engen kopfsteingepflasterten Gassen. Die meisten Stände haben schon geschlossen als wir durch die Gassen schlendern, aber wir finden noch einen feuchtfröhlichen munteren Glühweinstand in einem Hinterhof.
Votivkirche
Am Morgen gehen wir zur Votivkirche,deren große Buntglasfenster ein fantastisches Farbenspiel auf die Wände werfen, im Nordwesten der Stadt um uns dort der Free Tour anzuschließen, die sich für mich schon in vielen europäischen Städten bewährt hat.
Wiener Universität
Leider findet die Free Tour aktuell nicht statt, weshalb wir weiter zum Universitätshauptgebäude gehen. Die Wiener Universität wurde bereist 1365 gegründet, ihre wunderschönen Arkaden aus der Neorenaissance oder aus dem Neobarock stammend. In der Mitte ein schönes Atrium mit diversen Büsten großer Köpfe an den Wänden ringsrum.
Stephansdom
Wir landen wieder am Stephansplatz und wir schauen uns den mächtigen Stephansdom von innen an um dann den Südturm des Doms zu erklimmen.
Der Südturm ist 136,7m hoch und 343 Stufen führen schwindelerregend über eine enge Wendeltreppe nach oben. Hier bietet sich ein Panoramablick über die Dächer der Inneren Stadt, leider jedoch nur von innen durch die Fenster.
Rund um den Stephansdom befand sich auf dem heutigen Stephansplatz früher ein Friedhof. Doch als in den 1730er-Jahren Pest- und Grippe-Epidemnien Europa heimsuchten, wurde der Friedhof geschlossen. Künftig wurden die Toten in neuen Grabstätten unter dem Stephansdom beerdigt. Heute liegen hier die sterbliche Überreste tausende Pestopfer in einem Massengrab begraben. Zudem sind Urnen mit Organen der Habsburger bestattet (es war Sitte sie in mehrere Teile zu „zerlegen“ und in verschiedenen Kirchen aufzubewahren) sowie die Leichname von Kardinälen.
Apfelstrudel und Ankeruhr
Im Lieblingscafé Sigmund Freuds, dem Café Korb, lässt sich ein köstlicher Apfelstrudel genießen (behauptet sogar das Time Magazine). Auf Wien ältestem Platz steht die Ankeruhr. In zwölf Stunden durchlaufen die Figuren einmal die Uhr und zeigen dabei auf einer linearen statischen Minutenanzeige die genaue Zeit an. Um 12 Uhr mittags paradieren alle Figuren zu passender Orgelmusik. Wir laufen weiter bis zum Ufer der Donau, in die in der Dämmerung die Lichter der Stadt bluten.
Verzaubert am Prater
Von hier aus fahren wir bis zum Prater, der sich aus zwei Parkflächen zusammensetzt, dem Wurstelprater und dem Unteren Prater. Währen der Untere Prater ein grünes Waldgelände ist, ist der Wurstelprater ein großer Vergnügungspark mit Achterbahnen und Karussells. Die Tickets für die Fahrgeschäfte bewegen sich zwischen 1 bis 5€. Außer DEM Riesenrad Wiens, ein modernes Wahrzeichen der Stadt, und 65m hoch.
Wir verzichten auf den teuren Spaß und fahren einfach mit dem anderen Riesenrad, von wo aus wir ebenfalls einen grandiosen Blick über den Prater UND auf das Wiener Riesenrad haben. Wir schlendern über den nächtlichen Prater, wo viele Buden schon geschlossen ist und die Atmosphäre gespenstisch schön ist, essen Suppe im Brot (coole Erfindung: sogar der „Deckel“ ist essbar) und machen zum Abschluss eine Kettenkarussellfahrt.