Die Tage derzeit sind lang und so bieten sich zahlreiche After-Work Bergtouren rund um München in den Bayrischen Voralpen an. Heute geht’s auf die Runde über das Steilner Joch auf den Großen Traithen und abschließend noch auf den Kleinen Traithen. Eine wunderschöne und durchaus anspruchsvolle Überschreitung hoch über dem Sudelfeld.
Wir starten kurz vor 19 Uhr auf dem Forstweg Nr. 658 Richtung Großer Traithen. Über liebliches Almgelände, durch dessen Wildblumen die tief stehende Sonne leuchtet, kommen wir an einer kleinen Kapelle und der Rosengassenalm vorbei. Nach zwanzig Minuten über Serpentinen auf einem Wiesenhang führt der Weg steiler in den schattigen Wald hinein. Mehrere Gamsen begegnen uns hier. Wir gelangen zu einer ersten Felsstufe über die zwei Drahtbügel helfen.
Nun geht es in schrofiges Gelände, das es immer wieder zu überkraxeln gilt. Wenn es matschig ist, kann das durchaus anspruchsvoll werden, vor allem wenn man den Weg für den Abstieg wählen sollte. Bald erreichen wir durch ein Gatter den Sattel zwischen Jägerwand und Steilner Joch. Wieder gilt es einige Schrofen zu erklettern. Zwei längere Felsstufen sind mit einem Drahtseil gesichert. Steil geht es bis zum Steilner Joch (1.723m) hinauf, dessen Gipfelkreuz wir erst sehen als wir direkt davor stehen.
Über den Grat zum Großen Traithen
Nun gilt es den gesamten Grat vom Steilner noch bis zum bereits zu sehenden Großen Traithen zu überschreiten. Hier beginnt der gemütliche Teil der Wanderung. Durch Latschen gelangen wir über das Unterberger Joch bis zum Großen Traithen. Der Weg führt stetig auf und ab, manchmal ein wenig ausgesetzt am Grat entlang.
Am Großen Traithen können wir weit in die Landschaft bis zum Brünnstein, Wendelstein und Wilden Kaiser sehen. Sogar die großen, schneebedeckten Berge Richtung Kitzbühel und Zillertal sind zu erkennen. Chiemsee und Simssee schimmern blau in der Ferne. Auch den Kleinen Traithen können wir links unter uns ausmachen, unser nächstes Ziel.
Kleiner Traithen
Vom Großen Traithen führt ein steiler, schrofiger Weg hinab bis Fell-Alm. Von hier queren wir die Almwiese, die von Kühen und deren Hinterlassenschaften bewohnt ist, nach links zum Kleinen Traithen, den wir nach einem kurzen Anstieg erreicht haben. Von hier können wir Bayrischzell unter uns erkennen. Die Sonne geht gerade unter und so machen auch wir uns auf den Abstieg. Erst einmal zurück zur Fell-Alm und dann nach links abwärts abbiegend.
Abstieg
Von hier folgen wir nicht dem markierten Weg nach links Richtung Vogelsang, sondern dem direkten Abstieg Richtung Rosengassenalm, der teilweise nicht markiert über grasiges und sumpfiges Gelände an der Jägerwand vorbei führt. Zwischendurch geht es durch Waldstücke in denen die Dunkelheit uns langsam einholt. Wir erreichen wieder den Sattel zwischen Jägerwand und Steilner Joch und gehen den Aufstiegsweg hinab. Im Waldstück müssen wir die Stirnlampen bemühen, da in der Dunkelheit mittlerweile kaum noch etwas zu erkennen ist und einige Steine und Wurzel zu überwinden sind. Außerdem später die Felsstufe mit den Steigbügeln. Das letzte Stück geht kurz und unschwierig über die Wiesenserpentinen und zurück auf die Forststraße zum Berggasthof Rosengasse, der leider montags Ruhetag hat.
FAKTEN ZUR TOUR
Wanderung Steilner Joch – Großer und kleiner Traithen (1.723 bis 1.852m)
Gehzeit: 3-4h
Höhenmeter: 850h
Ausgangspunkt: Parkplatz Berggasthof Rosengasse (1.090m)
Schwierigkeit: T3 – anspruchsvolles Bergwandern